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Buchkritiken und Tipps

»Lektionen« von Ian McEwan: Ein ganzes Leben und drei Länder

Ian McEwans Roman »Lektionen« spielt zu weiten Teilen in Deutschland. Das »Haus der Geschichte« in Bonn erlebt Isa Tschierschke diesmal vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Lektüre. Historischen Erinnerungen sind mit der Lebensgeschichte des Engländers Roland Baines verknüpft. Oder ist es die von McEwan?

Norden und Niedergang: »Zur See« von Dörte Hansen

Norden und Niedergang. Auch in ihrem dritten Roman »Zur See« bleibt Dörte Hansen ihren Themen treu. Ihr Roman über eine Kapitänsfamilie auf einer Nordseeinsel besticht durch eng verwebte Figuren und die Erzählperspektive.

Frühes Werk jetzt auf Deutsch: »Mädchen auf den Felsen« von Jane Gardam

Jane Gardam ist 1928 geboren und 93 Jahre alt. Ihr erstes Buch veröffentlichte die Autorin 1971, als ihr jüngstes Kind eingeschult wurde. Der Beginn einer großen Schriftstellerkarriere nach der Familienpause. Damals war sie 43 Jahre alt.

»Hohe Berge« von Silke Stamm: Sätze wie die Eiger-Nordwand

Unsere Rezensentin hält Silke Stamms neuesten Roman »Hohe Berge« in den Händen, und die Sätze stemmen sich ihr entgegen. Wuchtig, bedrohlich. Wie die Eiger-Nordwand bei Schlechtwetter. Aber der literarische Aufstieg lohnt sich.

Pennywise in Prachtausgabe: Zum 75. Geburtstag von Stephen King erscheint ES in einer limitierten Luxusversion

Am 21. September 2022 wird Stephen King 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass veröffentlicht der Heyne Verlag den Roman »ES« in einer limitierten Prachtausgabe im Schmuckschuber. Die Luxusversion hat einen stolzen Preis: 75 Euro. Lohnt sich das?

Zum Verzehr nicht geeignet: »Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach« von Julia Mattera

Ein schönes Cover, ein poetischer Titel und dazu noch bei Eichborn erschienen. Das Buch »Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach« kann man scheinbar bedenkenlos kaufen. Doch der Inhalt enttäuscht.

Im Haarstudio der Elben: Amazons »Herr der Ringe«-Serie

Die ersten beiden Folgen der Serie »Die Ringe der Macht« sind online. 250 Millionen Dollar hat Amazon allein für die Rechte an Tolkiens Stoff ausgegeben. Das Ergebnis sieht man mit Staunen und offenem Mund: Alles wirkt, als wäre es von einer künstlichen Intelligenz erschaffen.

Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf – Thomas Mann mit drei goldenen Haaren

Selbst Nicht-Genre-Literatur wird stromlinienförmiger, wird von den Verlagen an die Erwartungen und moralischen Standards der Leser angepasst. Wird es künftig noch Bücher wie »Ein Sommer in Niendorf« geben? Ein sprachgewaltiges Buch von Heinz Strunk mit unsympathischen Protagonisten und viel Alkohol an der Ostsee.

Sharon Dodua Otoo: »Herr Gröttrup setzt sich hin« und das literarische Ei

Sharon Dodua Otoo gewann 2016 den Bachmannpreis. Sechs Jahre später erscheint ihr Gewinnerinnentext »Herr Gröttrup setzt sich hin« gedruckt als schmales Büchlein, zusammen mit zwei weiteren Texten, die sich auf die »Tage der deutschsprachigen Literatur« in Klagenfurt beziehen – und auf die Autorin. Man liest Erstaunliches.

Mit Tove Jansson durch Schweden: Die wahre Heldin reist mit leichtem Gepäck

Zu Mittsommer begibt sich Isa Tschierschke nach Schweden. Drei Wochen Sprachunterricht. Ab sofort kein Wort Deutsch mehr. Doch »Reisen mit leichtem Gepäck« von Tove Jansson liest sie lieber in der Übersetzung von Birgitta Kicherer auf dem E-Reader. Und weil Isa schon schummelt, klaut sie auch gleich noch ein Buch.

»Der Aufstieg« von Amy McCulloch: Irgendwann wird die Luft dünner

Sommer, Sonne, Superhitze. Da kommt ein Thriller, der auf über 8.000 Metern Höhe spielt, echt gut gelegen. Ob unserer Rezensentin die Geschichte »Der Aufstieg – in eisiger Höhe wartet der Tod« eisige Schauer über den Rücken jagt?

Wieder wiederentdeckt: »Wenn die Mondblumen blühen« von Jetta Carleton

Ein schöner Titel: »Wenn die Mondblumen blühen«. Die Blumenzeichnung auf dem Cover und die Schreibschrift wirken klassisch und zeitlos. »Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste im Jahr 1964 – die Wiederentdeckung eines wunderbaren Romans« lese ich im Klappentext. Damit war das Buch gekauft. Für einen Euro. Auf dem Flohmarkt.

In Brand gesetzte Schönheit – »Das mangelnde Licht« von Nino Haratischwili lesen, hören und sehen

»Das mangelnde Licht« von Nino Haratischwili hat Isa Tschierschke auf drei unterschiedliche Weisen genossen: als E-Book, als Hörbuch unter Tränen beim Autofahren und als Theateraufführung im Hamburger Thalia Theater.  Was überzeugte am meisten? Vor Ort im Georgischen Tbilissi stellt Isa Tschierschke fest: diese Stadt ist heute so cool wie Prag und Budapest.

Verbrecherischer Mehrwert: »Krimis schreiben« von Patrick Baumgärtel

»Krimis schreiben« von Patrick Baumgärtel deckt die Inhalte eines klassischen Schreibratgebers kompakt und informativ ab – die Inhalte sind jedoch auf (angehende) Autoren von Kriminalromanen zugeschnitten und bieten somit einen Mehrwert für Genre-Autoren.

Eine Wahrheit, die es nicht gibt – »Ocean State« von Stewart O’Nan

Zwei Anfangssätze wie ein perfekter Pitch. Im Roman »Ocean State« zeigt Stewart O’Nan wieder sein ganzes Können. Eine leise Geschichte über ein Verbrechen. Eine Geschichte über Würde und Verfall, deren Kraft im Ungesagten liegt.