Die Startbedingungen hätten für Edgar Wallace wohl besser sein können. Als uneheliches Kind eines Schauspielerpärchens geboren, wurde er noch als Säugling von einem Londoner Fischhändler adoptiert. Eine fundierte Schulbildung ließen die ärmlichen Lebensbedingungen nicht zu. Obwohl er sich bald als Kriegsberichtserstatter und Journalist einen Namen machte, litt er doch zeit seines Lebens unter enormem Gelddruck, und das, obwohl sein erster Roman »Die vier Gerechten« ein wirklicher Hit wurde. Wallace hatte den Krimi in Eigenregie veröffentlicht und einen Geldpreis von 500 Pfund für jeden Leser ausgeschrieben, der das darin enthaltene Rätsel knacken konnte. Bedauerlicherweise war die Lösung wohl zu offensichtlich: Das Preisausschreiben trieb den Schriftsteller fast in den Ruin. Vom Kurs ließ sich Edgar Wallace jedoch nicht abbringen, er verfasste einige der bekanntesten Kriminalromane der Literaturgeschichte, wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Durch seinen Hang zum Luxus und zum Glücksspiel hatte Edgar Wallace selbst stets mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Von den Tantiemen seiner Werke können seine Nachfahren mit rund 1 Millionen Euro im Jahr jedoch mittlerweile ganz gut leben. Die Zeitschrift Focus lobte Edgar Wallace mit folgenden Worten: »Edgar Wallace hat viel mehr Frauen nachts wach gehalten als jeder andere Mann – und das ganz ohne Sex.« Am 1. April feiern wir seinen 133. Geburtstag.
Ganz ohne Sex kam Serge Nemours nicht aus. Er ist gerade durch seine zahlreichen Frauenabenteuer, die er in Kurzgeschichten und den bekannten Tagebüchern festhielt, in die Literaturgeschichte eingegangen. Der französische Charmeur soll, so heißt es, so manche Hollywood-Schönheit verführt haben. Die anschließenden Berichte waren jedoch weniger charmant. Anzüglich und oft beleidigend prangerte Nemours die Schwächen der Leinwandgöttinnen an. Ob Rita Hayworth, Marilyn Monroe oder Greta Garbo, sie alle bekamen ihr Fett weg und allzu oft fand sich Nemours vor dem Haftrichter wieder, saß einige Male wegen Verleumdung kurze Haftstrafen ab. Seiner Popularität tat dies keinen Abbruch. Seine Bücher wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Klatsch und Tratsch über Stars und Sternchen erfreuen sich eben immer großer Beliebtheit. Obwohl er wegen seiner Romane »Die Rache der Madame Bricolage« und »Es regnet in Royan« mehrmals als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt wurde, blieb ihm die Auszeichnung bis zum Schluss verwehrt. Man munkelt, dass eine Affäre zu der Ehefrau eines Komiteemitgliedes der Grund hierfür gewesen sein könnte. Serge Nemours wäre ebenfalls am 1. April 97 Jahre alt geworden.