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Textkritik: Keine Gnade für den amerikanischen Obermops

Ob Donald Trump nächste Woche wohl wiedergewählt wird? Er hat viel Schlechtes hervorgebrachte. Indirekt auch schlechte Texte. So wie den, den sich unser Textkritiker Malte Bremer diesmal angeschaut hat. »Platter geht’s nicht!«, schreibt Bremer. Das gilt für Text und Trump.

Der Obermops und die steinerne Dame – Ein Märchen für Erwachsene

von Hanni Serway
Textart: Prosa
Bewertung: 0 von 5 Brillen

(Der Obermops und die steinerne Dame)

Die Zeiten sind schwierig in der Mopsrepublik. Donald Trampel, der Obermops, hat an vielen Ecken gezündelt, und nun droht ihm das Ganze um die Ohren zu fliegen. Alle sind etwas aufgeregt, aber nicht Donald Trampel. Er ist ganz in seinem Element. Er hat seine Berater einberufen und bespricht mit ihnen die Lage: »Wir müssen handeln!«, sagt er. »Was wollen wir tun?«
»Wir müssen etwas gegen die Pekinesen unternehmen Die fressen uns immer die fettesten Bissen weg!“, sagt Mops Blinky.
»Gut! Machen wir!«, sagt Donald Trampel.
»Und die afghanischen Windhunde – die sind wirklich gefährlich. Die greifen uns ständig von hinten an! Die müssen wir zur Ordnung rufen!«, ruft Mops Lollypop aufgeregt in die Runde.
»Ja! Auch das machen wir!«, sagt Donald Trampel. »Verdammt, und ich hab immer Ärger mit einem Qhadrejooni!«, wirft Labra Doodle ein. »Der ist beinahe so groß wie ich und will einfach nicht zur Seite gehen, wenn ich komme. Man muss unbedingt etwas gegen ihn unternehmen!«
»Wer is´n das?«, fragt der Obermops.
»Na, der iranische Hirtenhund, das müsstet Ihr als Obermops doch wissen!«
»Klar, klar! Weiß ich ja auch! Das war ja nur eine Testfrage, ob ihr überhaupt wisst, wovon ihr redet!«
»Hä? Na, egal! Macht Ihr nun was gegen ihn?«
»Klar, machen wir!«, bestätigt Donald Trampel.
»Und was?«, bohrt Mops Lollypop nach.
»Na, ich werde ihm einen Tweed schicken!«
»Hä, einen Tweed? Was soll er denn mit einem Tweed?«
»Na, wenn er den bekommt, weiß er, was die Stunde geschlagen hat!«
»Ach, der Obermops meint sicher einen Tweet!«, schaltet sich nun Donald Trampels engster Berater Lord Waldemar ein.
»Klar!«, bestätigt Donald Trampel.
»Und was wollt Ihr da sagen?«
»Äh, ich werde sagen, er soll aufhören, Ärger zu machen, sonst …«
»Ja, was sonst?«
Wieder schaltet sich der Oberpinscher Lord Waldemar ein. »Wie wär‘s damit: Wenn Du kämpfen willst, wäre es Dein offizielles Ende. Drohe niemals der Mopsrepublik!«
»Ja, stimmt, genau das wollte ich sagen!«
Plötzlich klopft es donnernd an die Tür.
»Geh mal einer nachschauen!«, ruft unerschrocken Donald Trampel.
Mastino, der Liebling von Donald Trampel, wackelt zur Tür und öffnet sie einen Spalt. »Oh mein Gott!«, ruft er entsetzt und weicht zurück, so dass der unerwartete Gast zur Tür hereinkommen kann. Mit starrem Gesicht und erhobener Fackel betritt eine riesengroße steinerne Figur den Raum: Miss Liberty!
Alle versammeln sich verängstigt in einer Ecke, nur Donald Trampel nicht. »He, Miss Liberty! Das ist ja geil! Was willst Du denn hier? Du stehst doch sonst immer am Hafen rum! Du hast Dich sicher verirrt!«
Einen kurzen Moment ist Miss Liberty beeindruckt von der Unerschrockenheit des Obermopses, dann herrscht sie ihn an: »Ich bin gekommen, um Dich zur Rechenschaft zu ziehen. Du hast noch eine Chance: Kehre um und ändere Dich!«
»Was, wieso? Ich bin doch toll, so wie ich bin! Alle lieben mich. Hast Du gesehen, wie sich all die Pinscher und Dackel an mich ranschmeißen? Das hat es noch nie gegeben. Ich bin einmalig, ich bin großartig!«
»Nun, ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Du hast noch einen Tag Zeit, Dich zu ändern. Denk nach!« Mit diesen Worten verlässt die Steinerne den Raum.
Alle sind ein wenig bedrückt, außer Donald Trampel. »He, Leute, war das nicht enorm? Das hat man auch nicht alle Tage! Das müssen wir jetzt feiern!«
»Aber wir sind doch noch gar nicht fertig!«, werfen seine Berater ein.
»Egal! Morgen ist auch noch ein Tag!«, wehrt Donald Trampel ab. »Mastino, los, Getränke und Möpsinnen!«

Die Nacht ist lang, und sie sind durstig, und die Möpsinnen sind weich und willig. So ist es kein Wunder, dass am anderen Tag alle entscheidungslos in ihren Sesseln hängen. Erst am Nachmittag machen sie weiter mit ihrer Beratung. Die steinerne Dame haben sie längst vergessen.
Irgendwann am Abend – Mastino bringt gerade die Getränke für eine weitere nächtliche Runde herein – klopft es erneut donnernd an die Tür. Alle sind sie noch mehr oder weniger benommen und nehmen das Klopfen nicht wirklich ernst. Wieder öffnet Mastino die Tür. Mit einer devoten Verbeugung bittet er die steinerne Dame herein.

© 2020 by Hanni Serway. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

Zusammenfassende Bewertung


Eine bemüht witzig sein wollende und äußerst stümperhafte Auseinandersetzung mit Donald Trump und seinen Beratern.

Die Kritik im Einzelnen

Die Dämlichkeit dieses Textes beginnt bereits mit der Überschrift: Die Verfasserin glaubt nämlich allen Ernstes, dass die weltweit bekannte Freiheitsstatue aus Stein bestehe … zurück

Donald Trump, Donald Trampel … wie billig! Schön war es, als nach seinem Amtsantritt tatsächlich ein*e Nachrichtensprecher:in von ARD oder ZDF die aktuellen Nachrichten begann mit den Worten: »Und täglich grüßt das Trampeltier … «: DAS hatte was! Aber aus dem Trampeltier einen Mops zu machen bzw. Obermops: Das hat gar nichts! zurück

Das sollen wohl die Chinesen sein? Platt, platter geht’s nicht! Es reicht: Mit diesem zusammengestümperten Text, der angeblich ein Märchen für Erwachsene sein soll, werde ich mich nicht weiter auseinandersetzen: Aber wer wer möchte, darf ihn gerne bis zum Ende lesen! zurück

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