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Autorenfehler Einschreiben – GMX bringt Unsinn online

Warum sollten Autoren online nicht die gleichen Fehler machen wie offline? Da soll es doch in der Tat Autoren geben, die ihr Manuskript per Einschreiben an einen Verlag schicken. Schließlich will man sicher gehen, dass das Werk angekommen ist. Kein Verlag kann sich so später herausreden, er hätte das Manuskript nicht bekommen. Super Idee!

Wenn Sie es sich also bei einem Verlag gleich von Anfang an so richtig verscherzen wollen, dann sollten Sie bedenkenlos den Weg des Einschreibens wählen. Da weiß der Verlag gleich, dass sie ihm grundsätzlich Misstrauen oder an einer Form der Paranoia leiden. Ein durch und durch vertrauensvoller Start also. Niemand verschickt mehr Original-Manuskripte, die ein Einschreiben auch nur ansatzweise rechtfertigen würden!

GMX macht solchen Unsinn nun auch im Web möglich.

Da erreicht uns doch heue eine Mail, die wir fast schon als Spam abgetan hätten. Sie trägt ein rotes Ausrufezeichen und ist als wichtig gekennzeichnet. Eine Kennzeichnung, die Spam-Mails gerne einsetzen und die daher mittlerweile das Gegenteil bewirkt. Der Absender lautet “GMX Einschreiben” und erinnert in dieser Form auch an typische Spam-Absenderkennungen wie “Ihre Bank” oder “Buchhaltung”. Der Betreff lautet “Benachrichtigung über ein GMX Einschreiben von …”. Die Mail selbst fordert dazu auf, einen Link anzuklicken. Auch das ein typisches Element einer Spam-Mail, um zu prüfen, ob der Empfänger die Mail gelesen hat, was ihn als Spam-Adressat noch interessanter macht. Tunlichst sollte man solche Links nicht anklicken, auch wenn Sie z.B. vorgeben, man könne so die unerwünschte Werbung abbestellen. Das Gegenteil ist der Fall.

Unser Mauszeiger kreiste also schon über dem Button “Als Spam markieren”, als wir anhand weiterer Daten doch feststellen mussten, dass es sich hier tatsächlich um einen speziellen Dienst von GMX handelt. Statt die Mail direkt zu verschicken, bekommt der Empfänger eine Mail, dass der Absender gerne eine Mail schicken würde. Grandios! Über jenen Link, möge man die Mail abrufen, sodass der Absender darüber informiert wird und erfährt, ob der Empfänger die Mail abgerufen hat. Ob er sie gelesen hat, ist ja dann nochmals eine ganz andere Geschichte.

“Einschreiben” nennt GMX diesen mailtechnischen Unsinn, der eher einer postlagernden Sendung gleichkommt.

Gerne fordern wir unsere Besucher auf, uns Kurzgeschichten und Gedichte zu zusenden. Und obwohl wir natürlich in keinster Weise eine Veröffentlichung garantieren können und wollen, erhält jeder oder jede von uns eine Eingangsbestätigung des Textes. Wer aber einen Text auf der Poststelle hinterlegt und darauf wartet, dass wir ihn abholen, der wartet leider auch bei uns vergebens.

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