Andrea Diener und Wolfgang Tischer blicken in dieser Podcast-Folge auf den 2. Lesetag beim Bachmannpreis 2021. Eindeutige Textfavoriten sind schwer zu erkennen. Anschließend trifft sich Wolfgang Tischer mit Juror Philipp Tingler, um über seine Sicht auf die Literaturkritik zu sprechen.
Am Freitag, 18. Juni 2021, dem zweiten Lesetag beim Bachmannpreis in Klagenfurt, haben folgende Autorinnen und Autoren gelesen:
- Leander Steinkopf, eingeladen von Vea Kaiser
- Anna Prizkau, eingeladen von Philipp Tingler
- Verena Gotthardt, eingeladen von Mara Delius
- Lukas Maisel, eingeladen von Philipp Tingler
- Fritz Krenn, eingeladen von Klaus Kastberger
Alle Texte können auf der Website des ORF kostenlos heruntergeladen und nachgelesen werden.
Es waren durchaus Texte dabei, bei denen sich ein zweiter Blick und ein eigenes Nochmal-Lesen lohnen. Wie experimentell oder artifiziell ist ein Text mit wenig Verben? Wie originell kann man die Liebe in den Zeiten von Tinder schildern? Und wie gelangen scheinbar tollwütige Hunde in einen Text? Andrea Diener und Wolfgang Tischer können unmittelbar nach der Lesung nicht immer ein sicheres Urteil finden. Dafür herrscht bisweilen Irritation über den literarischen Zugang bei einem bestimmten Jury-Mitglied. Im ersten Teil dieser Podcast-Folge werden wieder die Texte und die Diskussionen darüber beleuchtet, wenngleich es bislang schwierig ist, klare Preisfavoriten auszumachen. Hängt alles am morgigen Samstag, an dem die letzten vier Text zu hören sein werden?
Nach der Analyse und dem Blick auf den zweiten Lesetag hat sich Wolfgang Tischer mit Juror Philipp Tingler getroffen, um über sein Verständnis von Literatur und Literaturkritik zu sprechen (ab Minute 61 in dieser Podcast-Folge). Nicht unerwähnt bleiben muss, dass Tingler ziemlich genau vor 20 Jahren beim Bachmannpreis auf der anderen Seite saß und als Autor einen Text präsentiert hat. Wie’s u. a. mit Juror Denis Scheck verlief, lässt sich im Website-Archiv des ORF nachlesen. Und wie verlief bei Philipp Tingler der Weg vom Ökonomen zum Autor zum Kritiker? Hören Sie es im Bachmannpreis-Podcast des literaturcafe.de.
Morgen am Samstag gibt es erneut die inoffizielle Abstimmung zur beliebtesten Bachmann-Jurorin oder zum beliebtesten Bachmann-Juror. Die Abstimmung öffnet sich im literaturcafe.de unmittelbar nach der letzten Diskussion. Bis ca. um Mitternacht von Samstag auf Sonntag kann abgestimmt werden.
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Das Vea Kaiser Bashing gefällt mir wieder nicht, sie ist eine junge Frau die mit ihren ersten Roman großen Erfolg hatte und die ich in ihrer Emotionalität sehr erfrischend finde. Da habe ich eher mit Philipp Tingler Schwierigkeiten, weil ich nie weiß, ob er das, was er sagt, ernst meint und immer als Enfant Terrible auftritt und alle unterbricht.
Ich weiß auch nicht, was das für ein Problem ist, wenn jemand ein Buch vor sich stellt oder seine Begeisterung für den Autor zeigt. Die Texte vom zweiten Lesetag,mit Ausnahme der jungen Kärntner Autorin, die ein bißchen auf experimetell Josef Winkler wieder belebte, haben mir übrigens alle sehr gut gefallen und ich kann mit den Gefühlen, der Enttäuschung und den Frust von jemanden, der auf die Hochzeit seiner Ex-Freundin geht sehr viel anfangen und würde das Ganze eher psychologisch interpretieren, als dauernd nach einer Ironie zu suchen,die er Text unbedingt haben muß!