Niemand bringt so viele Autoren- und Promi-Namen in einem Text unter wie sie: Barbara Fellgiebel. Regelmäßig schreibt sie über ihre Buchmesse-Impressionen in Frankfurt und Leipzig. Und man muss sich fragen, wie diese Frau das immer alles schafft.
Lesen Sie Barbara Fellgiebels Rückblick auf die Frankfurter Buchmesse 2012 und erfahren Sie, wo die Autorin überall war, wo Sie nicht waren.
Montag
Meine Buchmesse 2012 beginnt traditionsgemäß mit der Verleihung des dbp, des Deutschen Buchpreises, mit 25 000 Euro der höchstdotierte deutsche Literaturpreis. In diesem Jahr zum achten Mal. Seine bisher einzigartige Forderung »Nur wer anwesend ist, kann gewinnen« ist erstmalig modifiziert: Der kranke Wolfgang Herrndorf, Preisträger des diesjährigen Leipziger Buchmessepreises, ist nämlich auf der Shortlist, d. h. gehört zu den sechs möglichen Preisträgern. Eine Frau und fünf Männer sind nominiert, darunter Ulf Erdmann Ziegler, der als Blinddate den ALFA-Litertursalon im September in Lagoa besuchte. Ich gehöre zu den 300 Glücklichen, denen Einlass in den ehrwürdigen Kaisersaal im Frankfurter Römer gewährt wird – auf Grund verschärfter feuerschutzpolizeilicher Bestimmungen werden zig bis hunderte abgewiesen und gucken buchstäblich in die Röhre: Erstmalig wird die Verleihung nämlich im Internet live übertragen.
Beim sektfröhlichen Vorgeplänkel befinde ich mich zur richtigen Zeit am richtigen Stehtisch und höre mir Professor Dr. Honnefelders detaillierte Schilderung seiner letzte Woche erlebten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an. Entzückend, wie vehement behauptete »Ich mache mir überhaupt nichts aus Orden«-Äußerungen auf Stolz, Rührung, Bewegtheit treffen und ziemlich unvereinbar wirken.
Statt der üblichen, spritzigen Willkommensrede der bisherigen Oberbürgermeisterin Petra Roth heißt Frankfurts Kulturdezernent Semmelroth willkommen. Gert Scrobel – immer noch langhaarig, aber diesmal besser gekämmt – führt durchs Programm und wird leider immer wissenschaftlicher und trockener. Humor und Publikumslacher braucht eine solche Veranstaltung, sonst passiert unvermeidlich das ein oder andere Einnicken der anwesenden Gäste, und die armen Kameraleute wissen gar nicht mehr, wohin sie noch schwenken sollen, um die Schläfer nicht medial zu verewigen.
Nach völlig korrekter, aber sturztrockener Präsentation zunächst der Jury, dann der Nominierten ist es endlich so weit: The winner is …
Ursula Krechel – die einzige Frau unter den sechs Nominierten, was mein Feministenherz höher schlagen lässt – erhält den Preis für Landgericht, ihr 23. Buch, wie sie kühl und distanziert in der längsten Dankesrede seit Bestehen des dbp bekannt gibt. »Wir sind schließlich Schreiber, nicht Redner!« beginnt sie ihren minutenlangen Diskurs, der das 60-Minutenformat der Livesendung gnadenlos sprengt.
Die anschließende Pressekonferenz besteht – ganz im Gegensatz zum vergangenen Jahr – aus massenweise angemeldeten Einzelinterviews, was dazu führt, dass die Preisträgerin sich frühestens ab 21.30 im Bad der Aftershowparty aalen kann – doch da sind ich und einige andere schon auf und davon. Besagte Party ist gemütlich und drängelig wie immer, das Buffet gut, aber weniger frankfodderisch als letztes Jahr. Der Service ausgezeichnet, kaum legt man die Gabel nieder, wird der leere Teller weggerissen.
Nach langem Suchen finde ich endlich unser Blinddate Ulf Erdman Ziegler und höre mir seine Wut über die Entscheidung an. »Politisch, rein politisch!« faucht er. Zu meiner großen Überraschung erfahre ich, dass er mit Ina Hartwig verheiratet ist, der Literaturkritikerin der Frankfurter Rundschau.
Suhrkampverlegerin Ulla Unseld-Berkewicz, elfenhaft erschlankt, ist zu Recht stolz, dass die Hälfte der Shortgelisteten aus ihrem Verlag stammt und verbirgt die Enttäuschung über die Entscheidung geschickt.
Denis Scheck, ebenfalls auffallend abgespeckt, freut sich: Erstmalig hat sein Favorit gewonnen, sagt er mir.
Michael Krüger (Chef des Hanser Verlags) lümmelt sich auf den Steinstufen des Raucherhofs in Shetlandpulli und Cordhose – er erinnert mich immer mehr an Hans-Joachim Kulenkampf, der sich mit zunehmendem Alter auch immer legerer kleidete.
Nach zwei Stunden Smalltalk und Leutegucken ist mein Bedürfnis an sozialen Kontakten gestillt.
Ich freue mich auf morgen.
Dienstag
Die Pressekonferenz schenke ich mir, dafür staune über den Vorher-Nachher-Unterschied: 15 Stunden vor Einlass der bücherhungrigen Horden herrscht das totale Tohuwabohu in den noch völlig unfertigen Hallen, die morgen aussehen werden, als seien sie schon tagelang messefertig. In einer Ecke ist ein Riesenmenschenaufgebot, nichts wie hin und ein frisch gezapftes Bier gefasst. Danke Buchmarkt!
Weiter zur feierlichen Eröffnungszeremonie des Gastlandes Neuseeland. Ich bin eine der ersten vor Ort, die anderen lassen noch jede Menge Reden über sich ergehen. »While you were sleeping« ist Neuseelands Slogan. Alles sehr schwarz und sehr dunkel. Ein Maori kommt in voller Kriegsbemalung aus den hermetisch verriegelten geheimen Hallen und wird sofort von Fotografen umzingelt. Willig posiert er mit herausgestreckter Zunge. Ein einjähriges Mädchen stiehlt ihm die Show, ergreift sein Schwert und steckt ebenfalls die Zunge raus, was minutiös von doppelt so vielen Fotografen verewigt wird. Da es sich um seine Tochter handelt, ist der Maori begeistert. Als alle politischen Wichtigs in die heiligen Hallen eskortiert werden, dürfen auch wir endlich folgen. Vor uns spielt ein Kammerorchester in einem der beiden riesigen, knöcheltiefen See/Swimmingpools. Drei bis vier Stellwände der Isländer vom vorigen Jahr sind zwecks Diaübermittlung stehen geblieben – ansonsten ist alles schwarz. Nicht ein Buch, soweit das mühsam sehende Auge reicht. Die exotischen Darbietungen mit Schuhplattler à la Maori und unmelodiösen Kriegsgesängen stellen hohe Ansprüche an das Kunstverständnis ungewohnter Europäer. Die dazu und danach gereichten Fingerfoods entschädigen.
Petra Roth hat’s geschafft. Ich auch. Eben waren wir noch beide beim Empfang Neuseelands, schon sitzen wir in Reihe eins (sie) bzw. Reihe drei (ich) bei der Eröffnung der Open book events im Chagallsaal des Frankfurter Schauspiels. Kulturdezernent Semmelroth hält wie letztes Jahr die Begrüßungsrede, nur fummelt er nicht mehr nach seiner vergessenen Brille, sondern spricht frei, sicher, kurz und unterhaltsam.
Wolfgang Herles interviewt die Buchpreisträgerin Ursula Krechel, die wieder betont, dass es sich bei Landgericht, dem ausgezeichneten Roman, um ihr 23. Buch handelt. Sie ist leider auch auf den 2. Blick ein Hannelore-Elsner-Typ: belehrend, unpersönlich, eine, die statt freudiger Dankbarkeit Anspruch auf den Preis aus jeder Pore ausstrahlt. Das kommt nicht gut an. Wenn ich sehe, wie detailliert ihr Mann sie coacht, diese Phrasierung bemängelt und jene Geste kritisiert, tut sie mir fast ein wenig leid.
Jenny Erpenbeck hat ein interessantes Buch geschrieben: Aller Tage Abend, in dem ihre Protagonistin fünfmal stirbt. Eloquent spricht sie darüber, aber nichts bleibt hängen. Sorry.
Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen. Die Liebe, die sucht, ist grob und stur. Ohne Legitimation. Sie bewegt sich zwischen Sehnsucht und Erinnerung. Die Liebe erlöst uns nicht von der Zeit, nur stundenweise. Aufbegehren gegen den Zahn der Zeit. Wann findet die Liebe statt? Der Höhepunkt ist die Dauer. Kirchhoffs Motiv beim Schreiben ist, am Ende etwas über sich selbst zu erfahren, das er eigentlich gar nicht erfahren möchte. Sein Roman ist stark biografisch, die vorliegende Version ist die siebente. Er identifiziert sich nicht mit Renz, der männlichen Hauptfigur, sondern vielmehr mit dessen Frau. Überhaupt meint er, viel mehr über Frauen zu wissen als über Männer und kann als Mann immer nur er sein (also doch Renz?), während er glaubt, sich in viele verschiedene Frauen versetzen zu können.
Susanne Schmidt, blitzgescheite Wirtschaftsjournalistin, macht auf preisgekrönte einfache Art die Irren und Wirren von Wirtschaft und Politik der Menschheit plausibel. 50 Millionen Menschen haben durch die Bankenkrise ihren Job verloren. Banker sind apolitisch, Politik schädigt das Geschäft. Ohne den Bankenkredit von einer Billion Euro der EZB hätte es jede Menge Bankenpleiten gegeben. Wie angenehm, einer solchen nicht schwafelnden Expertin zuzuhören.
Stefan Thome: Der Schwiegermuttertraum, auch er buchpreisgeshortlistet für sein Buch Fliehkräfte. Seine Dialoge sind angeblich auffallend gut.
Im letzten Jahr gab es am Ende dieser OpenBooks-Veranstaltung ein köstliches Buffet mit frei fließendem Wein. In diesem Jahr hat eine Bar geöffnet. Und von Empfang oder nettem Get-together kann keine Rede sein. Erste Anzeichen der bevorstehenden Abspeckung der Buchmesse.
Mittwoch – erster richtiger Messetag
Bereits um 9.30 strömen Menschenmengen in Horden, die man in anderen Jahren erst ab frühestens Freitag gesehen hat. Na, das kann ja heiter werden. Heiter ist auch der Himmel – strahlendes Buchmessewetter. Erster von mir ausgeguckter Programmpunkt: Jess Jochimsen spricht auf der ARD-Bühne über seine Vater-Sohn-Glossen, erschienenen als Buch unter dem Titel Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?
Anschließend ist es Zeit für Denis Scheck, das neue ARD-Gesicht (wie Harry Rowohlt zwei Tage später meint, angesichts seines Konterfeis auf den zu Tausenden ausgegebenen ARD-Tragetaschen). Er bringt das Kunststück fertig, in knapp 25 Minuten gefühlte doppelt so viele Bücher anschaulich und eindringlich vorzustellen, zu empfehlen und zu zerreißen. Zu letzteren gehören sogenannte Zombiebücher wie das von Bettina Wulf und das Märchenbuch der besonderen Art von Stephanie zu Guttenberg. J.K. Rowlings neuer Erwachsenenroman hingegen kommt unerwartet positiv weg: Ihm gefällt die ganz neue Seite der Harry-Potter-Autorin, die ihrem Bedürfnis, sich an fäkalen Ausdrücken zu ergötzen, weidlich Genüge tut.
Warum liest man eigentlich Belletristik? Aus Eskapismus natürlich.
Statt Shades of Grey empfiehlt er Das Haus der Löcher – wenn es denn unbedingt geschriebene Pornographie sein soll. Die Videobranche hätte da doch bessere Arbeit geleistet, meint Scheck.
Setzen Sie sich der Lyrik des Tomas Tranströmer aus, um das eigene Sprechwerkzeug zu schärfen. Ein guter Rat! Und sollten Sie in diesem Herbst nur ein Buch lesen, dann muss es Richard Fords Kanada sein! Aha.
Ich hingegen freue mich auf die Lektüre von Wolf Haas, diesem herrlich immer gegen den Strich wirkenden Österreicher, der mit jedem Buch überrascht – in diesem Jahr mit der Verteidigung der Missionarsstellung –, in dem er diktiert, wann quer gelesen werden darf bzw. muss, und die Buchsetzer das Grauen ereilte, als sie Buchstaben in ein Paisleymuster setzen sollten.
Der Matrix Verlag ist erwähnenswert: Er imponiert mit der Philosophie »Jeder soll sich ein Buch leisten können« und verkauft daher viele seiner sehr schönen, zum Großteil aus Neuauflagen angesehener Klassiker (Ringelnatz, Rilke etc.) bestehenden Bücher für fünf Euro. Auch lässt er nur bei deutschen Druckereien setzen und drucken. Eine willkommene Öko-Initiative gegen die Billigflucht nach Ostasien.
Daniel Cohn-Bendit hat das Manifest Für Europa mitgeschrieben, das in neun Eurostaaten gleichzeitig erscheint. Er sagt voraus, dass in 30 Jahren kein EU-Staat Mitglied der G8 sein wird.
Ihm länger als fünf Minuten zuzuhören ist unerträglich.
Welch Labsal hingegen der Dialog zwischen Frank Schirrmacher und Giovanni di Lorenzo, der erste Chefredakteur der FAZ, der andere der ZEIT; beide Jahrgang 1959, der eine mit neuer Haartracht (Perücke? Toupet?), die ihn für jeden Loriotsketch prädestiniert hätte, der andere im kleidsamen Samtanzug. Giovanni gibt ein engagiertes Exzerpt seines am nächsten Tag erscheinenden Leitartikels und betont, wie ihm vor der momentanen Entwicklung Deutschlands zum Tugendstaat graust: Dieser impliziert Konformismus und somit den Tod von lebendigen Zeitungen. Auch sind sich beide rührend einig, dass Papier eine unschlagbare Stärke hat im Kampf gegen IT-Medien: Papier ist das einzige nicht überwachte Medium!
Köstlich, wie sie liebevoll ihre »Altlasten« vergleichen: die FAZ den 91jährigen Marcel Reich-Ranicki, der jede Woche mindestens einmal in die Redaktion kommt und dann volle Präsenz aller Mitarbeiter erwartet. Neulich habe er sich vor Schirrmacher aufgebaut und gemeint: Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass man in verschiedenen deutschen Städten mit der Planung meiner 100Jahrfeier begonnen hat? Nein, das war Schirrmacher nicht bewusst. Darauf MRR:
»Herr Schirrrrrmacher, Sie haben wohl Angst, das nicht mehr zu erleben?«
Bei der ZEIT ist der inzwischen 93jährige Helmut Schmidt drei- bis viermal wöchentlich in der Redaktion, es sei denn, er befindet sich auf kleinen Trips nach China oder Singapur. Seine Präsenz riecht man (am Rauch) sofort, und dass irgendein Redaktionsmitglied ihn überlebt, glaubt niemand.
Doch Spaß beiseite, meint Giovanni ehrfurchtsvoll: Seine Fähigkeit, ein Problem analytisch zu filetieren, ist unerreicht.
Nach Stärkung am Hotsoupstand geht es weiter zur Bitchsm Pressekonferenz: Lady Bitch Ray, alias Dr.phil Ran Shain hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben und eine pornografische Ausdrucksweise entwickelt, die erfrischend wirkt, insbesondere aus dem Mund einer islamischen Türkin. Oder was halten Sie von Tittentriathlon sowie den Anstrengungen, den Worten bitch und Votze (statt Fotze) zu gesellschaftlichem Ansehen zu verhelfen?
Dass jeder Verlag um verkaufsträchtige Autoren ringt, ist bekannt und ein marktwirtschaftliches Übel. Dass manche – eigentlich sehr angesehene – Verlage vor nichts zurückschrecken, zeigt die Tatsache, dass der Verleger mindestens zweier Literaturnobelpreisträger (José Saramago und Doris Lessing) Hofmann & Campe nunmehr Arnold Schwarzenegger im Angebot hat. Über 1000 Menschen drängeln sich um die sonst von knapp 70 frequentierte ARD-Bühne, die mit Rednerpult versehen wurde, um Arnie die Plattform für seine Wahlrede zu bieten, die er gefordert hat. Dieter Moor, der ihn eigentlich interviewen sollte, kündigt ihn spektakulär an und qualifiziert sich automatisch für die Marktschreieransageweise bei Boxkämpfen, nur um danach demonstrativ die Veranstaltung zu verlassen. Das tun fünf Minuten später etwa 50% der Anwesenden ebenfalls. Sorry, Arnie, we are not in America! Das Sicherheitsaufgebot um ihn herum entspricht dem von Obama.
Ach wenn er doch nur die amerikanische Verfassung ändern könnte – wie Richard Nixon sieht er eh schon aus!
Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, und der souveräne ARD-Moderator meint mehr als einmal: Wenn Sie mehr Interesse an Literatur als an Bodybuilding haben, bleiben sie zum Gespräch mit Olga Grjasnowa, der 1984 geborenen Russin, die 1996 im Rahmen des jüdischen Kontingents nach Deutschland kam und den preisgekrönten Erstlingsroman schrieb: Der Russe ist einer, der Birken liebt.
Krönender letzter Punkt des ersten Messetages: Roger Willemsen und Alf Menzer empfehlen ihre Lieblinge, darunter den Neuseeländer David Ballentine Sidney Bridge Upsidedown, Carmen Stephan Malaria – aus der Perspektive des Moskitos geschrieben – und Julie Ozukas Wovon wir träumten – ein ganz schmaler, ganz aufschlussreicher Bericht von Japanerinnen, die in den Dreißigerjahren in die USA kamen.
Auf zu diversen Happy hours – die haben wir uns verdient!
Donnerstag
Typisches Messewetter: Klirrend kalt und strahlend blauer Himmel zwischen den immer höher wirkenden Wolkenkratzern Mainhattans: Schoo schee! (=Schon schön – für alle mit dem Hessischen weniger Vertrauten).
Nach nettem Plauderstündchen mit Valeska Henze, der Vorsitzenden der Bücherfrauen e.V. am ZEITstand, treffe ich auf einen der seltenen Auftritte Sabine Doerlemanns, der erfolgreichen Schweizer Verlegerin, die ich schon seit Gründung ihres Verlages kenne. Erstaunlich, wie aufgeregt diese tüchtige Frau ist.
Pünktlich um 13.00 Uhr wird der Literaturnobelpreis bekannt gegeben, ein Moment, dem ich immer mit großer Spannung entgegenharre: MO YAN (ein Pseudonym, das laut Internet nicht sprechen bedeutet und die politische Korrektheit des Chinesen zumindest in Frage stellt). Im Unionsverlag und bei Horlemann wird er auf Deutsch verlegt – ein wunderbarer Erfolg für diese kleinen Verlage. Ansonsten wenig Jubel. Natürlich ist es leicht, hinterher zu sagen: Ich habe auf China getippt. Hab‘ ich aber, wissen alle zu bestätigen, mit denen ich vorher kommuniziert habe. Schade eigentlich, keine Frau. Schade eigentlich, nicht Alice Munro. Oder Joyce Carol Oates. Oder überhaupt ein in unserer Hemisphäre bekannterer … Im Internet wird Mo Yan mit Franz Kafka verglichen. Erst Martin Walser wird am nächsten Tag mit Vehemenz verkünden, wie richtig diese Wahl ist und mit welchem Genuss er zwei seiner Bücher gelesen hat, nämlich Die Knoblauchstadt und Das rote Kornfeld. »Kein anderer Autor ist so erhaben über politische Gegebenheiten. Ein Menschlichkeitsniveau, eine Zuständigkeit im Humanen, einfach ein toller Autor – Basta!« O-Ton Martin Walser. Suchen Sie nicht nach Der Knoblauchstadt: Das ist eine Walser’sche Kreation aus der Knoblauchrevolte und der Schnapsstadt.
Inge Feltrinelli, legendäre Mailänder Verlegerin auf dem blauen Sofa. Ich bin zu früh da und bekomme ungeplant Rolf Eden mit. Jahrgang 1930, blondierter Strahlemann im weißen Anzug, der sich als Deutschlands letzter Playboy und geborener Glückspilz versteht. Sieben Kinder von sieben Frauen hat der ehemalige Nachtclubbesitzer. 36 Filme hat er gedreht. Die Frau, auf der er stirbt, bekommt 250.000 Euro, hat er testamentarisch festgelegt, »Was meinen Sie, was die Mädels Ihnen da bieten!« verblüfft er schwärmerisch bedeutend jüngere Männer im Publikum. Nur neulich, da hat er eine 18jährige wegen Altersdiskriminierung angezeigt, weil die junge Dame unverrichteter Dinge sein Bett verließ, nachdem sie sich erkundigt hatte, wie alt er eigentlich sei. Da ihr das aber vier Monate auf Bewährung eingebracht hätte (sic!), kehrte sie reumütig zurück.
Inge Feltrinellis Buch ist nicht fertig geworden, weshalb sie kurzfristig abgesagt hat. Stattdessen kommt Tanja Langer, an deren Esszimmertisch in Berlin ich bereits gesessen habe. Sie ist die (ehemalige) Studentin, die eine 15jährige Brieffreundschaft mit dem 1989 ermordeten Alfred Herrhausen hatte und darüber nun den Roman Der Tag ist hell, ich schreibe dir geschrieben hat.
Schnell ins ahnenreiche Lesezelt zu Roger Willemsen, der Das müde Glück – die für Kinder neu erzählte Bibelgeschichte Hiobs vorträgt – und im Publikum für Lachsalven sorgt. Dazwischen erwähnt er, dass er zuhause an die 1000 Kinderzeichnungen aus Afghanistan hat und dabei ist, daraus ein Buch zu machen. Hat Deutschland einen vielseitigeren Autor, der so wie er in keine Schublade passt und souverän in allen Genres und ganz ohne Pseudonym schreibt?
Amélie Fried und Peter Probst diskutieren mit Dieter Moor ihr neues Buch Verliebt, verlobt … verrückt?, das kein Eheratgeber sein will und dennoch polarisiert. »Das hör ich mir nicht an!« sagt eine Dame entschieden und verlässt demonstrativ den Stand.
Now it’s time for Richard Ford, den Denis Scheck interviewt. Ob das wieder so peinlich und missverständlich wird wie Mr. Druckfrischs Gespräch im vergangenen Jahr mit Umberto Eco? Gestillt ist meine Neugier auf AutorInnen wohl nie, aber sie verändert sich merklich, wird anspruchsvoller und gnadenloser. Die Nachmittagsmüdigkeit überfällt mich schlagartig, und ich merke mir nur, dass Mr. Ford seit 44 Jahren mit Christina verheiratet ist und jedes Buch mit ihrem Namen beginnt. 20 Jahre hat er Kanada vorbereitet, drei Jahre geschrieben. Er erntet donnernden Applaus, als er sich als Obama-Wähler outet: »Wissen Sie, unser Land ist so groß, wir haben keine Ahnung, was eigentlich geschieht und was die Bevölkerung eigentlich denkt. Um das herauszufinden, ordnen wir alle vier Jahre Wahlen an, nur um dann wieder in vierjährige Ignoranz zu verfallen.« Denis Schecks Schlusssatz: Wenn Sie in diesem Herbst nur ein Buch lesen: Lesen Sie Kanada!
Herta Müller wird von Klaus Hensel interviewt. Sie spricht über die skurrilen Geschichten, die in ihrem neuen Buch Vater telefoniert mit den Fliegen gesammelt sind. Ein poetisches Puzzle, ein freudvolles Experimentieren mit bunten Wörtern. Es erinnert an Kühlschrankmagneten. Nicht Tranströmer, nicht Ringelnatz, nicht Jandl. »Der Klang von Prosa muss stimmen. Wenn es sich nicht gut aussprechen lässt, ist es nicht gut.« Egal wie die Inhalte sind, es muss sprachlich gut gestaltet sein. Was sonst ist Literatur?“
Eine junge Wienerin neben mir hängt an Hertas Lippen. Sie schreibt eine Dissertation über deren Werk und hat sie noch nie live erlebt. »Gehen Sie, sprechen Sie sie an!« ermuntere ich sie. Sie traut sich nicht. Wie schade.
Auslandseinsatz heißt ein neuer Antikriegsfilm, der den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan schildert und kritisiert. In 26 Drehtagen (22 in Marokko und vier in Deutschland) wurde die Situation in Afghanistan verblüffend echt nachgestellt. Erschütterndes Fazit dieses Films: Alle Soldaten gehen nach Afghanistan im festen Wunsch und Glauben, etwas Konstruktives bewirken zu können, und kommen zurück (wenn sie Glück haben unversehrt) aber völlig desillusioniert und von der Sinnlosigkeit des ganzen Einsatzes überzeugt.
Letzter Gast des Tages: Matthias Riechling, der so lange in der Versenkung verschwundene Kabarettist, hat ein Buch mit dem Titel Deutschland to go geschrieben. Er ist ein Meister im Abschweigen und Nicht-Beantworten-von-Fragen – auf Dauer irritierend.
Abends bin ich zum Verlagsfest bei S.Fischer eingeladen: Gepflegtes Gedrängel, auffallend fantasielose Abfütterung mit an Schulstullen erinnernden belegten Brötchen, dafür viele Weinsorten. Kein Programm, keine launige Begrüßung im Stil von Michael Krüger bei Hanser. Nur Gemingel.
Freitag
10.30 Martenstein am ZEIT-Stand. Doch wieder olle Kamellen bzw. gut vorgelesene Kolumnen aus jüngerer und älterer Zeit. Vor drei Jahren verwöhnte er das Messepublikum mit seinen frisch gemachten Messebeobachtungen vom Vortag, doch das ist ihm wohl zu anstrengend geworden. Schade eigentlich. Es kommt gut an und amüsiert mich eher weniger.
Jo Stieglitz, Nobelpreisträger im Bereich Wirtschaft, hat Der Preis der Ungleichheit publiziert. Macht keinen tieferen Eindruck auf mich.
Buschkowsky, engagierter Bürgermeister von Berlin-Neukölln, muss sich gefallen lassen, mit Sarrazin verglichen zu werden. Übrigens hat Frau Sarrazin eine von den 90.000 deutschsprachigen Neuerscheinungen dieses Jahres verfasst. Ihr Auftritt ist jedoch auf ungünstige 10.00 gelegt, sodass sich ihr Publikum nur aus 14 Personen zusammensetzt. Dumm gelaufen.
Miriam Gebhardt im Gespräch mit Gesine Schwan. Erstere hat unter dem Titel Alice im Niemandsland ein Anti-Schwarzerbuch geschrieben, dessen Credo ist: Man muss den Frauen das Recht geben, sich emanzipieren zu wollen, und das Recht, sich nicht emanzipieren zu wollen. Christina Schröder lässt grüßen!
Zu spät erfahre ich von der Pressekonferenz mit E.L. James, der 49-jährigen Engländerin, die mit über 50 Millionen (davon 3 Mio in Deutschland) verkauften Büchern ihrer Sado-Maso-Trilogie 50 Shades of Grey J.K.Rowling am englischen Bestsellerhimmel ablöst. Alles nur Fantasie versichert sie, sie sei eigentlich sehr schüchtern, und nein, ihre 15 und17 Jahre alten Söhne hätten die Pornoergüsse ihrer Mama nicht gelesen. »Die lesen kein Buch freiwillig!«
Der Ökonom Karl-Heinz Paqué vertritt die These »In 10 Jahren hat Deutschland Vollbeschäftigung auf Kosten politisch zunehmender Auseinanderentwicklung in Europa.« Schaumermal!
Nochmal Bodo Kirchhoff, der seine Erkenntnisse so formuliert:
»Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann. Sogar gemeinsam. Das Lieben ist die Karriere der Frauen. Sie gehen steil in sich.«
Er scheint schwer an sich und seinen Problemen zu tragen. Vielleicht sollte er mal zum Gesichtsreading am nächsten Stand gehen, wo ein Herr Botrop den Leuten aus dem Gesicht liest. Sehr populär!
Sibylle Berg, wie immer zwischen elfenhaft und anorexisch mit gekonnt hauchender Phrasierung das Publikum in ihren Bann ziehend, hat Vielen Dank für das Leben geschrieben und sagt ein ordentlicheres, langweiligeres Leben unter der Ägide von Frauen voraus.
Sie gibt interessante Formulierungen von sich wie:
mich hat es beelendet oder Heimat heißt nur, über Hässlichkeit nicht verwundert zu sein. Und:
Demokratie macht ein wenig glücklicher. Sowohl sie als auch Krimiqueen Ingrid Noll haben in den letzten Jahren als Entertainerinnen auf Kreuzschiffen gearbeitet: Ingrid Noll war überraschend positiv, Sibylle Berg wie erwartet negativ.
Martin Walser, 85, scheint seinen Frieden mit sich und der Welt zu machen. Er wirkt altersweise, nicht bitter, bedarf nach wie vor dringend einer Augenbrauentrimmung. Er hat Das 13. Kapitel geschrieben und meint »Meine Muse ist der Mangel.« Und »Wenn es Gott nicht gibt, muss man wenigstens zugeben, dass er fehlt!« Und dann wird er forscher: »Katholische Theologen spielen im Sandkasten im Vergleich mit evangelischen!« Entrüstete Publikumslaute.
Sein nächstes Buch soll Messmers Momente heißen. Er verrät uns den ersten und den letzten Satz:
Der erste: »Ich leide an Verfolgungswahn; das ist das Einzige, was mich von meinen Verfolgern unterscheidet.«
Und der letzte: »Das Leben lacht. Mich aus.«
Weiter zu Harry Rowohlt und Denis Scheck, den beiden Übersetzern. Harry hat gerade sein 176. Buch übersetzt, Denis hörte im Alter von 26 nach dem 36. oder umgekehrt auf, als er merkte, dass das Leben als Übersetzer sowohl einsam als auch schlecht bezahlt ist. Harry Rowohlt ist in grandioser Form und bringt Scheck mehrfach an den Rand von dessen Humorlosigkeit.
Freudiges Wiedersehen mit Regina Schleheck am SZ-Stand. Interessant, wie Roger Willemsen unterschiedlich auf seine verschiedenen Gesprächspartner reagiert. Bei Männern sagt er erstaunlich oft »Die Frage ist berechtigt.«, ehe er zur Antwort anhebt. Und dann legt er los: Menschen müssen zur Erscheinung gebracht werden. Nicht was ich getan habe, sondern wie ich die Dinge sehe und erfahre, ist wesentlich. Die Fähigkeit, jemanden schön zu sehen, die Fähigkeit des liebenden Blickes. Der Funke muss überspringen. Er schöpft seine Energie aus seiner Begeisterungsfähigkeit.
Lässt sich auf das Hier und Jetzt ein.
Abends wird der hessische Filmpreis in der alten Oper verliehen.
Wir stehen mit unserem Sektglas auf der Terrasse über dem Eingang und amüsieren uns königlich über die auf dem roten Teppich daherkommenden Halb-, Ganz- und Möchte-gern-Promis und am meisten über das allgemeine »das ist doch der … ja genau der, der im, ja du weißt schon, also da hat der den … gespielt« Spielchen:
Heike Makatsch (gefährlich dürr), Bärbel Schäfer und Michel Friedmann, Buchmessenchef Jürgen Boos wird von oben mit Klaus Wowereit verwechselt, während der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sofort erkannt wird. Schließlich die Ehrenpreisträgerin für ihr Lebenswerk: Hannelore Elsner. Der übrigens undotierte Preis braucht die Elsner, sagt ihr Laudator Joachim Unseld drei Stunden später. Ich brauche alle Preise die ich kriegen kann, sagt die Elsner. Damit alle wissen, dass ich da bin! Eher weniger souverän.
Samstag
Endspurt für mich. Den Sonntag schenke ich mir wegen Klaustrophobiegefahr, der Samstag ist nicht eben besser, aber einmal Cosplayer gucken, vielleicht Håkan Nesser begrüssen und bestenfalls Juliette Greco: Das sind die angepeilten Höhepunkte des Tages.
Bei 3Sat höre ich die unverwechselbare Stimme Roger Willemsens. Zu sehen sind er und Tina Mendelsohn (Kulturzeit) eher nicht vor lauter Leuten. Und wieder spricht er von Momentum, seinem jüngsten Buch, das aus Vergegenwärtigung besteht, aus exzessiver Diesseitigkeit des Moments. Sagt er, der weder Kind noch Rind hat. Als vierfache Mutter bleibt nicht so viel Zeit für die bewusste Vergegenwärtigung der Momente, meint Tina Mendelsohn. Roger ist bester Laune und bringt Tina zweimal mit kleinen Flirts völlig aus der Fassung. Das Publikum johlt.
Mordillo – der begnadete in Argentinien geborene Zeichner ist soeben 80 Jahre alt geworden, was bei ihm vier mal 20 Jahre jung heißt. Wenn die Menschheit nicht an die Menschlichkeit glaubt, gibt es keine Zukunft. Humor ist eine Art von Zärtlichkeit. Mordillo arbeitet täglich und hasst Ferien. »Das ist doch keine Arbeit!« meint er verschmitzt. »Wir Zeichner sind einsame Clowns, wir hören die Menschen nicht lachen. Ich beneide die Clowns.« Er hat fast alle seine vielen Tausende von Zeichnungen im Original bewahrt. Ich denke unmittelbar an die schwedische Zeichnerin Ilon Wikland, der ihre lettische Heimatstadt ein Museum gewidmet hat. Das wäre doch ein Projekt für Monaco, wo er die letzten 15 Jahre gelebt hat?!
Håkan Nesser – der Wunderbare, verkündet, dass der 5. Barbarottikrimi sein letzter sei. Nur um im nächsten Satz zu sagen: Glauben Sie nie einem Schriftsteller! Der zur Zeit in London lebende Autor will 2014 ein paar Monate nach Berlin ziehen, um sich dort neu inspirieren zu lassen, doch vorher kommt er nach Skåne (Schonen) und tritt in meinen Literatursalons auf. Versprochen:)
Verdi war ein Popstar! Lea Singer (alias Eva-Gesine Baur) hat den Roman Verdis letzte Versuchung geschreiben – passend zum 200. Geburtstag des italienischen Komponisten. Sie ist entzückend lebhaft, engagiert und imponierend kenntnisreich. Sie schildert die ca. zehnjährige Menage à trois zwischen Verdi, seiner Frau Giuseppina und der Sopranistin Teresa Stolz. Aus der Sicht aller drei geschrieben. Ein gelungener ALFA-Effekt: Dieses Buch will man sofort lesen.
In der Menge entdecke ich Christiane Neppel. Die Grazer Autorin erzählt mir begeistert von ihrem jüngsten Buch und meldet sich gleich zum 5. ALFA in Berlin Literatursalon am 21. Juli 2013 an.
Eine die Gänge verstopfende Menge am Bastei-Lübbe Stand: Lothar Matthäus wird erwartet. Nein danke. Ohne mich.
Lieber nochmal Roger Willemsen, weil ich auf Bärbel Schäfers Moderation neugierig bin.
Zu Recht: Das einstündige Gespräch (für Buchmessengespräche unglaublich lang) ist faszinierend, gut gegliedert, natürlich, tief schürfend, heiter bis ernst. Verpassen Sie es nicht, es wird bei H3 am Sonntag, 28.10. um 10.00 Uhr gesendet.
So beende ich meinen diesjährigen Messeaufenthalt mit einem gelungenen, bereichernden Programmpunkt, der die alles in allem eher glanz- und höhepunktlose Messe wettmacht.
Barbara Fellgiebel
Bücher, auf die ich mich freue:
- Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend (Knaus Verlag)
- Roger Willemsen: Momentum (Fischer)
- Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen (Frankfurter Verlagsanstalt)
- Martin Walser: Das dreizehnte Kapitel (Rowohlt)
- Stefan Thome: Fliehkräfte
- Susanne Schmidt: Das Gesetz der Krise
- Jess Jochimsen: Krieg ich Schulfrei, wenn du stirbst?
- Richard Ford: Kanada (Hanser Berlin)
- Julie Ozuka: Wovon wir träumten (Mare)
- Wolf Haas: Die Verteidigung der Missionarsstellung (Hoffmann & Campe)
- Mo Yan: Das rote Kornfeld, die Knoblauchrevolte und die Schnapsstadt (Union)
- Lea Singer: Verdis letzte Versuchung (C. Bertelsmann)
- Tanja Langer: Der Tag ist hell, ich schreibe dir (LangenMüller)
Barbara Fellgiebel ist passionierte Buchmessen- und Literaturfestivalberichterstatterin und lebt in Schweden. Aktuelle Informationen über den von ihr gegründeten »südwestlichsten deutschsprachigen Literatursalon« in Portugal finden Sie unter: alfa-journal.blogspot.se
Erreichbar ist die Autorin unter: alfacult(at)gmail.com
Im Café: Leipziger Buchmesse-Impressionen 2012: Ein Powerpoint-Mantra von eat, share, love – Ein Rückblick von Barbara Fellgiebel
Im Café: Frankfurter Buchmesse-Impressionen 2011: Schreibe, was du lesen magst! – Ein Rückblick von Barbara Fellgiebel
Im Café: »Heimat ist das, was gesprochen wird.« – Barbara Fellgiebels Betrachtungen zur Frankfurter Buchmesse 2009
Im Café: lit.COLOGNE die 10. – Ein Rückblick von Barbara Fellgiebel
Im Café: »Heimat ist das, was gesprochen wird.« – Barbara Fellgiebels Betrachtungen zur Frankfurter Buchmesse 2009
Im Café: »Nur wer anwesend ist, kann gewinnen« – Barbara Fellgiebels Betrachtungen zur Frankfurter Buchmesse 2008
Im Café: »Wo können die Leute das nur alles hinessen?« – Barbara Fellgiebels Betrachtungen zur Frankfurter Buchmesse 2006
Im Café: »Ein Fest der leisen Höhepunkte« – Barbara Fellgiebels Betrachtungen zur Frankfurter Buchmesse 2005
Im Café: »Autoren sind wie Tiere im Freigehege« – Barbara Fellgiebels Betrachtungen zur Frankfurter Buchmesse 2004
Mir fehlen die Worte: so viele Worte und kein einziger Gedanke. Unfassbar
sehr erfrischender Bericht mit Tiefgruendigkeit
Ein Phänomen totaler Inhaltsleere. Eher wie eine Modenschau.
Tiefgründigkeit? Wo ist denn hier bitte Tiefgründigkeit?
Es wimmelt in diesem Dünnschisstext nur so vor absoluten Oberflächlichkeiten und anmaßenden Äußerungen über Haare, Bäuche und sonstige Dinge aus der Abteilung Bild,Bams,Glotze.
Beispiel:
„Heike Makatsch (gefährlich dürr)“. Hat das eine Schnellanamnese von Frau Dr.med. Fellgiebel ergeben oder wie kommt sie so zu seiner medizinischen Einschätzung.
Das ist echt das Mieseste, was ich hier seit langem gelesen habe.
Ach, ich wäre gerne dabei gewesen!
Ich finde es mal etwas anderes. Abwechslung ist immer mal gut.
Hallo??
Wenn ich die ablehnenden Kommentare lese, möchte ich fragen: „gehts noch?“.
Dies sind Messeimpressionen,d.h. höchst subjektive Eindrücke einer Messebesucherin. Es handelt sich nicht um eine Literaturkritik im Feuilleton o.ä..
Wer einmal auf der Buchmesse war, weiß. wie die Veranstaltung von dem Drumherum lebt. Sie ist auch ein gesellschaftliches Ereignis und um das Flair wiederzugeben, bedarf es m.E. etwas Klatsch und Tratsch.
Ich jedenfalls lese die BIPs sehr gerne und finde sie angemessen und unterhaltsam.