Das war's: Die besten Berichte und unsere Gästegalerie! Unsere Beobachtungen von der 53. Frankfurter Buchmesse (10.10.-15.10.2001) - Für einen Text gab es unsere Literatur-Café Tasse
Frankfurt eBook Award (Version 2.0) Die Revolution hat nicht stattgefunden
Nun wurde er zum zweiten Mal vergeben: Der Frankfurt eBook Award. Im letzten Jahr ein großer Festakt im Oscar Stil, fragte man sich, was wohl dieses Jahr kommen wird. Was hat sich seitdem auf dem Gebiet des eBooks getan? Was hat sich in Deutschland getan, wo der Preis verliehen wird? »Nichts« mag man im ersten Moment antworten. Doch kommt die Revolution schleichend. GemStar eBook hat - endlich - die Einführung neuer Geräte für Ende November angekündigt, und man ist verwundert, warum es so lange gedauert hat, wo die Geräte doch schon seit geraumer Zeit in den USA im gut sortierten Fachhandel zu bekommen sind. »Ein Henne-Ei-Problem« sagt BOL-Geschäftsführer Eckart Südmersen. Denn wer kauft die Geräte, wenn es keine aktuellen Bestseller dafür gibt. Und wer bietet Titel an, wenn keiner die Geräte kauft. Fast alle großen Verlagskonzerne haben nun jedoch Verträge mit GemStar eBook unterzeichnet, sodass es künftig an Titeln nicht fehlen sollte. Selbst Focus und Spiegel sind nun für die eBook Technologie von Gemstar erhältlich. Aber auch die Konkurrenz ist sehr stark geworden. Microsoft hat kurz vor der Buchmesse die Version 2.0 des Readers auf den Markt gebracht, die kostenlos im Internet zu bekommen ist. Und auch was den Inhalt angeht, sind nun die ersten aktuellen deutschsprachigen Titel erhältlich. »Der Hype ist vorbei und vielleicht ist die Technik noch nicht so weit, wie wir uns das gedacht haben«, gesteht ein Mitabeiter von Random House. »Aber auf der anderen Seite: Bei welcher Technik konnte die Realität schon die Erwartungen wirklich vollständig erfüllen?« Auch Alberto Vitale, Chairman der International eBook Award Foundation, spricht in diesem Jahr in der Frankfurter Alten Oper schon fast vorsichtig von »erweiterten Möglichkeiten für den Leser«. Das eBook als zusätzlicher Verwertungsschritt neben Hardcover, Taschenbuch, Buchclubausgabe oder Hörbuch. Von den großen Worten und der großen Revolution, die im letzten Jahr scheinbar bevorstand, hat man Abschied genommen. Sie ist nicht eingetreten. Einige kleine amerikanischen eBook Verlage haben den Wettbewerb in diesem Jahr boykottiert und keine Titel eingereicht, da sie im eBook Award eine »Frankfurt Farce« sehen. Eine reine Werbeveranstaltung der etablierten Verlagshäuser, die Titel einreichen, die von Printautoren für gedruckte Bücher geschrieben wurden. Viele kleine originäre eBook-Verlage seien innovativer, behaupten zumindest diese Verlage selbst. Eine Kritik die natürlich nicht ganz unberechtigt ist, betonte doch der letztjährige Gewinner E.M. Schorb, dass er gar nichts davon gewusst hatte, dass sein Titel zum Wettbewerb eingereicht wurde. Unter den nominierten Beiträgen, geschweige denn unter den Gewinnern, war diesmal kein deutscher Beitrag. Allerdings, so war aus Kreisen der Jury zu hören, sei eben auch wirklich kein guter Beitrag dabei gewesen. So geht lediglich eine lobende Erwähnung an den europäischen Beitrag Intrigues des Franzosen François Taillandier. Die einzige Kategorie, die zumindest politisch interessant ist, ist der eBook Technology Award. Interessant deshalb, weil alle großen und wirklich bedeutenden eBook-Unternehmen zu den Sponsoren des Preises gehören. Um sich diesen nicht peinlicherweise reihum gegenseitig zuzusprechen, wählte man bereits im letzten Jahr ein vergleichsweise unbedeutendes und sponsorenunabhängiges Produkt aus, den Franklin eBookMan. Dieses Jahr entdeckte man das (ebenfalls unbedeutende) Mobipocket-System und war wieder aus dem Schneider. Preise im Bereich Sachbuch gingen an Steven Levy für Crypto und Eric Nisenson für The Making of Kind of Blue: Miles Davis and His Masterpiece. Bei der Belletristik dürfen sich Amithv Ghosh für The Glass Palace und die wohl einzig namhafte Autorin Joyce Carol Oates für Faithless über Preise freuen. Weiterhin ging der Roxanna Frost Award an den Reiseführer Fodors eBook New York City und eine weitere lobende Erwähnung für »die Förderung und das Publizieren unbekannter und neuer Autoren im eBook-Format« an Salvo Press. Allzu viel Gewicht scheinen zumindest die Autoren dem Preis nicht zuzumessen: keiner von ihnen war anwesend*.
*Hier irrte der Autor: Zumindest Eric Nisenson war anwesend (auf dem Foto oben der Dritte von links).
Alle Besucher, die für uns ein Gedicht geschrieben haben, bekamen am Messestand unsere Café-Tasse geschenkt. Unsere Gästegalerie zeigt die besten Beiträge und die glücklichen Tassenbesitzer.
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