Ach herrje, das ging ja schnell. Im November startete der reine Literaturkanal lettra. Kein halbes Jahr später ist der Spartensender insolvent, wie Kress meldet. Laut Kress sei der Sender überschuldet, Dienstleister mussten Monate auf ihr Geld warten. Noch wird der Sendebetrieb aufrecht erhalten, nach einem Investor wird gesucht.
Leider kann und konnte das Programm nur von ganz wenigen empfangen werden, denn es war ausschließlich im Paket mit anderen Bezahlsendern erhältlich. Und wer sich Pay-TV ins Haus holt, tut dies offenbar nicht wegen der Kultur. Und wo keine Zuschauer, da keine Werbekunden. Der lettra-Trailer, der auf der Website des Senders zu sehen ist, macht keinen schlechten Eindruck. Das sieht durchaus nach einer guten Mischung zwischen Kunst und Unterhaltung aus und kommt absolut professionell daher. Für lettra modiert u.a. das Ehepaar Bärbel Schäfer und Michel Friedman.
Hier bei uns auf dem Schreibtisch liegt noch die Visitenkarte einer netten lettra-Mitarbeiterin, die wir demnächst einmal anrufen wollten. Jetzt heißt es erst mal warten, was aus lettra wird.
Nachtrag: Am 1. April 2008 hat lettra den Sendebetrieb eingestellt.
Schade, ich hätte diesen Sender gerne im Free – TV gesehen, vielleicht als Ersatz eines dieser unsäglichen Shopping – Sender oder des anruffinanzierten Senders 9live, die im Kabelnetz allenthalben wertvolle Frequenzen okkupieren.
Meine Informationen darüber scheinen aber eher zu besagen, daß das Ausbleiben beantragter Fördergelder die eigentliche Ursache für die Insolvenz seien, weniger deie fehlenden Werbeeinnahmen. Und hier ergäbe sich auch ein Akzeptanzproblem : wer nämlich Pay – TV empfangen will, ist nicht wirklich gewillt, sich Werbung gefallen zu lassen, umso weniger als Werbefreiheit eines der Hauptargumente in der Werbung für solche Verträge ist….
Traurig!” das sich solche tollen förderwürdigen Kulturprojekte oft nicht durchsetzen. Dabei hätte ich Lettra und dem Team einiges zu getraut. Viele Grüße aus Hamburg, Vanessa von http://www.wort-hamburg.de