StartseiteNotizenMerkel am Einbringen ihrer Möglichkeiten gehindert

Merkel am Einbringen ihrer Möglichkeiten gehindert

Franziska Augstein, die Tochter von SPIEGEL-Gründer Rudolf Augstein, befasst sich in einem längeren Artikel für die Süddeutsche Zeitung mit der Sprache von Bundeskanzler Merkel.

Was die Ausdrucksstärke angeht, ist Angela Merkel allerdings ein Beispiel für die gegenteilige Entwicklung. Noch in den ersten Jahren nach der Wende hat sie ein unverstelltes Deutsch gesprochen: Ihre Sätze waren meistens klar, und für Dinge, die verschieden sind, fand sie unterschiedliche Wörter. Heute, nach 15 Jahren im freien Westen, kann davon bei ihren öffentlichen Auftritten keine Rede mehr sein, wovon auch ihre Regierungserklärung beredtes Zeugnis gibt.

Der unschönen politischen Aufgabe, wortreich möglichst wenig zu sagen, entledigt Angela Merkel sich, indem sie ihre Sprache auf eine Anzahl sperriger Schlüsselwörter reduziert hat, die sie mehr oder minder wahllos miteinander kombiniert. Auf Grammatik und Semantik kommt es im Zweifelsfall nicht an.

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