Unter dem Titel »Vom Blogger zum Bestsellerautor« berichtet die Frankfurter Buchmesse darüber, welche Rolle das Internet für die chinesische Verlagsbranche spielt. China ist im kommenden Jahr 2009 Gastland der Messe.
»Innerhalb kürzester Zeit hat das Internet die verkrusteten Strukturen der chinesischen Buchbranche aufgebrochen«, schreibt Dr. Jing Bartz, die das Außenbüro der Franfurter Buchmesse in Peking leitet. Ursprünglich im Netz veröffentlichte Texte erscheinen immer häufiger in gedruckter Form auf den Bestsellerlisten. Generell boomen im Netz veröffentlichte literarische Texte und E-Books. »Allerdings«, so sagt uns Britta Friedrich von der Frankfurter Buchmesse in einem Gespräch, »darf man sich beim Begriff E-Book nicht täuschen lassen, da eine Studie des »China Book Business Report« unter diesem Begriff sämtliche literarischen und im Netz veröffentlichten Texte zusammenfasst«. Somit verdienen auch nur die wenigsten der ausschließlich im Netz veröffentlichenden Autoren Geld mit ihren Texten. Die literarischen Netzangebote in China finanzieren sich zum Teil durch Werbung.
Durch die im Netz neu zu entdeckenden Talente werden Literatur-Scouts und -Agenten in China immer wichtiger. Ein Berufsbild, das dort relativ neu ist. Inhaltlich bewegen sich die Texte meist im Unterhaltungsbereich, doch bietet das Internet in China – trotz staatlicher Zensur – auch für politische Texte mehr Freiräume.