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Empfehlungen und Reminiszenzen
Lexika, Lexika Anhand einiger Beispiele möchte ich abschließend eines meiner Lieblingsgenres erwähnen. Ich liebe nämlich, es sei unumwunden gestanden, Lexika und Nachschlagewerke aller Art. Als historische Quellen, die den Wissensstand einer Zeit zusammenfassen, sind sie unübertroffene Einstiegspunkte für jede Recherche. Wo wäre etwa die britische Sicht auf das 19. Jahrhundert konzentrierter zu fassen als in der elften Auflage der Encyclopedia Britannica von 1910/1911, wo die deutsche Neuzeit und Aufklärung umfassender in einer Quelle repräsentiert als in Zedlers Universallexikon (1732-1754)? Doch liebe ich Nachschlagewerke auch als Museen des Geistes, durch die man genüsslich schlendern kann, statt zielgerichtet eine bestimmte Information anzupeilen. Zwei meiner Lieblingslexika, die just dazu einladen, sind Lutz Röhrichs klassisches Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, das seit wenigen Jahren bei Herder als Taschenbuch erhältlich und damit endlich erschwinglich geworden ist, und Heinrich Pfeiffers Großes Schimpfwörterbuch, auf das ich unlängst aufmerksam gemacht habe. Nachschlagewerke sind darüber hinaus jenes Genre, bei dem sich die Publikation oder Neuauflage auf CD-ROM geradezu aufdrängt (hierzu demnächst mehr). Ein meiner Meinung nach ausgezeichnetes CD-ROM-Lexikon, das die Möglichkeiten des Mediums gezielt nutzt, um Aspekte des Themas zugänglich zu machen, die in der älteren gedruckten Ausgabe nicht präsentiert werden konnten, ist das Lexikon des internationalen Films von Systhema. Jährlich kommt eine aktualisierte Fassung heraus, Filmklipps, Musikbeispiele und ausgebuffte Suchfunktionen, die sekundenschnelles Zusammenstellen von Listen ermöglichen, sind einige der Highlights. Dabei überzeugt nicht allein das kluge und augenschonende Design des grafischen Erscheinungsbildes, sondern letztlich (immer noch) die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der präzise, knapp und überaus treffend formulierten Darstellungen der Filme selber. | Die Bücher Kurt Held |