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Textkritik: Der Spätzünder – Prosa

Eine Textkritik von Malte Bremer

Der Spätzünder

von Heike Ejoh
Textart: Prosa
Bewertung: 1 von 5 Brillen

Eva teilte David am 8. März mit, dass sie ihn verlassen werde, weil sie ihr Hausfrauendasein satt hat. David erschreckte das nicht sehr. Ganz gefasst und sachlich erklärte er ihr, was nun zu tun sei: Die Kündigung für die Wohnung muss geschrieben, ein Nachmieter gefunden, der Umzugswagen bestellt werden. So war seine Art. Die alltäglichen Dinge bekam er gut hin.
David war ein Spätzünder. Sein erstes, richtiges Erlebnis mit einer Frau hatte er mit Eva. Und zu diesem Zeitpunkt war David 27 Jahre alt. Zuvor gab es für ihn nur das Studium, die engagierte Arbeit im Ausländerbeirat, die Träume von weiblichen, langen Beinen und Haaren und das Bemühen, die Erwartungen seiner Eltern zu füllen. Eva erkannte das nicht auf den ersten Blick. Ihr fiel um so mehr seine Ruhe und vermeintliche Ausgeglichenheit auf, als sie ihn auf der Party einer Bekannten kennen lernte. Alle ihre Sehnsüchte projizierte sie auf ihn. Diese seriöse Gestalt mit dem Namen David war also der Mann, der sie niemals wegen ihrer Erotik nur besitzen wollte. Vielmehr war er eben einer jener Männer, die sie als Frau schätzen würden und an ihrer Entwicklung ebenso interessiert wären, wie sie selbst. Ja, er sollte es sein –  ihr Mann für die Zukunft. Und als sie sich das erste Mal näher kamen und er ihr seine Unerfahrenheit gestand, erschreckte sie das überhaupt nicht. Vielmehr freute sie sich, diesen Menschen auf ihre Bedürfnisse abstimmen zu können. Ihn formen zu können, wie einen Klumpen Ton. Und so begab sie sich an die Arbeit. Unterrichtete ihn in der Beschaffenheit des weiblichen Körpers. Führte ihn ein in die Liebeskunst. Die erwarteten Freuden bleiben zunächst aus. Seine frühzeitigen Orgasmen konnte er nicht kontrollieren, denn dieses Ereignis, den weiblichen Körper zu entdecken, brachte ihn in jene jungmännliche Erregung, die sich aller Gelassenheit entzieht. Nur der Zufall brachte ihr ab und zu körperliche Befriedigung. Aber was ist das schon gegen den seelischen Orgasmus, der die Welt in den Topf der unendlichen Harmonie wirft?
Ein paar Monate später musste David aus beruflichen Gründen die Stadt verlassen. Eva sah das optimistisch. So konnte sie unter der Woche alles machen, was ihr in den Sinn kam, und am Wochenende alle Zeit nur mit David verbringen. Eine ideale Situation. Und so verbrachten sie zusammen viel Zeit im Bett und vor dem Fernseher. Selten sahen sie ihre Freunde, die sich schon beklagten. Aber was sind schon Freunde im Gegensatz zu einer intakten Partnerschaft? David fragte Eva oft, ob sie nicht mit ihm zusammen ziehen möchte. Eva lehnte lange ab, aber als ihr in ihrer Stadt wieder mal alles zu langweilig wurde und sie in eine tiefe Depression fiel, verkündete sie mit lautem Lachen: »Ich ziehe zu dir, David!«
David konnte sein Glück gar nicht fassen. Er besorgte alles für das gemeinsame Nest: die Wohnung, den Umzugswagen, die noch übrig gebliebenen Freunde, die halfen. Er organisierte, baute, bohrte, richtete ein. Eva floh in ihr neues Zuhause und es dauerte gar nicht lange, da packte sie wieder der Wunsch der Flucht. Diesmal weg von David. Weg vom Fernseher, vom Herd, vom Bügeleisen, vom samstäglichen Geschlechtsverkehr, vom Hineinschlingen gekochter Köstlichkeiten. Aber solange es noch das Gefühl der Geborgenheit und des Zuhauses gab, konnte sie David nicht verlassen. Schließlich hatte David alles getan, um sie glücklich zu machen, nur das Glücksgefühl stellte sich irgendwie nicht ein. Was sie jetzt brauchte, war ein neuer Anstoß, einen wahren Grund.
Und der kam, als er nicht erwartet wurde. In Form eines männlichen Menschen, der Fragen stellte, die so unbarmherzig waren:
Welche Ziele hast du in Deinem Leben?
Was willst du aus Deinem Leben machen?
Dunkel wurde es um Eva herum, als sie Antworten suchte. Dafür war der neue Mann Inspiration für sie. Er gab ihr den Ansporn, endlich ihre Abschlussarbeit für ihr Studium zu Ende zuschreiben. Er lobte sie ihrer Fähigkeit Texte zu verfassen und eröffnete ihr die Möglichkeit eines gemeinsamen Arbeitens. Er erzählte ihr seine Vorstellung von einer optimalen Beziehung und sie war sich sicher, dass er ihre ganzen Wünsche erfüllen würde. Sie hatte sich in ihn verliebt und deshalb verließ sie David von heute auf morgen.
David machte keine Anstalten, sie zurückzugewinnen. Vielmehr gestand er ihr, sie nie wirklich geliebt zu haben, weil sie einfach nicht die Frau sei, die er sich wünschte. Besonders ihr Äußeres entspräche gar nicht seinem Idealbild. Eva ging, gekränkt aber glücklich in die neue Zukunft. Von nun an sollte alles anders werden.

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Zusammenfassende Bewertung

Das Hauptproblem liegt in der Gestaltung; die Charaktere (vor allem Eva) bleiben unscharf, die Haltung des Erzählers zu seinen Protagonisten unentschlossen: Ironisch? Liebevoll? Mitleidig? Kitschig? Mitleidend? Neutral? Von all dem findet sich etwas. Doch mit einigem Aufwand könnte aus dieser unentschlossenen Erzählung eine erschreckende werden.
Ich würde eine Überarbeitung in Richtung lakonisch-neutral vorziehen, um das Entsetzliche dieser hohlen Beziehung deutlich werden zu lassen, dabei aber Umgangssprache (mal, ganze Wünsche usw.) vermeiden: keine Wertungen, keine Ausflüge in Kitschregionen, nichts aus der Sicht von Eva oder David! Und den Titel würde ich ändern, vielleicht in »Liebesgeschichte« – denn ein Spätzünder kommt nicht vor.

Die Kritik im Einzelnen

David erschreckte das nicht sehr; ganz sachlich erklärte er ihr . : das tut es doch vollständig; wieso muss er das noch ganz gefasst sagen, es ist doch nichts Schreckliches passiert? Und am Schluss stellt sich raus, dass er sie eh nie wirklich geliebt habe – also ein entscheidender Grund weniger, eine Fassung zu verlieren! zurück
Es handelt sich hier bestimmt nicht um weibliche und lange Beine und kurz-struppige Hundehaare, sondern eher um lange Beine und Haare: das Komma irritiert heftig! Wären die Beine weiblich-lang, funktionierte der Satz vom Verständnis: würde jedoch weiblich so betont, drängte sich nahezu automatisch ein männlich-kurzes Bein auf – das will aber wohl kaum einer wollen. Sinnvollerweise sollte hier stehen, dass David von langen Frauenbeinen und -haaren träumte: alles wäre klar, nichts mehr gäbe es zu deuteln und zu mutmaßen. zurück
Erotik kann man nicht haben wie Krätze oder Hunger, aber man kann erotische Signale senden oder Erotik ausstrahlen, erotisch wirken oder unerotisch; was also freut Eva? Dass David sie niemals nur wegen ihrem Aussehen besitzen wollte?
Oder gehört das nur tatsächlich zu besitzen? Dann bedeutete das: David wollte Eva niemals wegen ihrer erotischen Ausstrahlung nur besitzen, sondern auch mit ihr schlafen. Was auch immer gemeint ist: es sollte klarer gemacht werden. zurück
Wem soll er es eigentlich sonst gestehen? Ist doch niemand mehr da (sofern nicht sein Händi in Alarmbereitschaft lauert)! Also weg mit ihr! zurück
Was hat es nur mit dem erschrecken auf sich? Oben erschreckt David etwas nicht sehr, und schon wenige Zeilen weiter erschreckt Eva etwas überhaupt nicht: warum sollte Eva denn erschrecken? Ist denn ein Erschrecken in einer solchen Situation normal: »Huch wie schrecklich, der weiß ja gar nicht, wie das geht?« Ich gestehe: ich bin keine Frau, vielleicht denken Frauen ja tatsächlich so in froher Erwartung des erfahrenen Mannes – das hat schließlich eine Frau geschrieben. Mir kommt das komisch vor; ich fände es viel besser, wenn es denn hieße: Und als sie sich das erste Mal näher kamen und er seine Unerfahrenheit gestand, freute sie sich, diesen Menschen auf ihre Bedürfnisse abstimmen zu können. zurück
Das ist sehr gestelzt: sie begab sich an die Arbeit! Denn Arbeit ist kein Ort, an den man sich begeben kann, und es kein Ereignis, das sich begeben kann: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Weib einen Mann nach ihrem Willen formte zu höchsteignem Nutz & Frommen. Geringfügig besser wäre, wenn sie sich an die Arbeit machte; aber Arbeit wird gemeinhin mit Missvergnügen, Unterbezahlung und Stechuhr verbunden – und so schlimm wird Evas Trainingsprogramm wohl nicht gewesen sein; frisch auf, ans Werk – nämlich ans frohgemuthe Erschaffen von etwas Neuem: sie machte sich ans Werk. Das ließe ich mir gefallen, denn es würde dem Sachverhalt gerecht! zurück
Die jungmännliche Erregung entzieht sich der Gelassenheit? Das heißt doch: die Gelassenheit hatte bis dato Davids jungmännliche Erregung fest im Griff und unter Kontrolle, und jetzt – dank Evas fachfraulichen Workshops – kann die jungmännliche Erregung sich endlich erfolgreich der Gelassenheit entziehen! Getreu der Parole: Kampf der Gelassenheit, Freiheit für die jungmännliche Erregung!
Liebe Eva: irgendetwas hast du da aber ganz ganz falsch gemacht! Selbst schuld, wenn später alles schief geht… zurück
Was ist das für ein seltsam Ding: ein seelischer Orgasmus (ist das so ne Art Höllenfahrt – der Himmel hat´s bekanntlich nicht so sehr mit Orgasmus?), der die Welt (ist das jetzt nur die Erde oder schon die ganze Welt? Wohl eher letzteres, also das All mit allem Gesums, die Erde ist ja bekanntlich schon ziemlich im Eimer.) in den Topf (Erstaunlich groß, dieser Topf!) der unendlichen Harmonie wirft, und was ist größer als die Unendlichkeit? Keine Ahnung! Es muss wohl ein Topf sein: warum auch nicht!).
In dieses weitläufige Gefäß gehört unverzüglich der ganze Satz ab Aber was ist das schon .! Platz genug wird sein, denn bereits in ihm schmoren im eigenen Saft vor sich hin: Welt, unendliche Harmonie und last not least der unendliche Kitsch, der – aus diesen überdimensionalen Wörtern empor schnellend – den darob erschrockenen zurückfahrenden Leser vergeblich einzufangen versuchte und hilflos abstürzte. zurück
Da stellt sich unwillkürlich die Frage: später als was: später als der seelische Orgasmus oder als der Zufall oder als der ersten jungmännlichen Erregung oder als dem Kennen lernen? Ein einfaches nach einigen Monaten reichte, damit würde ein Zeitraum genannt, und nicht unnötigerweise ein Zeitpunkt! zurück
Der Satz ist völlig überflüssig – und inhaltlich ärgerlich, denn er widerspricht dem vorvorigen: kaum geschrieben, schon vergessen? Ich bin nicht der Tropf der unendlichen Harmonie, der alles schluckt!
Ärgerlich: verbringen. Wort Wort Wort. Wort Wort verbrachten . Diese Wiederholung nach so kurzer Lesezeit ist jämmerlich!
Ärgerlich: sie wollte alle Zeit nur mit David verbringen – und dann hängen sich die beiden vor die Glotze!!! Versteht man das heutzutage unter »die Zeit mit jemandem verbringen«? Zusammen Teletubbies gucken? Das ist echt verbrachte Zeit – im Sinne von totschlagen!
Ärgerlich: Es hätte so schön weiter gehen können: .alle Zeit nur mit David verbringen. Eine ideale Situation. Selten sahen sie ihre Freunde, die sich schon beklagten. Aber was sind schon Freunde . Hier wird von ganz allein deutlich, dass der Plan in Erfüllung gegangen ist (und es wird nicht vor aller Welt versehentlich offen gelegt, auf wie peinliche Weise Evas Plan daneben gegangen ist: hocken vor der Glotze!!!).  zurück
Diese Frage hat sich mir bisher noch nie gestellt: ich sehe Freunde nicht im Gegensatz zu einer intakten Partnerschaft; und schon gar nicht frage ich mich, was sie im Gegensatz zu einer intakten Partnerschaft sind: denn im Gegensatz zu einer intakten Partnerschaft kann immer nur eine kaputte Partnerschaft sein, aber keineswegs ein oder mehrere Freunde; diese Frage ist schlichtweg blödsinnig! Aber fragen darf man ja mal!
Zum Beispiel darf man fragen, wie intakt eine Partnerschaft ist, die sich auf Bett und Teletubbies reduziert; da wäre ich als Kumpel auch sauer: »Keine Zeit, müssen Teletubbies-Filme gucken, damit unsere Beziehung intakt bleibt!« Freund von so was wäre ich nie geworden!
Trotzdem wage ich einen sprachlichen Verbesserungsvorschlag: Aber was bedeuten schon Freunde, wenn man mit sich selbst genug hat? zurück
Da schau her: Eva ist dumm! Erst bringt sie David im Bett das Falsche bei; dann freut sie sich, dass sie während Davids beruflicher Abwesenheit alles machen kann, was ihr in den Sinn kommt aber bedauerlicherweise ist da nix im Sinn, denn bereits hier wird ihr wieder (ein)mal alles zu langweilig. Nicht mal die Glotze kann sie nutzen: die braucht sie ja beim trauten Zusammensein mit David. Eva: bist schon a arms Weibstück! zurück
Das musste ja so kommen! David falsch ausgebildet, Leere im Kopf, Langeweile wohin sie schaut – nicht einmal ein seelischer Orgasmus könnte sie da noch retten! Ja ja, sagte der dicke große Waldbär, ich hab’s kommen sehen.zurück
Was tut eine, die so ist wie unsere Eva und eine tiefe Depression hat? Sie lacht laut und trifft eine Entscheidung! Böswillig könnte ich jetzt schreiben: Eva konnte vorher ja nichts entscheiden, denn im Kopf war ja nichts; jetzt hat sie glücklicherweise ein tiefe Depression, und die kann erheblich mehr entscheiden und lauter lachen als nichts. Aber ich bin nicht böswillig. Deswegen schreibe ich das auch nicht.
Ich schreibe: Da hat Sprachschludrigkeit zugeschlagen! In Davids Abwesenheit war Eva alles zu langweilig geworden, und sie war deswegen vorübergehend (muss sein: sonst wäre Eva noch drin!) in eine tiefe Depression gefallen! Das ist abgeschlossene Vergangenheit (Plusquamperfekt), liegt also demnach hinter ihr: dann könnte sie, als David wieder kommt, mit lautem Lachen ihren Willen kundtun. Alles wäre an seinem richtigen Platz! zurück
David hat Eva nie geliebt! Dieser Gefühlsausbruch ist so falsch wie überflüssig; es reicht, dass David alles besorgt usw. Über Davids Gefühle sollte sich besser der Leser Gedanken machen. Weg mit diesem Satz! zurück
Diese gefühlsbetonte Wortkombination (hinein schlingen, Köstlichkeiten) passt nicht zu der lakonischen Aufzählung: dazu passte eher »gemeinsamen Nahrungsaufnahme« zurück
Ich leugne entschieden, dass es dieses Gefühl tatsächlich gab: zunächst wurde gerade erst die Eintönigkeit des täglichen Miteinander dargestellt, und jetzt wird behauptet, das sei identisch mit »Geborgenheit und Zuhause«: abgelehnt!
Selbst wenn es dieses Gefühl aus unerklärlichen Gründen dennoch gäbe: warum sollte jemand – selbst unsere einfältige Eva – Geborgenheit oder ein Zuhause fliehen? Das ergibt nur Unsinn!
Was der wahre Grund ist, wird später angegeben: Eva fühlt sich verpflichtet, nicht mehr und nicht weniger! Korrigiert und unter Einbeziehung des folgenden Das läse sich dann beispielsweise Folgendes:
Diesmal weg von David. Weg vom Fernseher, vom Herd, vom Bügeleisen, vom samstäglichen Geschlechtsverkehr, von der gemeinsamen Nahrungsaufnahme. Aber sie konnte David nicht verlassen, denn er hatte alles getan, um sie glücklich zu machen; nur das Glücksgefühl stellte sich irgendwie nicht ein. Was sie jetzt brauchte . zurück
Eva braucht keinen neuen Anstoß, sie braucht überhaupt einen (das mit der tiefen Depression scheint ja nicht mehr zu klappen .); grammatisch muss es heißen: . war ein Anstoß, ein wahrer Grund (nicht einen wahren Grund). Inhaltlich fragt sich, ob Anstoß wichtiger ist als wahrer Grund oder ob gemeint ist: wahrer Grund als Anstoß oder ob Eva so genügsam geworden ist, dass jeder Anstoß gleichzusetzen ist mit dem wahren Grund; das lässt sich nur verbessern, wenn eine Entscheidung getroffen wird über Evas Charakter und den Grad der Distanz des Erzählers zu Eva (Ironie, Sachlichkeit, Mitleid .). Das ist allein Sache der Autorin! zurück
Diese Fragen sind nicht unbarmherzig: sie sind trivial wie das Leben! Also entweder die Fragen weglassen oder unbarmherzig – am allerbesten aber beides: soll das männliche Wesen doch Fragen stellen und Eva vergeblich Antworten suchen: das genügt vollauf! Was gehen uns die Fragen an? Und der Text vermiede den Absturz in die ausgetrampelten Niederungen der zeigefingernden Lebensberatungsliteratur und könnte sich auf seine ureigenste Aufgabe beschränken: eine Geschichte erzählen: also weg mit den Fragen und unbarmherzig! zurück
Dieses Bruchstück ist wohl mehrfach vergeblich überarbeitet worden, übrig bleibt ein Fragment. Entweder er lobte ihre Fähigkeit oder er lobt sie wegen ihrer Fähigkeit bzw. er lobte sie ihrer Fähigkeit wegen. Wegen des Anschlusses Texte zu verfassen zöge ich die mittlere Version vor. zurück
Wenn sie sicher wäre, dass er ihre Wünsche nur halb erfüllen würde: wäre sie dann auch mit ihm gegangen? Oder wenn er nur ihre halben Wünsche erfüllte statt der ganzen? Sie war sich doch eher sicher, dass er alle ihre Wünsche erfüllen würde – also sollte es so zu lesen sein; wenn sie sich nur sicher war, dass er im Gegensatz zu David ihre Wünsche ganz erfüllen würde, sollte es so zu lesen sein. Das hat wieder etwas mit Evas Charakter zu tun und kann hier nicht entschieden werden! zurück
Braucht’s diesen märchenhaften Kitsch-Schluss? Der Titel ist »Der Spätzünder« – damit soll wohl David gemeint sein (was ich nicht verstehe: wieso zündet der spät? Im Bett doch wohl eher zu früh! Und wenn er am Ende gesteht, dass er Eva nicht richtig geliebt hat, ist das auch keine Spätzündung: warum sollte er das sagen, sie hat ihn ja auch nicht geliebt, sondern wollte ihn sich zurechtstutzen? Ist sie der Spätzünder, als sie endlich erkennt, dass Liebe so nicht funktionieren kann? Dann müsste der Titel »Die Spätzünderin« lauten.). Wo war ich doch gleich? Ach ja: der Titel soll auf David hinweisen, dann sollte er auch das letzte Wort haben. Die angeblich rosa Zukunft von Eva darf uns herzlich egal sein. Geben wir David das letzte Wort! zurück

© 2001 by Malte Bremer. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe – gleich welcher Art – verboten.