Für und wider das Bloggen kann man einiges sagen.
Man kann sein Unbehagen sogar lyrisch ausdrücken, wie in diesem von Malte Bremer besprochenen Gedicht.
Unser Textkritiker findet das Werk »Überaus gelungen!«, sodass es in der Detailkritik nur wenig anzumerken gibt.
Blog.de
Weiß nicht,
wo soll das hinführen
in die Ver –
auch Unter –
Suchung
fremder Buchstabenzungen,
Seelentiere,
offen dargebotene Wunden
aus Eitergelben
Gedankenfäden
verfügbar
allgegenwärtig
so
zu
sagen
prostituiert.
Zusammenfassende Bewertung
Überaus gelungen!
Der Inhalt des ersten Verses gibt die Form vor, nämlich die Unsicherheit in diesem Weiß nicht, das selbst schon rudimentär ist, da das Ich fehlt. Im Zusammenhang mit der Überschrift Blog.de wird das Unbehagen an der Preisgabe persönlicher Befindlichkeiten auch formal sichtbar. Um das letzte Wort wird regelrecht gerungen.
Die Kritik im Einzelnen
Hier würde ich die Gedankenstriche durch Ergänzungsstriche ersetzen, also anschließen ohne Leerzeichen, denn beide Vorsilben verweisen auf das folgende Suchung. zurück
Warum die Großschreibung? Kann dafür keinen Grund finden. zurück
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