Amazon macht das Lesen englischer eBooks auf dem iPhone, iPad und iPod touch einfacher. Ab Version 2.2 der Kindle-Lesesoftware für die mobilen Geräte ist kostenlos das »New Oxford American Dictionary« integriert, mit dem sich zu unbekannten Wörtern eine ausführliche englische Worterklärung anzeigen lässt. Es ist zwar kein Englisch-Deutsch-Wörterbuch, aber dennoch kann eine Umschreibung beim Verständnis des englischen Textes helfen. Die Version 2.2 der Lesesoftware steht ab sofort im App-Store von Apple zum Download bereit.
Das Wörterbuch umfasst 250.000 Begriffe. Es ist nach dem Download der Kindle-Lesesoftware nicht sofort verfügbar. Zunächst muss in einem englischen eBook ein Begriff markiert werden, dann lädt sich das Wörterbuch herunter und ist danach auch ohne Netzanbindung verfügbar. Mit Netz kann über Links der Begriff zusätzlich bei Google und Wikipedia nachgeschlagen werden.
Hilfreich bei der Lektüre englischsprachiger Originaltexte
Damit bietet die Kindle-Lesesoftware fürs iPhone nun den gleichen Service wie Apples iBooks-Software, die ebenfalls das New Oxford American Dictionary integriert hat. Anders als bei der iBooks-Anwendung kann bei Amazon auf das Wörterbuch zusätzlich regulär über die eBook-Bibliothek zugegriffen werden, sodass sich Wörter auch ohne Textbezug nachschlagen lassen. Bei Apples iBooks sind Worterklärungen nur unmittelbar in Texten abrufbar.
Da bei Amazon im Gegensatz zu Apples iBooks-Store aktuelle deutschsprachige Bücher so gut wie nicht erhältlich sind, ist das Wörterbuch hilfreich bei der Lektüre englischsprachiger Originaltexte.
Amazons eigenes Lesegerät Kindle hatte das »New Oxford American Dictionary« immer schon integriert. Aktuell (noch?) nicht verfügbar ist das Wörterbuch für die Kindle-PC-Lesesoftware. Hat man das Wörterbuch auf dem iPhone heruntergeladen, wird das Nachschlagewerk zwar in der Bibliothek der PC-Version angezeigt, es lässt sich jedoch nicht öffnen.
Die gekauften ektronischen Bücher von Amazon lassen sich sowohl auf der eigenen Kindle-Hardware, als auch mit der Software für iPhone, iPad und Desktop-Rechner lesen.
Amazon-Chef: Ändern der Schriftgröße verhindert Einsatz des EPUB-Standards beim Kindle
Amazon setzt bei seinen eBooks auf ein eigenes proprietäres Datenformat und unterstützt nicht das EPUB-Standardformat, wie dies z.B. bei Apple der Fall ist.
Amazon Chef Jeff Bezos kann nur eine fadenscheinige und reichlich absurde Ausrede anbieten, warum man das Standardformat nicht unterstützt. In einem Interview mit der Zeitung USA-Today sagte er zur Begründung:
Wir bei Amazon entwickeln uns so rasch fort, sodass uns unsere eigenen Standards erlauben, neue Dinge schneller zu integrieren. Zum Beispiel: Whispersync (das einen kabellosen Abgleich der gekauften Bücher zwischen den Geräten ermöglicht) und das Ändern der Schriftgröße.
Andere Standard-Formate integrieren später auch einige dieser Dinge. Aber wir bewegen uns so schnell weiter, um das was möglich ist zu verbessern. Da ist es hilfreich, wenn man nicht darauf warten muss, bis ein von Dritten definierter Standard mithalten kann.
Das Ändern der Schriftgröße – das älteste aller eBook-Eigenschaften – als Innovation zu bezeichnen und als Ausrede für das nicht unterstützte EPUB-Format heranzuziehen, das dürfte selbst technisch nicht so versierte eBook-Leser zum Schmunzeln bringen und in Bezos Augen eher Dollarzeichen erkennen lassen.