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Pressekonferenz: Vor 14 Jahren startete der erste Buchmesse-Podcast

Blick hinter die Kulissen: So entsteht unser Podcast 4
Diesen Zoom H1 MP3-Rekorder gab es vor 14 Jahren noch nicht. Tatsächlich verwendeten wir damals zur Aufnahme einen Edirol R-1, ein Gerät wie ein halber Backstein.

Podcasts sind der neueste heiße Scheiß – auch auf der Frankfurter Buchmesse 2019, auf der es erstmals einen Bereich »Frankfurt Audio« gibt. Dabei war es das literaturcafe.de, das bereits im Jahre 2005 den ersten Buchmesse-Podcast produzierte und diesen seinerzeit auf der morgendlichen Pressekonferenz vorstellen durfte. Hören Sie hier das historische Tondokument.

Es war im Spätsommer des Jahres 2005. Meine Kollegin Eileen Stiller und ich riefen damals bei den Verlagen an, um für die Buchmesse im Oktober Interviewtermine mit Autorinnen und Autoren auszumachen. »Wir kommen mit dem Mikro, es werden Audio-Interviews für den Buchmesse-Podcast des literaturcafe.de sein.« Bei den Verlagen herrschte Unverständnis und Ratlosigkeit. »Wo werden die Interviews denn zu hören sein? Im Internet?! Und wie lange sind die dann da online? Ein Pod… was? Was soll das sein?«

Wir erklärten es geduldig. Man bliebt zwar skeptisch, und dennoch bekamen wir Interviewtermine auch mit den ganz Großen. So entstand damals das erste Interview mit dem unvergesslichen Roger Willemsen, als Reinhold Messner plötzlich den Raum betrat. Wir sprachen damals mit Elke Heidenreich und Robert Gernhardt. Harald Welzer warnte noch nicht vor den Gefahren der digitalen Welt, sondern forschte darüber, wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden.

Es sind legendäre Tondokumente, die damals und in den Folgejahren auf der Frankfurter Buchmesse entstanden sind und die tatsächlich bis heute im literaturcafe.de online sind!

Heute im Jahre 2019 ist sehr viel über Podcasts auf der Buchmesse zu lesen, doch damals wusste die Presse mit diesem Begriff noch nichts anzufangen. Wir verschickten eine Pressemeldung, die auch in den Fächern des Pressebereiches auslag, doch das Interesse war gleich null. So ist eben das traurige Schicksal der Pioniere.

Doch dann, am zweiten Messetag, dem 20. Oktober 2005, erreichte uns eine E-Mail von höchster Messestelle: Holger Ehling, seinerzeit Leiter der Unternehmenskommunikation und Vizedirektor der Buchmesse, zeigte sich begeistert von unserem Projekt und schlug vor, dass ich am darauffolgenden Tag beim morgendlichen Pressebriefing den internationalen Pressevertretern das Projekt erkläre und dort erläutere, was Podcasting ist.

Ich schnappte mein Mikrofon, nahm die drei Minuten auf, die ich dafür hatte, und stellte die Podcast-Folge noch am selben Tag online. Und dort kann das historische Tondokument auch heute noch im literaturcafe.de nachgehört werden.

Erstaunlich, dass man das Ganze 1:1 auch heute noch genau so erzählen und vorstellen kann und sich Podcasting nach 14 Jahren immer noch so präsentiert wie 2005. Im Jahre 2019 müsste man höchstens an der ein oder anderen Stelle Streaming-Anbieter wie Spotify erwähnen.

Hören Sie unten im Player die fast schon historischen drei Minuten aus der Buchmesse-Pressekonferenz vom 21. Oktober 2005.

Und wenn Sie hören wollen, was ich 14 Jahre später zum Thema Podcasting zu erzählen habe (damals sprach ich es noch sehr amerikanisch als »Podcästing« aus), so besuchen Sie meinen Workshop am Buchmesse-Donnerstag, 17.10.2019 von 13:30 bis 14:30 Uhr in der Frankfurt Authors Lounge in Halle 3.0, Stand K1. Oder kommen Sie zur hochkarätig besetzten Runde »Podcasts: Wie Verlage und Autor:innen das Medium optimal nutzen« auf der Frankfurt Authors Stage in Halle 3.0, K 15 am Freitag, 18.10.2019 von 11:00 bis 12:00 Uhr. Alle Infos zu den Messe-Terminen finden Sie hier.

Achja: Auch 14 Jahre später gibt es noch den 2006 preisgekrönten Podcast des literaturcafe.de, und er wird auch 2019 zum Buchmesse-Podcast mit Gesprächen u. a. mit Isabel Bogdan, Juan Moreno, Martin Sonneborn und John Strelecky. Abonnieren Sie den Podcast z. B. bei Apple oder Spotify.

Wolfgang Tischer

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