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Eindeutig übernommen

Martina Kieninger gewann 1996 den ersten Internet-Literaturpreis, der damals von der ZEIT vergeben wurde und die derselben weit voraus war. Kieninger war mit ihrem Beitrag “Der Schrank. Die Schranke.” der erste Literatur-Star einer neuen Literaturszene. Nur hat es keiner gemerkt, und heute ist man sich nicht mal mehr sicher, ob das Internet überhaupt eine neue Literaturform geschaffen hat.

Im Jahre 2000 nahm Martina Kieninger dann am renommierten Showlese-Wettbewerb, dem Ingeborg-Bachmann-Preis”, teil. Die Kritikerrunde war über ihrem Text “Die Leidensblume von Nattersheim” sehr geteilter Meinung.

Nun hat Martina Kieninger ihr erstes gedrucktes Buch veröffentlicht, dass ebenfall die Geschichte der “Leidensblume von Nattersheim” schildert. Wenn ein Autor die Kontrolle über seinen Stoff verliert, kann ein Meisterwerk entstehen vorausgesetzt, er gewinnt sie irgendwann wieder. Das vorliegende Buch erscheint dagegen eher als Ergebnis einer bloßen Wucherung; allzu willkürlich, zu wenig reflektiert ist der Umgang mit den Figuren und der Handlung. (…) Mit dem Versuch, gleich drei Exempel der hartnäckigen Liebe zum Irrationalen vorzuführen, hat sich Martina Kieninger in ihrem Debüt aber eindeutig übernommen. So schreibt es Christoph Haas in der Süddeutschen. Schade.

Martina Kieninger: Die Leidensblume von Nattersheim. Gebundene Ausgabe. August 2005. Liebeskind. ISBN 3-935890-30-3. EUR 18,90 (Bestellen bei Amazon.de)

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