Tex Rubinowitz hat – wie vorausgesagt – den mit 25.000 Euro dotierten Bachmannpreis 2014 gewonnen. Die weiteren Preise bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt gingen an Michael Fehr (Kelag-Preis), Senthuran Varatharajah (3sat-Preis) und Katharina Gericke (Ernst-Willner-Preis). Der Publikumspreis ging an Gertraud Klemm. Selbst die Shortlist-Vorhersage per Twitter traf zu 100% zu.
In dieser letzten Podcast-Folge gibt es ein Interview mit Jurorin Daniela Strigl, die nicht nur den Gewinner eingeladen hatte, sondern auch bei der Publikumsabstimmung zur besten Jurorin 2014 gekürt wurde. Zudem würdigt sie Burkhard Spinnen, der nach 14 Jahren von seinem Amt als Jury-Vorsitzender zurücktrat.
Vor der Preisverleihung sah man Burkhard Spinnen noch kontemplativ im Garten des ORF-Theaters auf einem Liegestuhl. Dann kündigte er in seiner abschließenden Rede nach der Verleihung kurz und schmerzlos seinen Rücktritt an. Nach 14 Jahren sei es Zeit für Veränderungen. Spinnen: »Was wir hier machen, beruht auf Abwechslung, Rotation und Vielfalt. Niemand darf zur Institution werden.«
Burghard Spinnen trat als Jury-Vorsitzender zurück
Burkhard Spinnen hat den Zeitpunkt für seinen Rücktritt gut gewählt. Als Vorsitzender der Jury hat er sich immer für den Preis eingesetzt und ihn vor allem durch die Krise des letzten Jahres gebracht. Die Kontinuität der Jurybesetzung war hierfür sicherlich wichtig. Auch 2014 sorgte Spinnen für Beständigkeit, um den Vorsitz nun abzugeben. Somit hat sich auch der Wunsch nach einer Jury-Veränderung erfüllt, und man darf schon jetzt gespannt sein, wie die Jury 2015 besetzt sein wird und ob es zu weiteren Wechseln kommt.
Rubinowitz zog an Fehr vorbei
Michael Fehr hatte nach dem ersten Wahlgang die meisten Stimmen, doch aufgrund des etwas komplizierten Wahlverfahrens zog Tex Rubinowitz an Fehr vorbei.
Dass Michael Fehr sozusagen auf dem 2. Platz landete und den mit 10.000 Euro dotierten Kelag-Preis gewann, mag eine gute Entscheidung gewesen sein. Denn vielleicht hätte man ansonsten in den Feuilletons zu sehr darüber spekuliert, welchen Anteil Fehrs Vortrag spielte, anstatt sich auf Autor und Text zu konzentrieren.
Michael Fehr gewann noch einen zweiten Preis
Zudem konnte sich Michael Fehr als einziger Gewinner noch über einen zweiten Preis freuen: Er gewann den »Federwelt Preis der Automatischen Literaturkritik«, der in diesem Jahr dank der vielen Preisspender tatsächlich mit 5.000 Euro dotiert war.
Wolfgang Tischer