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Unsere Beobachtungen von der 52. Frankfurter Buchmesse (18.10.-23.10.2000)
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Wie die Jungfrau zum Kinde
In der Alten Oper wurde der erste »Frankfurt eBook Award« für elektronische Bücher verliehen

Die Gewinner...
Die Gewinner (bzw. deren Verlagsrepräsentanten) zusammen mit Roxana Frost (Präsidentin, 1. v. r.) und Alberto Vitale (Chairman der International eBook Award Foundation, 4. v.r.).

Die Verleihung des ersten International eBook Award sollte ein großes gesellschaftliches Ereignis werden. So hatte es sich zumindest die International eBook Award Foundation vorgestellt, als sie am Freitagabend in die Alte Oper zur Gala lud und eine Feier ganz im Stile einer Oscarverleihung inszenierte. Vom roten Teppich bis zum Limousinen-Service mit Ingolstädter Nobelkarossen: nichts hatte der Hauptsponsor Microsoft ausgelassen um dem Ereignis Glanz und Glamour zu verleihen. Es war als sollte der Öffentlichkeit demonstriert werden, wo die Computerbranche ihr neues Medium zu positionieren wünscht: ganz oben - und am besten gleich neben die Paulskirche.
     Dennoch blieb den ganzen Abend über ein merkwürdiges Gefühl, dass niemand so recht wusste, was eigentlich genau Die Zeremoniegefeiert werden sollte. In entwaffnender Offenheit bekannte auch die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth in ihrem Grußwort, dass sie so richtig erst beim Aperitiv erfahren habe, wie so ein eBook funktioniert.
     Klassische Musik und ein kurzer Einführungsfilm sollten auf den Höhepunkt des Abends einstimmen. Der Kontrast hätte nicht größer sein können: In weichen Farben wurde besonders die Ästhetik des Lesens und Schreibens betont. Gezeigt wurden Schriftstücke von kalligraphischer Schönheit, edel gebundene Bücher, Lesen als Genuss für die Sinne. Dies alles trifft auf eBooks freilich so nicht zu, und die Zweifel an ihren Marktchancen sind sicherlich auch aus diesem Grunde berechtigt.
     Solche Vorbehalte kannte Alberto Vitale, Chairman der eBook Award Foundation, nicht, im Gegenteil: von der schnellen Verbreitung des neuen Mediums ist er zutiefst überzeugt. »Future is now«, warum also nicht?
     Insgesamt wurden von der dreizehnköpfigen internationalen Jury sechs Preise vergeben: Der Technology Award ging an Peter N. Yianilos für seine Leistungen zur Entwicklung des eBooks. Zum besten Beitrag aus dem Bereich der in ein eBook umgewandelten belletristischen Bücher wurde der Debütroman »White Teeth« von Zadie Smith gekürt. Der Preis für das beste umgewandelte Sachbuch ging nach Deutschland. Vilims Vasatas »Überleben in der Sintflut« habe besonders überzeugt, da die Verwendung von Hyperlinks und die Benutzerfreundlichkeit »besonders zukunftsweisend« sei, so das Jurymitglied Hermann Rotermund. Als bester ursprünglich in eBook-Form erschienenen Belletristikbeitrag wurde »The Last Dance« von Ed McBain ausgzeichnet. Bester Sachbeitrag war »Counting Coup« von Larry Colton.
DEM WAHREN SCHÖNEN GUTEN - Die Alte Oper im Glanz des eBooks     Der mit 100.000 Dollar dotierte Große Preis wurde von der Jury geteilt. Die eine Hälfte ging an David Maraniss für seine Biografie des amerikanischen Footballtrainers Vincent Lombardi, die unter dem Titel »When Pride Still Mattered« erschienen ist.
     Der eigentliche Gewinner des Abends war aber zweifellos E.M. Schorb, der seinen Preis für seinen Roman »Paradise Square« auch persönlich entgegen nahm. Schorb - eigentlich Lyriker - kam zu seinem Ruhm wie die Jungfrau zum Kinde. Sein Verlag hatte das Manuskript der tiefgründigen Kriminalgeschichte - Schorb lässt E.A. Poe wieder auferstehen - als eBook-Form bei der Jury eingereicht. Nach der Nominierung hatte man einige Mühe, dem alten Herrn zu erklären, was ein eBook ist und wie es funktioniert. Jedoch konnte er nach der Preisverleihung die Statements der eBook Award Foundation bereits mühelos wiedergeben.
     Allerdings befand sich der glückliche Gewinner in guter Gesellschaft, die meisten Festgäste hatten vermutlich das selbe Problem.

Johannes Näumann

20.10.2000, Alte Oper Frankfurt

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