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Interview mit Feridun Zaimoglu – Folge 2 des Bachmannpreis-Podcast 2018 mit einem Zuschauer

Feridun Zaimoglu bei seiner »Rede zur Literatur«. Stefan Gmünder und Jury-Vorsitzender Hubert Winkels (Mitte) hören zu.
Feridun Zaimoglu bei seiner »Rede zur Literatur«. Stefan Gmünder und Jury-Vorsitzender Hubert Winkels (Mitte) hören zu.

Die 42. Tage der deutschsprachigen Literatur sind eröffnet. Am Eröffnungsabend sprach Wolfgang Tischer für die 2. Folge des Bachmannpreis-Podcasts mit Rudi Buchmüller, der seit Jahren als Zuschauer nach Klagenfurt reist, und mit Feridun Zaimoglu, dessen sprachmächtige »Rede zur Literatur« sich gegen Fremdenhass und Fremdenhasser richtete.

Doch sind die überhaupt in der Lage, seine Worte zu verstehen?

Wenn man am Eröffnungsabend einen Sitzplatz im Studio haben möchte, braucht man keine Eintrittskarte, man muss nur rechtzeitig anstehen, denn die frei verfügbaren Plätze sind am Vorabend der Lesungen begrenzt. Mehr als die Hälfte sind reserviert.

Schon eineinhalb Stunden vor Beginn stellen sich daher die ersten Menschen am Saaleingang an. Mit ganz vorn steht Rudi Buchmüller. Seit Jahren reist der Rentner aus Niederösterreich nach Klagenfurt, um jede der Lesungen und die Jurydiskussion live im Studio zu erleben. Wolfgang Tischer hat sich mit Rudi Buchmüller unterhalten. Am spannendsten, so Buchmüller, findet er die Jury-Diskussionen.

Warten auf die Verlosung: Auf dem Sofa hinten an der Wand sitzen die 14 Autorinnen und Autoren
Warten auf die Verlosung: Auf dem Sofa hinten an der Wand sitzen die 14 Autorinnen und Autoren

Der Eröffnungsabend wurde wie schon seit Jahren von Christian Ankowitsch souverän moderiert. Der Ablauf ist immer gleich: Erst gibt es die Reden der Bürgermeisterin, von den Veranstaltern und Sponsoren. Dann wurde die siebenköpfige Jury mit ihren zwei neuen Gesichtern präsentiert, anschließend erfolgt die Auslosung der Lesereihenfolge. Die 14 Autorinnen und Autoren saßen brav auf einem langen Sofa, kamen in alphabetischer Reihenfolge nach vorn, um aus einer verspiegelten Box ihren Startplatz zu ziehen. Den Anfang wird am ersten Lesetag, dem 5. Juli 2018, Raphaela Edelbauer machen.

Alt-Juror Klaus Kastberger und Neu-Jurorin Insa Wilke
Alt-Juror Klaus Kastberger und Neu-Jurorin Insa Wilke

Zum Abschluss und als Höhepunkt des Abends die Klagenfurter Rede zur Literatur, diesmal von Feridun Saimoglu. Sie trägt den Titel »Der Wert der Worte«.

Wie erwartet glänzte Zaimoglu durch eine beeindruckend lyrische Sprache und durch einen intensiven Vortrag. Fremdenhass und Fremdenhasser standen im Mittelpunkt der Rede.

Der Rechte ist kein Systemkritiker, kein Abweichler und kein Dissident, er ist vor allem kein besorgter Bürger. Wer die Eigenen gegen die Anderen ausspielt und hetzt, ist rechts. Punkt. Wer für das Recht der Armen streitet, ist ein Menschenfreund. Punkt. Es gibt keinen redlichen rechten Intellektuellen. Es gibt keinen redlichen rechten Schriftsteller.

Ausschnitt aus der »Rede zur Literatur« von Feridun Zaimoglu

Die vollständige Rede kann auf der Website des Bachmannpreises nachgelesen werden.

Unmittelbar nach seinem Auftritt, unter dem wegen eines Regenschauers überfüllten Vordach des ORF-Theaters, hat sich Wolfgang Tischer mit Feridun Zaimoglu unterhalten. Unter anderem wollte er wissen, ob die, gegen die sich die Rede richtet, sie überhaupt verstehen werden.

Viel Spaß beim Anhören der zweiten Podcastfolge!

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1 Kommentar

  1. Jeder, der ausgrenzt, ist verengt, läuft gleichsam mit Scheuklappen durch die Welt. Feridun Zaimoglu grenzt ‘seine Feinde’ auf ähnlich oberflächlich verächtliche Weise aus, wie diese oft die zugereisten neuen Mitbürger. Das ist zwar politisch opportun, aber inhaltlich ärmlich. So entsteht kein Dialog, das ist reine Verunglimpfung durch einen wütenden Narren.

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