Ab und zu erreichen uns auch Fragen zu Rechtschreibproblemen; nun, das schmeichelt uns, denn wir bemühen uns zwar redlich, sind aber eigentlich keine Spezialisten. Doch in diesem Fall sind wir uns einig: Es muss »Mann, das gibt’s doch nicht!« heißen.
Diese Formeln am Anfang oder Schluss eines Satzes gehören grammatisch zu den Gesprächspartikeln. Sie sollen Aufmerksamkeit hervorrufen, was meist noch durch erhöhte Lautstärke unterstützt wird. Verbreitet sind für diesen Zweck religiöse Beschwörungsformeln wie Jesus, Gott, Joseph & Maria, Herrgott, Teufel noch mal, Himmel u.s.w., häufig erweitert durch die Präposition bei (siehe auch Asterix: Beim Teutates), oder weltliche wie etwa Mensch oder Mann.
In diesem Mann steckt noch die ursprüngliche Bedeutung Mensch – die heute vor allem im man oder jemand oder manche steckt. Das stammt aus der Zeit, als die Frauen von den Männern noch nicht als Menschen angesehen wurden, etwa bei den alten Griechen oder Römern: Da galt männliches Geschlecht=Mensch. Und das schlägt sich eben in der Sprache nieder, sei es nun Mann, homme oder (englisch) man.
Wer also im Gespräch einen Satz mit Mann beginnt, der ruft gewissermaßen die ganze Menschheit zum Zeugen auf.