Im Luther-Jahr 2017 zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation gehe es oftmals um Bekömmlichkeit, sagt Feridun Zaimoglu: »Man macht aus Martin Luther ein pausbäckiges Kräutermännlein, und je näher wir ihn zu uns zerren und je mehr er uns ähnelt, desto besser.« Doch das sei Schwindel!
Feridun Zaimoglu wollte sich mit seinem Buch nicht wie ein Rucksack-Tourist in die Zeit Luthers begeben: »Wenn ich schon für diesen Stoff brenne, muss ich es in Kauf nehmen, es der Leserin, dem Leser ein bisschen schwer zu machen.«
In erster Linie ging es Zaimoglu in Evangelio um die Sprache, die sich an die damaligen Bücher, an das mittelalterliche Teutsch anlehnt und die dennoch die spezielle Sprache ist, die der Schriftsteller für seinen Roman erschaffen hat. Sowohl Autor als auch Leser müssen sich darauf einlassen. Zaimoglu wird nicht müde zu betonen, dass es tatsächlich ein Zufall war, dass sein Buch im Luther-Jahr fertig geworden ist.
Aus der Perspektive eines katholischen Landsknechts, der zum Schutz Luthers abgestellt ist, aber auch aus der Perspektive Luthers beschreibt Zaimoglu die Zeit des Reformators auf der Wartburg. Eine ausführliche Rezension des Buches »Evangelio« ist hier im literaturcafe.de zu lesen.
Hören Sie den Mitschnitt eines nicht minder intensiven Gesprächs mit dem Autor Feridun Zaimoglu vom 25.03.2017 auf der Bühne Forum autoren@leipzig der Leipziger Buchmesse. Moderation: Wolfgang Tischer.
Feridun Zaimoglu: Evangelio: Ein Luther-Roman. Gebundene Ausgabe. 2017. Kiepenheuer&Witsch. ISBN/EAN: 9783462050103. 22,00 € » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
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