Während auf anderen Websites die Jahresrückblicke bereits abgefeuert sind, kommt der des literaturcafe.de wie gewohnt am 1. Januar.
Das Team des literaturcafe.de wünscht Ihnen ein gutes, gesundes, glückliches und friedvolles Jahr 2018 mit unserem traditionellen persönlichen literarischen Jahresrückblick auf 2017.
Januar 2017
Traurige Nachricht am Jahresanfang: Der Tolino ist nicht mehr länger der erfolgreiche deutsche David gegen den amerikanischen Konzern-Goliath Amazon. Die Deutsche Telekom, die bislang für die Hard- und Software der E-Reader zuständig war, verkauft dieses Geschäft an den japanischen Rakuten-Konzern und seine Marke Kobo. Den amerikanischen Kindle-Geräten werden also demnächst japanisch-kanadische Tolino-Modelle gegenüberstehen. Doch außer kleinen Softwareanpassungen und einem Nischen-Gerät mit größerem Display gab’s in diesem Jahr nichts Neues von Kobo bzw. Tolino zu vermelden. Mal sehen, was 2018 kommen wird.
Und noch eine scheinbar traurige Nachricht gleich am Jahresanfang: Maxim Biller steigt beim Literarischen Quartett aus, und die Sendung verliert ihren einzig amüsanten Faktor. Zum Ende des Jahres wird sich jedoch zeigen, dass eigentlich niemand Biller vermisst und die Harmonie siegt.
Stephen King wird zwar erst im September seinen 70. Geburtstag feiern, doch das literaturcafe.de widmet ihm schon jetzt eine vielgehörte Podcastfolge.
Und in Basel erhält einer der besten aber oftmals zu wenig beachteten Lyriker Deutschlands einen Preis.
Februar 2017
Doch zunächst wird ein anderer bedeutender amerikanischer Autor 70 Jahre alt: Paul Auster, der Mann fürs Intellektuelle.
Die Leipziger Buchmesse wird im März stattfinden und zum zweiten Mal wird es eine Buchblogger-Konferenz geben. Doch Buchblogger gibt es eigentlich gar nicht, meint Wolfgang Tischer. Textkriker Malte Bremer blickt derweil auf die Shortlist zum Preis der Leipziger Buchmesse.
März 2017
Bevor die Messe in Leipzig startet, wollen wir wissen, warum dort eine Online-Community für Autoren gestartet wird.
»Evangelio« ist das Buch zum Luther-Jahr 2017. Wolfgang Tischer bespricht das herausragende Werk, bevor er sich auf der Bühne mit dem Autor Feridun Zaimoglu unterhält.
Doch halt! Vor der Fahrt nach Leipzig macht Wolfgang Tischer noch einen Ausflug nach Baden-Baden und blickt für eine Podcast-Folge hinter die Kulissen der Literatursendung »Lesenswert« und spricht u. a. mit Moderator Denis Scheck.
Auf der Buchblogger-Konferenz der Leipziger Buchmesse geht es dann um 21 Möglichkeiten, wie man mit Buchblogs Geld verdienen kann und Fotografin Birgit-Cathrin Duval porträtiert Buchbloggerinnen und Buchblogger.
April 2017
Die Autorengespräche der Leipziger Buchmesse sind online und als Podcast anzuhören: Max Annas, Nora Bossong, Jonas Lüscher, Tex Rubinowitz, Feridun Zaimoglu und Sebastian Fitzek.
Und vor dem Welttag des Buches am 23. April stellt sich die Frage: Warum haben Bücher keinen Abspann?
Mai 2017
»Der Lärm der Zeit« von Julian Barnes ist definitiv ein Buch des Jahres 2017, das man gelesen oder gehört haben sollte.
Zum ersten Mal findet in Frankfurt die Narrativa statt, ein Kongress, der sich dem Erzählen in jedweder Form verschrieben hat. Wolfgang Tischer und Fabian Neidhardt sind vor Ort und sprechen mit den Referentinnen und Referenten unter anderem über das Präsens als Erzählzeit und das Erzählen in und für Computerspiele(n).
Juni 2017
Helmut Kohl ist tot, und das Literarische Quartett wird besser, kommt aber recht spät.
In Stuttgart findet zum zweiten Mal das Wetterleuchten statt, eine Messe der Kleinverlage.
Juli 2017
Huch! Schon wieder Juli und schon wieder Bachmannpreis in Klagenfurt. Doris Brockmann und Wolfgang Tischer berichten täglich im Podcast des literaturcafe.de und holen sich Gäste vor das Mikrofon.
Ferdinand Schmalz gewinnt den mit 25.000 Euro dotierten Bachmannpreis und Klaus Kastberger ist laut Publikumsabstimmung des literaturcafe.de zum dritten Mal mal der beliebteste Juror der Kritikerrunde.
Jedoch: »Schreiben ist eine Gratwanderung«, meint Ruben Philipp Wickenhäuser und blickt auf seine 20 Jahre als Autor zurück, während Wolfgang Tischer über Self-Publishing und die Veränderungen auf dem Buchmarkt spricht.
August 2017
Definitiv ein weiteres Buch des Jahres: »Abschlussball« von Jess Jochimsen. Nach einer Buchbesprechung reist Wolfgang Tischer zu einer Lesung des Autors nach Freiburg und führt ein langes Interview mit Jess Jochimsen.
Der Nationalsozialismus und entsprechendes Gedankengut übt nach wie vor eine große Faszination auf zu viele Menschen aus. Leider wird gerade diese Verführung zu wenig thematisiert oder verschwiegen – auch und gerade in der Literatur, findet Peter Hakenjos.
Zum Stephen-King-Jahr gibt es zwei Verfilmungen seiner Werke. Neben »ES« kommt »Der dunkle Turm« in die Kinos. Die Kritiken sind schlecht, auch die des literaturcafe.de. Der Film floppt.
Weitaus amüsanter ist da ein Artikel über eine kurze rote Hose im Fernsehen. Unbedingt eine Leseempfehlung sind auch die erbosten Kommentare darunter von Menschen, die sich über den Verfasser aufregen, weil sie tatsächlich glauben, der Artikel sei erst gemeint. Lesen!
Und: Warum sitzen Menschen eigentlich in Literaturjurys?
Außerdem ist jetzt wieder die Jahreszeit, in der Menschen andere Menschen mit Reiseberichten nerven. Ein Buch gibt Ratschläge, wie man dies möglichst effektiv und nervig bewerkstelligt.
Barbara Fellgiebel reiste am 3. Augustwochenende zum Louisiana Literaturfestival nach Dänemark. Ihren Bericht – im Oktober nachgereicht – lesen wir natürlich gerne.
September 2017
»The Circle« – trotz Starbesetzung mit Emma Watson und Tom Hanks wird auch diese Literaturverfilmung gnadenlos versemmelt. Sehr schade!
Die zweite große Buchmesse des Jahres naht: Frankfurt! Und somit auch die Verleihung des Deutschen Buchpreises. Malte Bremer schaut sich die Longlist an. Wir greifen einen Monat vor: Robert Menasse erhält den Preis für seinen Roman »Die Hauptstadt«.
Wolfgang Tischer geht derweil zu einer Lesung von John le Carré in London nach Stuttgart.
Und die Literaturverfilmung von »Schloss aus Glas« wird nur am Ende versemmelt.
Das literaturcafe.de steht auf der Shortlist zum Buchblog-Award 2017, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wird. Über die Auswahlmodalitäten gab es Verstimmungen.
Und jetzt ist es endlich so weit: Am 21. September 2017 feiert Stephen King seinen 70. Geburtstag.
Noch eine Shortlist gibt es zu begutachten (Moment! Hatten wir den Satz nicht auch schon im letzten Jahr geschrieben?): die des Self-Publishing-Preises »Storyteller«. Erwartungsgemäß findet Malte Bremer wenig Gutes auf der Liste.
Oktober 2017
Frankfurter Buchmesse 2017: Wolfgang Tischer schaut bei der Ideentanke des Landes Baden-Württemberg und bei der Verleihung des Buchblog-Awards vorbei. Letzter geht an den Kaffeehaussitzer und an LiterarischerNerd.
Zudem bietet die Messe endlich einmal die Gelegenheit, live beim Literarischen Quartett dabei zu sein, das für eine Ausgabe von Berlin nach Frankfurt gekommen ist.
Schauplatzwechsel: Stuttgart. Zum dritten Mal findet die Aktion »Stuttgart liest ein Buch« statt. In ihrem Debutroman »Nachts ist es leise in Teheran« beschreibt Shida Bazyar das Leben einer iranischen Familie, die nach dem Sturz des Schahs und der Machtergreifung der religiösen Anführer Anfang der 1980er-Jahre nach Deutschland fliehen muss. Wolfgang Tischer unterhält sich mit Shida Bazyar in einem Werkstattgespräch über das Schreiben.
Nach so vielen Aktivitäten hören wir zum Runterkommen erst mal was Ruhigeres: Delia Derbyshire Appreciation Society.
Denn dann geht es auch schon wieder weiter nach Wien. Gemeinsam mit Klaudia Zotzmann-Koch spricht Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de auf der Privacy Week des Chaos Computer Clubs darüber, welche Daten beim Kaufen, Lesen und Kritisieren von Büchern entstehen. Wer hat die Kontrolle darüber, und welche Erkenntnisse lassen sich daraus gewinnen?
November 2017
Es ist dunkel, und die Nächte werden länger. Lesezeit! Wolfgang Tischer liest im Schwarzwald den Schimmelreiter und zusammen mit Lilian Wilfart in Stuttgart Don Quijote.
Wenig hat sich in diesem Jahr in Sachen E-Reader getan. Es gab keine neuen Brot-und-Butter-Modelle, weder von Amazon noch von Tolino, dafür aber eine neue Version von Amazons Luxusmodell Oasis. Die zweite Oasis-Version wird im literaturcafe.de ausführlich getestet.
Wer nicht lesen will, sollte sich im Kino Paddington 2 ansehen.
Außerdem ist ja schon bald wieder Buchmesse in Leipzig und die Leipziger Buchmesse und literaturcafe.de suchen Vortragsthemen für die nächste Blogger-Konferenz.
Dezember 2017
Es gibt viele Gründe, warum man Amazon nicht gut finden kann. Allerdings sollte man schon wissen, was man genau kritisiert. Ansonsten ist das ganze etwas peinlich, wie die Geschäftsführer einiger Buchhandelsketten zeigen.
Andere Kritik macht mehr Spaß. Das Literarische Quartett mit Thomas Gottschalk zum Beispiel oder das Literarische Buchhandelsquartett auf den Stuttgarter Buchwochen.
Außerdem veranstaltet das literaturcafe.de Anfang 2018 drei Seminare, auf die besonders hinzuweisen ist. Zu allen drei kann man sich ab sofort anmelden:
- Self-Publishing-Seminar im Stuttgarter Schriftstellerhaus: E-Books erstellen und verkaufen
am Samstag, 17. Februar 2018 von 10 bis 17 Uhr - Seminar im Schwarzwald: Schreiben und (selbst) veröffentlichen
vom 23. bis 25. März 2018 in Freudenstadt-Igelsberg - Schreibseminar im Schwarzwald: »Der Anfang« mit Textkritiker Malte Bremer und Wolfgang Tischer
vom 13. bis 15. April 2018 in Freudenstadt-Igelsberg
Lesen? Kino? Warum nicht mal zum Jahreswechsel die Spielekonsole anwerfen und zeigen, dass man auch hier einige Geschichten erzählen kann?
Bleiben Sie gesund und glücklich und dem literaturcafe.de auch 2018 gewogen! Machen Sie die Welt erneut ein klein wenig besser! Sie kann es brauchen.
Ein schöner Rückblick, Schwierigkeiten habe ich nur zu den “Rote-Hose-Artikel”, den ich natürlich, wie sollte ich auch nicht, “ernst” genommen und dazu ,wie auch andere, meine Meinung geäußert habe.
Jetzt zu hören, ich hätte verstehen müßen, daß das nicht ernst zu nehmen war, finde ich den Kommentierern gegenüber, ein wenig unfair, die sich dann vielleicht auch überlegen werden, wieder ihre Meinung zu schreiben, wenn sie dann hören, sie hätten da was mißverstanden, liebe Grüße und ein schönes neues Jahr!
Ich finde es aber sehr schön, daß ich jetzt im Literaturcafe wieder kommentieren kann, ohne gleich von einem, der sich dann noch als eher rechts erweist, gleich lächerlich gemacht zu werden, weil ich vielleicht ein paar Flüchtigkeitsfeher habe!
Dem Literaturcafé und meiner Lieblingsbloggerin Eva Jancak wünsche ich ein erfolgreiches und gesundes Neues Jahr! 🙂