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Tops und Flops beim Blogbuster: Ein Blick auf die eingereichten Manuskripte

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Kapitel 1: Brahms

Wenn Josef Bergholtz operiert, wird nicht geredet.

Das ist ein wunderbarer erster Satz! Perfekt! Mit diesem Satz ist so viel gesagt, wir wissen als Leser gleich so viel: Wir sind in einem OP, also in einem Krankenhaus und Josef Bergholtz ist Chirurg und wenn er arbeitet, muss der Rest der Belegschaft schweigen. Auch das sagt schon einiges über diesen Mann aus. Wirklich ein guter Einstieg!

Kein Kliniktratsch, keine Abenteuergeschichten vom letzten Wochenende, kein Geplänkel unter den Assistenten, keine Witze, nur kurze Ansagen und Kommandos – das Nötigste.

Und mit diesem völlig überflüssigen zweiten Satz reißt die Autorin leider alles wieder ein. Denn all das, was im zweiten Satz breitgetreten wird, drückte bereits der erste aus. Schade! Unsere Hoffnung sinkt.

Im Hintergrund läuft klassische Musik, Tschaikowsky manchmal, Verdi, Richard Strauss, darunter die disziplinierten Stimmen von Beatmungsgerät und EKG-Monitor. Heute ist es Brahms, das erste Klavierkonzert in d-moll, gespielt vom noch jungen Daniel Barenboim und dem Orchester von St.Martin-in-the-Fields – Bergholtz liebt Brahms.

Wäre die Autorin gut, so hätte sie statt diesem überflüssigen Wortschwall nur einen weiteren kurzen Satz verwendet, in dem all diese Infos stecken.

Über dem bedrohlichen Paukenwirbel zu Beginn des ersten Satzes zuckt das F-Dur-Thema verstörend hin und her, als der Professor an den schon aufgeschnittenen Körper der 32-jährigen Patientin herantritt; die ersten Inzisionen, die Eröffnung der Bauchhöhle nimmt immer ein erfahrener Assistent vor oder ein Oberarzt, während der Chef noch seine Runde durch die übrigen Operationssäle macht und sich dann erst im Vorraum wäscht und steril ankleiden lässt.

Weitere langweilige und belanglose Beschreibungen. Die Hoffnungen in diesen Text sinken gegen Null. Leider ist auch die Sprache nicht so, als dass man sich daran erfreuen und die überflüssigen Infos als Stilmittel werten könnte.

Bei der Frau auf dem Tisch handelt es sich um eine Verkäuferin, Mutter eines kleinen Sohnes, der die Metastasen eines bösartigen Hauttumors schon große Teile der Leber zerstört haben (das maligne Melanom ist, wenn man so will, ein König der Bösartigkeit.)

Weitere überflüssige Infos. Und was soll diese hilflose Klammer? Wer ist es, der da sagen will, dass das Melanom ein König der Bösartigkeit sei? Der Autorin entgleiten die Mittel immer mehr.

„Alles in Ordnung soweit?“, murmelt Bergholtz, und die Oberärztin nickt knapp. In Ordnung, soweit man sich nur auf den lege artis durchgeführten Schnitt bezieht und nicht auf das hoffnungslos zerfressene, tumordurchsetzte Gewebe darunter. Bergholtz lässt sich ein Skalpell reichen, eine Sonde, schiebt ein Gefäß zur Seite, dringt weiter vor, exploriert, während der Pianist endlich, endlich mit seiner eng geführten, traurig-schönen Melodie die Bühne betritt. Er lässt sich Zeit und schwingt sich langsam hoffnungsvoll auf, nur um schließlich dem Diktat des düsteren Themas zu verfallen und in verzweifelten Trillern abzustürzen.

Genial, denkt Bergholtz, der Anfang des Maestoso ist zwar gewalttätig, aber genial, unglaublich, dass Brahms keine fünfundzwanzig war, als er das komponiert hat – . Blut sammelt sich in der Bauchhöhle vor ihm und muss abgesaugt werden; er klemmt die Arterie ab, um klarere Sicht zu haben, und gibt einer der Schwestern ein Zeichen, dass sie seine Brille abwischt, auf der ein paar Blutspritzer gelandet sind. Ein Schlachtfeld liegt vor ihm, auf dem die Truppen von Tumorzellen alle strategisch wichtigen Punkte besetzt haben und kurz vor dem Sieg stehen. Da gibt es nichts mehr, was ein tollkühner Heerführer noch tun könnte, nur noch eines: nur noch das Letzte. Das Klavier hat in eine harmlose Fröhlichkeit hineingefunden, eine Finte, wie Bergholtz weiß, bevor das bedrohliche Hauptthema wieder hervorbricht. So sei es. Er greift nach einer kleinen Schere, hält einen Augenblick inne und durchtrennt dann mit einer einzigen Bewegung die große Hohlvene, ein Gefäß von etwa zwei Zentimetern Durchmesser. Blut schießt heraus und überschwemmt in Sekundenschnelle den OP-Bereich, läuft über den Rand des Schnittes hinaus und über den Tisch und tropft auf den Boden.

„Oh mein Gott!“, entfährt es der Instrumentenschwester. „Was tun Sie denn da?!“ Irgendjemand versucht die Blutung mit der Hand zu stoppen; es wird hektisch und laut.

Die Operationstätigkeit mit Brahms zu verbinden, ist eine gute Idee, allerdings ist das nicht solide ausgearbeitet. Das müsste präziser sein. Springen wir mal zum nächsten Kapitel:

Iris griff nach ihrem Skalpell, führte es mit gleichmäßigem Druck an einem Stahllineal entlang und schnitt damit ein winziges Stückchen bedruckter Tapete ab. Sie hob das Schnipselchen hoch, tupfte mit dem Pinsel einen Tropfen Kleister auf die Rückseite und passte es in die Lücke zwischen Waschtisch und Ankleidespiegel des Puppenschlafzimmers ein.

Hier operiert also jemand an einem Puppenhaus. Durch das Skalpell im Text glauben wir, noch im OP zu sein, bevor die Situation kippt. Das ist wieder sehr schön gemacht von der Autorin.

Seit ein paar Jahren arbeitete sie an der Einrichtung dieses Modellhauses, einer Gründerzeitvilla im Maßstab 1:12, mehr als einen Meter hoch und breit, mit drei kompletten Geschossen und ausgebautem Dach.

Doch leider auch hier wieder ein unnötiger Infoüberfluss. Das tut alles nichts zur Sache. Sollten diese Infos tatsächlich wichtig sein, dann kann eine gute Autorin sie später noch eleganter einfügen. Mit dem Wort Puppenhaus war eigentlich schon alles gesagt.

Dieser unnötige Info-Overkill ist eher bezeichnend für Genre-Texte. Man denke nur an Dan Brown. Spätestens jetzt scannen die Augen nur noch die Absatzanfänge der Leseprobe:

Von unten war ein grelles Quietschen zu hören, Zeichen dafür, dass Gregor nach Hause kam. Der elektrische Garagentoröffner war das einzige geblieben, das er nach dem Hauskauf vor zehn Jahren angebracht und in Betrieb genommen hatte, das einzige Denkmal seiner damaligen Entschlossenheit, aus diesem Gebäude etwas Persönliches zu machen – ein Zeugenberg im Tiefland seiner Do-it-yourself-Ambitionen.

Oje, jetzt sind wir auf dem seichten Humorniveau gängiger Chick- und Mumlit-Texte angekommen. Wir fürchten, wohin das führt.

Die schrille Melodie des Garagentors und seiner immer ungeölten Federn war der Startschuss, dann folgte der doppelte Paukenschlag von Auto- und Garagentür und leitete Gregors Aufstieg aus dem Keller ein: vierzehn Stufen nach oben, Schuhe ausziehen, Jacke aufhängen, Tasche ins Arbeitszimmer, Blick auf die Post auf dem Garderobentisch, pinkeln, Hände waschen, durch die Haare streichen, jeden Tag. Als wollte er mit diesem konzentrierten Zeremoniell sein Talent zur Zuverlässigkeit beweisen, dachte Iris und schaltete das Radio aus.

Jetzt wissen wir es.

„Hallo, Liebling.“ Weit offenes weißes Hemd, Jeans, nackte Füße: Daran lag es nicht. Mit seinen Dreiundvierzig war Gregor ein gut aussehender Mann. Trotz des unübersehbaren Bauchansatzes wirkte er geschmeidig, war groß und braungebrannt, als verbringe er viel freie Zeit an der frischen Luft bei Bergsteigen, Segeln, Kitesurfen und anderen Jack-Wolfskin-Sportarten (was nicht stimmte, da es im Grunde genommen keine freie Zeit gab).

Jetzt sind wir endgültig in der kalkuliert-umzäunten Humorwelt des unterhaltenden Frauenromans angekommen, aber nicht bei einem Text für den Blogbuster.

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20 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, daß man die Qualität eines Textes nach dreißig Sekunden beurteilen kann, finde eine solche Behauptung immer etwas überheblich und merke regelmäßig beim Lesen, daß man das nicht kann!.
    Es gibt es eine ganze Reihe von Beispielen, wie beispielsweise “Schlafes Bruder”, die das beweisen und ich würde es beispielsweise sehr spannend finden, wenn sie ein von ihnen abgelehntes Manuskript vielleicht doch noch als der große Erfolg erweist, liebe Grüße!

  2. Nach der Durchsicht Ihrer Kommentare zu den Textproben kann ich nur wiederholen, bitte nicht so überheblich!
    Das ist ja noch ärger als weiland Marcel Reich Ranicki beim Bachmannpreis!
    Da kann ich nur froh sein, daß ich Ihnen keinen Text geschickt habe. Haben sich die, die getan habe, eigentlich damit einverstanden erklärt, daß Ihre Texte öffentlich verissen werden können?
    Und wenn man bösartig ist, könnte man bei der Auswahl von Doris Brockmann, gut, daß sie gut schreibt, hat sie ja schon beweisen, eine gewisse Befangenheit vermuten und hätte ihr vielleicht raten sollen, ihren Text bei jemanden anderen einzureichen!
    Also mir gefällt das nicht!

  3. Modeunfug? Vor dem Kritiker hätte also auch Goethes “Faust” keine Gnade gefunden: Der enthält ja einen “Prolog im Himmel”, der integraler Bestandteil der Handlung ist, während der Autor den Teil, der sich direkt an den Leser wendet, als “Zueignung” bezeichnet. Pfui, böser Goethe!

  4. Ich stimme Eva Jancak uneingeschränkt zu! Es zeugt von maßloser Ãœberheblichkeit, sich schon nach ein paar Sätzen ein Urteil bilden zu wollen. Aber eben typisch Malte Bremer. Mir wird es ein ewiges Rätsel bleiben, warum der Mann immer und immer wieder die Möglichkeit bekommt, hier seine ncht vorhandene Kompetenz zu beweisen. Einen Text mit einem Kuchen vergleichen … ne is klar!

  5. Ob der Tonfall so sein muss, sei einmal dahingestellt…
    Wie man sich aber zum Beispiel mit einem Text mit Prolog bewerben kann, nachdem die Herrschaften bei Ihrer Vorstellung ausdrücklich darauf hinwiesen, dies nicht gerne haben zu wollen, ist mir unerklärlich. Und immerhin kann man so den Entscheidungsprozess nachvollziehen und sicher sein, dass die Texte überhaupt zumindest angelesen wurden. Ein Vorgehen wie man es sich für die anderen Blogger auch wünschen würde, bei denen die Auswahlkriterien oftmals eher undurchsichtig bleiben.

  6. Auch die Qualität eines Kuchens läßt sich nicht auf den ersten Bissen erkennen, man beißt hinein und er erscheint zu süß, zu trocken und erst später gewöhnt man sich an ihn und er beginnt zu schmecken oder man merkt vielleicht erst dann, das er verdorben ist.
    Das nennt man, glaube ich, Achtsamkeit, daß man sich Zeit läßt die Dinge erst zu erkunden, zu riechen und zu schmecken, die Bücher, wie das Essen und ich kann mich gut an den Chocalateur Joseph Zotter erinnern, der bei seinen Führungen immer bedauert, daß die ungeduldigen Menschen, die Schokolade zerbeißen, statt sie auf der Zunge zergehen zu lassen, um den Geschmack zu spüren.
    Bei Büchern und Manuskripten ist das, glaube ich, auch so und es zeugt von Qualität, das zu erkennen und sich Zeit zu lassen, liebe Grüße

  7. “Ziel dieses Wettbewerbes ist es, ein neues, herausragendes literarisches Talent im Bereich Gegenwartsliteratur zu entdecken.”

    Das heißt: Der Preis richtet sich an unbekannte und unerfahrene Autoren. Ob es dann im Sinne des Wettbewerbs ist, die Teilnehmer hier vorzuführen, halte ich für fraglich. Der Tonfall der Kommentare zu den Texten ist an mehr als einer Stelle unangenehm und arrogant: “Argh! Klammheimlich ersetzen wir das Wort Wind durch das Wort Furz, lachen »eher innerlich«, sammeln uns wieder und schauen mal, wie es losgeht.”

    Obwohl es keine Samthandschuhe braucht, sollte zumindest trotzdem Fingerspitzengefühl vorhanden sein. Denn die Kommentare treten deutlich nach unten. Das ist weder schicklich noch stilvoll. Texte auf diese Art und Weise in der Öffentlichkeit hinzustellen, bringt weder den Autoren noch den Lesern etwas. Als konstruktive Kritik geht nicht ein einziger Kommentar für mich durch.

  8. Ich kann mit dem Kommentar von Björn Bischoff nur anschließen. Hier haben Autoren, die bisher noch keine Veröffentlichung erreicht haben, aus welchen Gründen auch immer, vertrauensvoll Texte an Sie eingesandt, mit dem Wunsch, dass sich jemand ernsthaft damit beschäftigt. Leider passiert das hier nur nicht. Ein öffentliches Abwatschen ist sicher nicht das, was konstruktive Kritik ausmacht. Auch wenn man inhaltlich mit Ihren Bemerkungen d’accord gehen kann, ist die Art und Weise, wie Sie sie tätigen, weder für den Preis noch für die hoffnungsvollen Autoren und auch nicht für die Literaturkritik ein Dienst. Hätten Sie den Mut gehabt, das den Menschen direkt in diesem Ton zu sagen? Und wie Bjönr Bischoff schon schreibt: das ist keine konstruktive Kritik und hält eher Menschen davon ab, weiter zu schreiben, als sich zu verbessern.

  9. Auf Facebook wurde auf diversen Seiten das Thema schon genug durchgekaut, weshalb ich an dieser Stelle allen kritischen Stimmen nur zustimmen kann, dass diese Vorgehensweise mit Kritik am Text beziehungsweise dem Stil nichts mehr zu tun hat.
    Ja, Sie haben angekündigt, die Texte hart zu prüfen. Ja, Sie haben angekündigt, dass eine Einreichung mit Prolog von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Dann sollte man diese Texte stillschweigend an den Absender zurück geben, ein paar Kommentare dazu, warum Sie es ablehnen und jeder ist glücklich. Von mir aus kann auch gern dazu gesagt werden, dass die Autorin/der Autor nicht zum Schreiben geboren ist. Aber bitte nicht so niveaulos drauf hauen.

    Gruß
    Marc

  10. Da gerade bei diesem Wettbewerbsformat die Gefahr besteht, dass der Eindruck erweckt wird, gut vernetzte Blogger schickten einfach befreundete oder ihnen anderweitig bekannte Autoren ins Rennen, sollte jeder Schreibende doch froh sein, wenn der Prozess nachvollziehbar ist. Gelegenheiten, bei denen man nach Einreichung der Unterlagen nie wieder etwas hört, gibt es ja bekanntlich genug, und dass an anderer Stelle Entscheidungen nicht näher begründet werden, hat den einzigen Grund, dass dies weniger Arbeit macht.
    Dass die Vorgehensweise hier arrogant und in Teilen unnötig ist, ist klar, war aber, wenn man mal ehrlich ist, auch nicht anders zu erwarten. Jegliche über die Art und Weise hinausreichende Kritik ist in meinen Augen aber unangebracht, da natürlich (da können Sie jeden (sic!) Verlags- oder Agenturmenschen fragen) wenige Zeilen oder Seiten ausreichen, um die Qualität eines Textes zu beurteilen (zumindest in negativer Hinsicht). Dass anderweitige Texte trotzdem erfolgreich sein können, wurde von den Kritikern auch nicht verschwiegen, derartiges wurde aber sowohl bei dem Wettbewerb als auch und vor allem von diesem Blog nicht gesucht, was vorab auch in aller Deutlichkeit kommuniziert worden ist.

  11. Natürlich ist es wichtig, daß die Einsender Rückmeldungen zu ihren Texten bekommen, das sollte eigentlich ganz selbverständlich sein und hat mit Verreißen nichts zu tun!
    Ich würde da schreiben, das und das hat mir gefallen, das und das weniger, weil und deshalb schlage ich den Text wahrscheinlich nicht vor, aber das öffentlich zu machen ist ein bißchen schwierig, weil man da ja die Kritik eher weglassen sollte.
    Gut, beim Bachmannpreis funktioniert das seit einigen Jahren gut, vorher haben sich die Autoren und ihre Interessensvertretungen sehr darüber aufgeregt.
    Aber da wird jetzt niemand mehr fertig gemacht und die Texte stammen von ausgewählten Autoren, die vorher meistens die Literaturschulen absolviert haben.
    Hier höre ich, das Verächtlich und das Heruntermachen und die Häme, “Das ist ein schlechter Text und die Autoren können nicht schreiben!” und das muß nicht sein, weil es ja doch nicht, auch wenn man Rechtschreibfehler erkennt, so einfach ist, das zu entscheiden.
    Wenn ich fünfzehn oder auch fünfzg Texte habe und den “besten” oder den der mir am besten gefällt, am literarischten ist, heraussuchen soll, werde ich das tun und kann bei den anderen trotzdem, “Das sind tolle Texte!”, sagen oder auch,”Damit habe ich Schwierigkeiten!”, denn das ist vielleicht ein Autor der mir zu viel schimpft oder schon wieder seine Midlifekrise beschreibt und da ich seit einigen Jahren die deutschen Buchpreisbücher lese, weiß ich, was da alles eingereicht wird, quer durch alle Genres und Novellen, obwohl das ja eigentlich ein Romanpreis ist.
    Da regt sich niemand auf, während man beim Blogbusterpreis, wo vielleicht auch ungeschulte Anfänger einreichen, päpstlicher als der Papst ist, das finde ich schade und verstehe noch immer nicht, warum man keinen Prolog einreichen darf, wer sagt, daß das schlechte Literatur ist?
    Und ich würde wirklich sehr sehr gerne wissen ob Arno Schmidt, Tomer Gardi, Joshua Cohen, etcetera hier eine Chance gehabt hätten?

  12. Also, ich finde die Verrisse nicht schlimm. Wäre mein eigener Text dabei gewesen, hätte ich mich vielleicht auch geärgert, aber so hätte ich zumindest mal eine Resonanz erfahren. Die Kritikpunkte an diesen Texten waren ja auch begründet und konnte ich größtenteils nachvollziehen. Als künftiger Autor sollte man auch ein dickes Fell haben. Selbst wenn man Erfolg hat, wird es Kritiken hageln. Ich habe jedenfalls diese Textbeispiele und Besprechungen sehr interessant gefunden.

  13. Auch ich finde die Kritiken absolut berechtigt – gut begründet und nachvollziehbar. Ich habe peinlich berührt weitergelesen, aber auch viel gelacht, weil ich diese Fehler anfangs auch gemacht habe. Wir können nur daraus lernen- zumindest diejenigen die Kritiken annehmen. Nehmt diese Kritiken bitte nicht persönlich, denn als solche sind sie nicht gedacht. Nutzt sie als Chance, so dass ihr euch weiterentwickeln könnt. Es lohnt sich!!!

  14. Die Äußerungen der selbsternannten „Literaturkritiker“ offenbaren auf erschütternde Weise ihr geistiges Niveau. Angesichts mangelnder Analysefähigkeit trinkt man „einen Hugh Grant Gedächtnisschnaps“ und schleudert mit Stammtisch-Polemik, abgedroschenen Floskeln und dümmlichen Gefühlsausbrüchen um sich. Oha! Oje! Eiwei!
    Gänzlich niveaulos und unentschuldbar ist der – gründlich missglückte – Versuch, sich auf Kosten Anderer profilieren zu wollen.
    Die penetrante Art, in der die Mechanismen des allgegenwärtigen öffentlichen Anprangerns unseres „social media“ Zeitalters bedient werden, zeugt vom Wunsch nach schneller Popularität (der Name „Bohlen“ fiel zu Recht).
    Mit Verantwortung (gegenüber den öffentlich Gedemütigten), mit Kultur hat dies nichts zu tun, mit Humor und Geist (der hier suggeriert werden soll) noch weniger.
    Hier hilft nur: schnell wegklicken.

  15. Nun, wer seinen Text an diese Herren sendet, der muss sich halt auf harte Kritik gefasst machen. Vielleicht hätten die Teilnehmer sich einfach mal mit der Jury vertraut machen sollen und schauen, was die einzelnen Personen sonst so treiben. Außerdem verstehe ich nicht, warum man die Kritik der Kritiker meint kritisieren zu müssen. Das ist ein Wettbewerb und eine Jury. Und zugegeben, einige der Texte sind einfach schlecht.

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