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Noch ein Update für den Kindle Scribe: Handschrift als Text exportieren und bessere PDF-Bearbeitung

Schrift in Text konvertieren: Beim Scribe leider nur via Amazons-Webserver
Schrift in Text konvertieren: Beim Scribe leider nur via Amazons-Webserver

Es ist, als habe man eine Beta-Version gekauft: Per Updates stattet Amazon den Kindle Scribe nach und nach mit Funktionen aus, die man sich eigentlich schon zum Start gewünscht hatte. Neu ist die Möglichkeit, handschriftliche Notizen als Text zu exportieren. Eine echte Texterkennung ist das aber leider nicht. So sehr das Schreiben per Stift auf Amazons großem E-Reader, dem Kindle Scribe, Spaß macht (siehe unser Test), so sehr vermisst man die Umwandlung der Notizgrafiken in echten Text (OCR).

Handschriftliche Notizen als Text zusenden

Kindle Scribe mit neuen »Pausenbildern«
Kindle Scribe mit Premium-Stift

Mit der Softwareversion 5.16.2 ist es ab sofort möglich, sich oder anderen handschriftliche Notizen als Textdatei zuzusenden. Die Umwandlung erfolgt dabei leider nicht direkt auf dem Gerät, sondern auf Amazons Webservern. Amazon liest also mit, und die Funktion erfordert eine bestehende WLAN-Verbindung. Man kann handschriftliche Notizen entweder schnell ungeprüft per Mail an sich selbst versenden oder sich zuvor auf dem Kindle Scribe eine Voransicht zeigen lassen und den Text bei Bedarf korrigieren. Anschließend kann man die Textdatei auch an Dritte senden. Wie üblich wird die Datei jedoch nicht als Mail-Anhang verschickt, sondern sie muss auf Empfängerseite innerhalb von sieben Tagen von den Amazon-Servern heruntergeladen werden. Amazon kann also mitprotokollieren, was an wen gesendet und ob und wann es heruntergeladen wird.

Weit von einer Worterkennung entfernt

Im Test funktionierte die Erkennung befriedigend. Es wird versucht, irgendwie alles in Text zu wandeln, auch Zeichnungen. Bei Eigennamen und Fachbegriffen ist die Erkennung nicht so zuverlässig wie bei gebräuchlichen Wörtern. Am Ende erhält man eine spartanische txt-Datei ohne Formatierungen. Von einer Worterkennung auf dem Gerät mehr oder weniger in Echtzeit, wie es einige Tablets beherrschen, ist die Exportfunktion leider weit entfernt. Hinzu kommt die Tatsache, dass Amazon alles mitlesen kann.

Besser PDF-Bearbeitung: markieren, übersetzen, kommentieren

Das Update mit der Version 5.16.2 macht zudem PDF-Dateien zugänglicher. Auch hier muss angemerkt werden: nur PDF-Dateien, die via Amazon auf das Gerät gesendet wurden. Wie in E-Book-Dateien können jetzt in der PDF-Datei Textpassagen markiert werden. Bislang musste mittels digitalem Textmarker eine Pseudo-Markierung gezeichnet werden. Ebenso können Wörter jetzt übersetzt oder nachgeschlagen werden. Auch Textanmerkungen (Kommentare) können direkt zu Textpassagen hinzugefügt werden, wie es bei E-Books von Anfang an möglich ist. Dabei muss ggf. der Stift von der Notiz- auf die Markierfunktion umgeschaltet werden. Wer sich zum Gerät Amazons teureren Premium-Digitalstift erworben hat, ist im Vorteil, da hier der seitliche Knopf am Stift mit dieser Umschaltfunktion belegt werden kann, sodass man sich zusätzliche Menü-Tipper erspart. Auch die Rand-Einstellungen von PDF-Dateien können im Darstellungsmenü beeinflusst werden. Weißer Rand wird entsprechen abgeschnitten, der Inhalt vergrößert dargestellt. Ebenfalls kann bei PDF-Dateien zwischen Hoch- und Querformat gewechselt werden. Dies kann jedoch dazu führen, dass nur Teile einer Seite angezeigt werden und man sich per Blättergeste über die Seite bewegt.

Lasso-Auswahlwerkzeug für Notizen

Die letzte Neuerung des Updates ist ein Lasso-Auswahlwerkzeug in den Notizen. Ausgewählte Bereiche können dann kopiert oder skaliert werden, wie man es von einer Bildbearbeitung kennt.

Fazit: Immer noch nicht perfekt

Mit diesem mittlerweile dritten Update in kürzester Zeit rüstet Amazon den Kindle Scribe mit Funktionen nach, die man gerne schon von Anfang an gehabt hätte. Die Textexportfunktion ist leider weit von einer Texterkennung in Echtzeit entfernt. Ein ungutes Gefühl kann einen beschleichen, wenn man sich bewusst ist, dass Amazon alles mitliest. Aber das sind Amazon-Kunden schließlich gewohnt.

Beispielvarianten des Kindle Scribe

Den Kindle Scribe gibt es mit 16, 32 oder 64 Gbyte Speicher. Wer viele große PDF- oder Audio-Dateien von Audible aufs Gerät laden will, sollte mehr Speicher wählen, fürs Lesen von E-Books und gelegentlichen Notizen reichen 16 Gbyte locker. Außerdem kann man zwischen dem einfachen Stift und dem Premium-Stift wählen, der ein schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Zeichenoptionen erlaubt.

Günstigste Ausführung des Kindle Scribe mir 16 GB Speicher und normalem Eingabestift:

Kindle Scribe (16 GB) – der erste Kindle zum Lesen, Schreiben, Zeichnen und Führen von Tagebüchern, mit Paperwhite-Bildschirm (10,2 Zoll, 300 ppi) und Standard-Eingabestift. Elektronik. KINDLE. ISBN/EAN: 0840080520308. 369,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige

Teuerste Ausführung des Kindle Scribe mit 64 Gbyte Speicher und Premium-Eingabestift:

Kindle Scribe (16 GB) – der erste Kindle zum Lesen, Schreiben, Zeichnen und Führen von Tagebüchern, mit Paperwhite-Bildschirm (10,2 Zoll, 300 ppi) und Premium-Eingabestift. Elektronik. KINDLE. ISBN/EAN: 0840080595184. 449,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige

Sinnvolles Zubehör

Die Geräte werden nur mit USB-Kabel und Stift geliefert. Ein Ladeadapter für die Steckdose und eine Schutzhülle sind daher sinnvolles Zubehör, das man dazu erwerben sollte.

    • Offizielles Amazon PowerFast 9 W-USB-Ladegerät und Netzteil für Kindle eReader, Fire-Tablets und Echo Dot. Elektronik. 2021. Amazon. ISBN/EAN: 0841667116433. 19,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige
    • Kindle Scribe-Klapphülle mit magnetischer Befestigung (nur geeignet für Kindle Scribe), Stoff, schwarz. Zubehör. Amazon. ISBN/EAN: 0840080586915. 62,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige

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