StartseiteLiterarisches LebenFantasy-Autorin Farina de Waard: »Ich habe mich bei keinem Verlag beworben«

Fantasy-Autorin Farina de Waard: »Ich habe mich bei keinem Verlag beworben«

Fantasy-Autorin Farina de Waard (Foto: Birgit-Cathrin Duval)
Fantasy-Autorin Farina de Waard (Foto: Birgit-Cathrin Duval)

Mit dem ersten Band ihres Fantasy-Epos’ »Zähmung – Das Vermächtnis der Wölfe« hat Farina de Waard den 1. Platz beim »Indie-Autor-Preis 2015« gewonnen. »High-Fantasy, die Raum für die Fantasie Lesers lässt«, urteilt die Jury.

Im Interview erzählt Farina de Waard, warum sie nicht die typische Self-Publisherin ist, wie der Besuch einer Postfiliale sie in den Buchhandel brachte und wie ihre Fantasy-Welt ins echte Leben überspringt.

Zwei Jahre schrieb Farina de Waard am ersten Band »Zähmung«. Doch diese 800 Seiten sind erst der Anfang. Insgesamt plant die Autorin sechs Bände von »Das Vermächtnis der Wölfe«. Alle Titel werden mit Z beginnen. Band 2 »Zorn« soll im Mai 2015 erscheinen.

Für ihr Epos hat die Autorin einen eigenen Verlag gegründet. Zunächst, so erzählt sie im Interview, das Sie am Ende dieses Beitrags komplett ansehen können, hatte sie alles vorbereitet, um sich mit dem Text bei einem Verlag zu bewerben. Doch dann entschied sie sich dagegen und schickte ihr Manuskript nicht ab. Sie selbst schätze die Chancen als gering ein, dass ein Verlag an einem über sechs Bände konzipiertem Epos einer unbekannten Jungautorin interessiert sei. Außerdem wollte sie alles rund ums Büchermachen selbst kennenlernen.

Farina de Waard sieht sich nicht als typische Self-Publisherin. In der Tat erstaunt es, dass ihre Autorenkarriere nicht mit einem E-Book begannt. Stattdessen ließ sie in einer Druckerei eine Auflage drucken. Die wenigsten in ihrem Bekanntenkreis hatten einen E-Reader, sodass de Waard auf das Papierbuch setzte.

Farina de Waard ist das gelungen, wovon viele Self-Publisher und Indie-Autoren träumen: Der Buchgroßhändler KNV nahm »Zähmung« in seinen Bestand auf, sodass es im Buchhandel einfach zu bekommen ist. Einige Buchhandlungen haben das Buch sogar vorrätig.

Buch »Zähmung« von Farina de Waart

Wie es dazu kam, das lag weniger an der Planung, sondern an einem unglaublichen Zufall. Als Farina ihr Buch verschicken wollte und in einer Postfiliale verschiedene Optionen und Umschläge ausprobierte, wurde eine andere Kundin neugierig und zeigte großes Interesse an dem gut gestalteten Buch. Und diese Kundin war zufälligerweise eine der Einkäuferinnen des Stuttgarter Buchgroßhändlers.

Ebenfalls eher untypisch setzte Farina de Waard bei Werbung und PR nicht primär aufs Web und die Sozialen Medien. Natürlich gibt es eine ebenfalls gut und passen gestaltete Website über Buch und Autorin, doch ihren Bekanntheitsgrad steigerte die Fantasy-Autorin mit einem großen Bericht in den Stuttgarter Nachrichten. Sie ging einfach auf die Redakteure zu und auch dort war man von ihrem Buch begeistert. Seitdem hat die Autorin jederzeit eine umfangreiche und beeindruckende Pressemappe parat – natürlich mit einem professionellen Autorenfoto.

Es sei zwar großartig, dass man über die sozialen Medien mit Lesern in Kontakt treten könne, doch nachwievor erreicht man mehr und andere Personen über die klassischen Medien, erzählt de Waard im Gespräch mit dem literaturcafe.de.

Die Coverzeichnung mit dem Wolfskopf hat Farina de Waard selbst entworfen und von einem Grafiker in ein stimmiges Buchcover umwandeln lassen.

Schreibkurse hat sie nie besucht. Aber sie hat viele andere Bücher gelesen und analysiert, was ihr daran gefällt und was nicht und woran das genau liegt. Insgesamt elf Testleser und Lektoren haben ihr geholfen, Sprache und Plot stetig zu verbessern.

Als wichtig erachtet Farina de Waard auch ihr Image als Fantasy-Autorin. Dazu gehört es, dass sie mit einer echten Feder signiert und bei Lesungen in selbst genähten, mittelalterliche anmutenden Kleidern auftritt. Zur Leserbindung setzt Farina de Waard zudem auf Merchandising. So kann man über ihre Website beispielsweise einen Bilur, den magischen Stein aus ihren Büchern, erwerben.

Und wie kam die Autorin auf den Namen »Farina de Waard«? Da lacht sie, denn den haben ihr ihre Eltern gegeben. Auch das klingt fast unglaublich, aber Farina de Waard ist kein Pseudonym, sie trägt wirklich diesen Namen holländischen Ursprungs, der perfekt zu ihren Büchern passt.

Sehen und hören Sie hier das vollständige und ungekürzte Interview mit Farina de Waard, das kurz nach der Preisverleihung des »Indie-Autor-Preis« auf der Leipziger Buchmesse entstanden ist.

Farina de Waard: Zähmung: Das Vermächtnis der Wölfe 1: Das Vermächtnis der Wölfe - Teil 1. Taschenbuch. 2013. Fanowa Verlag. ISBN/EAN: 9783945073001
Farina de Waard: Zähmung (Das Vermächtnis der Wölfe 1). Kindle Ausgabe. 2017. Knaur eBook. 6,99 €  » Herunterladen bei amazon.de Anzeige

»Ein stimmiges und spannendes Gesamtkonzept«

Klicken Sie hier und lesen Sie die Laudatio, die Jury-Mitglied und literaturcafe.de-Herausgeber Wolfgang Tischer bei der Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse gehalten hat.

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4 Kommentare

  1. Wegen mir könnte ja schon Mai sein.. Ich warte sehnsüchtig auf Zorn und habe Zähmung verschlungen.

    Danke für die Vorstellung von Farina, lieber Wolfgang – das is ne ganz liebe. Hatte die besondere Freude, sie zufällig in der S-Bahn kennen zu lernen und ihre Bücher dann tragen zu dürfen *g*

    • Lieber Brad Roderick,

      zunächst: Danke für das Lob!

      Screenshot der Indie-Autor-Preis-WebsiteUnd: Ja, ich kann den Schmerz verstehen. Aber der von Neobooks veranstaltete Preis hat wirklich den Eigennamen »Indie Autor Preis«. Offensichtlich hat den seinerzeit der SEO-Beauftragte diktiert. Ich selbst bin auch immer versucht, zumindest die rechtschreibkonformen Bindestriche einzufügen. Aber da es ein Eigenname ist, bleibt das so stehen. Wobei ich gerade auf der Preis-Website sehe, dass dort im Titel, Logo und bei der Ankündigung für den nächsten Wettbewerb die Version ohne Bindestrich steht, während im Text Bindestriche gesetzt sind.

      Also mache ich jetzt eines: Ich füge im Artikel oben mal nachträglich Bindestiche hinzu 🙂

      Beste Grüße
      Wolfgang Tischer
      literaturcafe.de

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