Kreatives Schreiben ist ja schon eine Kunst für sich. Wie schwer muss es erst sein, einen literarischen Text in einer fremden Sprache zu verfassen? Der Adelbert-von-Chamisso-Preis zeichnet seit 1985 Autoren aus, die genau dieses bewerkstelligen und als Ausländer ihren Teil zur Deutschen Literatur beitragen. Chamisso selbst war mit seiner Familie während der französischen Revolution aus der Champagne nach Berlin geflohen und schrieb dort unter anderem »Peter Schlemihls wundersame Geschichte«. Am 21. August jährt sich sein Todestag zum 169. Mal.
In vier bis fünf Sätzen etwas zum nächsten Jubilar zu sagen ist nahezu unmöglich. Der Versuch ist vermutlich sogar strafbar. Kaum jemand hat unsere Welt so sehr beeinflusst wie Friedrich Wilhelm Nietzsche. Das beweisen nicht zuletzt die Nietzsche-Artikel auf Wikipedia: 107 Jahre nach seinem Tod am 25. August kann man sich dort in mehr als 65 Sprachen über den Philosophen informieren.
Ähnlich wie Chamisso wurde auch Franz Werfel posthum zum Namensgeber einer Auszeichnung. Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird seit 2003 alle zwei Jahre in der Frankfurter Paulskirche verliehen und ehrt Menschen, die sich gegen Vertreibung und Völkermord einsetzen. Der am 26. August 1945 gestorbene Schriftsteller hatte in seinen Werken (z. B. »Die vierzig Tage des Musa Dagh«) immer wieder Genozid und Verfolgung angeprangert. 1938 hatte er selbst vor den Nazis aus seiner österreichischen Heimat in die USA fliehen müssen.