Der mit 50.000 Euro dotierte Georg-Büchner-Preis geht im Jahr 2021 an den Schriftsteller Clemens J. Setz. Die Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zeichnet »einen Sprachkünstler aus, der mit seinen Romanen und Erzählungen immer wieder menschliche Grenzbereiche erkundet«.
Weiter heißt es in der Begründung der Akademie:
Seine bisweilen verstörende Drastik sticht ins Herz unserer Gegenwart, weil sie einem zutiefst humanistischen Impuls folgt. Diese Menschenfreundlichkeit verbindet Clemens J. Setz mit einem enzyklopädischen Wissen und einem Reichtum der poetischen und sprachschöpferischen Imagination. Mit staunenswerter Vielseitigkeit demonstriert er eine radikale Zeitgenossenschaft, welche Buch um Buch die Schönheit und den Eigensinn großer Literatur beglaubigt.
Mit 38 Jahren ist Clemens Johann Setz, Jahrgang 1982, zudem der jüngste Preisträger, der diesen renommiertesten der deutschsprachigen Literaturpreise je bekommen hat. Bislang, so stellte es Angela Leinen bereits vor 10 Jahren fest, musste man eher alt und Mann sein, um Büchner-Preisträger zu werden. Zu den Preisträgern der seit 1951 vergebenen Auszeichung zählen u. a. Erich Kästner, Gottfried Benn, Günter Grass, Martin Walser und Heinrich Böll. 70 Mal wurde der Preis vergeben, nur 11 Mal an Frauen. Im letzten Jahr (2020) gewann ihn die Lyrikerin Elke Erb, weitere Preisträgerinnen sind z. B. Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek, Brigitte Kronauer und Sibylle Lewitscharoff.
Der in Graz geborene Clemens J. Setz studierte an der dortigen Uni Mathematik und Germanistik, schloss das Lehramtsstudium jedoch nicht ab. Laut eigener Aussage begeisterte er sich in seiner Jugend erst spät für die Literatur und fürs Schreiben. 2007 erschien Setz’ Debütroman »Söhne und Planeten«. 2008 gewann er beim Bachmann-Wettbewerb den Ernst-Willner-Preis. Mit seinem Erzählband »Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes« erhielt er 2011 den Preis der Leipziger Buchmesse.
2019 hielt Clemens J. Setz die Klagenfurter Rede zur Literatur bei der Eröffnung des Bachmann-Preises. Die Rede trug den Titel »Kayfabe und Literatur«. Im Podcast des literaturcafe.de kann dazu ein Gespräch mit Clemens J. Setz angehört werden.
Der Georg-Büchner-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 6. November 2021 in Darmstadt verliehen.
Der jüngste Preisträger ist meines Wissens Durs Grünbein, er war damals 33 Jahre alt, als man ihm den Preis zusprach.