Für den Autor eines Textes ist eine begründete Auseinandersetzung über Sprache, Stil, Aufbau und Inhalt hilfreicher als dumpfe Lobhudelei oder pauschale Verurteilung. Weil man auch aus Fehlern anderer lernen kann, gibt es diese Rubrik. Ungefähr einmal im Monat erscheint ein neuer Text.
Was will uns der Dichter damit sagen? Gelegentlich zu viel. Zu Klares, zu Eindeutiges lässt oft wenig Raum für die Gedanken des Lesers und für seine eigenen Bilder im Kopf.
Textkritiker Malte Bremer macht sich diesmal Gedanken und Vorschläge, wie man einem Gedicht und seiner Lesart mehr Raum geben könnte.
Satire setzt meist auf Übertreibung. Aber man sollte es nicht übertreiben. Die Pointe auszuwalzen und breitzutreten, bis der Autor der Meinung ist, dass sie nun auch der dümmste Leser begriffen hat, ist ärgerlich und schadet dem Text.
Weniger ist - wie so oft - mehr.
An diesem Text stören den Kritiker zunächst die fehlenden oder wirr gesetzten Satzzeichen. Und auch die Groß- und Kleinschreibung erschließt sich nicht.
Absicht? Oder war die Autorin nur schlampig?
Und dann folgt ein kompletter Bruch im Text, sodass das Gesamturteil nur wie erwartet ausfallen kann.
Ein heiteres Spiel mit der Alliteration bei sauberem Aufbau und ironischem Schluss! So fasst unser Textkritiker Malte Bremer seine Anmerkungen zu einem Gedicht zusammen.
Wäre da nicht ein kleiner Haken, ein kleiner sprachlicher Verstolperer.
Daher sind diesmal Sie gefragt, liebe Kritikleserin und lieber Kritikleser. Welchen Feinschliff würden Sie der Wassersprache geben?
Manchmal sind Schriftsteller wie amerikanische Schauspieler: Sie steigern sich in etwas hinein und versuchen, die letzte Kante und die letzte Ecke eines Gefühls auszuloten. Das kann bei Schauspielern in einem glaubhaft dargestellten Charakter enden – und bei Schriftstellern in einem unsäglichen Geschwafel. Sie wissen schon: Goethe, Quark und so. Alles gerät außer Form, weil es nie eine hatte und der Autor lieber Worte absondert, anstatt sie zu gestalten.
So arbeitet sich unser Textkritiker Malte Bremer diesmal durch einen großen Berg an spätpubertärerem Gefühlkitschmatsch.
Für und wider das Bloggen kann man einiges sagen.
Man kann sein Unbehagen sogar lyrisch ausdrücken, wie in diesem von Malte Bremer besprochenen Gedicht.
Unser Textkritiker findet das Werk »Überaus gelungen!«, sodass es in der Detailkritik nur wenig anzumerken gibt.
Diesmal hätte unser Kritiker Malte Bremer für einen Text am liebsten Minusbrillen vergeben. Daher muss an dieser Stelle nochmals betont werden, dass in der Rubrik »Textkritik« keine Beiträge vorgeführt werden - und Autoren schon gar nicht. Auch ein schlechter Beitrag steht immer exemplarisch für Fehler, die wir oft sehen, sodass man daraus fürs eigene Schreiben lernen kann.
Der heute besprochene Text ist ein opulentes Beispiel für Ankündigungs- und Beschreibungsprosa, die dem vermeintlich dummen Leser überdeutlich etwas verspricht, was in keiner Weise erfüllt wird. Eine Zote wurde aufgeblasen zu einer langweiligen Geschichte.
Selbst wenn es in Gedichten einmal derb und heftig wird oder stinkt und kracht: die Form sollte nicht leiden. Ein Lacher oder Abscheu beim Lesen sind kein Ersatz für gutes Handwerk. Gerade im Detail!
So ist das diesmal von Malte Bremer besprochene Gedicht zwar größtenteils handwerklich sauber gearbeitet - aber an entscheidenden Stellen sollte man nochmals sauber drüberwischen.
Texte benötigen keine Einleitungen, die dem Leser sagen sollen: Was jetzt kommt, das ist spannend! Wenn die Autorin gut schreiben kann, dann ist der Text einfach spannend, und solch ein Einstieg ist überflüssig, auch wenn es nur ein kleiner Satz ist.
Denn die Autorin, deren Text Malte Bremer heute bespricht, kann erzählen. Ihre Beschreibungen sind klar, stimmig und präzise. Ein gutes Beispiel für die Schreibregel: »Show, don't tell!«. Schleichend wird auch dem Leser unwohl, und man möchte wissen, was weiter passiert. Und das wird einfach nur beschrieben, ohne überflüssige Erläuterungen und Erklärungen. Es könnte auch ein Romananfang sein.
Die Blumen, die erfrieren,
Erneuern schöner sich.
So mußt' ich dich verlieren,
Um zu gewinnen dich.
Das schrieb Friedrich Rückert in seiner Sammlung »Trost und Erbauung«.
Etwas Trost und Erbauung braucht auch unser Textkritiker Malte Bremer, der es nicht mit Blumen, sondern mit erfrorenem Sinn und Glück zu tun hat. Leider führt dies nicht zu Glückseis. Und auch nicht zu positiven Textbesprechungen.
Textkritiker Malte Bremer schaut sich einen Prosabeitrag an. Sein Zusammenfassendes Urteil: eine leise, hintersinnige Kurzgeschichte.
Die kleinen Mängel im Text sind schnell behoben. Oft sind es überflüssige Adjektive. Eine »Hauptstraße« muss keine »einzige« und abgestandener Kaffee wird immer »alt« und selten frisch sein. Zudem hat der Text ein regionales Problem am laufen. Doch das sind Kleinigkeiten.
Ein »feines, überraschendes, pfiffig sauberes kleines Gedicht« hatte unser Textkritiker Malte Bremer diesmal vorliegen und vergibt dafür 5 Lesebrillen - die Höchstwertung.
Doch da wäre noch eine Kleinigkeit, da könnte man noch ... Malte Bremer macht einen Vorschlag, ist nicht ganz zufrieden, aber dann doch, denn er traut dem Verfasser durchaus zu, daran weiter zu arbeiten, wenn es denn tatsächlich nötig sein sollte.
Kennen Sie das? Sie lesen einen Text und alles wird Ihnen vom Autor erklärt und erläutert. Der Autor hält sie offenbar für dumm - oder traut der eigenen Geschichte und Erzählkraft nicht.
Doch auch das kann noch getoppt werden, indem die Personen im Text ihr eigenes Handeln für den Leser kommentieren. Nicht nur der Autor, sondern auch seine Charaktere halten Sie für dumm.
Solche Texte mag man nicht lesen - es sei denn, man ist Textkritiker im literaturcafe.de und seziert einen solchen Text, damit andere daraus etwas lernen können.
Bei dem Gedicht, das sich Malte Bremer diesmal angesehen hat, beginnt das Spiel mit Andeutungen, Assoziationen und Mehrfachbedeutungen bereits im Titel.
Es sei inhaltlich und formal überaus gelungen, meint unser Textkritiker, und im Detail gibt es daher nichts zu kritisieren oder anzumerken.
Die Tage sind trüb, da wollen wir uns heute zumindest lyrisch der Sonne zuwenden. Textkritiker Malte Bremer schaut sich ein kurzes Gedicht an, dem er attestiert, dass es handwerklich zwar sauber gearbeitet sein, doch am Inhalt hapere es.
Das stimmige Metrum wird durch unpassende oder abgegriffene Adjektive gestört. Und auch am Bild mit Kleid sollte die Autorin noch arbeiten.
Obwohl Bilder oder Vergleiche fantasievoll genutzt werden können, sollten sie dennoch in sich logisch sein, denn sonst hängen auch diese Bilder schief, was ja - wie wir spätestens seit Loriot wissen - für den Betrachter unangenehme Folgen haben kann.
»Man wird förmlich hineingesaugt in die Stimmung durch Sprache und Rhythmus, und am Schluss hält man ebenfalls still und rätselt darüber, was einem gerade widerfahren ist. Das ist eigentlich mehr wert als 5 Brillen«, meint Malte Bremer und zieht seinen Kritikerhut vor der Autorin des heutigen Textes.
Lassen auch Sie sich hineinsaugen in einen Text, in dem der Frost nach Sommer schmeckt.
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