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Bitte nicht: Die 5 peinlichsten Romananfänge von Hobby-Autoren

FenstergriffKann man einen schlechten Roman schon am ersten Satz erkennen? Unsere Erfahrung zeigt: leider ja. Es gibt Romananfänge, die nichts Gutes erwarten lassen, denn sie sind kitschig, langweilig und ausgelutscht – weil bei Hobby-Autoren überaus beliebt.

Wir haben eine Liste der peinlichsten Romananfänge erstellt, die man als Autorin oder Autor besser vermeiden sollte.

Platz 5: Die Rechtfertigung

Bevor es losgeht, schreiben Sie erst einmal, warum Sie schreiben. Ist dies Ihr erster Roman? Was hat Sie zur Geschichte inspiriert? Welchen autobiografischen Hintergrund gibt es? Beruht alles auf persönlichen Erfahrungen? Wem müssen Sie für die Inspiration danken? Womit wollen Sie den Leser auf den kommenden Seiten langweilen? Welche Fehler (Rechtschreibung, Kommasetzung, …) soll er Ihnen schon jetzt großzügig verzeihen?

Wenn Sie es nicht schaffen, einen spannenden Einstieg hinzubekommen, rechtfertigen Sie sich vor dem Leser erst einmal ausgiebig in einem Vorwort.

Platz 4: Die Empörung

Wörtliche Rede ist immer besser als eine langatmige Beschreibung. Das haben Sie sicherlich im letzten Schreibkurs gelernt. Also gehen Sie gleich in die Vollen:

  • »Ich fasse es nicht!«, ruft Rita atemlos, als sie ihre Einkaufstaschen abstellt.
  • »Euch werde ich es zeigen!«, brüllte der dicke Mann im Unterhemd aus dem Fenster.

Verwenden Sie möglichst lautmalerische Verben, und vermeiden Sie das langweilige »sagen«. Damit haben Sie sich die Aufmerksamkeit des Lesers erst einmal gesichert.

Jetzt besteht die Chance, dem Leser auf den nächsten drei Seiten genau zu erläutern, was denn da Ungeheuerliches oder Empörendes passiert ist. Schildern Sie es möglichst haarklein und lückenlos, denn der Leser ist schließlich neugierig. Beschreiben Sie Stimmungen und Gefühle ausführlich und im Detail, um den Leser bei der Hand zu nehmen und zu leiten.

Platz 3: Das Fenster

Die Gründe, warum in schlechten Romanen in den ersten zwei Sätzen überdurchschnittlich oft ein Fenster erwähnt ist, liegen im Dunkeln. Aber es ist eine Tatsache. Da blicken Leute »gedankenverloren aus dem Fenster«, und zwar in fast allen Fällen »hinaus«. Dort sehen die Protagonisten meist nächtliche Straßenlaternen, Regen, Nebel, graue Häuser oder die Unendlichkeit eines pechschwarzen Nachthimmels, bei dem der Mond von dunklen Wolken verhangen ist.

Wenn Sie noch mal Platz 4 betrachten wollen: Dort haben wir bereits heimlich ein Fenster eingebaut.

Platz 2: Die Rückblende

Die Rückblende ist eng mit der Empörung verwandt. Nur noch langweiliger. Beginnen Sie mit einem einen banalen Satz wie: »Hans saß am Straßenrand.« Vermeiden Sie anschließend alles, was die Geschichte voranbringt, sondern blicken Sie zurück. Beantworten Sie dem Leser brennende Fragen wie: Warum sitzt Hans da? Wie kam er da hin? Und was hat Hans vor einem Jahr um diese Zeit gemacht? Nur so können Sie Ihrer Figur Tiefe geben, und der Leser fühlt sich gut informiert, bevor die Handlung auf Seite 10 weitergeht. Oder noch besser: Schreiben Sie erst noch ausführlich, wie Hans sich fühlt und woran er denkt. Die Handlung kann auch bis Seite 20 warten.

Platz 1: Das Erwachen

Beginnen Sie einen Roman damit, dass Ihre Hauptperson erwacht. Romananfang gleich Tagesanfang: Das klingt nach einem logischen Zusammentreffen.

Und das Aufwachen können Sie als Autor ja ganz unterschiedlich ausgestalten. Von einem »Plötzlich schreckte er schweißgebadet hoch« bis hin zu einem »Als sie erwachte, wusste sie zunächst nicht, wo sie war«.

Lassen Sie den Leser zusammen mit dem Protagonisten erwachen, lassen sie die beiden anschließend gemeinsam in den Spiegel schauen oder sich an den Abend davor erinnern. Denn dann haben Sie – oh wie wundervoll – die Möglichkeit einer Rückblende! Lassen Sie Ihren Protagonisten jedoch zuvor unbedingt noch aus dem Fenster schauen.

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40 Kommentare

  1. Also — ich stimme dem nicht zu. Ich glaube nicht, dass es per se langweilige Situationen gibt. Es ist nur, was man daraus macht. Kafkas Urteil beginnt mit einem Blick aus dem Fenster — und einige der selbst ernannten Schreiber und Richtern anderer Leute Werke moegen sich besinnen, dass wir dieses Werk heute noch lesen. Und es ganz sicher nicht langweilig ist.

  2. wie sind sie zu diesen ergebnissen gelangt? zehntausend ’schlechte‘ und zehntausend ‚gute‘ romane gelesen und anfänge verglichen?

    am besten beginnt man dann wohl mit: er hätte gerne aus dem fenster gesehen, wagte es jedoch nicht, aus furcht, in einem schlechten roman vorzukommen. ‚was für eine schweinerei!‘, hätte er gerne gerufen, aber er wollte nicht unnötig empört erscheinen, gleich zu beginn.

    herrje. literaturkritiker sind wirklich manchmal eine pest. besonders, wenn sie lustig sein wollen.

  3. wenn einer wie einer einen guten roman angefangen hat anfängt, dann ist es schon irgendwie peinlich. die leute wollen meist was neues für ihr geld. wenn sie dann erkennen der roman ist aus unzähligen passagen anderer hochwertiger romane zusammengeschustert (der hat dann natürlich eine neue story, aber es fällt dem leser dauernd auf, dass man diese schöne formulierung schon kennt), dann wird es einem schon irgendwie seltasm zumute.

  4. Ich fürchte hier versucht sich ein mit sich selbst unzufriedener Mensch (der niemals erfolgreicher Schriftsteller werden wird, weil er sich in kleinlichen Schreibregeln verfängt — wahrscheinlich Schnell-/Vielleser und stolz darauf) darin sein eigenes, angeschlagenes Selbstvertrauen in der Diffamierung des Werks anderer zurückzuerobern. Zu Unrecht, denn wer die Anfänge der „großen“ Autoren kennt, wird mit Leichtigkeit feststellen, dass sie ähnliche Fehler — zum Teil weitaus schlimmere — gemacht haben. Meine ersten fünf Bücher passen wahrscheinlich zu allen fünf bemängelten Buchanfängen und zwei dieser fünf würden mir auch ohne spätere Werke — ganz allein — dieses komfortable Leben, dass ich jetzt führe, ermöglichen. Ein Autor sollte sich niemals durch das kleinliche Gezänk eines Kritikers oder „schießwütigen“ Lesers entmutigen lassen. Hätte ich das getan, hätte es ein (wohl recht bekanntes) zweites Buch niemals gegeben…

  5. Sehr arrogant bis gehässig kommt mir diese Auflistung schon vor. Undifferenziert und beliebig noch dazu. Wie weit sollen Schreibregeln gehen, denen man sich zu unterwerfen hat? Buchanfänge von Hobby- oder Profiautoren sollten alles dürfen und versuchen, wenn sie bei den Lesern, den Leserinnen usw. damit durchkommen und auf anhaltendes Interesse stoßen.
    Mir wäre lieber, Rezepte für gute, gelungene Romane zu erhalten, als ständig lesen zu müssen, wie man es auf gar keinen Fall machen darf.

  6. Die Frage ist, ob dieses Artikelchen ernst gemeint ist oder nicht? Sollte es ernst gemeint sein, schließe ich mich der Mehrzahl meiner Vorschreiber/innen an. Gerade scheinbare „Banalitäten“ üben einen gewissen Reiz aus, und warum sollte es Prologe nur bei Radrundfahrten geben?

  7. Naja, das ist aber schon ein bisschen dünn, oder? Man erkennt nach den ersten paar Sätzen/Absätzen, ob ein Buch schlecht ist, aber bestimmt nicht, weil jemand gerade aufwacht oder aus dem Fenster guckt, sondern weil man über verqueren Satzbau und Stilblüten stolpert. Hatte mir von dem Titel des Artikels mehr erhofft …

  8. Tja, liebe Kommentatoren, aus der Glosse spricht einfach die Erfahrung. Jeder Verlagslektor, der sich mit unverlangt eingesandtem herumschlagen muss, wird das bestätigen. Der Schluß „Kafka hat seinen Roman mit dem Aufstehen begonnen, ich beginne meinen Roman mit dem Aufstehen, also bin ich so gut wie Kafka“ ist halt unzulässig.
    Ja, es gibt hervorragende Texte, die mit einem empörten Aufstehen am Fenster beginnen. Auch moderne. Aber die sind halt sehr seltene Perlen.

  9. Fallbeispiel zu Platz 4:

    „Zimmer mit Aussicht“ von Edward Morgan Forster beginnt so:

    „Dazu hatte die Signora kein Recht“, empörte sich Miss Bartlett, „in gar keiner Weise! Sie hat uns Südzimmer mit schöner Aussicht versprochen, gleich nebeneinander, und jetzt sind es Nordzimmer, die auf den Hof hinausgehen und auch noch weit auseinander liegen. Ach, Lucy!“

  10. Als pseudonymer, erfolgreicher Autor, der sein erstes Manuskript „unverlangt“ eingesandt hat muss ich mich wirklich bei meinem Verlag bedanken, dass ich nicht von einem „Verlagslektor“-Schnösel gelesen wurde, der seine ganze Erfahrung „aus der Glosse“ hat ;).
    Kein Wunder wenn es mit den Verlagen bergab geht…
    Es sind die „unverlangt“-en, wenig plausiblen Kommentare arroganter Selbstdarsteller, die dem Buchgeschäft mehr Schaden zufügen, als jeder Verlag — selbst der doch reichlich semiprofessionell wirkende Selbstverlag — es jemals wieder gutmachen könnte…
    Ich bitte um Verzeihung für die teils harten Worte, aber man sieht als Autor nicht ganz gerne dabei zu, wie der eigene Broterwerb zerstört wird…

  11. Selten so viel unsinn gelesen. Die Schreiberin dieses Artikel hat noch nie was von Tropes gehört. Grundbausteine jeder Literatur sind Normen und Ereignissrahmen die schon funktionieren.

    Einzelne davon kategorisch abzulehnen ist einfach nur schwach und unreflektiert.

  12. Liebe Verfasser,

    mit der Ironie ist es so eine Sache, nicht wahr? Verbitten Sie sich doch in Zukunft einfach das „Bitte“ am Anfang Ihrer Artikel, wenn Sie darin um überhaupt nichts bitten wollen.

    Danke

  13. Nur durch das Verwenden all dieser beliebten Stilmittel, kann echte Literatur geschrieben werden. Hier ein Beispiel aus meinem ersten Roman: Das Fenster im blauen Salon. Seltsamerweise habe ich bislang nur Absagen bekommen.

    Er wachte schweißgebadet auf. Er hatte wieder diesen schrecklichen Albtraum gehabt. Er erinnerte sich noch ganz genau. Er hatte am Fenster gestanden. Rita war in den Blauen Salon gestürmt. „Du nichtsnutziger, bräsighirniger Tunichtgut“, hatte sie ihn angebrüllt. Ihn. Karl-Eugen von Propsburg-Hummelzwerch.
    „Du bist wohl nicht gescheit, hier in deinem Popelinebademantel am offenen Fenster zu stehen. Du wirst noch Kopfwüstigkeit und Hirnfluss bekommen bei deinen Kapriolen.
    Erschüttert hatte er sich damals erst mal auf das Abort begeben müssen. Zitternd hatte er hernach vor dem Spiegel im Bad die Fädchen seines Popelinemantels sorgsam begutachtet. War eines schief gestanden? Hatte sie deshalb derart die Contenance verloren? War sie wirklich besorgt um seinen Gesundheitszustand? Fragen über Fragen. Sein Spiegelbild zeigte einen 80 jährigen Greis in einem Popelinebademantel, der aussah, wie eben 80-jährige so aussehen.
    Die Erinnerung an das damalige Ereignis brauste von neuem durch seinen Kopf.
    Zugegebenermaßen war es am Fenster, einem doppelflügeligen Holzfenster von 1820, mit dessen Bau damals die königliche Hofschreinerei Alois Loislhuber beauftragt worden war, mittlerweile, rund 150 Jahre später, tatsächlich ein klein wenig zugig geworden. Karl-Eugen erinnerte sich genau, wie ihm sein Großvater die Geschichte erzählt hatte, wie das Schloss damals zu diesen Fenstern gekommen war. Das war nämlich sehr interessant, wenn ich diese kleine, schelmische Anekdote hier kurz einwerfen darf, geneigte Leserin, geneigter Leser. Sie spielt zwar für den Fortgang dieser Geschichte keine Rolle, aber ich möchte ja nun auch bisweilen was sagen. Also:

    Handgehobeltes und mundgeschliffenes und 40 Jahre lang abgelagertes Seidenakazienholz wurde damals dem gestrengem Blick des Vaters seines Großvaters vorgelegt ( man hätte auch Urgroßvater sagen können, aber „Vater des Großvaters“ klingt irgendwie literarischer, finde ich), bevor dieser der Auftrag schlussendlich erteilte. Konnte es sein, dachte Karl-Eugen, dem es partout nicht gelingen wollte, wegen des ständigen Rückblenden, aufzustehen, dass dieses Fenster sich womöglich im Laufe der letzten 150 Jahre verzogen haben könnte?
    Fürwahr, dacht Karl-Eugen. Diesem ungeheuerlichem Verdachte sollte man nachgehen!
    Ja, so war das damals gewesen. Karl-Eugen wollte sich wieder auf sein morgendliches Aufstehen konzentrieren, als eine neuerliche Rückblende seinem Vorhaben vorerst ein Ende machte. Er sah seinen Vater als kleinen Buben in der königlich-schreinerischen Holzbearbeitungswerkstatt. Sein Großvater hatte ihn mitgenommen und hub justament zum sprechen an. „Das er ja nicht auf die Idee komme, ich würde die Winddurchgängigkeit ihrer Fenster nicht aufs genaueste untersuchen. Und zwar von Auslieferung und Einbau an jedes Jahr um die selbe Zeit.“
    Der königliche Schreiner hatte genickt. Mit einem Handschlag war das Geschäft besiegelt worden.
    Wie oft hatte er seit damals am Fenster gestanden und hinausgeblickt, seinen milden Blick schweifen lassen über Felder, Wiesen und Höhen?
    Im Moment freilich regnete es, und dicke Wassertropfen perlten von dem Glas ab wie die Tränen eines vor Liebeskummer verendeten Schwans. Zeit ist, dass ich mal wieder mit dem Zug fahren tue, dachte er in seinen Schnurrbart hinein.

  14. „Der mit dem Riesenschädel hätte mein Großvater werden sollen“ – so beginnt mein Roman „Kurzes Jahrhundert“. Ist doch ein guter erster Satz, finde ich! Wer jetzt neugierig geworden ist, wie das alles weiter geht – besorgt euch das „Jahrhundert“, erschienen im österreichischen Verlag „Bibliothek der Provinz“. Übrigens fällt mir jetzt auf, dass auf letzte Romansätze nicht so sehr Wert gelegt wird – warum eigentlich? Bitte um zahlreiche Kommentare!

  15. Ich liebe ja sowas…mit dem Autor des Textes würde ich gern mal ’nen Kaffee trinken gehen…:) aber abgesehen davon, bin ich der Meinung, dass ein gutes Buch nicht lehrbar ist. Wenn ein Maler ein gutes Gemälde, anhand von festgelegten „Dos and Don’ts“ anfertigen sollte, so würde sein Werk eher einem Ausmalbuch gleichen. Ein guter Text ist eine Sache der Eingebung, Fantasie und des Talentes und erst an vierter Stelle des Handwerks. Mit reinem Handwerk erschafft man noch keine Kunst- wie man am Beispiel „Bob Ross“ sehr gut sehen kann. Und ein Komponist, dem sie sagen würden „dein Lied darf aber nicht mit der Note „E“ anfangen“, würde ihnen ins Gesicht lachen. In der Literatur ist es meiner Ansicht nach, das Gleiche: entweder man hat`s, oder man hat es eben nicht.

  16. Glaube das nicht in diesem Artikel … außerdem gibt es Bücher, die fangen spannend an und enden schlecht. Ein guter/schlechter Text ist NICHT am Anfang erkennbar, man muss den gesamten Text gelesen haben, um ihn in seiner Gänze zu beurteilen. Das ist auch der Grund, warum leider wohl viele gute Manuskripte scheitern – weil die Verlage eben NICHT alles lesen und meinen, alles besser zu wissen 😉 Als studierter Germanist glaube ich, dass fast alles subjektiv ist und es nur ein paar von Gott gesegnete Prozente gibt, die einfach Glück auch haben, um bei großen Verlagen zu landen. Massenhaft gehen Talente verloren, die nie entdeckt werden, weil die Mächtigen (große Verlage wie Beck, etc.) über alles bestimmen.

  17. Heinz Strunk („Afrika“): „Dem ersten Satz eines Buches wird für gewöhnlich eine viel
    zu hohe Bedeutung beigemessen. Der erste Satz, der erste
    Satz muss stimmen! Genial soll er sein, überraschend, exaltiert oder gerade zurückgenommen, Grundlage und Material für enthusiasmierte Rezensionen. Monatelang schrauben und
    schwitzen und feilen die Autoren am verdammten ersten Satz, der einfach nicht gelingen will. (Manfred wuchs in den Eingeweiden seines Vaters auf.) Da ich keine Lust habe, mich diesem Unfug anzuschließen, lasse ich ihn weg und beginne mit dem
    zweiten: […]

  18. Bin ein wenig entsetzt. Ich dachte immer, bei literaturcafe.de gäbe es wertvolle Informationen. Dieser selbstherrliche Artikel, der viel behauptet, aber nichts belegt und dabei groben Zynismus mit Ironie verwechselt, gehört jedenfalls nicht dazu.
    Er reizt mich wirklich nicht, auf dieser Website weiterzulesen 🙁

    • Oh. Das tut uns leid. Und wir können das nachvollziehen. Sie sind nicht der Erste, der uns beschimpft, weil der eigene Text gleich mehrere Kriterien der hier erwähnten »peinlichen Romananfänge« erfüllt. Da fühlt man sich persönlich beleidigt. Das ist normal. Da ist man erst mal blind und teilt aus. Nur raus damit! Auch dazu ist das literaturcafe.de da.

      Und wenn Sie dann einmal durchatmen und vielleicht doch wiederkommen, dann werden Sie in diesem Artikel sehr, sehr viele Hinweise entdecken, was Sie besser machen können.

      • Sie klingen beleidigt. Dünnes Fell?
        Es gibt ein weiteres Rezept für Hobby-Autoren: nichts mehr zu schreiben. Sich ein anderes Hobby zu suchen. Beispielsweise zu fotografieren, zu malen, wo man mit weniger Aufwand mehr Kunden erreicht. Ich denke, dass wäre nicht in Ihrem Sinne, liebe Redaktion, da man Ihnen die Bühne entziehen würde.
        Möglicherweise würde es Hobby-Autoren glücklicher, zufriedener und innerlich befreiter machen, sich neu zu orientieren, besonders dann, wenn sie erkennen, dass ihre wahren Talente eigentlich woanders liegen. Dann gäbe es weniger Bücher auf dem längst überfluteten Markt, weniger Konkurrenz, weniger Angebot, mehr Nachfrage, und die Arroganz der Literaturkritiker würde zwangsläufig abflauen.

  19. Auf der Suche nach einer Gruppe von Hobby-Schriftstellern gerate ich auf diese Seite und die
    fünf „Peinlichkeiten“. Na und? Unterhaltung mit Humor, von mir ein gerne gelesener Beitrag, der
    überraschend durch die Leser getoppt wurde. Mehr davon!
    In meiner nächsten Geschichte wacht jemand auf (schweißgebadet, trockner Mund, Nikotin- und Alkoholgeschmack etc..) geht zum Fenster und erbricht sich … Unter ihm verlässt seine Mutter gerade das Haus. (= 1x aufwachen u. 1x Fenster)

  20. Also ganz im Ernst ich finde diesen Artikel nicht so gelungen. Schließlich hat das Schreiben eines Buches mit KREATIVITÄT zu tun. Und wer bitte um Gottes Willen, hat überhaupt bestimmt, wie der erste Satz zu sein hat?????? Gerade für angehende Autoren, ist der Artikel nicht wirklich hilfreich, sondern eher verwirrend!!!! Dies ist MEINE Meinung!!!!!

  21. Also, Leute: am besten nichts schreiben. Oder anders: nichts veröffentlichen. Und schon gar nicht im Literaturcafé. Es sei denn, ihr habt eine masochistische Neigung in euch, dann nur zu! Ironie beiseite. Warum tun Hobbyautoren sich das an? An einem Roman feilen, unter Umständen über Jahre, um den Kritikern dann einen Happen hinzuwerfen, die sich wie ausgehungerte Wölfe darauf stürzen? Wenn ihr nicht wisst – und irgendwann weiß man das, denn der Erfolg stellt sich ein oder auch nicht -, dass ihr dazu berufen seid, Schriftsteller zu sein: lasst es bleiben. Schreiben kann eine wunderschöne Beschäftigung sein, ein Ausgleich zum Alltag, eine Selbstfindung, aber man muss nicht alles auf Biegen und Brechen veröffentlichen. Als Ärztin habe ich eine harte Ausbildung hinter mir. Doch ich kann sagen, dass jeder 24-Stunden-Dienst, wo ich nicht fünf Minuten zur Ruhe kam und enorme Verantwortung hatte, hundertmal angenehmer zu ertragen war als ein Romanverriss. Ich kenne die medizinische Branche, ich kenne die Fotografenszene, die Wirtschaft, das Marketing, den Einzelhandel. Mein Fazit ist leider, dass – um jetzt mit bösen Adjektiven um mich zu schleudern;) – keine einzige Branche so gehässig, arrogant, neiderfüllt und frustbeherrscht ist wie die Literaturszene. Warum das so ist, kann ich nicht beantworten. Ich weiß nur, dass es für Hobbyautoren nicht gesund sein kann. Keiner will für das, was er mit Herzblut schreibt, ein Bashing oder einen Shitstorm aushalten müssen. Kritik ist gut, sie muss nicht immer konstruktiv sein, manche Kritik ist abwertend und tut richtig weh. Das ist in jeder Branche so und lässt einen wachsen. Aber was in der Literaturszene abgeht, entbehrt jeglichen Realitätsbezug. Da zerfleischen die Kritiker hundert Autoren für zehn Leser. Grob geschätzt. Vielleicht ist das der Grund für so viel Frustration und Neid – der fehlende Widerhall von Kunden. Sicher, die Welt braucht gute Geschichten. Aber Charlotte Link, Ken Follett, C.J. Tudor und andere Größen liefern regelmäßig, und eine neue Generation von international anerkannten Schriftstellern wird sich etablieren. Nur braucht es dafür nicht so viele, und Hand aufs Herz: Wenn man für etwas wirklich berufen ist, geht es einem auch relativ leicht von der Hand. Daher – sofern ihr nicht masochistisch oder als Newcomer literarisch hochbegabt seid, überlegt euch dreimal, ob ihr eure Texte veröffentlichen und die Mühlen der Kritiker antreiben wollt. Weil, wenn sie kein Wasser haben, kommen sie irgendwann zum Stillstand. Und ihr könnt das Schreiben für euch selbst genießen.

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