StartseiteLiterarisches LebenDie besten Wünsche für 2022 mit unserem Jahresrückblick 2021!

Die besten Wünsche für 2022 mit unserem Jahresrückblick 2021!

Mara Delius, Dirk Roßmann, Amanda Gorman, Heribert Prantl, Diana Hillebrand (Fotos: Wolfgang Tischer, YouTube, privat)
Mara Delius, Dirk Roßmann, Amanda Gorman, Heribert Prantl, Diana Hillebrand (Fotos: Wolfgang Tischer, YouTube, privat)

Huch! Hatten wir nicht gerade den Jahresrückblick für 2020 geschrieben? Und jetzt ist schon wieder 2022, und der Rückblick für 2021 ist zu schreiben?

Dass die Jahre schnell vergehen, ist eine Phrase, doch irgendwie war 2021 dem Jahr 2020 so ähnlich. Dabei dachten wir doch alle, dass es irgendwie anders, irgendwie besser wird als 2020. So mit mehr Begegnungen und so. Doch dann war die Leipziger Buchmesse schon wieder abgesagt und die Frankfurter Buchmesse wohl die traurigste Buchveranstaltung des Jahres, obwohl sich alle Mühe gegeben haben, dieser Messe irgendetwas Positives abzugewinnen. Aber dazu mehr weiter unten.

Dennoch war viel los in diesem Jahr und daher blicken wir anhand der Beiträge im literaturcafe.de auf das literarische Jahr 2021 zurück.

Januar 2021

Amanda Gorman rezitiert ihr Gedicht »The Hill We Climb« bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Jo Biden (Screenshot: YouTube)
Amanda Gorman rezitiert ihr Gedicht »The Hill We Climb« bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Joe Biden (Screenshot: YouTube)

Podcasts sind im Jahre 2021 immer noch sehr gefragt. Und täglich gibt es neue. Beim Diogenes Verlag macht man es einfach, transkribiert Podcast-Folgen und macht daraus ein Buch. Die Fans werden es kaufen, wenn die Podcaster Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre sind. Später in diesem Jahr – also im Jahr 2022 – wird bei Diogenes ein Buch erscheinen, das Martin Suter über Sebastian Schweinsteiger geschrieben hat. Die Fans werden es kaufen. All das ist symptomatisch für viele Verlage. Gute Umsätze sind noch wichtiger in einer Zeit, in der Buchhandlungen geschlossen oder nur mit Auflagen betreten werden dürfen. Da setzt man auf Altbewährtes oder Prominentes. Schwierige Zeiten für neue Autorinnen und Autoren. Schwierige Zeiten für neue Texte, neue Geschichten.

Bestseller werden anders gemacht. Zum Beispiel, indem man einen Thriller in der eigenen Drogeriekette verkauft. Denn die dürfen ja offen sein. Und dann schaltet man Werbung vor der Tagesschau. Das kann sich kein Verlag leisten. Aber wenn man Autor und Milliardär ist, dann zahlt man das gern. So wird es über den Bestseller von Dirk Roßmann gesagt. Doch all die Sachen treffen es nicht ganz. Mit Roßmann wird sich Wolfgang Tischer im Oktober noch treffen, um Mann und Phänomen besser kennenzulernen.

Oder wir fliegen ins All. Einer der großen Science-Fiction-Erfinder wird 100 Jahre alt: Gene Roddenberry. Beam me up, Scotty!

Raumschiff 1

Oder man entdeckt das Gute und Altbekannte wieder (wenn es denn bekannt ist): Nach der Lektüre des Buches »Die Schlange im Wolfspelz – Das Geheimnis großer Literatur« von Michael Maar vertont Wolfgang Tischer die Erzählung »Unverhofftes Wiedersehen« von Johann Peter Hebel. Sieben unsterbliche Minuten.

Und mit Michael Maar wird dann im Februar über sein wunderbares Buch zu sprechen sein.

Wir haben einen neuen US-Präsidenten. Bei der Amtseinführung von Joe Biden werden ein 22-jähriges Mädchen und ihre Lyrik zu Stars. Amanda Gorman dichtet für den US-Präsidenten.

Und dann, gleich am Ende des ersten Monats des Jahres 2021 wird bereits die Leipziger Buchmesse abgesagt. Zum zweiten Mal. Dabei war sie schon vom ursprünglichen Termin im März auf den Mai verlegt worden. Verschwinden die Bücher?

Februar 2021

Der Roman »Hard Land« von Benedict Wells mit einem Musikabspielgerät aus den 1980er-Jahren
Der Roman »Hard Land« von Benedict Wells mit einem Musikabspielgerät aus den 1980er-Jahren

Im ersten Halbjahr 2021 sind Kulturveranstaltungen immer noch digital. Was man in Leipzig auf der abgesagten Messe nicht vorstellen kann, macht man im Netz: Im literaturcafe.de feiern wir die Verlagsbuchpremiere von Fabian Neidhardt mit einem Werkstattgespräch. »Immer noch wach« ist als Live-Video und Podcast zu sehen und zu hören.

Daniel Kehlmann hält seine »Stuttgarter Zukunftsrede« zwar vor Ort in Stuttgart, aber ohne Publikum und im Stream. Es geht um das Schreiben mit künstlicher Intelligenz.

Hart wurde um die neue EU-Urheberrechtsreform gekämpft und dagegen protestiert. Das war bereits 2019. Nun wird sie in deutsches Gesetz umgewandelt und die Verleger haben sich die von einem Gericht als unrechtmäßig beurteile Beteiligung in den Text schreiben lassen. Autorinnen und Autoren erhalten weniger Geld.

Reden wir also lieber über schöne Bücher und – wie oben bereits angekündigt – mit dem Autor Michael Maar, der mit »Die Schlange im Wolfspelz« eine ganz wunderbare und andere Literaturgeschichte geschrieben hat. Im Podcast des literaturcafe.de sprechen wir mit Michael Maar und über das Geheimnis großer Literatur.

Wie man Online-Lesungen perfekt inszeniert, das zeigt ein Webinar des literaturcafe.de, das im Jahre 2021 mehrfach stattfinden wird, unter anderem auch exklusiv für Bibliotheken und Autorinnenverbände. Für den nächsten Termin im Januar 2022 sind übrigens noch Plätze frei. Wie aber streamt man Lesungen und Gespräche via Zoom live im Netz? Hier kann man das ganz genau nachlesen. Es wird auch 2022 wichtig sein.

Ein weiterer Bestseller des Jahres 2021 erscheint: »Hard Land« von Benedict Wells. »Selten wurde ein Buch so uninspiriert, so tot und so vorhersehbar ins Herz von Instagram geschrieben«, urteilt Wolfgang Tischer. »Ein garantierter Bestseller.«

März 2021

Hinweis an der Tür einer geschlossenen Buchhandlung
Hinweis an der Tür einer geschlossenen Buchhandlung

Es ist immer noch Lockdown. Buchhandlungen müssen geschlossen bleiben, weil sie nach Ansicht der Politik nicht systemrelevant sind. Der Börsenverein für den Deutschen Buchhandel sieht das naturgemäß anders, greift aber zu ausgelutschten erhöhten Metaphern.

Man darf aber noch laufen, joggen. Also laufen wir mit Isabel Bogdan im Podcast des literaturcafe.de und sprechen gleich zweimal über ihr Buch »Laufen«, das übrigens in diesem Jahr (2022) als Verfilmung im Fernsehen zu sehen sein wird.

Als Live-Stream aus dem Stuttgarter Schriftstellerhaus übertragen wir eine Lesung und ein Gespräch mit der Lyrikerin Olga Martynova.

Außerdem kümmern wir uns in all dem Digitalen um die Frage: Gilt ein Text als veröffentlicht, wenn er live auf YouTube oder Instagram gelesen wurde?

Moritz Heger liest im Podcast des literaturcafe.de aus seinem Roman »Aus der Mitte des Sees«.

Daniel Kehlmann hält die 1. Stuttgarter Zukunftsrede am 9. Februar 2021 im Stuttgarter Schriftstellerhaus.
Daniel Kehlmann hält die 1. Stuttgarter Zukunftsrede am 9. Februar 2021 im Stuttgarter Literaturhaus.

Erneut schauen wir und die »Stuttgarter Zukunftsrede« von Daniel Kehlmann an, denn die ist jetzt als kleines Büchlein erschienen. Wir experimentieren selbst ein wenig mit künstlicher Intelligenz und belletristischen Texten.

Und wenn schon keine Buchmesse in Leipzig ist, dann finden Autorinnen- Autorengespräche im literaturcafe.de statt. Live und im Video ist Christian Schulteisz zu sehen, der über seinen Roman »Wense« spricht und daraus liest. Schulteisz wird für sein Buch später im Jahr mit dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet werden.

Exklusiver und daher nicht digital archiviert ist das Gespräch mit Theres Essmann über ihre Novelle »Federico Temperini«.

Das Jahr 2021 ist ein Jahr, indem uns einiges und einige immer wieder begegnen. So auch Amanda Gorman. Ihr Gedicht zur Amtseinführung von Joe Biden liegt nun in deutscher Übersetzung vor. Viel wurde darüber diskutiert, wer denn den Text der 22-Jährigen übersetzen darf. Am Ende steht leider eine schlechte Übersetzung des ohnehin nicht leicht zu übertragenden Textes.

April 2021

Das Gedicht »Fröhliche Ostern« von Theobald Tiger (Kurt Tucholsky) im Erstdruck (mit Ei)
Das Gedicht »Fröhliche Ostern« von Theobald Tiger (Kurt Tucholsky) im Erstdruck (mit Ei)

Es ist Ostern. Das zweite Osterfest im Lockdown. Ostertexte und -gedichte liest Wolfgang Tischer daher live und digital im literaturcafe.de. Die wird man auch 2022 noch hören können. Hoffentlich ohne Lockdown.

Isolde Reutter geht der Frage nach, warum einige Kritiker das schöne Wort »larmoyant« so gerne verwenden, wenn es um »Aufsteigerliteratur« geht.

Malte Bremer geht auch schönen Worten nach und zwar denen des Lyrikers Walle Sayer, dessen neue und alte Gedichte in einem ebenfalls schönen Buch erschienen sind.

Schöne neue Bitcoin-Währung. Im Jahre 2021 erlebt sie einen Hype. SPIEGEL-Bestsellerautor Tom Hillenbrand hat bereits im Frühjahr einen Thriller um die Digitalwährung geschrieben. Live auf YouTube spricht Tom Hillenbrand über »Montecrypto«. Das Gespräch ist auch im Podcast des literaturcafe.de zu hören.

Nochmals schaut sich Malte Bremer Wörter an. Und zwar die der fünf Romane, die für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert sind. Obwohl die Messe ausfällt, wird im Mai 2021 der Preis vergeben.

Ein Mann wird ins Ausland abgeschoben, obwohl er mit einer Deutschen verheiratet ist. In »Die Verabschiebung« verarbeitet Joachim Zelter die Geschichte seiner Schwester und seines Schwagers, und im Podcast des literaturcafe.de erzählt er von der Entstehung des Romans. Wir wirklich ist Literatur?

Mai 2021

Podcast-Gespräch via Zoom: Heribert Prantl (links) und Wolfgang Tischer
Podcast-Gespräch via Zoom: Heribert Prantl (links) und Wolfgang Tischer

Und wie wirklich ist die Wirklichkeit der Pandemie? Bei weitem nicht so einfach, wie sie einigen erscheint. Heribert Prantl blickt differenziert und mit Blick des Journalisten und Juristen auf die Dinge, die da geschehen. Sein Buch »Not und Gebot: Grundrechte in Quarantäne« ist überaus lesenswert. Fragen, die im Buch offen bleiben, stellt Wolfgang Tischer dem Autor im Podcast des literaturcafe.de.

Mit Alexander Gorkow und den Kindern hören wir Pink Floyd.

Literaturkritiker Volker Weidermann verlässt den Spiegel und kündigt seinen Wechsel zur Zeit an. Man wird es auch spiegel.de anmerken, wo ab Herbst kaum noch Buchbesprechungen zu finden sind.

Schreibzeug-Pdocast mit Diana Hillebrand und Wolfgang Tischer
Schreibzeug-Podcast mit Diana Hillebrand und Wolfgang Tischer

Und noch ein neuer Podcast startet in diesem Jahr. Es ist ein ganz besonderer: Die Schriftstellerin Diana Hillebrand und Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de reden im Podcast »Schreibzeug« über das Schreiben. Es geht um Schreibtechniken, Bücher, Veröffentlichungen und über das Reichsein. Alle 14 Tage sonntags gibt es eine neue Folge. Überall dort, wo es Podcasts gibt.

Am 20. Mai 2021 ist der 100. Geburtstag des Schriftstellers Wolfgang Borchert (1921-1947). Aus diesem Anlass liest Wolfgang Tischer live auf YouTube Bocherts beste Kurzgeschichten und Gedichte. Da eine Lesung dafür nicht reichte, gab es gleich noch eine zweite.

In der Sendung »Marktplatz« des Deutschlandfunks geht es um das Thema »Vom Manuskript zum eigenen Buch: Verlage finden und selbst veröffentlichen«. Hörerinnen und Hörer können anrufen und Fragen stellen. Als Experte im Studio mit dabei ist literaturcafe.de-Herausgeber Wolfgang Tischer.

Im Mai hätte die (verschobene) Leipziger Buchmesse stattfinden sollen. Der Preis der Leipziger Buchmesse wird dennoch vergeben, die Übertragung der Zeremonie im Netz wirkt dröge. Die Jury ist vor Ort, die nominierten Autorinnen und Autoren nicht. Iris Hanika gewinnt mit »Echos Kammern« den Preis in der Kategorie Belletristik. Weitaus besser wird die Leipziger Autorenrunde digital umgesetzt. Und wieder einmal darf man hoffen und muss man bangen, ob es 2022 eine Buchmesse in Leipzig geben wird.

So stürzen wir uns zumindest literarisch mit Ewald Arenz in den großen Sommer.

Juni 2021

Jury mit Stil: Neu-Jurorin Mara Delius mit dem Kollegen Philipp Tingler nach der Preisverleihung (Foto: Tischer)
Jury mit Stil: Neu-Jurorin Mara Delius mit dem Kollegen Philipp Tingler nach der Preisverleihung (Foto: Tischer)

Die Jury ist vor Ort, die nominierten Autorinnen und Autoren nicht. So läuft es in diesem Jahr auch beim Bachmannpreis. Im letzten Jahr (2020) war bekanntermaßen nicht einmal die Jury vor Ort in Klagenfurt. Nur einer ist und war jedes Mal am Wörtersee: Wolfgang Tischer podcastet aus Österreich und kann in diesem Jahr zumindest persönlich mit den Jury-Mitgliedern sprechen. Andrea Diener unterstützt den Bachmannpreis-Podcast aus Frankfurt. Nava Ebrahimi gewinnt den Bachmannpreis 2021 und Insa Wilke ist die beliebteste Bachmannpreis-Jurorin des Jahres 2021. Wie wird der Bachmannpreis 2022 aussehen?

Auch das traditionell Kölner Literaturfestival, die lit.COLOGNE, findet ohne Publikum vor Ort statt. Barbara Fellgiebel war virtuell dabei und fordert, dass die Veranstaltungen künftig nicht mehr nur real stattfinden dürfen.

Juli 2021

literaturcafe.de-Gründer und -Herausgeber Wolfgang Tischer im ARD-Studio.
literaturcafe.de-Gründer und -Herausgeber Wolfgang Tischer im ARD-Studio.

Die Literaturtipps von Christine Westermann finden nicht mehr statt. Der WDR streicht sie aus dem Programm.

Ganz unauffällig und nebenbei sei hier das Jubiläum des Jahres 2021 verkündet: Das literaturcafe.de feiert sein 25-jähriges Bestehen! Auch das nicht im realen Leben, doch Wolfgang Tischer ist zu diesem Anlass Gast in der Sendung »Redezeit« auf WDR 5.

Nicht nur bei den Büchern scheint sich vieles auf bekannte Namen zu konzentrieren, auch bei den Literaturkritikern. Keine Christine Westermann mehr, aber dafür immer nur Denis Scheck? Und darf der alles?

Literarisch begeben wir uns mit Klaus Modick auf Taugenichts‘ Spuren in die 1970er-Jahre und mit Björn Kern in den Oderbruch.

August 2021

Der August steht im Zeichen des Dialogs. Die mittlerweile 7. Folge des Schreibzeug-Podcasts widmet sich diesem Thema. Daher gibt es einiges an Service rund um diese Folge. Wie werden bei der wörtlichen Rede die Anführungszeichen korrekt gesetzt? Und was hat Dialog-Meister Robert McKee in seinem Buch dazu zu sagen?

Eines der Bücher des Jahres ist für uns der Debut-Roman »Mama« von Jessica Lind. Leider befindet er sich nicht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis, die verkündet wird. Überraschungen sind dort eher nicht zu finden.

Im nächsten Monat ist Bundestagswahl. Die sogenannte »Ära Merkel« geht zu Ende. Eine Ära sei es, schreibt die Wikipedia, »wenn ein bedeutendes Ereignis … das bisherige Leben bzw. die Lebensumstände vieler oder gar aller Menschen nachhaltig verändert«. Viel wird ja auch gejammert. Wir sprechen im Podcast mit dem Buchautor und Noch-Bundestagsmitglied Marco Bülow über die Dinge, die die Demokratie tatsächlich aushöhlen und entkernen.

September 2021

Wolfgang Tischer baut am 13. September 2021 eine Schreibmaschine aus 2.079 Klemmbausteinen zusammen (Foto: literaturcafe.de)
Wolfgang Tischer baute am 13. September 2021 live eine Schreibmaschine aus 2.079 Klemmbausteinen zusammen (Foto: literaturcafe.de)

Wie schon im Januar vermerkt: Wenig Überraschungen auf dem Buchmarkt allgemein. Neben transkribierten Podcasts sind auch Bücher von Bloggern Umsatz bringend, solange die Blogger ihre Community bringen – zum Kauf des Buches. Aber will man die Reisebücher wirklich lesen?

Noch ein Jahrestag: Vor 20 Jahren fand der Terroranschlag auf das World Trade Center statt, heute nur nach amerikanischer Zeitangaben »Nine Eleven« genannt. Ellis Averys nennt die Tage im September die »Smoke Week«.

Ein ganz anderes merkwürdiges Ereignis findet am 13. September 2021 statt: Wolfgang Tischer baut in 11 Stunden eine Schreibmaschine aus Klemmbausteinen – live im Twitch-Kanal des literaturcafe.de. Man kann sich das Video noch ansehen. Es ist der Beginn der literarischen Baureihe »Lego und Literatur«, wohlgemerkt nicht vom dänischen Plastiksteinproduzenten unterstützt.

In dieser Zeit hätte man auch den Roman »Billy Summers« von Stephen King lesen können. Aber warum?

Und noch ein 100. Geburtstag: Stanisław Lem. Wieder sind wir im Weltall.

Als Werk von Außerirdischen wurden ab den 1980er-Jahren auch die Kornkreise betrachtet, die zunächst in englischen Getreidefeldern auftauchten. Benjamin Myers erzählt dazu in seinem Roman »Der perfekte Kreis« eine ganz andere Geschichte.

Der Kreis der Preisverdächtigen wird hingegen enger: die Shortlist zum Deutschen Buchpreis wird bekannt gegeben. Malte Bremer schaut sich die Bücher an.

Tom Liehr hat bereits einen Preis gewonnen. Aber nur den zweiten – und er schämt sich dafür.

Oktober 2021

Die Frankfurter Buchmesse 2021 am Messe-Freitag um halb 12 (Foto: Wolfgang Tischer)
Die Frankfurter Buchmesse 2021 am Messe-Freitag um halb 12 (Foto: Wolfgang Tischer)

Der Buchmessemonat! Und sie findet statt!

Aber zuvor wird Schach gespielt. Vielmehr: gebaut. Oder: gelesen. Oder: gesehen. Welches ist ihre liebste Figur im Spiel?

Aber wie war sie nun, die Buchmesse? Trostlos. Ein coronakonformes Trauerspiel: Breite Gänge und dennoch alles kleiner, wenig (zugelassene) Besucher. Die Buchmesse ist ein solidarisches Zeichen. Mehr ein Symbol. Ein Überlebenssymbol.

Der Zorn des Oktopus: Dirk Rossmann (rechts) mit seinem Mitautor Ralf Hoppe (Foto: Tischer)
Der Zorn des Oktopus: Dirk Roßmann (rechts) mit seinem Mitautor Ralf Hoppe (Foto: Tischer)

Doch die Frankfurter Buchmesse ist dennoch ein Treffpunkt. Und es schließt sich ein weiterer Kreis zum Januar. Wolfgang Tischer trifft sich mit Dirk Roßmann und seinem Mitautor Ralf Hoppe, um über den mittlerweile zweiten Oktopus-Thriller zu sprechen. Der Mitschnitt und Messe-Eindruck ist im Podcast des literaturcafe.de zu hören.

Für Aufregung sorgt unmittelbar vor der Messe eine doppelseitige Anzeige in der FAZ und SZ von Autorinnen, Autoren und Verlagen. Sie sprechen sich gegen die staatlich »erzwungene Online-Ausleihe zu Niedrigpreis-Bedingungen« in den Bibliotheken aus. Der Bibliotheksverband spricht von »Unterstellungen«.

November 2021

Halloween, die Nacht auf den 1. November. Am Morgen danach wird ein Monster gebaut und gelesen: Frankenstein.

Wieder ein zuvor Erwähnter: Benedict Wells liest in Stuttgart aus seinem Roman »Hard Land«.

Und wieder ein runder Geburtstag mit gleich zwei Nullen: Vor 200 Jahren wurde Fjodor Dostojewskij geboren und Wolfgang Tischer liest »Der Spieler«. Diesmal tatsächlich live vor echtem Publikum auf den Stuttgarter Buchwochen. Auch die finden wieder real statt. Und somit auch das legendäre »Literarische Buchhandelsquartett«. Vier (-1) Buchhändlerinnen und Buchhändler diskutieren über aktuelle Bücher.

Quartett mit drei Personen: Barbara Knieling (links), Wolfgang Tischer und Ninja Jardin diskutierten am 27. November 2021 auf den Stuttgarter Buchwochen über Bücher (Foto: Susanne Martin)
Quartett mit drei Personen: Barbara Knieling (links), Wolfgang Tischer und Ninja Jardin diskutierten am 27. November 2021 auf den Stuttgarter Buchwochen über Bücher (Foto: Susanne Martin)

Im Kino ist schon Weihnachten und ein bekanntes Lesegerät wird als potenzielles Weihnachtsgeschenk in neuer Version auf den Markt gebracht.

Außerdem könnte man den neuen Fitzek schenken. Ein Grauen schon beim ersten Satz. Man kann aber auch schöne Dinge schenken. Auch nach Weihnachten.

Die künftige Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Die Grünen) und der Entwurf des Koalitionsvertrags (Foto: Wikipedia/Sven Teschke/CC-by-sa-3.0 de)
Die künftige Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Die Grünen) und der Entwurf des Koalitionsvertrags (Foto: Wikipedia/Sven Teschke/CC-by-sa-3.0 de)

Die Regierungskoalition unter Kanzler Scholz steht. Was steht zum Thema Buch, Autoren und Kultur im Koalitionsvertrag? Wir schauen nach. Claudia Roth (Die Grünen) wird Kulturstaatsministerin und löst Monika Grütters (CDU) in diesem Amt ab.

Dezember 2021

Das Eis-Schloss von Tarjei Vesaas in der Taschenbuchausgabe bei dtv
Das Eis-Schloss von Tarjei Vesaas in der Taschenbuchausgabe bei dtv

Schöner als mit dieser »wundersame Winterlektüre« könnte das Jahr nicht enden und das neue nicht beginnen. Unser Lesetipp für den Winter.

Die Hörerinnen und Hörer des Schreibzeug-Podcasts schreiben ebenfalls wunderbare Weihnachtsgeschichten in fünf Sätzen.

Und dann gibt es noch die Weihnachtsgeschichte, die ein Lied in Prosa ist. Wolfgang Tischer liest an den vier Abenden vor Heiligabend die berühmte Erzählung von Charles Dickens.

Was kommt 2022? Vielleicht diese Buchcover?

Was waren Ihre schönen Momente im Jahr 2021? Wird das Jahr 2022 ganz anders werden? Was kommt? Was bleibt? Was geht?

Das Team des literaturcafe.de wünscht Ihnen und der ganzen Welt ein wunderbares, friedvolles, gesundes Jahr 2022 mit vielen wunderbaren Begegnungen im echten und im digitalen Leben!

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2 Kommentare

  1. Als Vielleserin wünsche ich mir für 2022 mehr gute Bücher. Denn gute Bücher sind selten.
    Und ich wünsche mir, dass schlechte Bücher nicht bei Plattformen wie dem Literaturcafé erwähnt, geschweige denn ausführlich vorgestellt werden.
    Schlechte Bücher sollten ignoriert werden. Leider ist genau das nicht der Fall und öffnet Tür und Tor für Machwerke, unter denen schon das Papier leidet.
    Und es lockt Leser herbei, denen es Vergnügen bereitet, dummes Zeugs zu lesen.
    Dummes Zeugs zu lesen, bildet nicht, sondern erzeugt abstruse Vorstellungen vom wahren Leben … Was wiederum gefährlich ist. Wie die Geschichte zeigt.
    In diesem Sinn hoffe ich mal wieder, dass das neue Jahr mehr Erkenntnisse und mehr intelligente Bücher bringt.

  2. Endlich mal eine Andeutung zur SPIEGEL- Bestsellerliste und die Rolle eines Roßmann. Ich vermute mal, dass nicht nur der Verkauf in seiner Ladenkette von Vorteil ist sondern, dass er auch in der Lage ist, eine große Zahl seiner Bücher erst einmal selbst zu kaufen und auch zu verschenken bzw. im Lager zu “entsorgen”, wenn sie bezüglich der Verkaufsstatistik ihren Zweck erfüllt haben. Und auch das zweite Buch profitiert in den Anzeigen von der Platzziffer 1 des ersten Buchs mit dem entsprechenden Hinweis auf den Anzeigen. So ergreifen die Arme das Oktopus das Buchgeschäft. Ein Trost ist immerhin noch die Jahresliste des SPIEGEL auf der Juli Zeh mit dem Roman “Über Menschen” den ersten Platz einnimmt. Droht uns in Zukunft ein pseudoliterarischer Wettlauf von Geschäftsleuten, die ihr Ego mit dem Einzug in die Welt der Romane anreichern wollen. Gar ein Wettlauf der Milliardäre ? Wenn gar der Tesla-Chef einsteigt und den Heimspieler Roßmann locker überrundet?

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