StartseiteBuchkritiken und TippsPlagiatsfall Hegemann: Das Feuilleton findet Abschreiben ohne Quellenangabe voll OK

Plagiatsfall Hegemann: Das Feuilleton findet Abschreiben ohne Quellenangabe voll OK

Axolotl Roadkill und STROBOEin Kommentar von Wolfgang Tischer – Bis gestern Abend kannte ich die Autorin Helene Hegemann und ihren Roman »Axolotl Roadkill« nicht. Allein mit diesem Satz oute ich mich als jemand, der die Kulturteile der deutschen Zeitungen nicht (mehr) liest. Ich erinnere mich rückblickend, irgendwo – war es im SPIEGEL? war es im Stern? – beim schnellen Durchblättern ein oder zwei Berichte über eine minderjährige, langhaarige, nicht gerade hässliche Autorin gesehen zu haben. Bessere Homestorys, die mich nicht interessieren, da ich den Automatismus von Verlagsmarketing und Journalisten kenne: Der Verlag bedient mit einem autobiografisch anmutenden Roman die Erwartungen der Presse – und beißt eines der großen Magazine oder Zeitungen an, dann wollen sie sie alle.

So wurde offenbar Helene Hegemann Roman hochgeschrieben, weil eine minderjährige Autorin darin über Drogen und Geschlechtsverkehr mit eindeutigen Worten schreibt, von denen sich die über 30-Jährigen vorstellen, dass das das wahre Leben der Jugend sei, und der fast 50-jährige Maxim Biller warnt kokett in der FAZ in einer lobenden Besprechung die über 30-Jährigen vor der Lektüre. Landauf landab jubeln die Feuilletons.

Doch dann kommt einer dieser bösen »Blogger« (abfällig zu betonen) aus dem »Internet« (mit Ekel in der Stimme vorzutragen) und zeigt, dass die Autorin viele Passagen ihres Werkes einfach abgekupfert hat. Vorbei ist der Kindergeburtstag.

Journalistische Geringschätzung gegenüber »dem Internet«

Bislang empfand ich die »Journalisten-gegen-Blogger-Debatte« immer als aufgesetzt. Doch just auf meinem ureigenen Terrain, der Literatur, erlebe ich, wie selbst Journalisten wie Wieland Freund von der Welt und Felicitas von Lovenberg von der FAZ zu einem merkwürdigen Vokabular greifen, in dem nichts als Geringschätzung gegenüber »dem Internet« und »Bloggern« ausgedrückt wird. Ich staune nur noch!

Dabei ist das passiert, was heutzutage an der Tagesordnung ist: Kein Journalist hat nach tagelanger, genauer Recherche etwas herausgefunden, sondern ein Mensch einer anderen Berufsgruppe hat durch Zufall eine Merkwürdigkeit entdeckt und diese im Internet kundgetan. Es kann ein Arzt, ein Rechtsanwalt oder ein Gabelstaplerfahrer sein, spätestens dann, wenn er seine Entdeckung im Internet kundtut, wird er für Journalisten zum »Blogger«.

So auch im Fall Hegemann: Deef Pirmasens aus München organisiert regelmäßig Lesungen in der netten und adretten Münchner Szenekneipe »Niederlassung«, unweit des Viktualienmarktes gelegen. Hier las Deef Anfang September 2009 vor ausverkauftem Haus Texte eines Autors mit dem Pseudonym »Airens«. Airens selbst trat bei der Präsentation seines frisch erschienen Romans »Strobo« nicht selbst auf, sondern blieb anonym. In gewisser Weise blieb auch sein Buch anonym, denn die Feuilletons beachteten es nicht. Der kleine Berliner Verlag SuKuLTuR hat nicht die Mittel, die Redaktionen entsprechend zu bemustern.

Die literarische Kaiserin war nackt

Man kann es also Zufall, man kann es jedoch auch literarisches Szenewissen nennen, dass Deef Pirmasens beim Lesen des nun erschienenen Hegemann-Romans »Axolotl Roadkill« erstaunliche Parallelen zu »Strobo« entdeckte. Auf seiner Website »Gefühlskonserve« stellt er die Passagen nebeneinander. Neben fast wörtlichen Übereinstimmungen finden sich auch ähnliche Motive und Situationsbeschreibungen wieder. Und »das Internet« arbeitet Deef weiter zu: Durch den Hinweis eines Kommentators stellt sich heraus, dass eine im Roman vorkommende und vielgelobte Briefpassage nichts weiter als die Übersetzung des Songtextes einer britschen Band ist.

Es war wie in der Schule: Die 17-jährige Helene Hegemann wurde beim Abschreiben erwischt und verpetzt, denn angegeben hatte sie die Quellen ihrer fremden Texternte in der ersten Auflage ihres Romans zunächst nicht.

Die neu ernannte literarische Kaiserin war nackt, das ihr zujubelnde Feuilleton bemerkte es nicht, nur der kleine Deef zeigte mit dem Finger darauf.

Das war peinlich für die Kaiserin und peinlich für die Jubler. Besonders peinlich auch für die beiden ZDF-Vorleser Ijoma Mangold und Amelie Fried, die in ihrer Sendung am vergangenen Freitagabend den Roman ebenfalls noch unkritisch bejubelten, obwohl die Plagiatsdiskussion bereits in vollem Gange war. Dummerweise war die Sendung bereits am Tag zuvor aufgezeichnet worden.

Kapitalverbrechen oder Jugendkultur?

Es war das passiert, was die Zeitungen als Fürsprecher der Verlage sonst immer echt voll schlimm finden: Ein junger Mensch hatte fremdes Gedankengut geraubt. Und noch schlimmer: Er bzw. sie hatte damit sogar Geld verdient!

Wer sein kreatives YouTube-Video unerlaubt mit fremder Musik untermalt, bekommt Probleme mit den Verwertungsgesellschaften, wer auf künstlerischen Postkarten fremde Leute zitiert, wird abgemahnt.

Ist Hegemanns ungenannter Textklau nach dieser Logik also ein Kapitalverbrechen?

Nein, sagen plötzlich die Feuilletons. Auf einmal gilt Klauen und Neugestalten als Teil der modernen Jugendkultur. Und nicht nur Autorin Hegemann sieht sich auf diesem Gebiet als Nachfolgerin Goethes, der ebenfalls bei Shakespeare abgeschrieben habe. Die Stellungnahme Helene Hegemanns klingt naiv und leicht verworren.

Vorwürfe gegen das Lektorat des Ullstein Verlags werden laut. Ein Blick in Google, wie ihn jeder Lehrer mittlerweile bei Referaten anwendet, so ist zu lesen, hätte genügt, um die Parallelen zu finden. Hinterher ist man immer klüger.

Denn der Verlag lässt seine minderjährige Autorin zunächst im Regen stehen. Die habe gegenüber dem Verlag nur ein Zitat von David Foster Wallace als in ihrem Werk enthaltenes Fremdprodukt genannt, was brav als Quelle aufgeführt wurde. Der Rest war (Ver)Schweigen. Man habe sich jedoch bereits an SuKuLTuR gewannt, um die Genehmigung nachträglich zu erlangen, so der Verlagsleiter. Das ist fair von Ullstein, jedoch nicht unbedingt gegenüber der eigenen (minderjährigen) Autorin.

Die hässliche Twitter-Fratze und die Überheblichkeit der Journalisten

Denn plötzlich wird im Feuilleton und im Web einiges vermischt. Letzteres zeigt leider auch seine hässliche Fratze, denn bei Twitter sind reihenweise Hass- und Häme-Tweets von Menschen zu lesen, denen in der Anonymität wieder einmal jeder Anstand verloren geht.

Ein Vorwurf, den man Deef Pirmasens ganz und gar nicht machen kann. Er jedoch bekommt die Ãœberheblichkeit der Journalisten zu spüren, die das Böse wieder einmal im Internet ausgemacht haben. »17-jähriger Literaturstar klaute Roman aus Netz« lautet die hochgegeigte und die Tatsachen überzeichnende Ãœberschrift eines Artikels von keinem geringeren als Kultur- und Literaturjournalist Wieland Freund. Man mag ihm noch zugutehalten, dass die Ãœberschrift sicherlich nicht von ihm selbst getextet wurde, doch im Artikel wird es heftiger. Dort steht (Zitat): »Das Magazin »Buch-Markt« hat einen Blog aufgetan, der Hegemann vorwirft, abgeschrieben zu haben. In die Suppe spuckt ihr Deef Pirmasens […].«

Felicitas von Lovenberg bezeichnet die Plagiatsvorwürfe gegen einen Bestseller als fast schon unausweichlich und Kopieren heute nicht mehr als schlimm. Ironiefreies Zitat: »Sich mehr oder weniger ungeniert bei anderen zu bedienen und das dann Inspiration zu nennen, ist die moderne Form der webbasierten Intertextualität.« Interessant, dass die nette kleine Kulturbar »Niederlasssung«, in der ich selbst am vergangenen Donnerstag noch saß und Deef lesen hörte und in der ich mich überzeugen konnte, dass dort alles aufgeräumt ist und die Gäste ganz normale Menschen wie du und ich sind, bei Lovenberg verbal zur »Underground-Bar« mutiert, »von der nur der (sic!) einschlägige Szene Notiz nimmt«.

Wer in dieser »einschlägigen Szene« verkehrt, der wirft auch unschuldigen kleinen Autoren-Mädels böse Sachen vor!

Nicht verstanden, wo das Problem liegt

Mit einem Kopfschütteln liest man den Artikel von SPIEGEL-Online-Kulturredakteur Daniel Haas, dessen Buch »Desperado« zufälligerweise im selben Verlag wie »Axolotl Roadkill« erschienen ist. Haas findet das, was Hegemann gemacht hat, ebenfalls nicht weiter schlimm. Selbst Thomas Mann habe Passagen von anderen übernommen.

Leider hat auch Daniel Haas nicht wirklich verstanden, wo das Problem beim Hegemannschen Werk liegt.

Das lässt sich trefflicher nicht formulieren, als es @elicee auf Twitter getan hat: »es geht nicht um “abschreiben” – das wäre naiv und dumm. wenn übehaupt geht es um credits.«

Besser kann man die Defizite der Feuilleton-Artikel und auch mancher Diskussion im Web nicht auf den Punkt bringen!

Eine Frage der Ehre, des Anstands und des Respekts

Denn es sind ohne Frage die Musikkonzerne und Verlage, die Verwerter geistigen Eigentums also, die sich gegen aktuelle Kunstformen wie Remix, Ripoff oder Collage wehren und schon einzelne Musikpassagen oder Zitate als geistigen Diebstahl brandmarken, als Bereicherung an der geistigen Arbeit anderer. Bereits der Link einer Suchmaschine zum Originalbeitrag wird von Zeitungsverlegern als problematisch gewertet.

Kunst benötigt Inspiration, die auch von anderen Werken kommen kann. Nur so entsteht aus Altem Neues und das darf nicht bestraft werden.

Allerdings ist es eine Frage der Ehre, des Anstands und des Respekts gegenüber den anderen Künstlern, dass man sie als Quellen der Inspiration (oder mehr) nennt.

Dass Helene Hegemann dies in der ersten Auflage ihres Romans versäumt hat, kann und muss ihr als großer Fehler vorgeworfen werden. Ein weiteres Urteil und ob eine bloße Entschuldigung der Autorin ausreicht, kann nur nach der Lektüre beider Romane getroffen werden, die ich nicht gelesen habe, sodass es mir an dieser Stelle nicht zusteht.

Die junge Autorin Helene Hegemann hat einen Fehler gemacht. Dass sich ihr Verlag nicht vor sie stellt und Verantwortung für eine Minderjährige übernimmt, ist bedauerlich. Dass Journalisten den wahren Fehler nicht erkennen, ist peinlich. Dass sich im Netz nun ein Kübel Hass und Häme über die Autorin ergießt, ist unwürdig.

Wolfgang Tischer

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60 Kommentare

  1. Ja, volle Zustimmung. Die Oberdeuter haben sich in vielen Dimensionen blamiert. Erst sind sie schwach im Geschmacksurteil, dann schwach in der Argumentation, und zu guter Letzt stellt man fest, dass die journalistischen Ergebnisse der Blogger wichtiger und die Debatten dort anregender und vielseitiger sind als alles, was die überregionalen Zeitungen und Wochenblätter zu bieten haben. Lustig z.B. heute morgen Michalzik in der FR, der sichtlich schwer darum bemüht ist, seiner eigenen Lächerlichkeit nicht gewahr werden zu müssen. Dabei finde ich die Plagiatsdebatte auch eher langweilig. Obwohl sich sukzessive herausstellt, dass offenbar buchstäblich alles ausgeborgt ist und eigene Beobachtung, eigene Fanatsie, eigene Sprache, eigene Konstruktion sehr wenig da ist. Und selbst das müsste einem Kunstwerk nicht hinderlich sein. Zitate aus der Wirklichkeit sind doch seit Erfindung den 20er Jahren, also seit bald 100 Jahren, fast notwendige Erdungsleiter für Literatur, die sich mit “Wirklichkeit” auseinandersetzt. Brecht hat gerne im Team gearbeitet und war in Fragen des geistigen Eigentums lax (allerdings hat seine Weiterverarbeitung der Rohstoffe ganz andere Veredelungsqualität). Am weitesten ging das dann später bei der sogenannten Dokumentarliteratur. Aber hier hat etwas anderes stattgefunden. Hier wurde eine Verwurstungsmaschine angeworfen, und möglicherweise nicht mal allein von der Autorin, die zu einem guten Stück selbst wiederum verwurstet wurde. Von Vater, Verlag, Feuilleton. Und lieber nicht sagen, welche Zutaten tatsächlich drin sind. Die Aufschrift auf der Wurst war “Unfassbar! Nur 17 Jahre alt und schon so ein Ding von Roman.” Wegen dieser Story haben die Kritiker über alles hinweggesehen. Ãœber den kolossalen sprachlichen Murks, über die leere Attitüde etc. 10 Jahre älter, und man hätte das Buch anders beurteilt. Nämlich mit den üblichen Maßstäben. So gab es Jugend-Bonus, Pappi-Bonus, Grusel-Bonus und noch ein paar andere Boni, die alle dazu führten, dass sich das sonst übliche Kritikvermögen frei genommen hat. Ist es klug, genau, gut beobachtet, sprachlich gelungen? Eine Chance als Autorin hat Hegemann nur, wenn sie aus dem Alptraum aufwacht und das gemachte Bett verlässt. Ich meine den Alptraum des Milieus der Kultur-Wichtigtuer, die auf eine schreckliche und geistig verlotterte Art up-to-date sind. Diese Rampensäue des Kulturbetriebs. Wer die Schriftstellerei als literarischen Vampirismus betreibt, kriegt nie etwas eigenes hin.

  2. Sehr treffender Kommentar!! Natürlich ist es bezeichnend, dass er im ach so schlimmen Internet und nicht von den “Literatur-Spezialisten” im den großen Kulturteilen veröffentlich wurde… Was wäre denn eigentlich, wenn ein Autor aus einem Spiegel- oder Faz-Artikel Passagen herauskopieren und an anderer Stelle in einem anderern Artikekl unkommentiert veröffentlichen würde? Wäre das dann auch Kunst, so wie bei Thomas Mann? 😉

  3. Das ist der erste vernünftige Beitrag, den ich zu der ganzen Sache gelesen habe. Für Hegemann ist das ganze umso besser. Das Feuilleton kurbelt und kurbelt am Buchverkauf herum und sie wird plötzlich zur “Skandal-Autorin”, die es “sogar” in die BILD schafft…

  4. Kleine Ergänzung zu dem hervorragenden Artikel. An manchen Stellen wird dann doch das Plagiat gegeisselt. Nämlich, dass dem Internet jedes Unrechtsbewußtsein fehle und hier bei Hegemann sieht man das Ergebnis.

    Nein, nicht wir Qualitätsjournalisten haben Mist gebaut. Das Internet ist schuld. Haltet den Dieb!

    Dass hier Redakteure ein Buch zum “Jahrzehntereignis” hochgelobt haben, das es, wie wir nun wissen, nicht nur einmal im Jahrzehnt gibt, sondern mindestens zweimal, davon ist natürlich keine Rede. Dass Airens Buch völlig uninteressant war, das von der Tochter des Szeneprofessors aber exzeptionell, auch das wird verschwiegen.

    Wir sind nicht schuld, schuld ist das Internet. Nicht wir haben unsere Hausaufgaben, Recherche genannt, nicht gemacht, oh nein, das schmutzige Internet war der Täter.

    Heuchelei pur.

    Hans Peter Roentgen

    PS: Eine interessante Diskussion findet sich auch hier bei Montsegur:
    http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl

  5. Mir fällt da noch etwas ein: Es ist sicher kein Zufall, dass bei jungen Autoren im Teenager-Alter (fast?) immer mindestens ein Elternteil aus dem Medien- und Kulturbetrieb stammt. Mit den entsprechenden “Conncetions” im Hintergrund fällt die Vermarktung und Lancierung bei “befreundeten” Journalisten natürlich viel leichter … Ich denke gerade an Benjmain Lebert, der ja vor einigen Jahren ähnlich Furore machte….
    Das ist zwar durchaus legetim.. aber es sollte auch Mal erwähnt werden.. wo ist der 17jährige Jungautor aus einer Arbeiterfamilie, der “entdeckt” wird? Schwierig…

  6. Ich möchte auch gerne meinen Kommentar dazu geben, als Personen zweier Klassen die sich hier angegriffen fühlen. Zum einen als Jugendlicher, der selber schreibt (ich denke mit grad 20 kann ich mich noch gut in die Jugend rechnen) zum anderen als großer Goethe und Schilleranhänger.

    Zum einen finde ich – und da stimmen mir mehrere gleichaltrige zu 100% überein – dass dies keine Jugendkultur ist, sondern nur eine stupide Ausrede, wie sie auch ein Taschendieb, nachdem man ihn ertappt hat bringen würde. Immer sind die anderen Schuld, nein – jetzt ist es sogar modern und legitim es so zu tun. Und genau hier endet auf einmal die Rhetorik des sogenannten Wunderkindes, dass sich aufeinmal verstrickt. Goethe hätte abgeschrieben? Ich glaube Helene Hegemann sollte doch einen Kurs in Sachen Deutsch nehmen, Spezielgebiet auf die Bedeutung des Wortes Inspiration. Natürlich hat Goethe sich inspirieren lassen, aber nenne mir mal jemand abgeschriebene Textstellen. Denn genau bei diesem Punkt – Kopie oder Inspiration – dort unterscheidet sich können von klauen, Kunst von einfacher Geldmacherei. Dass sich Hegemann als Nachfolger Goethes ansieht, empfinde ich hier nur als Beleidigung und würde es doch lobend gern hören, was dieser dazu sagen würde, angeblich geklaut zu haben.

    Ich höre dieses Thema immer wieder und war skeptisch, in wie weit hier nicht einfach wieder etwas in die Höhe getrieben wurde, bis ich Hegemanns Aussage dazu gelesen habe. Sollte hier nach den Ereignissen ein Preis gewonnen werden, werde ich wohl Trauerkleider anlegen müssen; was ist hier nur in der Literatur passiert?

  7. Großes Lob: sehr differenzierte Darstellung der Vorwürfe und vor allem der Medienschelte. Man muß aufpassen, daß sich Journalisten, Autoren und Blogger nicht gegenseitig zerfleischen, sondern voneinander profitieren, ohne zu plagiieren.

  8. Echt verblüffend, die Reaktionen der “Qualitätsjournalisten”.
    Alles nicht so schlimm, entscheidend ist, was hinten rauskommt (faz) – aber wehe, jemand “bedient” sich an ihren Zeitungsartikeln.

    Verblüffend auch, daß selbst jetzt die Qualitätsjournalisten nicht so wichtige Fragen stellen, wie etwa: Wo ist eigentlich Herr Hegemann? Er hat doch vermutlich den Verlagsvertrag für seine minderjährige Tochter unterschrieben? Warum fragt ihn kein Journalist nach seiner Einschätzung des Ganzen? Das müssen wohl auch die vielgeschmähten Blogger übernehmen….

  9. Um es mal klar zu sagen: Die Gesetze sehen für geschäftsmaessig betriebene Urheberrechtsverletzung Geldstrafen und Haftstrafen bis zu fünf Jahren vor. Die liegt hier, wo es um einen Bestseller geht, sicherlich vor. Geschädigte können Schadenersatz und Einstellung und Beseitigung aller Bücher erwirken. Zudem denke ich, dass ein ernstes öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung besteht z.B. auch wegen Betruges. So könnte ein Leser, der glaubt, das Buch einer Siebzehnjährigen gekauft zu haben, sich im Nachhinein betrogen fühlen. Andererseits ist Hegemann aber auch durchaus strafmündig und wohl auch zurechnungsfähig, weshalb eine durch Unkenntnis bedingte Schuldunfähigkeit eher nicht nahe liegt. Sie ist so gesehen eben kein Kind mehr! Oder liegt da vielleicht auch Verantwortung bei Daddy oder Fahrlässigkeit beim Verlag? Wäre vielleicht auch zu prüfen. Vor allem aber sollte man bei der Gelegenheit einmal den gesamten Literaturbetrieb in der BRD aufmischen, wo ja doch nur noch Nepotismus und intellektueller Inzest regieren. Das denke ich jedenfalls. Also liebe Staatsanwälte! Legt doch mal endlich los, auch im Interesse all derer, die sich gegen so was nicht selbst wehren können!

  10. Lieber Herr Tischer, damit und mit den Kommentaren bisher ist m.E. alles Kluge gesagt, was zum “Fall Hegemann” zu sagen ist.

    Höchst bemerkenswert finde ich, dass dies keinem der hochbezahlten und hochgepreisten Kommentatoren der sogenannten Qualitätspresse gelungen ist (zumindest keinem, dessen Kommentar ich bisher gelesen habe), sondern einem zumindest mir unbekannten Autor eines weithin unbekannten(?) Blogs (na gut, unter Literaturinteressierten wohl sattsam bekannten Blogs – ich jedenfalls kannte es bisher nicht).

    Vielleicht sollten Sie sich mal in der Feulletonredaktion von Spiegel, FAZ, Zeit und Co. bewerben. Vom Talent her stecken Sie die dort versammelten Schlauschreiber locker in die Tasche. Aber ob Sie auch die ausreichenden guten Beziehungen und Bussi-Bussi-Background besitzen…? Wohl eher nicht.

    (oder

  11. Was mir bei der emotionellen Debatte um axolotl roadkill abgeht, ist die Neubwertung der literarischen Qualität des Buches durch die Presse. Denn immerhin wurde Buch & Autorin erst durch die Bewertug der Qualitätsjournalisten zum Literaturereignis verklärt.

    Da sich nun herauszustellen scheint, dass gerade all die bemerkenswerten Passagen, die man für ach so sprachgewaltig hält, nicht der Autorin des Buches zuzuordnen sind, wäre eine Neubewertung der literarischen Qualität von Axolotl Roadkill nur aufrichtig und fair.

  12. heute ruft die FAZ erneut zum Plagiat auf und erklärt es für rechtens:

    “Das Einzige, was die kluge Dichterin Hegemann versäumt hat, ist der Nachweis der Quellen, aus denen ihre Selbsterfahrungsprosa strömt.”

    heißt es hier.

    Also liebe Leute, schreibt ruhig von der FAZ ab, wenn ihr darunter sagt, woher es ist, wird sie euch nicht verklagen.

    Bin mal gespannt.

    Hans Peter Roentgen

  13. Zu Peter Nathschläger: Die von Ihnen geforderte Neubewertung muss allerdings nur für die Autorin erfolgen. Mir fällt nämlich (leider?) beim besten Willen nicht ein, wieso eine Neubewertung des Buches nötig sein sollte, nur weil es ein Potpourri verschiedener Quellen ist. Die Qualität des Textes leider darunter nämlich nicht, vielmehr wird ja gerade oft plagiiert, um die Qualität eines Textes zu _erhöhen_.

    Wie sollte man also nun vorgehen? Man hat dieses so tolle Buch, was alles hat, was das Literaturliebhaberherz begehrt, gleichzeitig aber will man es gerne in den Müll werfen, weil es auf falsche Weise entstanden ist. Man will beides, kann wohl aber mit gutem Gewissen nur eines haben.

  14. Man kann doch annehmen, dass Helene Hegemann wenigstens sporadisch eine höhere Schule besucht hat. Da lernt man doch, dass man nicht abschreiben darf, weder vom Nebenmann noch von den Klassikern und schon gar nicht von einem unschuldigen Blogger. An dessen Stelle würde ich einen Gegenroman in die literarische Szene werfen,momentan ist er noch in aller Munde und hätte vielleicht einen guten Start. Aber Niclas hat wohl recht: Helene ist die Tochter eines bekannten Theatermannes, der den Weg zu einem großen Verlag frei geräumt hat.

  15. Was wir hier erleben ist die Ausbeutung der Armen und Schwachen (Airen / SuKuLTur) durch die Reichen und Mächtigen (Hegemann / Ullstein). Dazu kommt dann noch die Macht des Feulletons und seiner selbstverliebten Redakteure, die nicht in der Lage sind, einen Fehler zu gestehen. Und wenn wir jetzt noch die Lobby der sog. seriösen Blätter (Spiegel, Süddeutsche, FAZ etc.) mit einbringen, dann hast du als kleiner Schriftsteller keine Chance mehr. Du wirst quasi von den Reichen und Mächtigen entrechtet – und wenn du dich dagegen auflehnst, wirst du mal eben gefressen.

    Es geht hier immerhin um geistiges Eigentum, das gestohlen wurde!

    Und es geht um zweierlei Maß: Klauen bei den Kleinen ( Blogger, Schriftsteller ohne Lobby, kleine Verlage) ist erlaubt. Klauen bei den großen Gazetten, den “Qualitätsjournalisten” und großen Verlagen dagegen wird mit dem Scheiterhaufen bestraft.

    Klar verkauft Airen jetzt mehr Bücher. Aber doch nur, weil ein aufmerksamer Blogger den Ideenklau öffentlich gemacht und ein großer Blog (Bildblog) den Beitrag verlinkt hat.

    Wenn wir es so sehen, so sind die Blogs und deren Betreiber die modernen Wächter und Aufklärer unserer Zeit – und tun mit Ihrer Arbeit auch zum Teil das, was normalerweise ein ordentlich geschulter Jouranlist tun sollte.

    Aber scheinbar werden journalistische Werte, wie Neutralität, Recherche, Prüfen von Informationen oder Mut und Eigenständigkeit, in den Schulen nicht mehr gelehrt. Schade eigentlich!

  16. @jeeves Da hast du Recht und das ist genau der entscheidende Punkt. Es ist eben ein Riesenunterschied: Einerseits literarische Traditonsbezüge einflechten, Werbung zitieren, die Speisekarte einer Autobahnraststätteabschreiben oder die Selbstbeschreibung eines Bordells wiedergeben; andererseits eben erst erschienene Literatur Songtexte, Kurzgeschichten etc. abkupfern und dabei noch darauf spekulieren, dass es keinem auffällt. Das sind von der Kategorie her 2 verschiedene Welten. Die Feuilletons sind offenkundig schon dabei, sich aufs Abstrakte zurückzuziehen. Das ist intellektuell bald genauso unredlich wie die Kupferarbeiten, die damit gerechtfertigt werden sollen.
    Es ist erstaunlich – oder auch wieder nicht – wie keiner von den eigentlichen Urhebern des Hypes seine eigene Rolle in der Kulturfabrik reflektieren möchte. Keiner möchte auch nur 1 Sekunde erwägen, er könnte vor allem der PR-Story aufgesessen sein. “Gebe Gott jedem seine Selbsttäuschung”, kann man da nur sagen. Dabei müsste man inzwischen schon fast nach den Textstellen fahnden, die tatsächlich von H. sind.

  17. Ich habe immer wieder in das Buch hineingeschaut und es ist um Klassen besser, als das was uns sonst. von deutschen Autoren angeboten wird. Wenn ich nur an “Grenzgänger” denke, da möchteich mir ja fast wünschen er hätte ein bißchen gestohlen, damit das Buch nicht ganz so fad ist

  18. @Bloggerdemokrat: Über Geschmack lässt sich ja streiten, aber ich mag so einen Stil nicht. Was hier als moderne Literatur abgetan wird nenne ich fehlenden Wortschatz und grausigen Stil. Auch wenn man mir jetzt Neid und Unwissenheit vorwirft, aber ich finde es ganz und gar kein schönes Buch.

  19. Nun ja, Herr Tischer hat hier einen durchaus differenzierten und vernünftigen Artikel geschrieben. Es sei erlaubt, im Zusammenhang mit der Causa Hegemann noch auf zwei weitere, besonders intelligente Texte hinzuweisen, die jenseits des in den letzten Tagen schon x-mal re-mixten m.E. nochmal neue Gesichtspunkte thematisieren.
    (1) http://bersarin.wordpress.com/2010/02/09/vadderns-tochter-helene-hegemann-sowie-die-postmoderne-moderne-und-das-plagiat/
    (2) http://www.faz.net/s/Rub642140C3F55544DE8A27F0BD6A3C808C/Doc~E03654DCBDA6D44F299AF3CCE34313DCD~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

    Freundlich grüsst,
    BösFux

  20. Denjenigen, die hier eine gewerbliche Urheberrechtsverletzung vermuten, und auf die Höchststrafe hinweisen, sei gesagt, dass Hegemann nicht wortwörtlich abgeschrieben hat. Urheberrechtlich ist das ganze also nicht zu beanstanden.

  21. @Schmul Meier: So ganz stimmt das nicht. Dann könnte ich ja Sätze aus einem anderen Buch abschreiben und nur zwei Wörter hinzutun und schon würde ich mich raussprechen. Es hat schon mehrere Gerichtsurteile gegeben, die bei einer fast eindeutigen Abschrift entschieden haben, bedeutet, wo passiert war, was hier passiert ist; dass zwar teilweise verändert wurde, aber doch ersichtlich war, dass abgeschrieben wurde. Natürlich ein schwer durchzubringender FAll, aber da Hegemann sich schon entschuldigt hat, wäre wohl hier kein Problem einen Zivilfall zu gewinnen. Nur dazu wird es wohl nicht kommen.

  22. Als SuKuLTuR-Verleger und STROBO-Herausgeber nehme ich Bezug auf die obigen Sätze: “In gewisser Weise blieb auch sein Buch anonym, denn die Feuilletons beachteten es nicht. Der kleine Berliner Verlag SuKuLTuR hat nicht die Mittel, die Redaktionen entsprechend zu bemustern.”
    Als Kleinverlag, der kaum Geld für Anzeigen hat (wir haben allerdings zweimal ganzseitig in der Literaturzeitschrift “Bella triste” und einmal in dem Buchmagazin “Punchliner” geworben) und der keine Vertreter durch deutschsprachige Buchhandlungen schickt, sind Literaturkritiken fast unsere einzige Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf ein Buch zu lenken. Und deshalb haben wir im August auch knapp 40 Redaktionen (Zeitungen, Zeitschriften, TV) unaufgefordert bemustert. Hätten wir nicht die Mittel gehabt, die Redaktionen zu bemustern, hätten wir die Veröffentlichung des Romans nicht verantworten können.
    Dass STROBO bis heute nicht besprochen wurde, war für uns eine große Enttäuschung, denn wir sind von der literarischen Qualität des Buches überzeugt. Gründe für die Nicht-Besprechung gibt es gewiss viele: Die Schreibtische der Literaturkritiker biegen sich Tag für Tag unter der Last der Neuerscheinungen, es gab möglicherweise im letzten Herbst einen Überdruss am Thema (Berghain, Techno, Berlin) – eventuell hat der eine oder andere Kritiker auch das Buch in die Hand genommen, es überflogen und nicht für wert befunden, besprochen zu werden.
    Die Aufmerksamkeit, die STROBO jetzt durch die Hegemann-Affäre erfährt, ist für den Absatz des Buches selbstverständlich hilfreich. Aber sie ist auch problematisch, weil es inzwischen schier unmöglich ist, den Roman unbefangen mit literaturkritischen Maßstäben zu bewerten. Ich befürchtete, dass es lange dauern wird, bis man STROBO unabhängig von “Axolotl Roadkill” lesen und beurteilen wird und kann. Das ist der Preis, den der Autor und wir zu zahlen haben.
    Marc Degens, SuKuLTuR, Eriwan

  23. … Frau Hegemann … Herr Esterházy et.al. mögen als actual-literarische Einzelklaufälle er s c h e i n e n. Sie waren und sind es nicht. Und werden es auch nicht bleiben: Textklauereien – vernettet: Plagiate – sind strukturell ins System des spätkapitalistischen Literatur(waren)marktes im allgemeinen und seines Literaturkritik genannten Segments eingelagert …
    (m)eine auch nicht umwerfend neue Einsicht

    -> Richard Albrecht, Literatur – Medien – Zensur; in: die horen, 24 (1979) 113: 121-140
    -> Richard Albrecht, Literatur/Waren/Produktion, in: die horen, 24 (1979) 116: 127-138

    mit freundlichem Autorengruß

    dr.richard.albrecht [at] gmx.net

  24. Muss ich jetzt tolerieren, dass jede(r) x-beliebige PlagiantIn mit Vitamin B, und von Haus aus mit Startkapital ausgestattet, jetzt meine Gedichte klaut, vermarkten darf, nur weil ich sie ins Internet stelle, und ich dabei noch nicht mal ein erstes Buch heraus bringen konnte? Das wird nicht geahndet, ist jetzt IN, weil es ” die Jugend macht”?
    DIE JUGEND hat dann doch in den “seriösen” Verlagen “Hehler in Sachen Plagiat”? Das sind doch andererseit dieSELBEN, die den verfolgen würden, der dann das von Ihnen verkaufte Abgeschriebene auch wieder abschreibt und irgendwie vermarkten will, oder?

    Das kann doch wohl kein deutsche Recht sein, oder? Warum wird das Copyright denn angebracht?

    Dazu, Lyrik betreffend: Welcher seriöse Dichter schreibt oder schrieb denn da ab? Als bekennender Narzisst in Sachen “Ellner-Lyrik” ist doch allein schon mein EGO nicht bereit, anzuerkennen, dass “diese…anderen, die sich.. Dichter… nennen” besser wären, ob tot oder lebendig. Da denke ich doch schon immer selber und brauche allein schon qua Ekel die schnöde Konkurrenz nicht, gelle :-))) Ãœbrigens wäre es – in den Kommentaren erwähnt – m.E. schon dem Handwerker J.W. Goethe zuzutrauen, war der ja dazu egozentrisch und ehrgeizig im Verfolgen seiner Ziele, ich nehme mal an: rücksichts- und skrupellos? “ELLNER, DER größte Dichter der Jetztzeit”, wartet da aber ab… Ich habe meinen eigenen Stil, sei begnadet in meinem “lyrischen So-Sein” (O-Ton intellektueller Doktor-Fans). Meine Zeit wird schon noch kommen, ohne dass ich mich korrumpieren muss… TSCHAKKA

  25. Nicht nur muss man den Gedanken- und Wortklau nicht tolerieren, man darf es einfach nicht! Leider rennt man bei diesem Nicht-Akzeptieren gegen hohe Wände. Ich will mich nicht wiederholen, ich hab es im Rahmen des Literaturcafes schon erzählt, aber ich selbst habe probiert, gegen den Gedankendiebstahl eines sehr plakativen Satzes in meinem Roman “Herzklappern” aufzutreten. Mein schöner Gedanke fand sich doch tatsächlich wortwörtlich abgeschrieben in der ältesten österreichischen Tageszeitung, nämlich der “Wiener Zeitung”. Der Versuch eines Einschreitens gegen diese dreiste Urheberverletzung war jedem – den “Dieb” eingeschlossen – so egal wie das berühmte Fahrrad, das irgendwo am anderen Ende der Welt umfällt. Vielleicht geht aber unsere fromme Helene dennoch so nachhaltig in die Literaturgeschichte ein wie Francoise Sagan, die ja, auch siebzehnjährig und aus begütertem und jedes Hindernis hinweg räumendem Elternhaus stammend, mit “Bonjour tristesse” einen Bestseller gelandet hat.

  26. Hallo liebe Frau Sibera,

    ich habe bald vor, mich “gnadenlos” zu vermarkten und würde auf Gelegenheiten warten, wenn ich sie denn im Netz fände, so mich mal ein größerer Verlag, eine Zeitung, wie auch immer, so unverschämt plagiieren würde, dass es schon weh täte, und so an meine EGO ginge, war mal eine meiner Ideen 😉

    Aber, bei einem oder zwei Gedichten (oder Zeilen, wie bei Ihnen) kann man wohl nicht viel sagen. Wir sind doch kreativ und schaffen “ruck-zuck” Neues? Aber natürlich wird es immer härter im Net.Da liegt es jetzt auch an dem Loslassen- bzw. Kompromisse-finden-können? Dem Vernehmen nach sei ich (und das habe ich selbst erst ab ca. 2004 entdeckt) jemand, der quasi filterlos aufnimmt und auch ebenso frech/unverschämt/eigen-artig seine Gedichte schreibt, Ziele umsetzt, ohne allzu dreist zu werden (hört, hört). Insoweit sehe ich für mich da kein größeren Verlust, ZUR ZEIT, wird ETWAS geklaut. Mache ich alt ein neues Gedicht, dachte ich bisher… Ich muss und will mich ja darauf einstellen, selbst das Netz für Werbung zu nutzen, natürlich ohne in meiner Sache zu plagiieren (s. vorherige EMAIL), da bin ich selbst eigen, eitel, na gut: NARZISSTISCH.
    Daher entwickele sich mein Geist, ohne mein eigentliches Dazutun, fast nur durch Begeisterung und learning bei doing täglich weiter, meint mein engerer Dr. Fan.

    Ausserdem bin ich ein Werbefachmann von eigenen Gnaden und will das demnächst testen (Firma in Selfmarketing des Gesamtkünstler H.A.E…:-), ohne mich zu korrumpieren aber hart und herzlich… unverfroren.
    DIE machen es uns ja vor :-))) Ich habe da mein EGO gestärkt durch meine Doktor- und DEUTSCH-Lehrer-Fans (Ich, der Autodidakt ohne ABI und UNI!) und durch (auch wissenschaftliche) Erkenntnisse aus Internet-Artikeln, längst entschieden, dass ich ein begnadeter Dichter sei :-)))
    Und mit solcher Einstellung kann uns die Welt mal.. ODER?
    Also: Erst mal lieben wir uns… SELBST!
    Wieder: Ich möchte dafür werben, sich selbst im großen Zusammenhang zu sehen, dass “dieses Internet” kein Feind ist, sondern ES nutzen. (natürlich muss man bei banking ja aufpassen, Firewall, Virenprogramme nutzen etc.)

    Zur Sache: Ich denke mal, dass in meinem Genre der ELLNER-typischen, mehrdeutig-eindeutigen, skurrilen, bizarren, eigen-artigen Gedichte die Gefahr nicht so besteht, plagiiert zu werden.
    Aber, man hat ja schon Pferde ko… sehen.

    Aber zu Ihnen: Ich empfehlel mal nichts direkt, sondern zeige auf, wie ich vorginge: Ich würde den Spiess nach meiner Manier herumzudrehen,
    A. Beispiel: Mir wurde von einem Mitarbeiter der hiesigen Stadtverwaltung (Kürrenberg ist ein Stadtteil) zugetragen, dass eine größere Beschreibung/Recherche aus meiner HP ….mein-kuerrenberg.de/Startseite, sogar von (einer/m) Angestellten/Beamten kopiert wurde und in “irgendwelche Präsentation(en) hineinkopiert bzw. verwandt wurde. Meine Reaktion war: “Verdammt, alle Achtung, dann muss ich ja ausserirdisch gut sein!” Heißt: Ich sehe das tatsächlich so, habe jetzt freundliche Leute da drin, die ja auch meine Homepage mitempfehlen, weil ich den Klau quasi toleriert habe, und so dort kein schlechtes Gefühl besteht. Ich bin da nicht so kleinlich, kann mir ja jederzeit andere Ideen aus meiner Birne ziehen.

    B.: Wenn man eine eigene Homepage hat: Nächstes/weiteres/anderes Vorgehen: Soweit es sich im Rahmen hält mit dem Klau: Immer SPIEGELN. So z.B. jetzt in Ihrem Fall: Ich würde in meiner Homepage dann damit “angeben”, indem ich groß darauf hinweise, dass ich ja so gut wäre, dass sogar das Blatt “XYZ” ungefragt aus MEINEM geistigen Eigentum kopiert, ohne zu fragen oder zu zitieren…, den besagten Artikel dann selbst zitieren bzw. als Kopie einfügen und diesen Artikel natürlich korrekt als Zitat ausweisen, und das dann hemmungslos über EMAIL verbreiten, selbstverständlich mit Kopie an XYZ, heißt: OFFENES VISIER…. Dann ABWARTEN.

    Was kann da passieren? NIX! Diese Plagiatoren werden sich
    A. hüten, eine Klage anzustrengen, dass gerade die Urheber plagiiert hätten (wie gelesen, dreistes Vorgehen Chinas gegen die wahren Bus-Hersteller usw. in Deutschland!), denn wir könnten Dateien, Zeugen usw. vorweisen, die das als Eigentum benennen, sogar eidesstattlich, und wir könnten über die Konkurrenz dieses Blattes eine Riiiiiesenkampagne starten lassen, als Riiiisenwerbung (s. jetzt die Dame, die sogar über die deutschen Hauptfernsehprogramme kostenlose Werbung erhält der Art, dass berichtet wird, dass ein großer Konzern Sie, als kleine Näherin von wenigen Teddies, verklagt), so dann denkbar auch im angenommen Fall, dass eine große Tageszeitung eine kleine Schriftstellerin, in betrügerischer Absicht angreife.

    C. Zusammenarbeit anbieten( Artikel schreiben usw) wie auch immer, wenn natürlich gewollt/gewünscht von beiden Seiten.

    Mehr weiss ich ja nicht, es käme auf den Fall an. Ich werde so langsam konstruktiv-dynamisch-aggressiv, im positiven Sinne.

    Freundliche Grüße

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