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StartseiteLiterarisches LebenTops und Flops beim Blogbuster: Ein Blick auf die eingereichten Manuskripte

Tops und Flops beim Blogbuster: Ein Blick auf die eingereichten Manuskripte

Blogbusger 2018 - Preis der Literaturblogger

Trommeln auf Beton

Wir sind immer noch Tiere, die eben
aus dem Wald getreten sind und sich
umsehen zwischen Bildschirmen und
Datenautobahnen, mit Autopilot fliegen
und Drohnen ihr Ziel finden lassen.
Manchmal wenden wir den Kopf ohne
Grund oder springen über eine Pfütze
und erschrecken

Das steht da so punktlos am Anfang. Ein Motto? Aber von wem ist das Zitat? Kein Name? Oder ist es schon der Text des Autors?

Als wären auch die Atemzüge abgezählt. Nicht mal sein Kaugummi machte ein Geräusch. Frieda hätte es den Magen umgedreht. Wobei Tom nicht sicher war, ob seinetwegen oder ebenso der anderen wegen.

Huch! Welch ein verzwirbelter Genitiv! Und Kaugummis sind eigentlich von Natur aus ruhig, was sie von Fahrradklingeln unterscheidet. Nur das Kauen eines Kaugummis kann laut sein und ist hier offenbar gemeint.

Er klebte den Kaugummi unter den Helm. Das Blut in den Schläfen hatte eine Frequenz, die Kopfschmerzen machte.

Blut hat eine Frequenz? Die Kopfschmerzen macht? Hier zeigt sich jemand als nicht sonderlich sprachmächtig.

Tom versuchte, auf keinen Zweig zu treten (sic!) und lauschte auf die Tritte der Kameraden. Und eins und zwei, keinen Schritt vorauseilen und keinen zurückbleiben. Er umging jedes Gesträuch, einen Geschmack im Mund wie von Stiefelsohlen. Nahkampfübungen und ein Stiefel im Gesicht fielen ihm ein. Doch viele Übungen der Art waren es nicht. Er hielt die Waffe gegen die Brust gedrückt, bis es schmerzte. Das machte es nicht besser.

Wo sind wir hier? Auf einem Truppenübungsplatz? Oder in einem Kriegseinsatz? Es ist durchaus in Ordnung und ein Stilmittel, dass der Autor durch die unklare Situation Spannung beim Leser aufbaut.

„Neandertaler – !“ Tom holte, was im Hals steckte, geräuschvoll hoch und spuckte aus. Die ‚Neandertaler‘, wie sie sie nannten, hatten ganz sicher genug Respekt vor den MP7*.

Dies unschöne fachbuchartige Fußnote erklärt MP7 als (*MP7: HK MP7: Maschinenpistole.) Jeder Lektor würde hier die Fußnote streichen und MP7 durch das Wort Maschinenpistole ersetzen. Das Modell tut nichts zur Sache.

Wir sind keine normalen Leser und wollen jetzt mal so langsam wissen, wohin der Hase läuft und ob wir von diesem Text noch etwas erwarten können. Wir springen wieder an die Anfänge der Absätze:

Auch ein Grund, dass er hier wie ein Idiot mit entsicherter Waffe rumlief. Weil sein Vater und auch seine Mutter alles allein mit Worten machten. Und ihm selbst bloß die Abschlussprüfung fehlte. – Einmal nur etwas tun! Das wäre ehrlicher, fand er, jedenfalls als Frieda weg war. Reden würde er noch sein Leben lang, und das brachte Frieda nicht zurück. Allerdings auch das nicht, was er hier tat. Eher vielleicht das Gegenteil. Wenn er Frieda in die Neustadt folgte. Doch so weit wollte er nicht gehen, nicht mal Friedas wegen. Tom presste die Waffe gegen die Brust.

Vater, Mutter, Frieda. Aha.

Ein paar Dinge nur gab es, worüber sich mancher den Kopf zerbrach. Nichts Greifbares. Gerede, Gerüchte nur, die man auf keinem Wochenendausflug hätte klären können, Tom jedoch seit Monaten beschäftigten: Was trieben die Naturfreunde auf den Dächern unter den Windrädern, bei den Partys, zu denen noch kein Fremder eingeladen war?

Tja, der Tom zerbricht sich da so über einiges den Kopf und langweilt den Leser.

Wer wollte das allerdings noch wissen, wenn sie Gross, Toms Kommandeur, einmal machen ließen? Eine saubere Lösung. Kein Hin und Her mehr mit Boykotten und gemeinsamen Projekten. Mit Panzern reinfahren, dem ganzen Zauber eine Ende machen.

Ja, man könnte jetzt dem Ganzen ein Ende machen.

Tom erinnerte sich an den Tag, als sie ihm über den Weg gelaufen war. Es hatte die Tage davor und die ganze Nacht geschneit, und der Schnee lag meterhoch, was seit Toms Kindheit nicht mehr vorgekommen war.

Och nö, bevor es mit der Handlung losgeht, erst mal eine öde Rückblende.

Frieda hatte also noch Zeit, von ihrem Trip, dachte Tom, ihrem Ausflug auf die andere Seite der Scheibe, die die Erde immer noch war, zurückzukehren. Solange stiefelte er in der Uniform rum. Zwölf Monate! Nicht einen Tag länger.

Gähn!

Allerdings, dachte Tom, würde er mit denen, die dort im Schatten der Bäume, (sic!) in Erdlöchern oder hinter Fallgruben lauerten, jetzt am liebsten nur reden. Über Fußball, Frauen oder die Jagdgründe. Ob sie Profifußballer und auch Frauen hatten und ähnliche Probleme, (sic!) und wie viele Frauen ein einzelner Mann im günstigsten Fall haben konnte, wie das Glück bei der Jagd oder Torjagd und bei Frauen zusammenhing und in welchem Verhältnis die Probleme zu der Anzahl der Frauen standen.

Ja, so denkt der Tom da vor sich hin, und wir langweilen uns so vor uns hin.

MP-Salven streiften Baumkronen. An Ästen und Seilen kamen Gestalten herab, die zu keinem bekannten Indianerstamm oder Film zu gehören schienen. Sie hatten die Haare mit Binsen zu einer Art Rastas geflochten, die ihnen wie grüne Zweige von den Köpfen standen.

Wo sind wir jetzt? Eine Science-Fiction-Story?

So hatte sich Tom das Gesicht seines Feindes nicht vorgestellt. Es war ganz nahe. Panik und Wut waren darin und Neugier und Überraschung wie vielleicht in seinem eigenen noch in dem Moment, als die Faust das Gewehr weg schlug und der Mensch über ihm schrie, als wollte er sich selbst die Klinge in die Eingeweide stoßen.

Dem Autor entgleitet wieder die Sprache. Oh, dort weiter unten ein Dialog:

„Ich habe einem das Messer in den Bauch gestoßen.“

„Nicht nur einem, was?“

„Er sah mich an. Ohne Hass und ohne Angst.“ Moh stützte sich auf die Ellenbogen. Eine Aschewolke umhüllte ihn. „An einem anderen Tag vielleicht hätte ich ihn mit hergebracht …“

Gea stieß ihn zurück und versuchte aus dem restlichen Staub, der an der Haut klebte, etwas zu lesen. „Ich sehe eure Schicksalsfäden.“

„Was ist damit?“

Gea berührte wieder jene Stelle. Moh verbiss den Schmerz.

„Vielleicht die Därme verknotet, und du gibst mir einen Tee.“

„Die Därme verknotet! – Ihr lebt im Wald, ihr wollt die Sprache des

Windes verstehen, der Blätter an den Bäumen …“

„Ich bin nicht mehr taub und blind – “

„Aber siehst doch nichts, hörst auch nicht dein Herz und redest ohne Sinn.“

Moh hielt Geas knochige Faust fest, die sie ihm wieder unter dem Rippenbogen in die Seite stoßen wollte. „Er sah mir in die Augen in dem Moment.“

Gea malte in wilden Zügen mit den Knöcheln Zeichen auf Mohs Bauch. „Verknotet – du Schafskopf, nicht die Därme: Die Schicksalsfäden.“

„Und?“

„Du hast Glück. Er ist nicht tot. Du hast ihn verletzt, und jetzt spürst du, was er von dir zu spüren bekommen hat.“

„Dann hoffe ich, dass es ihm bald besser geht (sic!)“, sagte Moh.

Auch die Dialoge sitzen nicht. Jetzt wollen wir es aber endlich wissen und schauen mal ins Exposé:

In wenigen Jahren.

Eine Stadt wie viele andere. Alle, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, das ‚Präkariat‘, die Bewohner ganzer Stadtviertel, wurden ausgegliedert, in ‚Autonomen Gemeinden‘ sich selbst überlassen.

Doch machen die ins Abseits Geschobenen durch Phantasie und Gemeinschaftssinn aus der Not eine Tugend. Neue wirtschaftliche, kulturelle und soziale Gefüge entstehen. – Und neue Konflikte mit der ‚Leistungsgesellschaft‘ bahnen sich an.

Kluge, kreative Köpfe werden angezogen von den Möglichkeiten, zu experimentieren und Versuche in die Praxis umzusetzen. Hier erwächst den Citys im Kampf um die wichtigste Ressource, die nachwachsende Generation, unvermutet eine Konkurrenz. Das beunruhigt die Citys. Sie wollen in den Autonomen Gebieten wieder ‚Verantwortung‘ übernehmen.

Aha. Science-Fiction. Aber mit sozialkritischem Überbau. Die eigentlichen Figuren werden erst ganz weit hinten im Exposé erwähnt. Und so richtig wird uns beim Lesen der Konflikt nicht so ganz klar. Nein, leider, das ist nichts.

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20 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, daß man die Qualität eines Textes nach dreißig Sekunden beurteilen kann, finde eine solche Behauptung immer etwas überheblich und merke regelmäßig beim Lesen, daß man das nicht kann!.
    Es gibt es eine ganze Reihe von Beispielen, wie beispielsweise “Schlafes Bruder”, die das beweisen und ich würde es beispielsweise sehr spannend finden, wenn sie ein von ihnen abgelehntes Manuskript vielleicht doch noch als der große Erfolg erweist, liebe Grüße!

  2. Nach der Durchsicht Ihrer Kommentare zu den Textproben kann ich nur wiederholen, bitte nicht so überheblich!
    Das ist ja noch ärger als weiland Marcel Reich Ranicki beim Bachmannpreis!
    Da kann ich nur froh sein, daß ich Ihnen keinen Text geschickt habe. Haben sich die, die getan habe, eigentlich damit einverstanden erklärt, daß Ihre Texte öffentlich verissen werden können?
    Und wenn man bösartig ist, könnte man bei der Auswahl von Doris Brockmann, gut, daß sie gut schreibt, hat sie ja schon beweisen, eine gewisse Befangenheit vermuten und hätte ihr vielleicht raten sollen, ihren Text bei jemanden anderen einzureichen!
    Also mir gefällt das nicht!

  3. Modeunfug? Vor dem Kritiker hätte also auch Goethes “Faust” keine Gnade gefunden: Der enthält ja einen “Prolog im Himmel”, der integraler Bestandteil der Handlung ist, während der Autor den Teil, der sich direkt an den Leser wendet, als “Zueignung” bezeichnet. Pfui, böser Goethe!

  4. Ich stimme Eva Jancak uneingeschränkt zu! Es zeugt von maßloser Überheblichkeit, sich schon nach ein paar Sätzen ein Urteil bilden zu wollen. Aber eben typisch Malte Bremer. Mir wird es ein ewiges Rätsel bleiben, warum der Mann immer und immer wieder die Möglichkeit bekommt, hier seine ncht vorhandene Kompetenz zu beweisen. Einen Text mit einem Kuchen vergleichen … ne is klar!

  5. Ob der Tonfall so sein muss, sei einmal dahingestellt…
    Wie man sich aber zum Beispiel mit einem Text mit Prolog bewerben kann, nachdem die Herrschaften bei Ihrer Vorstellung ausdrücklich darauf hinwiesen, dies nicht gerne haben zu wollen, ist mir unerklärlich. Und immerhin kann man so den Entscheidungsprozess nachvollziehen und sicher sein, dass die Texte überhaupt zumindest angelesen wurden. Ein Vorgehen wie man es sich für die anderen Blogger auch wünschen würde, bei denen die Auswahlkriterien oftmals eher undurchsichtig bleiben.

  6. Auch die Qualität eines Kuchens läßt sich nicht auf den ersten Bissen erkennen, man beißt hinein und er erscheint zu süß, zu trocken und erst später gewöhnt man sich an ihn und er beginnt zu schmecken oder man merkt vielleicht erst dann, das er verdorben ist.
    Das nennt man, glaube ich, Achtsamkeit, daß man sich Zeit läßt die Dinge erst zu erkunden, zu riechen und zu schmecken, die Bücher, wie das Essen und ich kann mich gut an den Chocalateur Joseph Zotter erinnern, der bei seinen Führungen immer bedauert, daß die ungeduldigen Menschen, die Schokolade zerbeißen, statt sie auf der Zunge zergehen zu lassen, um den Geschmack zu spüren.
    Bei Büchern und Manuskripten ist das, glaube ich, auch so und es zeugt von Qualität, das zu erkennen und sich Zeit zu lassen, liebe Grüße

  7. “Ziel dieses Wettbewerbes ist es, ein neues, herausragendes literarisches Talent im Bereich Gegenwartsliteratur zu entdecken.”

    Das heißt: Der Preis richtet sich an unbekannte und unerfahrene Autoren. Ob es dann im Sinne des Wettbewerbs ist, die Teilnehmer hier vorzuführen, halte ich für fraglich. Der Tonfall der Kommentare zu den Texten ist an mehr als einer Stelle unangenehm und arrogant: “Argh! Klammheimlich ersetzen wir das Wort Wind durch das Wort Furz, lachen »eher innerlich«, sammeln uns wieder und schauen mal, wie es losgeht.”

    Obwohl es keine Samthandschuhe braucht, sollte zumindest trotzdem Fingerspitzengefühl vorhanden sein. Denn die Kommentare treten deutlich nach unten. Das ist weder schicklich noch stilvoll. Texte auf diese Art und Weise in der Öffentlichkeit hinzustellen, bringt weder den Autoren noch den Lesern etwas. Als konstruktive Kritik geht nicht ein einziger Kommentar für mich durch.

  8. Ich kann mit dem Kommentar von Björn Bischoff nur anschließen. Hier haben Autoren, die bisher noch keine Veröffentlichung erreicht haben, aus welchen Gründen auch immer, vertrauensvoll Texte an Sie eingesandt, mit dem Wunsch, dass sich jemand ernsthaft damit beschäftigt. Leider passiert das hier nur nicht. Ein öffentliches Abwatschen ist sicher nicht das, was konstruktive Kritik ausmacht. Auch wenn man inhaltlich mit Ihren Bemerkungen d’accord gehen kann, ist die Art und Weise, wie Sie sie tätigen, weder für den Preis noch für die hoffnungsvollen Autoren und auch nicht für die Literaturkritik ein Dienst. Hätten Sie den Mut gehabt, das den Menschen direkt in diesem Ton zu sagen? Und wie Bjönr Bischoff schon schreibt: das ist keine konstruktive Kritik und hält eher Menschen davon ab, weiter zu schreiben, als sich zu verbessern.

  9. Auf Facebook wurde auf diversen Seiten das Thema schon genug durchgekaut, weshalb ich an dieser Stelle allen kritischen Stimmen nur zustimmen kann, dass diese Vorgehensweise mit Kritik am Text beziehungsweise dem Stil nichts mehr zu tun hat.
    Ja, Sie haben angekündigt, die Texte hart zu prüfen. Ja, Sie haben angekündigt, dass eine Einreichung mit Prolog von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Dann sollte man diese Texte stillschweigend an den Absender zurück geben, ein paar Kommentare dazu, warum Sie es ablehnen und jeder ist glücklich. Von mir aus kann auch gern dazu gesagt werden, dass die Autorin/der Autor nicht zum Schreiben geboren ist. Aber bitte nicht so niveaulos drauf hauen.

    Gruß
    Marc

  10. Da gerade bei diesem Wettbewerbsformat die Gefahr besteht, dass der Eindruck erweckt wird, gut vernetzte Blogger schickten einfach befreundete oder ihnen anderweitig bekannte Autoren ins Rennen, sollte jeder Schreibende doch froh sein, wenn der Prozess nachvollziehbar ist. Gelegenheiten, bei denen man nach Einreichung der Unterlagen nie wieder etwas hört, gibt es ja bekanntlich genug, und dass an anderer Stelle Entscheidungen nicht näher begründet werden, hat den einzigen Grund, dass dies weniger Arbeit macht.
    Dass die Vorgehensweise hier arrogant und in Teilen unnötig ist, ist klar, war aber, wenn man mal ehrlich ist, auch nicht anders zu erwarten. Jegliche über die Art und Weise hinausreichende Kritik ist in meinen Augen aber unangebracht, da natürlich (da können Sie jeden (sic!) Verlags- oder Agenturmenschen fragen) wenige Zeilen oder Seiten ausreichen, um die Qualität eines Textes zu beurteilen (zumindest in negativer Hinsicht). Dass anderweitige Texte trotzdem erfolgreich sein können, wurde von den Kritikern auch nicht verschwiegen, derartiges wurde aber sowohl bei dem Wettbewerb als auch und vor allem von diesem Blog nicht gesucht, was vorab auch in aller Deutlichkeit kommuniziert worden ist.

  11. Natürlich ist es wichtig, daß die Einsender Rückmeldungen zu ihren Texten bekommen, das sollte eigentlich ganz selbverständlich sein und hat mit Verreißen nichts zu tun!
    Ich würde da schreiben, das und das hat mir gefallen, das und das weniger, weil und deshalb schlage ich den Text wahrscheinlich nicht vor, aber das öffentlich zu machen ist ein bißchen schwierig, weil man da ja die Kritik eher weglassen sollte.
    Gut, beim Bachmannpreis funktioniert das seit einigen Jahren gut, vorher haben sich die Autoren und ihre Interessensvertretungen sehr darüber aufgeregt.
    Aber da wird jetzt niemand mehr fertig gemacht und die Texte stammen von ausgewählten Autoren, die vorher meistens die Literaturschulen absolviert haben.
    Hier höre ich, das Verächtlich und das Heruntermachen und die Häme, “Das ist ein schlechter Text und die Autoren können nicht schreiben!” und das muß nicht sein, weil es ja doch nicht, auch wenn man Rechtschreibfehler erkennt, so einfach ist, das zu entscheiden.
    Wenn ich fünfzehn oder auch fünfzg Texte habe und den “besten” oder den der mir am besten gefällt, am literarischten ist, heraussuchen soll, werde ich das tun und kann bei den anderen trotzdem, “Das sind tolle Texte!”, sagen oder auch,”Damit habe ich Schwierigkeiten!”, denn das ist vielleicht ein Autor der mir zu viel schimpft oder schon wieder seine Midlifekrise beschreibt und da ich seit einigen Jahren die deutschen Buchpreisbücher lese, weiß ich, was da alles eingereicht wird, quer durch alle Genres und Novellen, obwohl das ja eigentlich ein Romanpreis ist.
    Da regt sich niemand auf, während man beim Blogbusterpreis, wo vielleicht auch ungeschulte Anfänger einreichen, päpstlicher als der Papst ist, das finde ich schade und verstehe noch immer nicht, warum man keinen Prolog einreichen darf, wer sagt, daß das schlechte Literatur ist?
    Und ich würde wirklich sehr sehr gerne wissen ob Arno Schmidt, Tomer Gardi, Joshua Cohen, etcetera hier eine Chance gehabt hätten?

  12. Also, ich finde die Verrisse nicht schlimm. Wäre mein eigener Text dabei gewesen, hätte ich mich vielleicht auch geärgert, aber so hätte ich zumindest mal eine Resonanz erfahren. Die Kritikpunkte an diesen Texten waren ja auch begründet und konnte ich größtenteils nachvollziehen. Als künftiger Autor sollte man auch ein dickes Fell haben. Selbst wenn man Erfolg hat, wird es Kritiken hageln. Ich habe jedenfalls diese Textbeispiele und Besprechungen sehr interessant gefunden.

  13. Auch ich finde die Kritiken absolut berechtigt – gut begründet und nachvollziehbar. Ich habe peinlich berührt weitergelesen, aber auch viel gelacht, weil ich diese Fehler anfangs auch gemacht habe. Wir können nur daraus lernen- zumindest diejenigen die Kritiken annehmen. Nehmt diese Kritiken bitte nicht persönlich, denn als solche sind sie nicht gedacht. Nutzt sie als Chance, so dass ihr euch weiterentwickeln könnt. Es lohnt sich!!!

  14. Die Äußerungen der selbsternannten „Literaturkritiker“ offenbaren auf erschütternde Weise ihr geistiges Niveau. Angesichts mangelnder Analysefähigkeit trinkt man „einen Hugh Grant Gedächtnisschnaps“ und schleudert mit Stammtisch-Polemik, abgedroschenen Floskeln und dümmlichen Gefühlsausbrüchen um sich. Oha! Oje! Eiwei!
    Gänzlich niveaulos und unentschuldbar ist der – gründlich missglückte – Versuch, sich auf Kosten Anderer profilieren zu wollen.
    Die penetrante Art, in der die Mechanismen des allgegenwärtigen öffentlichen Anprangerns unseres „social media“ Zeitalters bedient werden, zeugt vom Wunsch nach schneller Popularität (der Name „Bohlen“ fiel zu Recht).
    Mit Verantwortung (gegenüber den öffentlich Gedemütigten), mit Kultur hat dies nichts zu tun, mit Humor und Geist (der hier suggeriert werden soll) noch weniger.
    Hier hilft nur: schnell wegklicken.

  15. Nun, wer seinen Text an diese Herren sendet, der muss sich halt auf harte Kritik gefasst machen. Vielleicht hätten die Teilnehmer sich einfach mal mit der Jury vertraut machen sollen und schauen, was die einzelnen Personen sonst so treiben. Außerdem verstehe ich nicht, warum man die Kritik der Kritiker meint kritisieren zu müssen. Das ist ein Wettbewerb und eine Jury. Und zugegeben, einige der Texte sind einfach schlecht.

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