Der Italiener Roberto Bernocco hat die 368 Taschenbuchseiten seines Romans »Compagni di viaggio« (Reisegefährten) ausschließlich auf seinem Nokia-Handy eingetippt. Bernocco nutze hierfür die Zeit, die er auf dem Weg zur Arbeit im Zug verbrachte. In 17 Wochen war sein Science-Fiction-Roman fertig getippt. Das Werk ist in normalem Italienisch geschrieben, ist also kein Roman im SMS-Stil oder verwendet gar die üblichen SMS-Kürzel. Bernocco verwendete die normale Zahlentastatur seines Handys mit der T9-Worterkennung. Zuhause überspielte er dann die mobil erfassten Texte auf den PC und redigierte sie dort.
Erschienen ist der Roman allerdings nicht in einem richtigen Verlag, sondern Bernocco veröffentlichte das Werk in Eigenregie beim Print-on-Demand-Dienstleister lulu.com (höre unser Interview mit lulu.com), dem das ganze eine Pressemeldung wert war. Zum Inhalt des Romans ist dort jedoch nichts zu lesen, denn es mögen sich zwar die Schreibwerkzeuge ändern, doch ob der Roman dem Leser gefällt, das beeinflussen sie freilich nicht.
Und wann kommt der Roman, der vollständig auf dem Klo geschrieben wurde? Und dann der, der auf der Intensivstation entstand?
(Bei Bedarf habe ich noch mehr Vorschläge, zur Not tippe ich sie ins Blackberry beim…)
„Ein Roman, der vollständig auf dem Handy geschrieben wurde“? Völliger Schwachsinn und nicht mal nachweisbar.
Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht.
Und wenn wir alle technischen Spielaren durch haben, wird die Sensationsmeldung lauten: Ich mach’s mit der Hand!
„Ein Roman, der vollständig auf dem Handy geschrieben wurde“ wer kann dass denn beweisen? Da wurde mal eine halbe Stunde getippt für Pressefotos und das wars oder wie?
Naja, ich kann mir schon vorstellen dass Roberto Bernocco seinen Roman wirklich über die Handytastatur verfasst hat. Schnell genug tippen kann man dank T9 durchaus.
Aber was bitte soll der Mehrwert eines handygetippten Buches sein? Mir ist die Story wichtig, beim Lesen ist es mir reichlich egal auf welche Art und Weise das Buch geschrieben wurde.
Von daher verstehe ich das Aufhebens über die Art und Weise der Verfassung nicht wirklich.
Schöne Grüße,
Sascha