Lieblingsbücher - schon das Wort erinnert an intensive, nahezu ritualistisch wiederholte Lesefreuden, an literarische Figuren, die vertraut und zu Begleitern, manchmal gar zu imaginären Freunden wurden. Wer führte nicht - offen oder irgendwo im Hinterstübchen des Bewusstseins - eine sehr persönliche Liste? Welche Leserin gäbe nicht spontan begeisterte Empfehlungen ihrer Lieblingsbücher an andere weiter? Auf meiner Liste findet sich eine kunterbunte Mischung von Titeln. Einerseits Bücher, die ich seit Jahrzehnten kenne und immer wieder einmal zur Hand nehme, besonders solche, die gemeinhin als Kinderbücher gelten, Erwachsenen mit offenem Sinn und jungem Herzen jedoch ebenso viel zu sagen haben. Daneben auch verschiedene Klassiker mit Brief und Siegel, die keiner Vorstellung bedürfen. Andererseits gehört unbedingt die eine oder andere jüngere Entdeckung dazu. Ob diese Bücher, die heute Begeisterung auslösen, auf Dauer Bestand haben werden und sich in der Gesellschaft der älteren, gestandenen Favoriten behaupten können, muss das Wiederlesen im Lauf der Jahre zeigen. Wer eine Liste von Lieblingsbüchern zusammenstellt, gibt immer auch etwas von sich selber preis, er - oder sie - verrät, was wichtig ist für die eigene Lektüre, vielleicht sogar für das eigene Leben. Für mich sind das neben konsequent durchwirkter Sprache primär uralte Themen: existenzielle Prüfungen, die Suche nach Sinn, Freundschaft. Immer wieder taucht in verschiedensten Variationen der Wert und die Herausforderung der Freundschaft als Thema derjenigen Bücher auf, die für mich Bestand gehabt haben und die ich vorbehaltlos weiterempfehle. Ein detailiertes Verzeichnis der erwähnten Titel findet sich am Schluss der Empfehlungen. Ulrich Struve | Die Bücher Astrid Lindgren Mio, mein Mio E.B. White Charlotte's Web Kurt Held Die rote Zora und ihre Bande Josef Holub Der rote Nepomuk Gloria Naylor Mama Day Stefanie Zweig Nirgendwo in Afrika Lexika, Lexika Die vollständige Bibliographie aller Titel |