Apple hat das neue Mac-Betriebssystems OS X Mavericks veröffentlicht. Das Update ist kostenlos und soll laut Apple auf allen Mac-Modellen laufen, die seit 2007 verkauft wurden.
Erstmals steht damit Apples E-Book-Programm iBooks auf iMacs und MacBooks bereit. Im iBook Store gekaufte E-Books können nun endlich auf einem Mac gelesen werden. Bislang war dies nur mit iPhones und iPads möglich.
Wer seine E-Books im Apple Store anbietet, erreicht nun potenziell mehr Leser.
Denn auf einen Schlag hat sich die Zahl der Lesegeräte für bei Apple im iBook Store gekaufte E-Books enorm vergrößert. Eine Umfrage vom Oktober 2013 zeigt, dass 77% der Deutschen elektronische Bücher nicht etwa auf Tablets und E-Readern lesen, sondern auf ihrem Desktop-PC oder Laptop.
Es erstaunt daher umso mehr, dass Apple bis gestern keine Lesesoftware für seine Macs angeboten hat, obwohl die E-Books von iPhone und iPad via iTunes bereits auf der Festplatte eines Macs gespeichert wurden. Nur anzeigen und lesen konnte man sie dort nicht.
Mit iBooks für Mac und dem neuen Betriebssystem OS X Mavericks ist dies nun endlich möglich. Dabei werden auf dem Mac alle Funktionen wie eingebettete Videos oder interaktive Elemente unterstützt. Lediglich die intuitive Bedienung per Fingertipp kann mit Maus oder Trackpad nicht ganz abgebildet werden. Der Lesefortschritt wird zwischen den Apple-Geräten synchronisiert, so wie Amazon dies für seine Lese-Apps schon seit Langem ermöglicht.
Interessanter ist daher auch der Einsatz von Apples iBooks Autor geworden. Mit dieser kostenlosen Software für Macs können rasch und ohne Programmierkenntnisse beeindruckende E-Books erstellt werden. Doch bislang konnten die damit erzeugten E-Books ausschließlich auf einem iPad angezeigt und gelesen werden. Selbst auf einem iPhone wurden sie nicht dargestellt. Das schränkte den Käufer- und Leserkreis sehr ein – ab sofort kann man mit dem iBooks Autor erstellte E-Books endlich auch auf Macs ansehen.
Bildergalerie: iBooks auf dem Mac
Für deutsche Autoren ist es jedoch nach wie vor nicht so einfach wie bei Amazon, wenn sie ihre Bücher in Apples iBook Store anbieten wollen. Sie benötigen eine amerikanische Steuernummer, die man auch als Nicht-US-Bürger von den amerikanischen Steuerbehörden zugeteilt bekommt. Dies kann mal mehr, mal weniger lang dauern. Außerdem verlangt Apple für jedes verkaufte E-Book zwingend eine ISBN. Dies kann man auch als Selbstverleger für 85 Euro kaufen. Zusätzlich wird eine Kreditkarte benötigt. Weitere Möglichkeiten beschreibt beispielsweise Horst-Dieter Radke in seinem E-Book-Ratgeber für Mac-Nutzer.
Eine Alternative kann der Weg über einen E-Book-Distributor oder Self-Publishing-Dienstleister wie Neobooks oder BoD sein, die jedoch bislang nur E-Books auf einfacher EPUB-Basis in den Apple Store einstellen.
Apple erlaubt den Verkauf von E-Books, die man mit dem iBooks Author erstellt hat, ausschließlich im iBook Store. Wer sein Werk jedoch verschenken will, der darf die Datei mit der Endung .ibooks auch auf der eigenen Website zum Download bereithalten. Wir vom literaturcafe.de haben dies z. B. mit Büchners Lenz getan, in dem Audiodateien eingebettet sind. Auch dieses Buch kann nun auf einem Mac angezeigt werden.
Nachtrag: Wie Christoph Kaufmann von beam eBooks in den Kommentaren ergänzt, kann man mit der iBooks-Software auf dem Mac auch »normale« E-Books im EPUB-Format lesen, sofern diese nicht mit dem Adobe-Kopierschutz versehen sind. E-Books ohne Kopierschutz gibt es beispielsweise bei beam eBooks 🙂
- Buchtipp zum Thema: Horst-Dieter Radke: E-Book-Publishing für Autoren: ePub, iBooks & Co mit dem Mac gestalten und vermarkten. Mit Tipps zu iBooks Author. Taschenbuch. 2013. SmartBooks. ISBN/EAN: 9783908498162
Mit iBooks kann man übrigens nicht nur bei apple gekaufte eBooks lesen, sonder auch ganz normale ePub Dateien.