StartseiteLiteratur online10 gewöhnliche und 30 ungewöhnliche Schreibtipps für Autorinnen und Autoren

10 gewöhnliche und 30 ungewöhnliche Schreibtipps für Autorinnen und Autoren

Ein Bild, erzeugt mit dem KI-Bildgenerator von Bing (DALL·E). Eingabe: Ein Mädchen, das Kopfhörer trägt und an ihrem Roman schreibt. Eine Katze sitzt neben ihr. Im Stil eines impressionistischen Gemäldes.
Ein Bild, erzeugt mit dem KI-Bildgenerator von Bing (DALL·E). Eingabe: Ein Mädchen, das Kopfhörer trägt und an ihrem Roman schreibt. Eine Katze sitzt neben ihr. Im Stil eines impressionistischen Gemäldes.

Ich bereite gerade meinen Praxisabend zu ChatGPT vor und kann schon jetzt einen sehr unterhaltsamen, ungewöhnlichen und interessanten Abend versprechen. Ganz banal habe ich die KI im Rahmen der Recherche nach Schreibtipps gefragt. Das Ergebnis war solide. Spannend wird es, wenn man die KI nach außergewöhnlichen Schreibtipps fragt, die sich in keinem Ratgeber finden lassen.

Ohne es genauer zu präzisieren, gebe ich in ChatGPT einfach einmal ganz simpel ein:

Erstelle 10 Schreibtipps für Autorinnen und Autoren

Hier das Ergebnis:

  1. Schreib regelmäßig: Setze dir ein tägliches oder wöchentliches Schreibziel. Es kann eine bestimmte Wortzahl, eine Seitenzahl oder einfach eine festgelegte Zeitspanne sein. Durch die Schaffung einer Routine verbesserst du deine Schreibfähigkeiten und bleibst motiviert.
  2. Lese viel und vielfältig: Du lernst am besten durch das Lesen anderer Werke. Dadurch erhältst du nicht nur Einblicke in verschiedene Schreibstile, sondern erweiterst auch deinen Horizont und deinen Wortschatz.
  3. Überarbeite und bearbeite: Der erste Entwurf ist selten perfekt. Nimm dir die Zeit, dein Werk mehrmals zu überarbeiten, um es zu verfeinern und zu verbessern.
  4. Suche Feedback: Andere Menschen – ob Beta-Leser, Schreibgruppen oder professionelle Lektoren – können wertvolle Einblicke und Ratschläge geben, die du übersehen hast.
  5. Setze Schreibblockaden entgegen: Jeder Autor erlebt hin und wieder Schreibblockaden. Wenn es passiert, versuche, an einem anderen Projekt zu arbeiten, einen Spaziergang zu machen oder Schreibübungen zu machen, um die Kreativität wieder in Gang zu bringen.
  6. Baue realistische Charaktere: Gib deinen Charakteren Stärken, Schwächen, Wünsche und Ängste. Ein mehrdimensionaler Charakter wird für den Leser greifbarer und interessanter.
  7. Halte dich nicht zu sehr an die Regeln: Während es gut ist, die Grundlagen des Schreibens zu kennen, ist es auch wichtig, gelegentlich von der Norm abzuweichen. Deine einzigartige Stimme kann genau das sein, was dein Buch herausstechen lässt.
  8. Vermeide Infodumps: Versuche, Hintergrundinformationen und Details in die Handlung einzuflechten, anstatt sie auf einmal zu präsentieren. So bleibt die Geschichte flüssig und fesselnd.
  9. Setze Deadlines: Auch wenn du kein offizielles Abgabedatum hast, kann das Setzen von eigenen Deadlines helfen, dich auf Kurs zu halten und die Motivation aufrechtzuerhalten.
  10. Glaube an dich selbst: Zweifel sind normal, aber es ist wichtig, an sich selbst und seine Fähigkeiten als Schriftsteller zu glauben. Jede Geschichte hat Wert und jedes Wort, das du schreibst, bringt dich näher an dein Ziel.

Solide Tipps, an denen nichts auszusetzen ist. Schön auch die kurze Erläuterung zu jedem Tipp. Mehr bekommt man auch nicht auf Websites von Schreibcoaches, die ein »Kostenloses E-Book mit den 10 goldenen Regeln des Schreibens« anbieten.

Jetzt interessiert mich natürlich sofort, was ChatGPT auflistet, wenn ich in der Anfrage das Adjektiv »außergewöhnlich« ergänze. Also nochmal:

Erstelle 10 außergewöhnliche Schreibtipps für Autorinnen und Autoren

Das Ergebnis:

  1. Umgekehrtes Schreiben: Beginne deine Geschichte mit dem Ende und arbeite rückwärts. Dies kann eine interessante Perspektive bieten und neue kreative Ansätze hervorbringen.
  2. Ort des Geschehens wechseln: Schreibe einen Abschnitt oder ein Kapitel an einem Ort, an dem du normalerweise nicht schreibst – zum Beispiel in einem Park, Museum oder Café. Die neue Umgebung kann frische Ideen hervorbringen.
  3. Verwende Zufallsgeneratoren: Lasse dir von Zufallsgeneratoren Charaktere, Orte oder Situationen vorschlagen. Das unerwartete Element kann neue und spannende Wendungen in deine Geschichte bringen.
  4. Schreibe ohne Adjektive: Versuche, eine Geschichte oder einen Abschnitt ganz ohne Adjektive zu schreiben. Dies kann dich dazu zwingen, stärker auf Handlung und Dialog zu fokussieren.
  5. Dialog-Herausforderung: Schreibe eine Geschichte, die ausschließlich aus Dialog besteht. Dies kann helfen, die Charakterdynamik und -entwicklung zu verstärken.
  6. »Was wäre wenn«-Technik: Stelle dir eine verrückte »Was wäre wenn«-Frage und versuche, eine Geschichte darum zu bauen. Zum Beispiel: »Was wäre, wenn Katzen die Welt beherrschen würden?«
  7. Musikalische Inspiration: Höre einen zufälligen Song und schreibe eine Geschichte, die auf dem Text oder der Stimmung des Liedes basiert.
  8. Tausche die Perspektive: Wenn du aus der Sicht eines bestimmten Charakters schreibst, versuche, die Perspektive zu einem Nebencharakter oder sogar einem Objekt zu wechseln.
  9. Schreibverbot: Verbiete dir selbst, über ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Idee zu schreiben, und beobachte, wie dein Geist versucht, dieses Verbot zu umgehen oder kreativ damit zu spielen.
  10. Die 3-Worte-Herausforderung: Bitte jemanden, dir drei zufällige Wörter zu geben. Versuche dann, eine Geschichte oder einen Abschnitt zu schreiben, der diese drei Wörter zentral einbezieht.

Ein durchwachsenes Ergebnis. Jedoch sind bei diesen 10 Punkten durchaus ein paar ungewöhnliche Schreibimpulse dabei.

Jetzt ziehe ich die Aufgabe noch etwas an und ergänze die ursprüngliche Frage um einen Nebensatz:

Erstelle 10 Schreibtipps für Autorinnen und Autoren, die sich so in keinem Schreibratgeber finden

Das Ergebnis:

  1. Schreib-Flashmob: Organisiere oder nimm an einem Schreib-Flashmob teil. Dies kann online oder physisch an einem öffentlichen Ort stattfinden, wobei alle Teilnehmer zur gleichen Zeit mit dem Schreiben beginnen. Die Energie und das kollektive Engagement können beflügelnd wirken.
  2. Tausch den Stift: Schreibe mit einem Werkzeug, das du nicht gewohnt bist – wie zum Beispiel mit einem Federkiel, einem Kreidestück oder sogar in Sand. Das langsamere, ungewöhnliche Medium kann den Schreibprozess und die Kreativität beeinflussen.
  3. Brief an dein zukünftiges Ich: Schreibe einen Brief an dich selbst in 10 Jahren. Dieser persönliche Blick in die Zukunft kann unerwartete Geschichten oder Perspektiven enthüllen.
  4. Monochromes Schreiben: Wähle eine Farbe und schreibe über alles, was du in dieser Farbe wahrnimmst, oder verwende nur Adjektive und Beschreibungen, die mit dieser Farbe in Verbindung stehen.
  5. Nicht-menschliche Perspektive: Erzähle eine Geschichte aus der Sicht eines Tieres, einer Pflanze oder sogar eines unbelebten Objekts. Wie sieht die Welt aus den Augen eines Löffels aus?
  6. Stummes Gespräch: Schreibe einen Dialog, bei dem Worte verboten sind. Verwende nur Körpersprache, Mimik und andere nonverbale Kommunikationsmittel.
  7. Tausch das Genre: Nimm eine bereits von dir geschriebene Geschichte und ändere das Genre komplett. Wie würde eine Tragödie als Science-Fiction oder ein Liebesroman als Horror aussehen?
  8. Die Küchen-Herausforderung: Wähle fünf zufällige Gegenstände aus deiner Küche und baue sie in deine nächste Geschichte ein.
  9. Abstrakte Inspiration: Lass dich von einem abstrakten Kunstwerk inspirieren. Wie kann eine Geschichte aussehen, die auf einem Bild basiert, das keine klaren Formen oder Strukturen hat?
  10. Wortentzug: Wähle ein häufig verwendetes Wort (z. B. »und«, »es«, »sehen«) und schreibe eine Seite oder ein Kapitel, ohne dieses Wort zu verwenden.

Naja, die ein oder andere Aufgabe ist mir durchaus bekannt. Punkt 3 fast ein Klassiker des Schreibseminars. Dennoch sind auch hier interessante Impulse dabei.

Und schließlich kann man das ganze beliebig wiederholen und ChatGPT wird immer neue Dinge erfinden.

Also Tippe ich gleich auf »Regenerate« und erhalte nochmals 10 ungewöhnliche Tipps.

  1. Schreibe mit den Händen gebunden: Benutze eine Spracherkennungssoftware und diktiere deine Geschichte. Durch das Fehlen der physischen Schreibbewegung können sich neue kreative Wege öffnen, die Gedanken fließen anders.
  2. Das Fremdsprachenexperiment: Schreibe einen kurzen Abschnitt deiner Geschichte in einer Fremdsprache, die du nur ein wenig beherrschst. Übersetze ihn dann zurück ins Deutsche. Dadurch erhältst du oft ungewöhnliche Formulierungen und neue Ideen.
  3. Doppelsinnige Wortwahl: Wähle Wörter, die mehrere Bedeutungen haben, und versuche, die Geschichte so zu gestalten, dass beide Bedeutungen relevant werden. Dies kann zu einer komplexeren Erzählstruktur führen.
  4. Der Diktator-Modus: Stelle einen Timer auf 10 Minuten und diktiere dir selbst eine Geschichte oder einen Abschnitt, ohne zu stoppen oder zu überlegen. Bearbeite ihn danach und schaue, was für Edelsteine du in dem rohen Material finden kannst.
  5. Kleidungswechsel: Ziehe dich wie einer deiner Charaktere an, während du aus dessen Perspektive schreibst. Die physische Erfahrung könnte dich näher an die Gedanken und Gefühle deines Charakters heranführen.
  6. Das „Verbrennungsritual“: Schreibe eine Szene, von der du weißt, dass sie nie im finalen Manuskript landen wird, mit der Absicht, sie zu verbrennen oder zu löschen. Dadurch nimmst du den Druck weg und gibst dir die Freiheit, wirklich riskant zu sein.
  7. Kartographie deiner Geschichte: Zeichne eine Karte der Orte in deiner Geschichte, selbst wenn sie in einer realen Stadt spielt. Füge Details hinzu, die nur du kennen würdest. Dies hilft, die Welt deiner Geschichte greifbarer zu machen.
  8. Spiegeltechnik: Lese dein Manuskript im Spiegel oder kehre den Text mit einem Textverarbeitungsprogramm um. Die Wörter erscheinen ungewöhnlich und Fehler oder ungeschickte Formulierungen fallen eher auf.
  9. Der »Fremde-Augen-Trick«: Ändere die Schriftart und Farbe deines Manuskripts vor der Überarbeitung. Es simuliert das Gefühl, den Text zum ersten Mal zu sehen, und hilft dir, ihn mit frischen Augen zu betrachten.
  10. Der Tarot-Tipp: Ziehe eine Tarotkarte und lasse dich von ihrer Symbolik, Geschichte oder Bedeutung inspirieren. Selbst wenn du nicht an Tarot glaubst, kann es als kreatives Sprungbrett dienen.

Ein klein wenig habe ich mich bei diesen 10 letzten Tipps an der KI-Stilblüte des »Diktator-Modus’« erfreut. Und wieder fallen bei den 10 Tipps ein paar wirklich ungewöhnliche ab.

Wolfgang Tischer und ChatGPT

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3 Kommentare

  1. Danke für die Tipps! Manche der Schreibübungen kenne ich aus einer Schreibwerkstatt. Hier ist noch ein Vorschlag:
    verfremde einen selbst erlebten Konflikt und übertrage ihn auf andere Personen und in einen anderen Kontext.

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