Nicola Steiner und Philipp Tingler streiten über Bücher. Das Schweizer Fernsehen hat ein neues Videoformat in den sozialen Netzwerken gestartet.
Mit einer Laufzeit von rund zwei Minuten, einer quadratischen Form und harten Schnitten ist das Format für die Aufmerksamkeitsspanne von Facebook und YouTube konzipiert, kleine literarische Zerstreuungen für zwischendurch.
Nicola Steiner moderiert ansonsten den Schweizer Literaturclub im SRF , und der Autor Philipp Tingler ist dort regelmäßiger Gast. Die beiden kennen sich also gut, mögen und schätzen sich, sodass der »Streit« im neuen Format »Steiner & Tingler« aus eher freundschaftlichen Kabbeleien besteht.
Bislang sind in der neuen Reihe drei Videos online (Stand: 19. Februar 2018). Im ersten geht es um Martin Amis‘ Buch »Interessengebiet«, das vor einiger Zeit bereits im Literaturclub besprochen wurde, im zweiten reden die Beiden über »Wurfschatten« von Simone Lappert, und im dritten Video widmen sie sich auch bisweilen peinlichen Themen wie Autorenfotos. Die beiden amüsieren sich über die neumodische selbstverliebt-inszenierte Autorenpose des »Auf-die-eigenen-Socken-Schauens«, die Daniel Kehlmann für seinen Roman »Tyll« exemplarisch vorführt. Und auch um die Gestaltung von Buchcovern geht es.
Die mit deutlich wahrnehmbaren Schnitten – sogenannten Jump Cuts – auf Tempo getrimmten Videos in Schwarzweiß lassen natürlich zu oft ein »weil« vermissen, doch mehr als kleine unterhaltende Appetithäppchen wollen die Videos nicht sein. Für die Langfassung gibt es schließlich den Schweizer Literaturclub, der in Deutschland auch im Netz oder auf 3sat zu sehen ist.
Link ins Netz:
- »Steiner & Tingler« – Streitgespräche über Literatur – Playlist bei YouTube