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StartseiteE-BooksKindle, Kindle Paperwhite 2019 und 2021 im Vergleich: Wozu die drei?

Kindle, Kindle Paperwhite 2019 und 2021 im Vergleich: Wozu die drei? [Update]

Deutlich mehr Text: Das Display des Kindle Paperwhite 2021 (rechts) ist größer und schärfer als das des kleinen Kindle-Modells (links). (Foto: literaturcafe.de)

In diesem Beitrag haben wir vor zwei Jahren das Kindle Einsteigermodell mit dem Kindle Paperwhite verglichen. Mittlerweile im Herbst 2021 ist der Paperwhite in einer neuen Version verfügbar (siehe ausführlicher Test hier). Daher haben wir den Vergleich um das neue Paperwhite-Modell 2021 erweitert, da Amazon auch den Paperwhite von 2019 noch als generalüberholte Variante verkauft. Warum nur gibt es noch das kleine Modell? Wir haben die Geräte im Praxistest verglichen. Nachtrag Herbst 2022: Ab Oktober soll es auch ein neues Kindle-Modell geben (siehe hier).

Klar, der Listenpreis des neuen Kindle Paperwhite 2021 liegt im Herbst 2021 bei 129,99 Euro. Doch schon am Black Friday kostet er nur 104,99 Euro. Aber wer das Angebot verpasst hat, der wartet eben bis zum »Sommer-Angebot« oder bis zum »Herbst-Angebot« oder bis Ostern, dann gibt es den Kindle Paperwhite mit Sicherheit erneut günstiger. Das Vorgänger-Modell von 2019 wird im Herbst 2021 in der 32-Gigabyte-Version für 89,99 Euro abverkauft. Doch auch das Kindle-Einsteigermodell für 54,99 Euro ist ab und zu günstiger zu haben. Am Prime-Day des Jahres 2020 war das kleine Kindle Modell beispielsweise für nur 48,72 Euro zu haben.

Einsteigermodell Kindle (weiß) und Kindle Paperwhite (schwarz). Der kleine Kindle ist etwas kleiner und natürlich ist er auch in Schwarz lieferbar. (Klick zum Vergrößern)
Einsteigermodell Kindle (weiß) und Kindle Paperwhite 2019 (schwarz). Der kleine Kindle ist etwas kleiner und natürlich ist er auch in Schwarz lieferbar. Die Displaygröße ist mit 6-Zoll-Diagonale identisch. (Klick zum Vergrößern)
Ganz anders sieht es mit dem neuen Kindle Paperwhite von 2021 aus. Hier ist das Display des Paperwhite (rechts) mit 6,8 Zoll deutlich größer und es passt mehr Text auf eine digitale Seite. (Foto: literaturcafe.de)
Der Kindle Paperwhite 2021 (rechts) im Vergleich zum Vorgänger (rechts): Deutlich mehr Text auf dem Display.
Der Kindle Paperwhite 2021 (rechts) im Vergleich zum Vorgänger (rechts): Deutlich mehr Text auf dem Display.

Was ist neu beim Einsteigermodell?

Warum gibt es also das Einsteigermodell überhaupt, wenn es in Angebotszeiten mit dem »großen Bruder« Kindle Paperwhite preislich gleichauf liegt?

Der neue Einsteiger-Kindle von 2019 (Klick zum Vergrößern)
Der neue Einsteiger-Kindle von 2019 (Klick zum Vergrößern)

Bislang war der deutlich sichtbare Unterschied das nicht beleuchtete Lesedisplay des kleinen Kindle (siehe unser Test des Vorgängermodells). Amazon versuchte dies euphemistisch als »augenschonend« zu verkaufen. Tatsächlich war immer eine externe Lichtquelle erforderlich, wenn man mit dem Kindle-Einsteigermodell im Dunkeln lesen wollte.

Nicht nur aufgrund der Beleuchtung, sondern auch aufgrund einer anderen E-Ink-Technik ist das Display des neuen Einsteigermodells (links) deutlich weißer als das des alten Gerätes von 2016.
Nicht nur aufgrund der Beleuchtung, sondern auch aufgrund einer anderen E-Ink-Technik ist das Display des neuen Einsteigermodells (links) deutlich weißer als das des alten Gerätes von 2016. (Klick zum Vergrößern)

Mit dem neuen 2019er-Modell leuchten jetzt vier verbaute LEDs auch das Display des Einsteigergerätes aus. Beim Paperwhite 2019 sind es sechs LEDs, was wie eine künstliche technische Abgrenzung wirkt. Gegenüber dem Vorgänger ist das digitale E-Ink-Papier beim neuen Einsteigermodell allein schon heller, da eine andere Display-Art zum Einsatz kommt. Und da wir es immer wieder gefragt werden: Ja, beim neuen Kindle kann man das Licht auch komplett ausschalten. Der Paperwhite von 2021 hebt sich jedoch deutlich ab: hier sind es 17 LEDs!

Das Gehäuse des Kindle-Modells von 2019 (links) ist flacher und feiner abgerundet, als der Vorgänger (rechts). (Klick zum Vergrößern)
Das Gehäuse des Kindle-Modells von 2019 (links) ist flacher und feiner abgerundet, als der Vorgänger (rechts). (Klick zum Vergrößern)

Mit der beleuchteten Lesefläche, dessen Lichtstärke wie beim Kindle Paperwhite an unterschiedliche Lichtsituationen manuell angepasst werden muss, ist der wesentliche Nachteil des kleinen Kindle verschwunden.

Die Unterschiede zum Kindle Paperwhite

Wo also gibt es noch Unterschiede zum Kindle Paperwhite 2019 und 2021?

Nicht nur die Geräte sind fast gleich geworden, sondern auch die Verpackung. (Klick zum Vergrößern)
Nicht nur die Geräte sind fast gleich geworden, sondern auch die Verpackung. (Klick zum Vergrößern)
  • Die Lesefläche ist beim kleinen Kindle weiterhin leicht ins Gehäuse zurückgesetzt, während sie beim Paperwhite plan mit dem Gehäuse abschließt. Das ist kein Vor- oder Nachteil, sondern eine Frage der persönlichen Vorliebe. Da beide Geräte per Wisch- oder Tippgeste auf dem Bildschirm weitergeblättert werden, ist die Fläche beim kleinen Kindle zumindest klar zu ertasten. Wegen des tablet-artigen Looks gilt das Design des Paperwhite als zeitgemäßer, aber das ist Geschmackssache. Mit seinem 6,8-Zoll-Display ist der Paperwhite 2021 etwas größer als sein Vorgänger von 2019. Obwohl das Gehäuse nur 9 mm schmaler und 7 mm höher ist, ist die Lesefläche rund 1,5 Zentimeter höher und breiter.
  • Das kleine Modell hat eine fast nur halb so geringe Pixeldichte wie die Kindle Paperwhites. Schriften und Grafiken sind daher auf dem Paperwhite weitaus schärfer dargestellt und ohne sichtbare »Treppenstufen«. Wenn man jedoch nicht den direkten Vergleich hat, und immer auf dem etwas schlechteren Display des kleinen Kindle liest, fällt dies nicht auf. Die Größe der Lesefläche ist auf allen Geräten mit 6-Zoll-Diagonale identisch.
  • Das Gehäuse des kleinen Kindle ist ansonsten tatsächlich etwas kleiner als das des Paperwhite 2019, 3 Millimeter schmaler, 7 Millimeter kürzer, aber 0,5 Millimeter höher. Der Kleine ist 8 Gramm leichter als der Paperwhite in der WLAN-Variante.
    Der kleine Kindle ist in schwarzer und weißer Ausführung erhältlich, den Paperwhite gibt es aktuell nur in Schwarz.
  • Als einziges Gerät kann auf dem Kindle Paperwhite 2021 die Farbtemperatur des Displays eingestellt werden bzw. lässt sich diese automatisch nach Tageszeit ändern. Ein gelberes Licht in den Abendstunden soll für besseren Schlaf sorgen.
  • Der Kindle Paperwhite ist wasserfest, kann also mal in die Badewanne fallen, oder man kann bei Regen an der Bushaltestelle lesen. Das kleine Modell ist nicht wasserfest.
  • Das kleine Modell hat nur 4 GByte Speicher, den Paperwhite gibt es mit 8 oder 32 GByte. Bei Buchdateien macht dies kaum einen Unterschied, zumal man auf seine Bibliothek stets via Cloud zugreifen kann. Beide Geräte können mithilfe eines externen Lautsprechers oder Kopfhörers via Bluetooth-Verbindung Hörbücher von Audible abspielen, die schon einmal 400 oder mehr Megabyte an Speicherplatz benötigen, sodass bei 4 GByte der Platz knapp werden könnte. Allerdings sind beide Geräte im Vergleich zum Smartphone keine komfortablen Hörbuch-Abspielgeräte. Schaltet man sie beispielsweise aus, wird auch die Wiedergabe abgebrochen. Anschlussbuchsen für kabelgebundene Kopfhörer hat keines der Modelle.
  • Den Kindle Paperwhite 2021 gibt es zusätzlich in einer »Signature Edition«. Bei dieser Variante passt sich die Display-Helligkeit automatisch an das Umgebungslicht an. Zudem kann das Gerät zusätzlich zum USB-Kabel auch kabellos geladen werden.

Und was ist gleich?

Softwareseitig sind alle Geräte absolut identisch. Lesezeichen, Markierungen, Übersetzungen, Einstellungen für die Textdarstellung – all das ist auf beiden Geräten gleich, sofern man die aktuellen kostenlosen Updates der Software aufgespielt hat. In der Regel geschieht dies automatisch.

Obwohl die Lesefläche beim Kindle Paperwhite plan mit der Gehäuseoberfläche ist (schwarz) finden wir das Gehäuse des Kindle (weiß) harmonischer abgerundet. (Klick zum Vergrößern)
Obwohl die Lesefläche beim Kindle Paperwhite plan mit der Gehäuseoberfläche ist (schwarz) finden wir das Gehäuse des Kindle (weiß) harmonischer abgerundet. (Klick zum Vergrößern)

Alle Geräte werden üblicherweise mit dem WLAN verbunden, um E-Books und Hörbücher auf das Gerät zu laden. Vom Paperwhite 2019 gibt es noch eine teurere Variante mit zusätzlichem Mobilfunkzugang. Vom Paperwhite des Jahres 2021 gibt es keine Mobilfunkvariante mehr.

Wie alle Kindle-Lesegeräte sind die Amazon-E-Reader fürs Lesen von bei Amazon gekauften E-Books konzipiert. Das Epub-Format wird aus politischen Gründen nicht unterstützt, daher kann man mit den Kindle-Geräten auch nicht die Onleihe der öffentlichen Bibliotheken nutzen.

Stattdessen wird man beim ersten Einschalten sanft – und wie immer die ersten Monate kostenfrei – dazu gedrängt, ob man nicht die Amazon-Leseflatrate nutzen wolle (Kindle Unlimited), die jedoch nur für diejenigen attraktiv ist, die viel Self-Publishing-Titel lesen. Aktuelle Bestseller von Verlagen sind im Sortiment der Amazon-Leseflatrate nicht zu finden. Auch ein Audible-Abo wird abgefragt. Man sollte also erst mal tapfer die weniger optisch hervorgehobenen Nein-Links suchen und klicken.

Bei der Konfiguration wird das Gerät mit dem WLAN verbunden. Vorsicht: Das eigene WLAN-Passwort sollte man aus Sicherheitsgründen nicht auf Amazon-Servern speichern und den Haken bei der Option rausnehmen. (Klick zum Vergrößern)
Hier deutlich erkennbar: Das im Gehäuse leicht versenkte Display des Einsteiger-Kindle. Bei der Konfiguration wird das Gerät mit dem WLAN verbunden. Vorsicht: Das eigene WLAN-Passwort sollte man aus Sicherheitsgründen nicht auf Amazon-Servern speichern und den Haken bei der Option rausnehmen. (Klick zum Vergrößern)

Fazit: Welches Gerät für wen?

Der kleine Kindle kann alles, was der Paperwhite 2019 auch kann. Die geringfügig schlechtere Ausstattung (geringere Auflösung, weniger Speicher, nicht wasserfest), spielt in der Lesepraxis jedoch kaum eine Rolle.

Das einzig mitgelieferte Zubehör ist bei allen Geräten nur ein USB-Kabel. Selbst der Lade-Adapter für die Steckdose ist nicht dabei. (Klick zum Vergrößern)
Das einzig mitgelieferte Zubehör ist bei allen Geräten nur ein USB-Kabel. Selbst der Lade-Adapter für die Steckdose ist nicht dabei. (Klick zum Vergrößern)

Deutlich anders sieht das mit dem Kindle Paperwhite des Jahres 2021 aus. Mit dem größeren Display und der einstellbaren Farbtemperatur bietet er mehr Komfort als sein Vorgänger. Einen ausführlichen Test des Kindle Paperwhite 2021 und einen Vergleich der Modellvarianten finden Sie hier im literaturcafe.de.

  • Kindle Paperwhite 5/11. Generation (Modelljahr 2021)
    Kindle (2022) – Der bisher leichteste und kompakteste Kindle, jetzt mit hochauflösendem 6-Zoll-Display mit 300 ppi und doppelter Speicherkapazität. Elektronik. KINDLE. ISBN/EAN: 0840268916114. 109,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige
  • Der Kindle Paperwhite 4/10. Generation (Modelljahr 2019):
    Kindle Paperwhite, Zertifiziert und generalüberholt – mit Werbung. Elektronik. Amazon. ISBN/EAN: 0840080582740.  » Bestellen bei amazon.de Anzeige
  • Der »kleine« Kindle:
    Kindle (2022) – Der bisher leichteste und kompakteste Kindle, jetzt mit hochauflösendem 6-Zoll-Display mit 300 ppi und doppelter Speicherkapazität. Elektronik. Amazon. ISBN/EAN: 0840268961879. 99,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige

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8 Kommentare

  1. Vielen lieben Dank für diesen überaus hilfreichen Beitrag! Ich bin aktuell bei der Kaufentscheidung und habe mir genau die Fragen gestellt, die ihr hier beantwortet habt. Ich bin nun um einiges schlauer – und werde mangels aktueller Angebote noch warten 😉

  2. Sehr lobenswerte und gründliche Gegenüberstellung! Ich gebe nun doch mal meinen Widerstand gegen Kindle auf, denn mit mehreren Tolinos nacheinander habe ich mich oft geärgert. Man kann übrigens mit calibre auch epub-Bücher Kindlefähig konvertieren! Da ist man nicht gezwungen, bei Amazon zu kaufen.
    Dank des nützlichen Hinweises aufs gegenwärtige Sonderangebot schalte ich jetzt gleich mal rüber zum Giganten.

  3. Äh … ich habe hinübergeschaltet und bin gleich zweifach zurückgeprallt: Erstens kostet das gerät gleich 20 EUR mehr, wenn man diese dreisten Werbeeinblendungen nicht will, zweitens erhalte ich dank einer Reihe alarmierender neuerer Bewertungen den Eindruck, dass der Paperwhite sich enorm verschlechtert hat. Wahrscheinlich soll man so zum Oasenleser gestupst werden. Also doch kein Kindle … ich habs ja gleich gewusst!

  4. Ja, ich habe beide Geräte diese Woche gekauft – mit einem Preisunterschied von 40 EUR. Musste dann feststellen, dass der (kleine) Kindle keinen merklichen Unterschied in der „sichtbaren“ Auflösung zeigt. Mittlerweile haben beide Varianten auch den gleich großen Speicher von (etwa) 8 GB!
    Da bliebe nur noch die sogenannte „Wasserfestigkeit“. Vor einem leichtfertigen Vertrauen darauf, wird im Online-Handbuch ganz entschieden gewarnt. Man muss – im Falle des Falles – ganz schöne „Verrenkungen“ anstellen, damit das der Paperwhite schadlos übersteht.

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