Die Vorleser im ZDF: Eine Woche vor der Ausstrahlung der ersten Folge der neuen Literatursendung hat sich Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de mit den beiden Moderatoren Amelie Fried und Ijoma Mangold unterhalten. Zudem finden Sie hier einen ausführlichen Bericht über die neue Literatursendung im ZDF.
Amelie Fried ist sicherlich auch Nicht-Lesern als Moderatorin und Journalistin bekannt, anders ist es bei Ijoma Mangold, der jedoch zumindest in literarischen Kreisen z. B. als Bachmannpreis-Juror bekannt sein sollte. Da man seinen Namen nun öfters hören wird, wollte Wolfgang Tischer zunächst einmal wissen, wie man den Vornamen Ijoma korrekt ausspricht.
Im Interview geht es zudem um die Frage, worin der Unterschied zwischen Literaturvermittlung im Feuilleton einer Zeitung und im Fernsehen liegt. Und fürchtet sich Amelie Fried schon davor, künftig von Büchern und Manuskripten überhäuft zu werden?
Zitate aus dem Interview mit Ijoma Mangold,
das Sie in voller Länge im Audio-Podcast (siehe unten) anhören können:
»Man muss das Lampenfieber haben, aber die anderen sollen es nicht sehen. Wenn man das hinkriegt, ist es glaube ich ganz gut.« (Über seine Premiere als Moderator)
»Ich bin eigentlich ein angenehmes freundliches Temperament, das aber in literarischen Fragen auch zu scharfen Aussagen neigen kann. Ich hoffe, beide Seiten in die Sendung einzubringen.«
»Ich kann mich über das ästhetisch Missglückte und Verlogene schon stark aufregen.«
»Es ist ganz bestimmt nicht so, dass von mir die Hochliteratur kommt und von Frau Fried die Unterhaltungsliteratur.«
»Wenn es einem Buch der Trivialliteratur gelingt, etwas, was für unsere Zeit symptomatisch ist, auf den Punkt zu bringen, dann finde ich das als Phänomen spannend.«
»Eine widerlich, puritanisch-verlogene, mit schlimmem Moralzeigefinger arbeitende schwüle Literatur, die ich wirklich grauenhaft finde.« (Über die Vampir-Romane von Stephenie Meyer)
»Mir geht es nie darum, dass meine Empfehlung befolgt wird, sondern was mich viel mehr interessiert, ist, dass meine Argumente als interessant empfunden werden, selbst wenn man der Leseempfehlung nicht folgt.«
Zitate aus dem Interview mit Amelie Fried,
das Sie in voller Länge im Audio-Podcast (siehe unten) anhören können:
»Es ist keine schlechte Sache zu wissen, wie es ist, wie man Bücher schreibt, was es bedeutet, wie viel Arbeit das ist. Das gibt in jedem Fall schon mal Respekt für die Arbeit anderer Kollegen, aber ich denke, es sind zwei ganz getrennte Tätigkeiten.« (Die Buchautorin Amelie Fried über die Moderatorin Amelie Fried)
»Die primäre Idee ist nicht die Kritik in der Sendung, sondern es wird um Buchempfehlungen und Gespräche über Bücher gehen. Es wird keine Rubrik geben, die heißt “Der Verriss”«.
»Ein gutes Buch ist eines, das mich sowohl intellektuell fordert, wie emotional erreicht; es ist ein Buch, das mich überrascht und das mich fesselt – das ist aber sicher etwas, was alle Menschen unter einem guten Buch verstehen.«
»Das einzige, um was ich wirklich bitte: Ich möchte nicht Manuskripte oder books on demand oder solche Dinge zugeschickt bekommen. Das hat in der Sendung überhaupt keinen Platz, das kann ich sowieso nicht lesen und das wandert wirklich leider ungelesen in Ablage 17. Ich kann das auch nicht zurückschicken. Bitte nichts unaufgefordert an mich schicken.«
»Man darf sich jetzt nicht vorstellen, dass wir jetzt wie die Berserker aufeinander einschlagen. Es ist nicht das literarische Quartett oder das literarische Duett, sondern es geht schon eher darum, Bücher anschaulich zu machen, vorzustellen und den Leuten Lust darauf zu machen.«
»Ich sehe es nicht so gerne, dass ich als Werbemittel [für Bücher] verwendet werde.«
Hören Sie die Interviews mit Amelie Fried und Ijoma Mangold in voller Länge in unserem Podcast, dem literarischen Radioprogramm im MP3-Format. Die Audiodateien können Sie über die Links unter diesem Beitrag runterladen oder gleich über den Player auf dieser Seite anhören oder per RSS-Feed mit Programmen wie Apple-iTunes abonnieren. So verpassen Sie keine neue Folge. Die Links zu den Feeds finden Sie rechts am Rand dieser Seite.
Bravo Amelie & Partner!
Mit Melanie´s Song würde ich singen: “You are back in town… ” und das ist so wichtig in Sachen Literatur, d.h. Kultur (gute Unterhaltung und Bildung). Sie sind unsere Anker-Frau! Da kann ich als leidenschaftlicher Hobbykoch auf den gelangweilten Danz & Co. danach verzichten.
Weitermachen! Horst G. aus Klütz in Mecklenburg