Online-Veröffentlichungsplattformen im Internet, die potentiellen Autoren Ruhm, Ehre, hohe Verkaufsmargen und den Weg ins gedruckte Buch versprechen, erleben derzeit einen Boom.
Seit der Buchmesse gehört neobooks.com dazu. Auch hier haben Autoren die Möglichkeit, ihre Romanmanuskripte einzustellen und potenziellen Lesern zu präsentieren. Das besondere an diesem Angebot: Hinter Neobooks steckt der Verlag Droemer Knaur, und die Werke, die innerhalb eines gewissen Zeitraums am besten bewertet werden, landen laut Verlag tatsächlich auf dem digitalen Schreibtisch des Verlagslektorats. Theoretisch besteht die Chance, dass die digitalen Manuskripte den Sprung ins eBook oder sogar ins gedruckte Buch bei Droemer Knaur schaffen.
Doch wie wird verhindert, dass der Autor lediglich Freunde und Familie mobilisiert, die ihn positiv bewerten? Bereits im Vorfeld widmete sich ein Artikel im literaturcafe.de kritisch mit Neobooks.
Auf der Buchmesse haben wir uns mit Projektleiterin Ina Fuchshuber vom Verlag Droemer Knaur unterhalten, die das Konzept von neobooks.com näher erläutert und auf die Kritikpunkte eingeht.
Das im Gespräch erwähnte Interview mit Markolf H. Niemz, der seine Bücher zunächst in Eigenregie bei Books on Demand und später bei Droemer Knaur veröffentlichte, findet sich im Buchmesse-Podcast 2006.
Ja und dann kann man schön seine Texte in so einen riesigen Mülleimer werfen. Als ob das keine Arbeit machen würde zu schreiben
Völlig verhindern wird man das Hochpuschen der Texte durch Freunde dort sicherlich nicht. Andrerseits: Im Gegensatz zu anderen Votes im Internet entscheidet hier am Ende nicht alleinb das bloße statistische Ergebnis über den “Sieg”, sondern die ranghöchsten Texte landen dann noch auf den Tischen von Lektoren und das sind gewiss denkende Menschen, die sich nicht völlig von den Rangstatistiken veräppeln lassen. Wenn ein ranghoher Text wirklich offensichtlich großer Schrott ist, dann werden dem Autor auch seine ganzen Freundesmobilisierungen letztlich wenig nützen.
Nun gibt es aber dennoch den großen Graubereich. Sobald ein Text eine gewisse Mindestqualität hat, könnten da schon die Seilschaften entscheiden, was veröffentlicht und vom Lektoat näher beachtet wird, während wesentlich bessere Texte womöglich wenig beachtet werden, weil der Autor nicht so viele Bekannte mobilisiert.
Bin jedenfalls gespannt, wie sich Neobooks entwickelt.
Die Seite von Droemer Knaur ist jedenfalls nicht Ipad-freundlich. Schade!!