StartseiteLiterarisches Leben»Schreibe wie J. Bree«: Vergessener KI-Prompt entlarvt Romance-Autorin

»Schreibe wie J. Bree«: Vergessener KI-Prompt entlarvt Romance-Autorin

Vergessener Prompt im E-Book von Lena McDonald (Quelle: Reddit/Collage: literaturcafe.de)
Vergessener Prompt im E-Book von Lena McDonald (Quelle: Reddit/Collage: literaturcafe.de)

Was passiert, wenn man beim Schreiben eines Romans einer KI befiehlt, den Stil einer erfolgreichen Autorin zu kopieren – und dann vergisst, diese Anweisung aus dem fertigen Roman zu löschen? Eine peinliche Panne lässt das wahre Ausmaß der KI-Flut speziell im Self-Publishing-Bereich erahnen.

Es gibt Pannen, die peinlich sind. Und dann gibt es Pannen, die eine ganze Community und Branche aufschreien lassen. Lena McDonald hat mit ihrem Roman »Darkhollow Academy: Year 2« eine hochpeinliche Panne der zweiten Kategorie hingelegt – und dabei unfreiwillig offenbart, wie allgegenwärtig künstliche Intelligenz beim Schreiben bereits geworden ist.

Der verräterische Satz mitten im Roman

Was der Reddit-Nutzer fox_paw44 im Forum ReverseHarem entdeckte, ließ ihn »fast vom Stuhl fallen«: Mitten in Kapitel drei von McDonalds Romance-Roman stand plötzlich ein Satz, der definitiv nicht zur Handlung gehörte:

»I’ve rewritten the passage to align more with J. Bree’s style, which features more tension, gritty undertones, and raw emotional subtext beneath the supernatural elements.«
(»Ich habe die Passage umgeschrieben, um sie mehr an J. Brees Stil anzupassen, der mehr Spannung, düstere Untertöne und puren emotionalen Subtext zwischen den übernatürlichen Elementen aufweist.«)

Ein KI-Prompt, vergessen zwischen den Zeilen einer romantischen Szene, in der es um schuppige Drachenprinzen und magische Bindungen geht. J. Bree ist ein im Self-Publishing erfolgreiche australische Autorin von Romance- und Fantasy-Romanen. McDonald hatte ihrer KI offenbar den Auftrag gegeben, ihren Schreibstil dem der Konkurrentin anzupassen.

Die Reddit-Community reagierte mit einer Mischung aus Empörung und Fassungslosigkeit. »F*ck you if you steal and copy authors’ works«, schimpft ein Nutzer auf Bluesky.

Eine Entschuldigung mit faden Ausreden

McDonald reagierte zunächst mit einer Entschuldigung auf ihrer Amazon-Autorenseite, die bereits seit einiger Zeit verschwunden ist. Darin gab sie zu, KI verwendet zu haben, um »dabei zu helfen, Teile des Buches zu bearbeiten und zu formen« (»to help edit and shape parts of the book«) und begründete dies mit ihrer Situation als Vollzeit-Lehrerin und Mutter.

Das Eisberg-Problem: McDonald ist nicht allein

Der Fall McDonald ist vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs, der nicht nur die Self-Publishing-Szene zunehmend beschäftigt. Bereits Anfang des Jahres war K.C. Crowne ähnliches passiert. Auch sie vergaß  ChatGPT-Prompts in ihrem Werk »Dark Obsession«: »13 Sekunden nachgedacht. Sicher! Hier ist eine verbesserte Fassung Ihrer Passage, die Elena nahbarer macht und zusätzlichen Humor einbringt, während sie eine kurze, sexy Beschreibung von Grigori beinhaltet.« (»Thought for 13 seconds. Certainly! Here’s an enhanced version of your passage, making Elena more relatable and injecting additional humor while providing a brief, sexy description of Grigori.«)

Crownes Amazon-Autorenseite präsentiert stolze 171 Titel – einige mit KI-generierten Covern muskulöser, tätowierter Männer.

Was besonders irritiert: Crownes Romane erhalten auf Goodreads überwiegend positive Bewertungen – ein Hinweis darauf, dass viele Leser entweder nicht bemerken oder sich nicht daran stören, wenn Texte zumindest teilweise von der KI stammen. Oder sind die Bewertungen ohnehin gekauft? Die Bewertung für »Darkhollow Academy: Year 2« sackte allerdings ab.

Die Produktionsmaschine läuft auf Hochtouren

Die Geschwindigkeit, mit der einige Autorinnen und Autoren publizieren, ist verräterisch. McDonald veröffentlichte Band 1 ihrer Serie am 24. Januar 2025, Band 2 am 13. März und Band 3 am 23. März. Ein Goodreads-Nutzer kommentierte trocken: »Das ist schneller als Steven King.«

171 Romane in sieben Jahren. Eine Leistung, die ohne technische Hilfsmittel kaum vorstellbar ist. Die kanadische Autorin Krista Ball bemerkte dazu: »Erinnert ihr euch an die Zeit, als schnelles Schreiben dem guten Ruf förderlich war? Jetzt ist es verdammt verdächtig.«

Amazons halbherzige Regeln

Amazon hat bereits vor geraumer Zeit reagiert und fordert Self-Publisher auf, den KI-Einsatz offenzulegen – allerdings halbherzig. Die Plattform erlaubt »AI-assisted content« (KI-unterstützte Inhalte) weiterhin, und die Kennzeichnung erfolgt auf Vertrauensbasis. Für Leser ist zudem nicht ersichtlich, ob ein Buch beim Upload als KI-gestützt deklariert wurde. 2023 führte Amazon zudem eine Begrenzung ein – auf drei Titel pro Tag pro Autor. Das ist etwa so wirksam wie ein Tempolimit von 300 km/h auf der Autobahn.

Marginalisierte Autoren leiden

Die KI-Flut trifft nicht alle gleich. Besonders marginalisierte Autoren, die im Self-Publishing eine Nische gefunden haben, leiden unter der Masse an KI-generierten Büchern, die ihre Werke in den Suchergebnissen verdrängen. Was als scheinbar demokratische Publikationsplattform begann, wird mehr und mehr von zweifelhaften Texten geflutet.

Die Unmöglichkeit der Erkennung

Der Fall McDonald zeigt auch, wie schwer KI-Texte zu erkennen sind. Wäre der Prompt nicht stehen geblieben, hätte vermutlich niemand Verdacht geschöpft. Die KI-Texte sind mittlerweile so ausgereift, dass sie speziell bei Genre-Literatur nicht erkannt werden – es sei denn, die Autoren machen solche groben Fehler. »Leser kümmern sich möglicherweise nicht darum oder sind sich des KI-Einsatzes nicht bewusst«, konstatiert die Website Futurism ernüchternd.

Kennzeichnungs-Debatte: Ehrlichkeit wird bestraft

Wie soll die Branche mit diesem Problem umgehen? Wie das literaturcafe.de bereits in einem früheren Beitrag analysiert hat, würde eine KI-Kennzeichnung vor allem ehrliche Autoren bestrafen, während Betrüger ungeschoren davonkommen.

Die Forderung nach Transparenz ist verständlich, führt aber in die Irre. Sie suggeriert eine trennscharfe Welt zwischen »menschlich« und »maschinell«, die so nicht mehr existiert. Immer mehr werden KI-Systeme beim Schreiben verwendet – als Ideengeber, Assistenten, Lektoren oder Ghostwriter.

Eine Kennzeichnungspflicht würde diejenigen benachteiligen, die offen mit ihrem Schreibprozess umgehen, während Autoren wie McDonald – bis zu ihrer Panne – unentdeckt bleiben.

Qualität statt Herkunft

Der Fall McDonald und die wachsende Schwemme an KI-Büchern werfen grundsätzliche Fragen auf: Was macht Bücher einzigartig? Ist es die menschliche Urheberschaft oder die Wirkung beim Leser? Oder liegt hier künftig der Unterschied zwischen Genre-Massenware und »echter, handgeschriebener Literatur«?

Das Problem ist nicht die Technologie selbst, sondern ihr Missbrauch durch opportunistische »Autoren«. Aber wie will man das feststellen und unterscheiden?

Fazit: Die KI ist bereits da

Lena McDonalds peinlicher Fehler hat unfreiwillig einen Vorhang gelüftet. Die KI-Revolution im Buchmarkt ist keine ferne Zukunftsvision – sie findet bereits statt. Die Frage ist nicht mehr, ob KI beim Schreiben eingesetzt wird, sondern wie transparent und verantwortungsvoll dies geschieht und wie wir als Leser darauf reagieren.

Vielleicht sollten wir McDonald sogar dankbar sein. Ihr Patzer hat gezeigt, was viele bereits ahnten: Während ehrliche Autoren über KI-Kennzeichnungen diskutieren, fluten opportunistische »Schreiber« den Markt mit KI-generierten Inhalten und lassen dabei schamlos die Stile erfolgreicher Kollegen nachahmen.


Was denken Sie über KI im Buchmarkt? Würden Sie bewusst Romane lesen, die von künstlicher Intelligenz verfasst wurden? Oder fühlen Sie sich betrogen, wenn Sie erst hinterher erfahren, dass kein Mensch am Werk war? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren mit – wir sind gespannt auf Ihre Einschätzung.

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12 Kommentare

  1. Ja, es war ein peinlicher Fehler. Der vergessene Prompt mitten im Kapitel von Darkhollow Academy: Year 2 ist ungefähr so subtil wie ein Mikrophon, das beim Theaterstück auf der Bühne liegen bleibt. Aber während die Szene eher Anlass für ein müdes Schmunzeln gewesen wäre, hat sie eine wahre Empörungswelle ausgelöst. Und das offenbart nicht etwa die Verkommenheit einer Autorin – sondern die Scheinheiligkeit einer Branche.

    Denn was genau ist hier eigentlich passiert? Eine Autorin hat ein technisches Hilfsmittel genutzt, um stilistisch dichter an eine Kollegin heranzukommen. Sie hat die KI – wie ein Lektor, ein Schreibcoach oder ein ideenreicher Freund – gebeten, ihren Text zu überarbeiten. Das ist kein literarischer Betrug, sondern kreative Praxis, wie sie seit Jahrhunderten existiert.

    Große Künstler waren nie Einzelkämpfer. Michelangelo hat nicht jeden Pinselstrich in der Sixtinischen Kapelle selbst gesetzt. Shakespeare hat seine Stücke nicht ohne Input geschrieben – von Mitautoren bis hin zu Editoren, die seine Werke zusammenstellten. Und in der klassischen Musik war es gängige Praxis, dass Komponisten ihre Werke von anderen arrangieren oder ergänzen ließen. Wer glaubt, ein literarisches Werk müsse ausschließlich aus der reinen Hirnwindung eines Einzelnen stammen, hat ein romantisiertes, aber realitätsfernes Bild von Kreativität.

    Was hat sich also geändert? Nur das Werkzeug. Die künstliche Intelligenz ist nichts weiter als ein digitales Notizbuch, ein Assistent, ein Formulierungshelfer. Sie schreibt nicht statt der Autorin, sie hilft mit. Der Mensch trifft nach wie vor die Entscheidungen, gibt die Richtung vor, löscht, kürzt, fügt hinzu. KI ist kein Ersatz für Kreativität – sie ist eine Erweiterung davon.

    Die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht für KI-Unterstützung ist daher heuchlerisch. Niemand verlangt von einem Maler, den Namen seines Assistenten auf die Leinwand zu schreiben. Kein Songwriter muss offenlegen, dass er Melodien mit Hilfe einer Musiksoftware arrangiert. Aber Autoren sollen sich öffentlich „outen“, sobald sie ein Sprachmodell nutzen, das längst in unzähligen Textverarbeitungen, Lektoratstools und Suchmaschinen steckt? Warum? Damit sich die moralisch Empörten beruhigt zurücklehnen können?

    Und worauf stützt sich überhaupt die Kritik? Auf einen vermeintlichen Verlust an “Authentizität”? Nun, wer jemals einen Blick in den Amazon-Romance-Kosmos geworfen hat, weiß, dass dort Klischee, Wiederholung und Genre-Regeln wichtiger sind als stilistischer Individualismus. Niemand beschwert sich, dass 27 Cover gleich aussehen oder jeder männliche Protagonist tätowiert und schweigsam ist. Aber wehe, der Text wurde mit Hilfe einer KI geschliffen!

    Vielleicht ist das wahre Problem gar nicht die KI, sondern die Geschwindigkeit und Effizienz, mit der manche Autor:innen plötzlich produzieren. Da wird der Fleiß verdächtig – aber das sagt mehr über das Misstrauen der Szene als über die Werkzeuge. Wenn Leser die Bücher mögen, sie kaufen, bewerten und weiterempfehlen – ist das nicht letztlich der einzige Qualitätsnachweis, der zählt?

    Kunst entsteht nicht im Vakuum. Immer schon war Kreativität ein kollaborativer Akt – ob mit Menschen oder Maschinen. Lena McDonald hat keinen literarischen Skandal ausgelöst. Sie hat lediglich den Vorhang gelüftet und gezeigt, wie moderne Schreibprozesse längst funktionieren. Ihr Fehler war nicht der KI-Einsatz – sondern, dass sie vergessen hat, ihn unsichtbar zu machen.

    Wer jetzt nach Regeln, Strafen und Transparenz ruft, sollte sich fragen: Dient das der Literatur – oder nur dem eigenen Gefühl moralischer Überlegenheit? KI ist da. Sie wird nicht verschwinden. Die Frage ist nicht ob, sondern wie wir verantwortungsvoll, kreativ und ehrlich mit ihr umgehen. Und wer weiß – vielleicht bringt sie uns sogar zurück zur Essenz von Literatur: dem Text selbst, und nicht der Ideologie seiner Entstehung.

    • Das »wahre Problem«, lieber Dirk Piepho, das Sie hier verkaufen wollen, ist gar nicht die »Geschwindigkeit« und schon gar nicht die angebliche »Effizienz« mit der manchen Autoren ihre Texte auf den Markt werfen. Das Problem ist die unerträgliche Relativierung, der Sie hier das Wort reden!

      Ihr angebliches »Wissen« entlarvt sich selbst, wenn Sie hier verkünden:
      »Sie hat die KI – wie ein Lektor, ein Schreibcoach oder ein ideenreicher Freund – gebeten, ihren Text zu überarbeiten. Das ist kein literarischer Betrug, sondern kreative Praxis, wie sie seit Jahrhunderten existiert.«

      Alles klar…
      Doch woher wissen Sie, worum die Möchtegern-Autorin wen »gebeten« hat?
      Es ist ein Unterschied, ob ein Lektor oder eine Lektorin beauftragt und bezahlt wird oder ob mal eben die KI angeworfen wird, um eine Passage stilistisch Richtung Bree zu schummeln und »more tension, gritty undertones, and raw emotional subtext beneath the supernatural elements« zu erzeugen. Das ist ganz eindeutig Betrug an den Lesern. Es ist literarischer Betrug!

      • Liebe oder lieber D. Bauer,

        Ihre Kritik ist nachvollziehbar – denn natürlich wünschen sich viele Leser Bücher, die spürbar von einem Menschen geschrieben wurden: mit Haltung, Emotion, einem unverwechselbaren Ton. Und selbstverständlich darf man skeptisch sein, wenn Technologien wie KI zunehmend in kreative Prozesse eingreifen.

        Mir war klar, dass mein Kommentar provozieren würde, aber nicht jeder Roman muss ein literarisches Meisterwerk sein – das ist weder zynisch noch kulturpessimistisch, sondern schlicht Realität des Buchmarkts. Viele Leser suchen Unterhaltung, Struktur, Genre-Konventionen – und wenn ein Buch das bietet, ist es zunächst einmal egal, wie es entstanden ist. Wer nach Tiefe, Ambivalenz oder literarischer Innovation sucht, wird sich ohnehin nicht in den Regalen der Schnellproduktionen umsehen.

        Die Sorge, dass man irgendwann nicht mehr unterscheiden kann, ob ein Text von einem Menschen oder einer Maschine stammt, ist durchaus ernst zu nehmen. Aber sie sagt vor allem etwas über unsere Unsicherheit im Umgang mit neuen Werkzeugen – nicht über deren pauschale Unzulässigkeit. Auch Lektorate, Ghostwriting, Textbausteine und Stilhilfen verändern Texte massiv – und doch empört sich kaum jemand darüber. Warum also bei der KI? Weil das andere Menschen sind, die Geld für ihre Unterstützung nehmen?

        Hinzu kommt ein oft übersehener Punkt: Derzeit ist die KI überhaupt nicht in der Lage, ein konsistentes, originelles, spannendes Buch vollständig eigenständig zu schreiben. Was sie kann, ist unterstützen. Umformulieren. Stil imitieren. Vorschläge machen. Sie ist – wie eine Grammatikprüfung oder ein Schreibcoach – ein Werkzeug. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

        Und weil sich diese Entwicklung kaum aufhalten lässt, wird am Ende genau ein Faktor entscheidend sein: der Markt. Solange Leser bereit sind, für solche Bücher zu zahlen, werden sie geschrieben werden – ob mit oder ohne KI-Hilfe. Wer das nicht möchte, hat die einfachste aller Optionen: andere Bücher lesen.

        • Ach ja, aufhalten lässt sich die KI ebenso wenig, wie sich die Schreibmaschine, das Telefon oder der PC aufhalten ließ, da stimme ich Ihnen zu. Der Mensch strebt vorwärts und Innovationen ebnet den Weg in eine bessere Welt.

          Und ich ahne, dass allerspätestens in zehn Jahren nur noch geschmunzelt wird über heutige »Sorgen« und letztlich auch über altmodische Artikel (wie etwa diesen des Literaturcafés hier) nur schulterzuckend die Stirn gerunzelt wird, so voller Nichtverstehen über die unwissende Skepsis, ja über den kaum verhüllten Widerwillen, maschinengenerierte Texte aus »The Great Automatic Grammatizator « zu lesen. Der Markt, wie Sie völlig richtig sagen, ist ja da.

          Na ja, und wenn ein Markt existiert, wozu dann noch sich empören? Ich mische jetzt auch mit! Aus meinen Kurzgeschichten sind seit gestern im Laufe einer einzigen hochproduktiven Nacht bereits fünf komplette Romane entstanden, alle Prompts wurden durch meine Lektorin entfernt und die erste Trilogie lade ich gerade hoch auf die sehnsüchtige Plattform. Schon morgen werde ich meine Bank bitten, mein bisher unauffälliges Konto fit zu machen für den Empfang größerer Geldströme!

          • “Aus meinen Kurzgeschichten sind seit gestern im Laufe einer einzigen hochproduktiven Nacht bereits fünf komplette Romane entstanden, alle Prompts wurden durch meine Lektorin entfernt und die erste Trilogie lade ich gerade hoch auf die sehnsüchtige Plattform.”

            Sehr treffend beschrieben, Sie haben mir den Tag gerettet! Die Motive der aktuellen Pioniere des betreuten Prompt-Schreibens kann man m.E. in einem einzigen Zeichen auf der Tastatur zusammenfassen: $

            Nervt mich das? Naja, in etwa so, wie mich jede Geldschneiderei nervt. Aber ein noch viel größeres Rätsel als die Anbieterseite ist mir die Konsumentenseite. Wer um Himmels Willen verschlingt all dieses Fast-Food aus der Burgerbräterei von McDonald (treffender kann kein Pseudonym sein)? Und was sind die Folgen für den literarischen Verdauungsapparat der Menschheit?

  2. Ein sehr hilfreicher Kommentar, lieber Herr Diepo. Herzlichen Dank dafür, ihre Worte – hoffentlich nicht KI-generiert 😉 – helfen mir sehr, dieses Werkzeug und alles was daran hängt, besser einzuordnen. Fast writing – Slow writing….

  3. Wenn jemand schreiben will wie xy, dann kann ich nur sagen: Lies deren Bücher und lerne. Aber was sagt es überhaupt über Autor:innen aus, die lieber eine andere Erzählstimme imitieren als die eigene zu entwickeln?

  4. Noch ein Nachtrag: Ratgeber für Selfpublishing empfehlen schon seit Jahren, lange vor der KI Schwemme, dass man alle zwei Monate ein neues Buch auf dem Markt werfen müsse, um im Gespäch und im finanziellen Erfolg zu bleiben.
    Und ich freue mich auf die Zeit, wenn tausende ihre KI geschriebenen Romane auf den Markt werfen und feststellen müssen, dass man mit Romanschreiben wenig Geld verdient. Mit KI Computerprogramme zu schreiben,wäre weit lukrativer.
    Herzliche Grüße,
    Hans Peter

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