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Textkritik: Lyrisches Unbehagen gegen das Bloggen

Für und wider das Bloggen kann man einiges sagen.

Man kann sein Unbehagen sogar lyrisch ausdrücken, wie in diesem von Malte Bremer besprochenen Gedicht.

Unser Textkritiker findet das Werk »Überaus gelungen!«, sodass es in der Detailkritik nur wenig anzumerken gibt.

Blog.de

von Anja Tonk
Textart: Lyrik
Bewertung: 5 von 5 Brillen

Weiß nicht,
wo soll das hinführen
in die Ver –
auch Unter
Suchung
fremder Buchstabenzungen,
Seelentiere,
offen dargebotene Wunden
aus Eitergelben
Gedankenfäden
verfügbar
allgegenwärtig
so
zu
sagen
prostituiert.

© 2013 by Anja Tonk. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

Zusammenfassende Bewertung

Überaus gelungen!
Der Inhalt des ersten Verses gibt die Form vor, nämlich die Unsicherheit in diesem Weiß nicht, das selbst schon rudimentär ist, da das Ich fehlt. Im Zusammenhang mit der Überschrift Blog.de wird das Unbehagen an der Preisgabe persönlicher Befindlichkeiten auch formal sichtbar. Um das letzte Wort wird regelrecht gerungen.

Die Kritik im Einzelnen

Hier würde ich die Gedankenstriche durch Ergänzungsstriche ersetzen, also anschließen ohne Leerzeichen, denn beide Vorsilben verweisen auf das folgende Suchung. zurück

Warum die Großschreibung? Kann dafür keinen Grund finden. zurück

© 2013 by Malte Bremer. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe – gleich welcher Art – verboten.