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Textkritik: Sätze wie Geisterfahrer

A1Wie ein Geisterfahrer knallt manchmal ein letzter Satz oder ein letztes Wort in einen Text und macht alles zunichte. Gerade Anfänger überspannen oftmals den Bogen. Sie meinen, sie müssten am Ende ihres Textes nochmals besonders originell sein oder müssten nochmals etwas deutlich und auch für den Dümmsten erklären, was eigentlich zwischen den Zeilen davor deutlich gesagt war.

Machen Sie bei Ihren Kurzgeschichten einmal den Crashtest und lassen Sie den letzten Satz, die letzten Sätze oder den letzten Absatz weg. Häufig werden Sie merken, dass dem Text nichts fehlt und er immer noch »funktioniert«. Vielleicht wird er sogar besser.

In der heutigen Ausgabe von »Maltes Meinung«, unserer Textkritik im literaturcafe.de, zerstört ein letzter Satz ein wunderbares Gedicht. Hier versuchte der Autor, eine Pointe zu setzen, die völlig überflüssig ist und die schöne Stimmung davor zerstört. Durch den Aufprall wurde eine Wertung von 5 Brillen auf 2 verkürzt.

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