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Nava Ebrahimi gewinnt den Bachmannpreis 2021

Die Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimi bei der aufgezeichneten Lesung (Foto: Screenshot/ORF)
Die Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimi bei der aufgezeichneten Lesung (Foto: Screenshot/ORF)

Der mit 25.000 Euro dotierte Bachmannpreis geht in diesem Jahr an Nava Ebrahimi für ihren Text »Der Cousin«.  Die weiteren Jury-Preise gingen an Dana Vowinckel, Necati Öziri und Timon Karl Kaleyta. Necati Öziri gewann zudem auch den Publikumspreis.

Nava Ebrahimi nach dem Preisgewinn. Zugeschaltet von daheim. (Screenshot: ORF)
Nava Ebrahimi nach dem Preisgewinn. Zugeschaltet von daheim. (Screenshot: ORF)

Eingeladen wurde Nava Ebrahimi von Juror Klaus Kastberger. Es sei der komplexeste Text, den er von der Autorin kenne, sagte Kastberger. Wir seien mit diesem Text »mitten in der Gegenwart«. Kastberger lobte den »hochkomplexen Tanz« der Erzählebenen. Der Text »Der Cousin« kann hier nachgelesen werden. Ein Interview mit Klaus Kastberger über die Gewinnerin und den Gewinnertext können Sie hier im Bachmannpreis-Podcast des literaturcafe.de hören.

Aufgrund der Corona-Pandemie waren in diesem Jahr die Autorinnen und Autoren nicht in Klagenfurt anwesend. Daher konnte Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider den von der Stadt gestifteten und mit 25.000 Euro dotierten Preis in diesem Jahr nicht persönlich überreichen.

Deutschlandfunk-Preis an Dana Vowinckel

Dana Vowinckel bei der aufgezeichneten Lesung (Foto: Screenshot/ORF)
Dana Vowinckel bei der aufgezeichneten Lesung (Foto: Screenshot/ORF)

Der mit 12.500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis ging an Dana Vowinckel, die sich in einer Stichwahl gegen Necati Öziri durchsetzte. Vowinckel wurde von Jurorin Mara Delius eingeladen. Der Topos der »gepackten Koffer« werde für eine neue Generation aufbereitet. Ein Interview mit Mara Delius über die Gewinnerin und den Gewinnertext können Sie hier im Bachmannpreis-Podcast des literaturcafe.de hören.

kelag-Preis an Necati Öziri

Necati Öziri bei seiner Lesung (Foto: Screenshot/ORF)
Necati Öziri bei seiner Lesung (Foto: Screenshot/ORF)

Der mit 10.000 Euro dotierte kelag-Preis ging an Necati Öziri, eingeladen von Insa Wilke. Öziri gewann die Stichwahl gegen Timon Karl Kaleyta.

3sat-Preis an Timon Karl Kaleyta

Den letzten der vier Jury-Preise, den mit 7.500 Euro dotierte 3sat-Preis, vergab die Jury an Timon Karl Kaleyta, eingeladen von Michael Wiederstein. Er musste sich zuvor der Stichwahl mit Anna Prizkau stellen, die sich zuvor wiederum bei einer Stichwahl gegen Leander Steinkopf durchgesetzt hatte.

BKS-Publikumspreis an Necati Öziri

Auch das Publikum hatte Sympathien für Necati Öziri. Er gewann neben dem kelag-Preis auch den Publikumspreis, über den am Vortag im Internet abgestimmt werden konnte.

Bachmannpreis 2021: Die Shortlist

Zuvor hatte die siebenköpfige Jury in einer nicht öffentlichen Abstimmung die Shortlist bestimmt, auf die stets sieben Autorinnen gelangen. Nur diese Sieben können noch die vier von der Jury vergebenen Preise erhalten. Diesmal gelangten auf die Shortlist: Nava Ebrahimi, Timon Karl Kaleyta, Necati Öziri, Anna Prizkau, Leander Steinkopf, Dana Vowinckel und Julia Weber.

Ausführliche Jury-Stimmen nach der Preisverleihung im Podcast

Diesmal mit Hut: Juror Klaus Kastberger, der die Gewinnerin Nava Ebrahimi zum Wettbewerb eingeladen hat (Foto: Tischer)
Diesmal mit Hut: Juror Klaus Kastberger, der die Gewinnerin Nava Ebrahimi zum Wettbewerb eingeladen hat (Foto: Tischer)

Nach der Preisverleihung am Sonntag, 20. Juni 2021 hat sich Wolfgang Tischer mit den Juror:innen Mara Delius, Insa Wilke, Brigitte Schwens-Harrant und Klaus Kastberger unterhalten. Hören Sie die ausführlichen Gespräche im Podcast des literaturcafe.de. Hier klicken und anhören »

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2 Kommentare

  1. Eine Preisvergabe ist immer subjektiv. Es gibt hier keine absolut objektiven Maßstäbe. Somit kann jeder anderer Meinung sein – und die Vergabe der Preise bleiben sehr subjektiv. Während in manchen Jahren dies jedoch überzeugend wirkt (z.B. die Preise an Uwe Tellkamp u. Helga Schubert) ist dies in anderen Jahren nicht der Fall – scheint mir ganz besonders in diesem Jahr so zu sein. Die Preise gehen fast alle an Migranten oder ehemalige Migranten oder an eine Autorin die ein jüdisches Thema behandelt. Dies hatte ich auch so erwartet, glaube aber nicht an die Rechtmäßigkeit hier sondern eher an die politische Korrektheit, die manchen Juroren wohl inzwischen eingewachsen ist. Viel zu kritisieren ist da nicht, denn s. oben – alles bleibt subjektiv. Aber die Preisvergabe in diesem Jahr stimmt mich dennoch traurig und mißtrauisch.

    • Liebe Martina Weiss,
      das Schöne am Bachmannpreis ist, dass dieser ganze Wettbewerb nahezu zu 100% transparent ist, und Lesungen, Jury-Diskussionen und die Abstimmung öffentlich stattfinden. Mittlerweile ist auch alles im Video-Archiv der Website aufrufbar. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Schauen Sie sich den Wettbewerb einmal oder nochmals an. Oder hören Sie sich auch den Bachmannpreis-Podcast des literaturcafe.de an. Sie werden dann schnell feststellen, dass Ihre Vorurteile nicht zutreffen und schlicht und ergreifend die literarisch besten Texte gewonnen haben. Zudem waren auch ganz andere Texte auf der Shortlist vertreten bzw. mit Timon Karl Kaleyta unter den Gewinnern.
      Dass Menschen mit Migrationshintergrund oder gar Menschen, deren Muttersprache gar nicht Deutsch ist, bisweilen die literarisch interessanteren Texte schreiben, ist nichts Neues und konnte man bereits z. B. bei Olga Martynova (2014) oder Sharon Dodua Otoo (2016) sehen. All dies und die von Ihnen genannten Gewinner zeigen, wie bunt der Bachmannpreis ist. Das stimmt mich fröhlich und hoffnungsvoll.
      Wolfgang Tischer

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