Einen Titel wie »Der weiße Neger Wumbaba« würde Verlegerin Antje Kunstmann heute nicht mehr verwenden. »Vom Wind verweht« erschien unlängst im Kunstmann Verlag in einer Neuübersetzung, da in der alten die Figuren der Sklaven in einer herabsetzenden Sprache geredet hatten. Antje Kunstmann über das Verlegen in sprachsensiblen Zeiten.
Ist die Diskussion um die Wirkung und Verwendung von Sprache auch eine Diskussion Jung gegen Alt? »Ich glaube, dass das immer so ist«, sagt Antje Kunstmann im Podcast-Gespräch mit Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de am Rande der Tagung des Deutschen Literaturfonds in Leipzig. »Und das finde ich eigentlich auch produktiv, weil ich finde, dass wenn man jung ist, das eine bestimmte Radikalität haben muss und auch nicht mitbedenkt, dass die, die auf dem Podium sitzen und jetzt schon so alt sind auch eine Geschichte mit der politischen Korrektheit haben.« Kunstmann erläutert, an welchen Stellen die Kritik ihrer Meinung nach gerechtfertigt ist und wo es auch absurd wird.
Wie verfährt man im Kunstmann Verlag mit Sprachregelungen? Gibt es die überhaupt? »Die Autorinnen und Autoren müssen das im Wesentlichen entscheiden. Ich würde in einen literarischen Text dazu nicht eingreifen. Mir geht es um die Inhalte und ›Wie ist die Haltung des Autors?‹. Entspricht die dem, von dem ich denke, das ist etwas, das man erzählen muss.«
Hören Sie das vollständige Gespräch im Podcast des literaturcafe.de und über den Audio-Player unten.
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