StartseiteE-BooksAusgepackt: Der neue deutsche 99-Euro-Kindle im Test (aktuell 49-Euro-Kindle)

Ausgepackt: Der neue deutsche 99-Euro-Kindle im Test (aktuell 49-Euro-Kindle)

Der neue »deutsche« Kindle noch in seiner Verpackung[Hinweis: Seit September 2014 ist dieses Modell nicht mehr lieferbar. Es wurde durch eine Variate mit Touch-Display ersetzt (Testbericht hier).

Im März 2016 hat Amazon jedoch noch eine Art Zwangsupdate für dieses Gerät und das Vorgängermodell veröffentlicht, um es weiterhin nutzen zu können. Ohne dieses Update können keine E-Book mehr aus dem Shop oder der Cloud auf das Gerät geladen werden.

Alle Infos dazu finden Sie auf einer Sonderseite von Amazon. Zudem finden Sie in diesem Beitrag des literaturcafe.de Tipps, wie Sie ein Update einspielen.]

Angekündigt war er ursprünglich für den 12. Oktober 2011, doch die Postbotin brachte ihn schon heute am 6. in die literaturcafe.de-Redaktion: den neuen »deutschen« Kindle für 99 Euro. Nachtrag: Im September 2012 wurde der Preis auf 79 Euro reduziert und das Modell überarbeitet, Anfang Juni 2013 wurde dann der Preis nochmals auf 69 Euro reduziert. Seit September 2013 kostet der Reader nur noch 49 Euro. Den Test dieser überarbeiteten schwarzen Version lesen Sie hier.

Er ist nicht nur Amazons günstigstes Lesegerät, das erstmals die 100-Euro-Marke unterschreitet, sondern auch der erste Kindle mit deutscher Benutzerführung.

Die Auslieferung erfolgte offenbar so schnell, dass man bei Amazon Deutschland noch nicht einmal den Text der Willkommens-E-Mail anpassen konnte: Dort wurde uns gestern Abend noch verwirrenderweise mitgeteilt: »Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Kindle um die internationale Version handelt, die auf englischer Benutzerführung basiert.«

Was also sollte im Karton stecken, und wie fühlt sich der neue Kindle an?

Für Deutschland bislang nur ein neues Kindle-Modell

Das neue in Deutschland erhältliche Modell ist eigentlich ein Kindle 4, nachdem hierzulande seit April nur die 3. Kindle-Generation mit englischer Benutzerführung erhältlich war. Dieses Modell war zu haben nur mit einer WLAN-Anbindung oder als zusätzliche 3G-Variante mit kostenloser Mobilfunkanbindung und wurde von Amazon nun in Kindle Keyboard bzw. Kindle Keyboard 3G umbenannt. Dafür heißt das neue Modell nun nur noch »Kindle«. Mehr als diese drei Varianten gibt es auf dem deutschen Markt bislang nicht. Anders sieht es in den USA aus: Dort ist demnächst noch eine Variante mit Touchscreen zu kaufen, die auch als 3G-Ausgabe erhältlich ist. Und es gibt in den USA den »Kindle Fire«, der sich jedoch technisch von den anderen Modellen deutlich unterscheidet. Das Modell Fire ist nicht aufs Lesen hin optimiert, besitzt kein E-Ink-Display und konkurriert eher mit dem iPad. Ob und wann Fire und Touch-Modelle in Deutschland verfügbar sein werden, ist derzeit unbekannt. Nachtrag vom 22. April 2012: Unseren Test des mittlerweile auch in Deutschland erhältlichen Kindle Touch lesen Sie hier.

Was Amazons Preisgestaltung betrifft, so ist anzumerken, dass das Modell, das sich »Kindle« nennt und hierzulande für 99 Euro verkauft wird, in den USA 79 Dollar kostet, also umgerechnet 59 Euro. Nachtrag: Wie Thomas Knip in seinem Kommentar richtig anmerkt, wird bei dieser US-Version jedoch im Ruhezustand des Gerätes Werbung im Display angezeigt und so der günstigere Preis refinanziert. Eine werbefinanzierte Variante gibt es in Deutschland bislang nicht. Da in Deutschland zudem zum Preis die Mehrwertsteuer hinzukommt (und bei einem Direktimport in der Regel noch Zollgebühren), ist der Euro-Preis nur scheinbar teurer als der amerikanische.

Nachtrag II vom Juni 2013: Mittlerweile kostet das Gerät in Deutschland 69 Euro.

Schlichte Verpackung, sechs Sprachen und WLAN-Zwang

Auch das aktuelle Kindle-Modell steckt in einem braunen Pappkarton, dessen Schlichtheit fast schon so etwas wie cooles, umweltbewusstes Verpackungsdesign darstellt. »Certified Frustration-Free Packaging« ist auf dem Karton zu lesen.

Anders als die größeren Geräte zeigt der Kindle 4 beim Öffnen nicht gleich den Namen des Eigentümers an. Zunächst muss das Gerät mit dem mitgelieferten Kabel an die USB-Schnittstelle eines Rechners angeschlossen werden, damit es mit Strom versorgt und »geweckt« wird. Ein Netzadapter, mit dem das Gerät auch an einer Steckdose aufgeladen werden kann, muss als Zubehör extra gekauft werden. Wer das Gerät PC-losen Eltern oder Großeltern schenken möchte, sollte dies bedenken. Auch eine Schutzhülle gibt es für den günstigen Preis nicht. Wir haben uns daher in einem weiteren Test zwei Kindle-Schutzhüllen genauer angesehen.

Nach dem Einschalten erfolgt die Sprachauswahl. Die neue 4er-Software bietet Deutsch, Englisch (USA, Großbritannien), Spanisch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch (Brasilien) an. Die Sprache kann später jederzeit umgestellt werden. Kurz nach dem Erscheinen des Geräts lieferte Amazon ein Software-Update aus. Man sollte also die Software-Version des Gerätes prüfen und ggf. aktualisieren.

Anschließen muss das Gerät mit einem drahtlosen Netzwerk verbunden werden, damit es überhaupt sinnvoll funktioniert und man Bücher laden kann. Auch das ist eine klare Hemmschwelle für Haushalte, in denen – aus welchen Gründen auch immer – kein WLAN vorhanden ist. Mit den 3G-Modellen ist von überall und weltweit ein Zugriff auf den Amazon-Online-Shop und auf das eigene digitale Bucharchiv möglich, das 4er-Modell lässt sich ohne drahtlosen Netzzugang nicht richtig betreiben. Freilich braucht man den Zugang beim Lesen selbst nicht mehr, aber ohne ihn kommt der Lesestoff nichts aufs Gerät – ein weiterer Minuspunkt für diejenigen, die das Gerät Eltern oder Großeltern schenken wollen, die kein WLAN besitzen.

Ist das Lesegerät ans Netz gebracht, meldet es, dass es auf den Namen des Käufers registriert sei. Wer das Gerät verschenken will, kann es jedoch online über das Amazon-Kindle-Portal vom eigenen Account lösen, sodass es der oder die Beschenkte auf den eigenen Namen registrieren kann.

Die Registrierung und Verknüpfung mit dem Amazon-Account ist bei allen Kindle-Geräten notwendig, um digitale Bücher zu kaufen oder diese erneut herunterzuladen. Wer mehr als einen Kindle besitzt oder eine der Lese-Apps einsetzt, die es für jede Plattform gibt, der kann mit allen Geräten auf seine digitale Bibliothek zugreifen.

Reduzierte Eingabemöglichkeiten

Trotz Plastikgehäuse sieht das neue Gerät »metallener« und etwas edler aus. Statt der Buchstabentasten der bisherigen Geräte hat es am unteren Bildschirmrand nur fünf Bedienelemente. Das ist in der Mitte die Vierwegtaste und die OK-Taste. Dann gibt es rechts daneben den »Home«- und den »Menü«-Knopf, und links befindet sich der »Zurück«- und der »Tastatur«-Knopf.

Mit diesem »Tastatur«-Knopf blendet man eine virtuelle Tastatur mit A-bis-Z-Anordnung ein. Da der Kindle keinen Touchscreen besitzt, muss man mit der Vierwegtaste den Cursor auf den jeweiligen Buchstaben bewegen und die Wahl mit Druck auf die Mitte bestätigen. Auch die Rechts-Links-Bewegungen des Cursors und das Löschen (Del) müssen so erfolgen. Glücklicherweise sind die deutschen Umlaute sofort angezeigt, so dass man sie nicht über Reiter mit weiteren Sonderzeichen erreichen muss.

Natürlich ist diese Buchstabenanwahl umständlicher als das direkte Tippen auf den Tastaturen der älteren Modelle oder bei einer Touch-Variante. Doch hat man sich erst einmal daran gewöhnt, geht das Tippen durchaus fix. Man benötigt es ohnehin nur zum Eingeben von Suchbegriffen oder für Notizen. Umfangreiche Notizen schreibt man so natürlich nicht.

Kleiner, leichter, lesefreundlich

Wenn man bedenkt, dass der Kindle ein Lese- und kein Schreibgerät ist, kann man die neue reduzierte Tastenbedienung durchaus akzeptieren, denn dafür erhält man ein kleineres und leichteres Gerät.

Durch den Wegfall der Tasten ist der neue Kindle 2,5 cm kürzer und in der Breite um 1 cm reduziert. In der Höhe bzw. Dicke ist er mit dem Vorgänger nahezu identisch. Doch das neue Geräte ist gut 70 Gramm leichter!

Beim Lesen liegt es angenehmer in der Hand als der Vorgänger mit Tastatur. Die fünf Bedienelemente am unteren Rand sind so gestaltet, dass man dort beim Halten auch mal den Daumen ablegen kann, ohne versehentlich einen Knopf zu drücken.

Wie das Vorgängermodell hat der Kindle 4 an der rechten und linken Seite weitere Tasten zum Vor- und Zurückblättern. Stützt man beim Lesen das nun leichtere Gerät unten mit dem kleinen Finger ab, so kann man mit dem Daumen perfekt weiterblättern und das Gerät auch mit einer Hand gut halten.

Kein Ton, kein Text-to-Speech

Das neue Günstiggerät besitzt keinen MP3-Player, sodass sich auf der Unterseite keine Kopfhörerbuchse und kein Lautstärkeregler befinden. Ebenso fehlen auf der Rückseite die Lautsprecher. Fehlende Audiofähigkeit bedeutet jedoch auch, dass der neue Kindle keine englischen Texte vorlesen kann (Text-to-Speech).

Ein- und ausgeschaltet wird das neue Kindle-Modell über eine Taste am unteren Rand und nicht wie die anderen Geräte über einen Schiebeschalter.

Display und Darstellung sind bei einem solchen Geräte natürlich das Allerwichtigste. Obwohl das neue Modell kleiner in den Ausmaßen ist, ist die Lesefläche gleich geblieben. Der ohnehin schon gute Kontrast konnte nochmals verbessert werden. Was positiv auffällt: Das Umblättern, also der Neuaufbau einer Seite, wurde enorm beschleunigt und ist fast doppelt so schnell.

Da für die Einstellung von Schriftgröße und Zeilenabstand nun kein eigener Knopf mehr vorhanden ist, geschieht dies über einen Menüpunkt.

Will man beim neuen Modell eine Markierung setzten oder eine Notiz hinzufügen, so ist eine zusätzliche Auswahl und die Bestätigung mit OK notwendig. Beim alten Gerät war klar, dass man durch Druck auf die Buchstabentasten eine Notiz schreiben oder einen Text suchen wollte.

Das kleine Kindle-Gerät besitzt 2 statt 4 GByte-Speicher, was in der Praxis nicht wirklich ins Gewicht fällt, da Bücher ohnehin kaum Speicher belegen. Der Vollständigkeit sei auch erwähnt, dass das neue Modell keine EPUB-Dateien anzeigt, sondern nur das Amazon-eigene verschlüsselte MOBI-Format (AZW), Text- und PDF-Dateien. DOC oder HTML-Formate können über Amazons-Kindle-Portal konvertiert werden.

Wörterbuch, Webbrowser und fehlende Schriftsteller

Da der neue Kindle neben Deutsch und Englisch noch weitere Sprachen beherrscht, ist nun auch ein italienisches, französisches, spanisches und portugiesisches Wörterbuch integriert, was Leser von Büchern in diesen Sprachen freuen wird.

Auch der kleine Kindle hat einen experimentellen Web-Browser eingebaut, der jedoch wie schon bei den anderen Modellen nicht mehr als eine Notlösung ist, wenn man rasch etwas in der Wikipedia nachschlagen oder seinen Google-Mail-Account checken möchte  vorausgesetzt man hat WLAN-Zugang. Interessant, dass sich unter den vorbelegten Lesezeichen des Browsers als einzige Online-Medien spiegel.de und bild.de befinden.

Ansonsten ist die Menüführung des Gerätes auch in der deutschen Version gleich geblieben. Doch eines hat sich geändert: Wird das Gerät in den Ruhezustand geschickt, so zeigt es nicht mehr die Porträts von Schriftstellern an, sondern Detailfotos von Füllern, Bleistiften, Zeitungen, Kalligrafie und Bleilettern.

Fazit

Günstiger, kleiner, leichter, verbesserter Kontrast und schnellerer Bildaufbau: Mit dem neuen Kindle-Modell hat Amazon das digitale Leseerlebnis definitiv nochmals verbessert. Und auch an die Eingabe mittels Buchstabenanwahl gewöhnt man sich erstaunlich schnell. Schade, dass es bislang nur eine Variante mit WLAN gibt.

Wer gerne und viel Anmerkungen in Texten macht oder gar Texte redigiert, der oder die ist sicherlich mit den älteren Modellen, die nun Kindle Keyboard heißen, besser bedient.

Nachtrag vom September 2014:
Gerät wurde durch neue Generation mit Touch Display ersetzt

Seit September 2014 ist das hier getestete Modell nicht mehr lieferbar. Es wurde durch die neue Generation mit einer berührungsempfindlichen Lesefläche ersetzt. Den ausführlichen Test dieses neuen Modells lesen Sie hier.

 

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Wolfgang Tischer: Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen - 6., nochmals erweiterte und überarbeitete Ausgabe [Kindle Edition] für Amazon Kindle (alle Modelle) und die entsprechenden Apps für iPhone, iPad, Android, Mac und PC, 2012. literaturcafe.de.
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37 Kommentare

  1. 1.) Preisgestaltung: Derselbe Fehler wie auf sooo vielen anderen Seiten auch. Diese Kindle-Version entspricht der werbefreien, und die kostet in den USA 109 US$! Und zwar ohne sales tax! Die sind durchschnittlich 9,5%, also kommen wir auf 119 US$. Das entspricht einem Tageskurs von 88 Euro, nicht 59! Da Amazon die Geräte nicht ohne Einfuhrsteuer durch den Zoll bekommt, geht der Preis von 99 Euro also völlig in Ordnung. Bitte besser recherchieren beim nächsten Mal!
    2.) Der Kindle Fire konkurriert nicht mit dem iPad, sondern mit dem nook color von Barnes & Nobles! Deshalb auch 7″-Display.
    3.) Das fehlende 3G ist ganz klar ein Nachteil gegenüber früheren Kindle-Modellen. Nur teilt sich der Kindle diesen Nachteil mit dem Großteil aller gängigen eInk-Lesegeräte auf dem Markt.
    Ansonsten schöner, ausführlicher Test. 🙂

    • Grundsätzlich ist es möglich, Buchdateien auch per USB an den Kindle zu übertragen. Per USB angeschlossen agiert der Kindle wie ein Laufwerk.

      In der Praxis bringt dies jedoch wenig, da der Kindle wie beschrieben das außerhalb der Amazon-Welt sehr gebräuchliche EPUB-Format nicht lesen kann. Unverschlüsselte EPUB-Dateien müssten zunächst mit einem Programm wie z.B. Calibre in das MOBI/AZW-Format konvertiert und übertragen werden. Mit DRM versehene EPUB-Dateien können gar nicht konvertiert werden. Und auch Bücher im fest formatierten PDF-Format sind weniger für die Lektüre auf E-Readern geeignet. Bei Amazon gekaufte Bücher können nicht z.B. auf einem Computer heruntergeladen und dann per USB übertragen werden.

      Wer einen »offenen« Reader sucht und im wesentlichen verschlüsselte und unverschlüsselte EPUB-Dateien von den unterschiedlichsten Anbietern und Quellen lesen will, für den ist der Kindle das falsche Gerät und er oder sie sollte besser z.B. zu einem SONY-Reader greifen.

  2. @ Redaktion: Gerade beam eBooks bietet auch viele eBooks im PRC-Format an (so z.B. mein gesamtes Verlagssortiment), und das lässt sich problemlos auf den neuen Kindle übertragen – ohne vorheriges Konvertieren. 🙂
    Und die DRM-freien ePub von beam eBooks lassen sich mit calibre ja in Sekundenschnelle konvertieren.

    Und natürlich lassen sich bei Amazon gekaufte eBooks auf den Computer herunterladen und dann per USB übertragen, mit der kostenlosen Software von Amazon “Kindle 4 PC”!

    Nochmals, bitte besser recherchieren, seufz!

  3. Hallo Herr Knip,

    in Ihrem Kommentar fehlt der Hinweis, dass es auch Programme gibt, mit denen man den DRM-Schutz von EPUBs entfernen kann und man auch diese problemlos und in Sekundenschnelle auf den Kindle bekommt 🙂

    Im Ernst: Man kann natürlich irgendwie immer alles in alles konvertieren. Aber ich würde niemanden zum Kauf eines Kindle raten, weil man als versierter PC-Anwender und mit »Kindle for PC« die Dateien vielleicht auf den Kindle bekommen könnte. Der durchschnittliche PC-Anwender, der den Computer zum E-Mailen und Schreiben von Word-Dateien benötigt, wird es nicht hinbekommen. »Kindle for PC« ist dafür ausgelegt, Kindle-Bücher auch auf dem PC zu lesen, aber nicht, um Sie von dort aus auf den Kindle zu übertragen.

    Wer mit dem Wohnwagen in den Urlaub fahren will und sich hierfür einen Porsche 911er kaufen möchte, dem würde ich sagen: Das geht nicht! Und natürlich könnte dann jemand kommen und sagen: »Das geht sehr wohl. Man kann an einen Porsche 911er sehr einfach eine Anhängerkupplung anbringen und mit dem Wohnwagen in Urlaub fahren. Mein Schwager macht das seit Jahren und er hatte noch nie Probleme! Was ist denn das für eine inkompetente Aussagen, dass man an einen Porsche keinen Wohnwagen hängen kann!«

    So sind auch Ihre Aussagen korrekt, aber sie vermitteln dem unbedarften E-Book-Käufer ein falsches Bild. Er oder sie wird später fluchen, weil es einfach nicht sinnvoll, einfach und komfortable ist, bei Amazon gekaufte Dateien »von Hand« auf das Gerät zu übertragen.

    Der Kindle ist ein Lesegerät, das in erster Linie für das Amazon-Ökosystem geschaffen ist. Das kann man gut heißen, weil alles recht einfach funktioniert, man kann es selbstverständlich auch ablehnen, weil es ein geschlossenes System ist. Experten wie Sie können es natürlich durchbrechen. Dennoch würde ich niemandem, der überwiegend oder ausschließlich z.B. EPUB-Dateien lesen will, den Kauf eines Kindle empfehlen.

    Beste Grüße
    Wolfgang Tischer

  4. Hallo Chrisb,

    ja, die dort beschriebene Methode der Konvertierung von EPUB-Dateien mittels Calibre funktioniert auch mit dem neuen Modell problemlos.

    Wenn Amazon das Gerät ausliefert ist es wie beschrieben mit Ihrem Amazon-Account verknüpft. Per WLAN aktivieren Sie Ihre Gerät, sie quittieren sozusagen den Empfang online, das Gerät bekommt Ihren Namen und sie können alle Funktionen nutzen, Sammlungen von Büchern anlegen und Sie haben Zugriff auf den Amazon-Shop und Ihr Online-Archiv bei Amazon.

    Grundsätzlich ist eine Nutzung auch ohne diese Aktivierung möglich und sie können Dateien per USB übertragen und dann lesen. Es können nur nicht die oben beschriebenen Funktionen des Gerätes genutzt werden.

  5. Ich habe mit den nook touch aus den Staaten bringen lassen. Gleiches Format wie der neue Kindle, nur eben mit dem Touchscreen und mit einer großen Offenheit gegenüber jedem Format, denn er wird mit Android betrieben 😉

  6. Hallo Herr Tischer, das ist jetzt aber nicht Ihr Ernst in Kommentar 8, oder?

    Man kauft ein eBook bei Amazon, lässt es sich an Kindle for PC schicken und steckt seinen Kindle per USB ein. Dann klickt man in Kindle for PC auf Tools > Synchronisieren, und die Datei ist auf dem Kindle. Fertig!

    Wer damit überfordert ist, der wird an ADE und DRM-geschützten ePubs erst recht verzweifeln.

    Ich möchte Sie ernsthaft bitten, mit diesen ganzen unüberprüften Behauptungen vorsichtiger umzugehen.
    Viele Leser glauben Ihnen Ihre Aussagen, weil sie davon ausgehen, dass diese stimmen.

  7. Nachtrag: Ich habe den alten US-Kindle 2. Im Kindle for PC habe ich als Speicherort den Kindle selbst angelegt und nicht den lokalen Ordner unter “Eigene Dateien”.

    Ob das mit den neueren Kindle-Modellen noch geht, kann ich natürlich nicht sagen. Insofern kann es für das aktuelle Gerät dann eventuell tatsächlich nicht mehr so komfortabel sein.

  8. Hallo Herr Knip,

    Sie haben absolut Recht mit Ihren technischen Aussagen zum Kindle.

    Ich kann Ihnen auch berichten, dass ich schon mal eine Datei von einem Windows-PC auf den Kindle übertragen habe und dabei keinerlei Probleme hatte und das in Sekundenschnelle erledigt war.

    Wir diskutieren über das, was machbar ist und das, was sinnvoll ist. Sie vertreten eher das Machbare, ich eher das Sinnvolle.

    Um in meinem Bild zu bleiben: Würde uns jemand fragen, ob ein Porsche 911er ein Zugfahrzeug für einen Wohnwagenurlaub sein könnte, dann würden Sie »ja« und ich »nein« sagen.

    Und beide hätten wir Unrecht, denn es kommt immer auf das Wollen und Können an und für welchen Zweck das Produkt in erster Linie konzipiert ist.

    Der Kindle ist so konzipiert, dass er niemals an einen PC angeschlossen werden muss, wenn man einen Adapter für 9,99 Euro mitbestellt, mit dem man das Gerät an der Steckdose statt am USB-Port aufladen kann.

    Wer einen Kindle hat, braucht keinen PC. Das ist noch komfortabler mit dem 3G-Modell, aber auch die WLAN-Variante kann man im WLAN bei Starbucks, McDonalds oder bei Freunden mit neuem Lesestoff betanken.

    Natürlich könnten Sie jetzt wieder sagen: Die Aussage, dass man für den Kindle keinen PC braucht, sei absolut falsch und ich solle nicht solche ungeprüften Behauptungen treffen. Denn natürlich braucht man einen PC, um mit Calibre in MOBI konvertierte EPUB-Dateien per USB-Kabel auf den Kindle zu senden.

    Und dann kommt vielleicht noch ein Dritter, der sagt: Herr Knip, was Sie sagen, ist absolut falsch und Sie sollen nicht solche ungeprüften Behauptungen treffen, denn er selbst konvertiere EPUB-Dateien immer in Textdateien und schicke diese dann via Amazon drahtlos an den Kindle. Noch nie habe er zum Lesen von EPUB-Dateien auf dem Kindle diesen an einen PC anschließen müssen.

    Solche Expertendiskussionen führen dazu, dass sich die Leute die falschen Geräte kaufen, weil sie von irgendjemandem gehört haben: Klar geht das!

    Und kaum sind sie daheim, versuchen sie eine bei Libri gekaufte EPUB-Datei via USB auf den Kindle zu schieben und wundern sich, warum das nicht geht, wo doch dieser nette Herr, der sich mit den Geräten so gut auskannte, gesagt hat, dass das geht.

    Herr Knip, wir kennen uns beide mit technischem Kram aus, wir wissen, wo wir entsprechende Konvertierungstools finden und wie man sie bedient. Wir kennen die Vor- und Nachteile der verschiedenen E-Book-Formate, wir können »im Kindle for PC als Speicherort den Kindle selbst anlegen und nicht den lokalen Ordner unter “Eigene Dateien”«.

    Doch die Praxis zeigt mir immer wieder, dass viele PC-Anwender bereits Schwierigkeiten haben, den Speicherort wiederzufinden, wo eine gerade heruntergeladene Datei liegt und sie daher lieber alles unter »Desktop« ablegen.

    In der breiten Masse setzen sich technische Geräte wie E-Book-Reader nur dann durch, wenn sie einfach zu bedienen sind. Dazu gehört es auch, die Geräte einzusetzen, die für den geplanten Einsatz konzipiert sind. Für diese Menschen geht es um das Sinnvolle, nicht um das Machbare.

    Beste Grüße
    Wolfgang Tischer

  9. Na gut, Kindle hin oder her. Natürlich weiß Amazon genau, warum das Ding so plötzlich bei Herrn Tischer gelandet ist. Bekanntlich schläft die Konkurrenz nicht. Weltbild/Hugendubel hat zugeschlagen und schlägt mit dem eigenen “Hausgerät” im Preis-Leistungsverhältnis Amazons Kindle um Längen, zumindest wenn man den ersten Testberichten trauen darf. Warum also in die Ferne schweifen?

  10. Ohne die Diskussion erneut anfachen zu wollen, möchte ich sagen, dass ich dem Herrn Tischer vollkommen zustimme. Ich nutze noch Mobipocket mit einem PocketPC um eBooks zu lesen und muss sagen diese Konvertiererei funktioniert nicht immer. Da gibt es immerwieder solche Fehler “her-getragen” mitten im Text ein Wort mit bindestrich. Und auch solche “AlsermitderArbeitfertigwar” Plötzlich hängen die Worte zusammen. Und noch andere Fehler mehr. Konvertieren=Spaßbremse.

  11. Ist halt immer die Frage, was so ein Reeder können soll/muß und was er kosten darf. im Wettbewerb steht Amazon Kinle gegen ein um ca. 40,00 € preiswerteren Reader mit Abspielmöglichkeit für Hörbücher & Musik + Photobetrachtung/Diashow. Obs nur eine Preisfrage ist?

  12. Also den Kindle kann man mir dem Billigreader von Hugendubel nicht wirklich vergleichen. Der Reader vopn Hugendubel hat kein E-Ink Display sondern ein normales LCD Display. Darauf kann man nicht wirklich gut längere Zeit lesen. Und bei Sonnenschein gar nicht.

  13. Wolfgang Tischer hat im Testbericht aufgelistet, was der Kindle kann/nicht kann, was zu bedenken ist. Für keines der Geräte will ich hier Reklame machen, bevorzuge ich doch immer noch Print. Vergleichend ausprobiert habe ich keines der Geräte. Aufgefallen ist mir, das um 39,01 Euro preiswertere Gerät -abgesehen von der Bildschirmtechnik- ist wesentlich besser ausgestattet. Jeder wird seine wie auch immer “objektive” Entscheidung für sich treffen. Und das ist gut so.

  14. Das man E-Ink bei Sonnenlicht lesen kann ist schon super.
    Das man vom LCD so schnell müde wird sehe ich nicht so, denn:
    Die meisten haben den Bildschirm zu hell eingestellt und die Schrift zu klein,
    dann halten sie sich das Teil zu nahe an die Nase, um den winzigkleinen Text auch lesen zu können,
    und dann brennt es in den Augen.
    Ich lese schon seit Jahren mit meinem PockePC eBooks und habe keine Probleme den ganzen Tag da reinzuglotzen.
    Und einen kleinen Tipp: Den Hintergrund schwarz und die Schrift weiß (und natürlich groß genug, dass man aus 50 cm Abstand noch gut lesen kann) einstellen dann ist es noch besser.
    Ich persönlich mag es nachts zu lesen, ohne die Lampe einschalten zu müssen, das geht mit dem eInk nicht.

    Und: Ich hole mir beide den neuen Kindle und den Weltbild.

  15. von wegen Wlan Zwang , so ein Blödsinn , mein Kindle wird von Amazon registriert , sie schreiben extra ich brauche nicht online zu gehen und kann ihn sofort benutzen.
    Pass mal auf das euch Amazon nicht verklagt wegen solcher Falsch Meldung.

    • Liebe leseratte,

      leider haben Sie die Mail von Amazon missverstanden. Gerne erläutern wir Ihnen den Unterschied zwischen »Anmeldung/Registrierung« und »Aktivierung« eines Kindle-Gerätes nochmals genauer, da dies vielleicht auch für andere Kaufinteressenten wichtig sein könnte, obwohl es eigentlich im Testbericht bereits genau beschrieben wurde.

      In der Mail, die jeder Besteller von Amazon noch vor dem Kindle zugeschickt bekommt, heißt es wörtlich :

      Ihr Kindle wird automatisch unter dem Amazon.de-Konto angemeldet, über das Sie Ihren Kauf getätigt haben. Auf diese Weise können Sie sofort nach Kauf drahtlos von Ihrem Kindle aus elektronische Bücher, Zeitungen und Zeitschriften suchen, kaufen und herunterladen.

      Was bedeutet das genau? Wer einen Kindle bestellt, kann das Gerät sofort online über http://www.amazon.de/myk verwalten. Zugriff hierauf haben Sie über Ihr Amazon-Konto. Nach der Anmeldung mit Ihrem Konto-Login ist das Gerät dort gelistet. Dies meint Amazon in der Mail, wenn es heißt: »Ihr Kindle wird automatisch unter dem Amazon.de-Konto angemeldet«. Bereits jetzt können Sie digitale Bücher bei Amazon bestellen und kaufen, die sofort in Ihre persönliche Kindle-Bibliothek aufgenommen werden, auch wenn Sie das Geräte erst am Tag darauf vom Postboten ausgehändigt bekommen.

      Wenn Sie dann den Kindle einschalten, sind diese Bücher aber noch nicht auf dem Gerät gespeichert. Die Übertragung kann erst stattfinden, nachdem Sie Ihr Gerät ebenfalls durch Eingabe Ihrer Amazon-Kontodaten per WLAN (!) aktiviert haben und die Bücher danach – wie in der Mail zu lesen ist – »drahtlos« auf das Gerät übertragen werden. »Drahtlos« ist in diesem Zusammenhang im Deutschen ein anderer Begriff für WLAN. Eine Ausnahme bildet das Modell Kindle Keyboard 3G, das sich »drahtlos« mit dem Mobilfunknetz verbindet.

      Die Diskussion, dass man theoretisch die Dateien auch mit Kindle for PC herunterladen könnte (das im übrigen auch die Eingabe Ihrer Amazon-Zugangsdaten erfordert), um diese dann per USB auf das Gerät zu übertragen, soll hier nicht erneut begonnen werden.

      Wir hoffen, dass Ihnen diese Ausführungen helfen, die Amazon-Mail besser zu verstehen. Über eine Entschuldigung für Ihren rüden Umgangston freuen wir uns.

  16. Man braucht keinen W-Lan, um das Gerät zum Funktionieren zu bringen! Ich hab keinen und es geht doch.
    Zum Bücher-kaufen muss man es natürlich registreiren,a ber das kann an am PC mti Eingabe der REg-Nummer. Über das mitgelieferte USB-kabelkann man auf dem PC gespeicerte Bücher problemlos auf den Kindle laden.

  17. Was ist denn das für eine alberne Diskussion mit dem WLAN?
    Wenn ich umständlich mit Kabeln, PC und Software herumhantieren will, dann kaufe ich mir doch keinen Kindle. Ich will doch kein technik-Diplom machen, sondern Bücher lesen. Und das geht mit Kindle und WLAN super!

  18. Warum. Der Amazon hat nun mal ein Superdisplay und ist preiswert.
    Ich habe ja auch nichts dagegen bei Amazon mal ein eBook zu kaufen, aber ich lass mir doch nicht vorschreiben nur dort die eBooks zu kaufen. Ich schaue immer erst bei beam-ebooks ob es ein Buch dort DRM frei gibt. Dann nehme ich keiner das als ein DRM verseuchtes von Amazon.
    Außerdem hat man ja auch nicht überall WLAN Zugang.

  19. Stimmt, derzeit bekommt man kein Gerät dieser Ausstattung in Deutschland zu einem vergleichbaren Preis.
    Amazon schafft es ja auch nur, den Preis für ihr Gerät so niedrig zu machen, WEIL sie dadurch die Kunden an sich binden. Also wird Amazon ja schon versuchen, die Bücherbeschaffung über ihr eigenes System so einfach wie möglich zu machen. Beziehungsweise, die Hürde für andere Bücher ein wenig zu erhöhen.

  20. Gereizt haben mich e-books schon länger. Ich hatte mir aber geschworen, erst dann einen e-book reader zu kaufen, wenn der Preis unter 100 EUR gefallen ist. Amazon hat mir den Gefallen (sorry for the pun) getan und ich bin seit 20 Tagen glücklicher Besitzer eines Kindle 4 und fasziniert.

    Natürlich mussten (endlich) auch deutsche Buchvertreiber reagieren. So habe ich mir denn im Weltbild-Laden deren 60-Euro-Gerät kurz angesehen.

    Ergebnis: Farbig ist ja ganz schön, aber da ich vor allem lese, brauche ich dies nicht, vor allem wenn dies auf Kosten der Akkulaufzeit geht: bei Hugendubel-Weltbild maximal 8 Stunden (sind übrigens auch beim Kindle Fire nicht mehr), beim Kindle ca. 4 Wochen. Das ist unschlagbar!

    MP3-Play-Funktion brauche ich auch nicht, v. a. dann nicht, wenn ich lese.

    Und lesen kann man auf dem E-Ink-Display einfach stundenlang. Das kann süchtig machen …

    Was die Frage angeht, ob man Bücher / Texte per USB auf den Kindle übertragen kann, so geht das mit selber produzierten Texten (aus Word in HTML und umbenannt in .txt) recht gut. Einige Funktionen wie die Indizierung von längeren Texten für die Suchfunktion kann ich (noch) nicht. Vielleicht kann mir da jemand einen Tipp geben.

    Gesamtfazit nach gerade mal 20 Tagen Kindle 4: Ich möchte das Gerät nicht mehr missen und auch nicht gegen ein scheinbar billigeres Produkt eintauschen.

  21. Vielen Dank für die fundierten Informationen.

    Ich habe, den Kauf eines Kindle erwägend, noch zwei Fragen:

    Bei Amazon las ich, die gekauften Bücher lagerten bei Amazon in der cloud.
    Heisst das, sie sind nicht tatsächlich auf meinem Kindle?
    Wenn doch, ist es sicher, dass sie zB auf einer China-Reise (bei ausgeschaltetem WLan) als Reiselektüre verfügbar sind?

    Ich verkaufe sehr gerne Belletristik nach der Lektüre, da der Thrill dann ja meist raus ist.
    Dies scheint mir mit dem Kindle nicht möglich zu sein, was mich bislang vom Kauf abhielt.
    Wenn die Bücher aber (zusätzlich? ) in der cloud geparkt sind, dann müsste dies doch einen Weiterverkauf ermöglichen?

    Auf Ihre hilfreichen Antworten freut sich

    Renate

    • Liebe Renate,

      die Kindle-Bücher lagern in der Cloud als eine Art »externe Datensicherung«. Zum Lesen werden die E-Books jedoch vollständig auf das Gerät geladen und sie verbleiben dort auch. Sind sie im Gerät gespeichert, benötigen Sie zum Lesen keine WLAN-Verbindung mehr. Vor einer Reise ohne WLAN-Zugang sollten Sie also sicherstellen, dass all Ihre gekauften Bücher auf das Gerät geladen sind.

      Ein Weiterverkauf von Kindle-E-Books ist grundsätzlich nicht möglich.

      Beste Grüße
      Wolfgang Tischer
      Redaktion literaturcafe.de

  22. Danke, Wolfgang!
    Einige weitere Fragen hätte ich:
    1. Ich habe einen kleinen Verlag. Wo bekomme ich hilfreiche Informationen zur Preisgestaltung. Wieviel bleibt vom Preis eines eBooks bei mir als Verlag, wieviel bei Amazon?
    2. Ich plane, den Reader und Hilfetexte zum Erstellen von eBooks auf Geschäftsaccount zu kaufen, jedoch auch weitere Belletristik, dann auf den privaten Account. Kann ich auf einem PC mehrere Accounts betreiben?
    3. Ich habe mir, als erstes Leckerli, zahlreiche Leseproben auf den PC downgeloaded, um sie dann auf den Reader zu transferieren und im Zug zu lesen. Wird das gehen?
    4. Kann ich die Text-Proben auf dem Reader organisieren? Oder geht das Sortieren in die verschiedenen “Sammlungen” nur auf dem PC?

    Danke im Voraus, und danke für diese informative Site, auf der ich noch viel lesen werde!

    • Liebe Renate,
      zu 1. empfehle ich natürlich das E-Book des literaturcafe.de »Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen« 🙂 Infos finden Sie auch in vielen Artikeln im literaturcafe.de – zum Beispiel dieser hier.

      Bei Frage 2 muss man wissen, dass ein Kindle immer mit einem Amazon-Account verknüpft ist. Alles was über den Account gekauft wird, kann auf allen Kindle-Geräten oder Kindle-Software für PC oder Mac gelesen werden, die mit diesem Account verknüpft sind. Umgekehrt geht dies jedoch nicht. Wenn die Bücher über getrennte Accounts gekauft werden, können Sie nicht gleichzeitig auf dem Gerät gelesen werden. Man müsste auf dem Kindle-Gerät den einen Account immer abmelden und den anderen anmelden, um auf die jeweiligen Bücher zugreifen zu können. Das digitale Rechtemanagement verhindert das Lesen mit einem anderen Account. Theoretisch ist dieses Hin- und Herschalten zwar möglich, in der Praxis aber eher nervig und unkomfortabel – wenngleich ich mir sicher bin, dass es Leute gibt, die dies tun.

      Das beantwortet auch Frage 3: Sofern der Kindle über den gleichen Account gekauft/angemeldet wird, stehen dort alle bislang gekauften E-Books zum Download bereit. Bei Leseproben ist dies aber irrelevant, da diese kostenlos sind und beliebig oft neu heruntergeladen werden können, egal auf welches Gerät.

      Zu 4: Auch auf dem Reader können E-Books zu Sammlungen hinzugefügt werden.

      Beste Grüße
      Wolfgang Tischer
      Redaktion literaturcafe.de

  23. hallo Wolfgang,

    danke für Ihre Antworten.

    Ich habe die Kindle-Software auf meinem Firmenrechner. Kann ich mittels der zureichend sehen, wie eine erstellte Kindle-Ausgabe meiner Publikationen auf dem Kindle aussehen wird?
    Ich könnte ja dann private Literatur von einem anderen Rechner laden, entweder auf die dort laufende kindle-software oder auf das Gerät selbst.
    Ginge das so?

    Einige weitere Fragen:

    Ich habe mich inzwischen durch die Kritiken zum Kindle ziemlich hindurchgelesen und die für mich gravierendsten Probleme gefunden:

    – Der Kindle liefert keine Seitenzahlen der Printausgabe, die man zum wiss. korrekten Zitieren benötigen würde.
    Wie schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass diese noch angezeigt werden in der Zukunft?

    – Die Sache mit dem Weiterverkaufen nicht mehr benötigter/erwünschter Bücher (Fehlkäufe):
    Amazon ist ja über die Cloud und ihre Verbindung mit dem Gerät jederzeit möglich, zu prüfen, ob ich pflichtgemäß ein eBook von meinem Kindle gelöscht habe, das ich weiterverkauft habe. Warum also dann noch den Weiterverkauf verhindern? Verstöße liessen sich ja für den Kunden kostenpflichtig ahnden, ein hohes Risiko für Privatleute.

    – Und zu allerletzt: Irgendwo las ich von jemand, für getätigte Käufe von eBooks gebe es keine Rechnung von Amazon. Das war doch sicher falsch?

    Gruss und Dank von der fast unerschöpflichen Fragenquelle. 🙂

    • Hallo Renate,

      nochmals: Es ist völlig unerheblich, auf welchem Gerät Sie Ihre Kindle-Bücher lesen – egal ob PC oder Reader, egal ob daheim oder am Arbeitsplatz. Entscheidend ist, mit welchem Amazon-Account Sie am Gerät oder mit der Software angemeldet sind. Sie sehen bzw. können nur die Bücher lesen und öffnen, die mit diesem Account gekauft wurden. Und da die Bücher zusätzlich in der Cloud im Archiv liegen, können Sie immer auf jedem Gerät auf alle Bücher zurückgreifen, die mit diesem Amazon-Account gekauft wurden. Es gibt defakto keine Trennung nach Gerät, sondern nur nach Account.

      Die Darstellung der Bücher weicht auf dem PC oder auf der Lese-App fürs iPad ab. Wie das Buch tatsächlich auf dem Kindle aussieht, sehen Sie nur auf dem Kindle. Einzig der Kindle-Previewer emuliert annähernd die Darstellung auf einem Kindle mit E-Ink-Display.

      Zu den Seitenzahlen: Neuere Kindle-Bücher zeigen inzwischen Seitenzahlen, die analog der der gedruckten Ausgabe sind. Auch hier kann ich nur auf meinen Ratgeber verweisen, in dem solche Infos nachzulesen sind.
      Allerdings würde ich derzeit ein Kindle-Buch noch als etwas kritisch ansehen, wenn es ums Zitieren geht. So kann das Buch z.B. aktualisiert werden und die Seitenzahlen ändern sich. Dennoch wird es auch hier in der Zukunft Konventionen geben müssen, wenn immer mehr Bücher nur als E-Book existieren.

      Zum Weiterverkauf: Machen Sie sich da keine Gedanken, es ist unmöglich. Zum einen gibt es in der digitalen Welt keine Originale mehr, da jede Kopie ein Original ist und jedes Original eine Kopie. Zudem kaufen Sie die E-Books rein rechtlich auch gar nicht, sondern Sie erwerben nur eine Leselizenz. Interessante Infos dazu finden Sie in einem Interview beim SWR “Elektronische Bücher: Wem gehört mein E-Book?“.
      Fehlkäufe kann man jedoch bei Amazon kulanterweise “zurückgeben”.

      Rechnungen: Nein, bei E-Books-Käufen gibt es tatsächlich keine Rechnung von Amazon, sondern nur ein Kaufhinweis per E-Mail.

      Aber mal ehrlich: Unterschiedliche Bücher für Arbeit und Freizeit, Zitierfähigkeit, den Wunsch die Bücher weiterzuverkaufen und eine Rechnung – es gibt bei Ihnen so viele Anforderungen und Spezialfälle, sodass für Sie Kindle-Bücher eigentlich genau das falsche Medium sind. Wer all dies braucht, für den ist das Papierbuch das bessere Format.

  24. hallo Wolfgang,

    vielen Dank für Ihre umfangreiche Antwort.

    Inzwischen habe ich Ihr eBook gelesen.
    Nur eine Frage ist offen geblieben.

    Was passiert bei einem populärwissenschaftlichen Text mit den Anmerkungen?
    Wie sollte man die in das eBook einbinden?

    Was das geschlossene Kindle-System angeht, so erscheint mir die Wahrung der Rechte von Verlag und Autor befriedigend, wenn ich auch als Konsument nicht ganz zufrieden bin. Eine Lizenz zum Lesen sollte schon um EINIGES billiger sein als die Print-Version. Aber vielleicht kommt das ja noch.

    Mit besten Grüßen und Wünschen für Erfolg
    Renate

  25. Wir haben seit Ende Dezember den Nook Color (Eigenimport 150€), auf dem die Open Source Firmware CyanogenMod installiert ist, mit der auch Kindle für Android läuft. Ausschlaggebend war Farbdisplay und der microSD-Slot.
    Irgendwann kommt aber noch ein Kindle ins Haus, nachdem sich hier jeder um den Nook reißt, sei es zum Lesen, Spielen, den Abruf von Emails oder als Fotoportfolio für Kunden.

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