StartseiteLiterarisches LebenDeutscher Buchpreis 2021: Shortlist verkündet – Mithu Sanyal mit guten Chancen

Deutscher Buchpreis 2021: Shortlist verkündet – Mithu Sanyal mit guten Chancen

Mithu Sanyal (Foto: Wikipedia, <a href="http://www.stephan-roehl.de" rel="noreferrer nofollow">www.stephan-roehl.de</a>, CC BY-SA 2.0
Mithu Sanyal (Foto: Wikipedia, www.stephan-roehl.de, CC BY-SA 2.0)

Heute (21.09.2021) verkündete die Jury die sechs Titel der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Unter den Nominierten finden sich Christin Kracht, Monika Helfer und Mithu Sanyal. Letztere hat gute Chancen auf den Gewinn, während Ersterer sich zeitgleich von der Liste des Schweizer Buchpreises streichen ließ.

Die Jury des Deutschen Buchpreises hat von den 20 Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist ausgewählt:

  • Norbert Gstrein: Der zweite Jakob (Carl Hanser, Februar 2021)
  • Monika Helfer: Vati (Carl Hanser, Januar 2021)
  • Christian Kracht: Eurotrash (Kiepenheuer & Witsch, März 2021)
  • Thomas Kunst: Zandschower Klinken (Suhrkamp, Februar 2021)
  • Mithu Sanyal: Identitti (Carl Hanser, Februar 2021)
  • Antje Rávik Strubel: Blaue Frau (S. Fischer, August 2021)

Bei dieser sehr ausgewogenen Liste, auf der je drei Autorinnen und drei Autoren zu finden sind, dominiert verlagsseitig der Hanser Verlag mit drei Titeln. Ein kleinerer Verlag ist unter den sechs Büchern nicht mehr zu finden.

Jury-Sprecher Knut Cordsen sagt zu dieser Auswahl: »Diese sechs Finalist*innen zeigen den stilistischen, formalen und thematischen Reichtum der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und zeugen von der immensen Lust und hohen Könnerschaft, Geschichten zu erzählen. Darüber hinaus reflektieren alle nominierten Titel das eigene Schreiben, loten seine Möglichkeiten und seine Grenzen aus. Es sind künstlerisch herausragende Romane, die bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Topoi und Schreibweisen eines vereint: Sie sind alle auf je eigene Weise ausgezeichnet und haben jeder für sich die Jury überzeugt.«

Da in der aktuellen literarischen Debatte Frauen und »Autor:innen of Colour« im Trend liegen, hat Mithu Sanyal mit ihrem Roman »Identitti« sicherlich gute Chancen auf den Gewinn. Im Frühjahr wurde dem Preis der Leipziger Buchmesse vorgeworfen, dass »keine Schwarzen Autor:innen und Autor:innen of Colour« unter den Nominierten seien. Im literarischen Reigen der Immergleichen sitzt Sandra Kegel sowohl in der Jury des Preises der Leipziger Buchmesse als auch in der des Deutschen Buchpreises. Mithu Sanyal wiederum hat den offenen Protestbrief an die Leipziger Jury mit unterzeichnet. Es bleibt spannend.

Christian Kracht hat zeitgleich mit dem Auftauchen von »Eurotrash« auf der deutschen Shortlist sein Buch von der Nominiertenliste des Schweizer Buchpreises zurückgezogen. Da er für seinen Roman »Die Toten« den Schweizer Buchpreis 2016 bekommen habe, wolle er den anderen nominierten Autorinnen und Autoren eine „bessere Chance auf den Preis geben“.

Den sechs Finalist:innen des Deutschen Buchpreises sind auf jeden Fall 2.500 Euro sicher. Wer den Preis schließlich gewinnt, wird traditionell am Montag vor der Buchmesse im Frankfurter Römer bekannt gegeben, was in diesem Jahr am 18. Oktober 2021 der Fall sein wird. Der Gewinner oder die Gewinnerin erhält dann noch weitere 17.500 Euro dazu.

Maltes Meinung zur Shortlist

Wie in den Jahren zuvor mit der Longlist macht unser Textkritiker Malte Bremer diesmal mit den sechs Titeln der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2021 den »Buchhandelstest«: Bremer liest die ersten Sätze der nominierten Bücher und fragt sich: Taugt das was? Will man das weiterlesen? Spannend? Oder langweiliger Beginn?
» Zu Malte Bremers Blick auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2021

Weitere Beiträge zum Thema

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein