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Rowohlt fördert unbekannte Autoren mit »Literaturlinks« [Nachtrag: April! April!]

Fälschung: Downloadgutschein für ein eBook
Fälschung: Downloadgutschein für ein eBook

Natürlich – oder leider? – war diese Meldung unser Aprilscherz: Um unbekannte Autoren zu fördern und die eBook-Verbreitung anzukurbeln, liegt ab heute allen gedruckten Rowohlt-Büchern ein Download-Gutschein für  ein kostenloses eBook von unbekannten Autoren bei. Bestseller wie Wolfgang Herrndorfs »Tschik« werden mit Literaturneulingen gebündelt. »Literaturlinks« nennt Rowohlt diese Aktion.

Wir haben uns mit der liebevollen Gutscheingestaltung und den Verlinkungen angestrengt, sodass heute selbst im Hause Rowohlt Verwirrung herrschte, ob die Aktion nicht doch echt sei.

Hinzu kamen angebliche Zitate vom Rowohlt-Marketingchef, die von uns ebenso frei erfunden waren, wie die vom VS-Vorsitzenden.

Doch keine Chance für unbekannte Autorinnen und Autoren?

Da nicht alle Bücher in den Regalen der Buchhandlungen unmittelbar mit dem Gutscheincode versehen werden könnten, so hatten wir geschrieben, seien die Buchhändler angewiesen, bei jedem verkauften Rowohlt-Buch einen Gutschein beizulegen. Hierzu wurden angeblich in den letzten Tagen Tausende von Gutscheinen an die Buchhandlungen verschickt. Die eBooks könne man dann bei der Telekom-Plattform PagePlace herunterladen.

Ein von uns frei erfundenes Rowohlt-Zitat lautete: »Wir können mit dieser Aktion sehr kostengünstig neue Texte und Autoren testen und sehen, ob sich die Downloadzahlen bestimmter eBooks aufgrund der Aktion positiv entwickeln. Natürlich planen wir, solche digitalen Bestseller auch als gedruckte Version auf den Markt zu bringen.«

Wir gaben vor, dass man bei Rowohlt nicht verheimliche, dass die Aktion auch dazu diene, dem Rowohlt Verlag mehr Marktanteile auf dem eBook-Sektor zu verschaffen. Die kostenlosen eBooks seien für alle gängigen Plattformen und Lesegeräte erhältlich.

»Natürlich legen wir großen Wert darauf, dass diese eBooks eine gewisse Qualität besitzen. Immerhin bündeln wir sie mit Bestsellerautoren wie Daniel Kehlmann«, legten wir dem Rowohlt Marketingleiter in den Mund. »Daher suchen wir händeringend noch gute Manuskripte unbekannte Autoren. Wichtig ist, dass die Texte bislang unveröffentlicht sind.«

Autorinnen und Autoren erhalten angeblich kein Honorar

Und um unseren Aprilscherz noch glaubhafter zu machen, erfanden wir eine kritische Gegenstimme. Denn völlig frei erfunden lautete es: »Für diese eBook-Aktion können wir leider keine Honorare zahlen. Jedoch erhalten die unbekannten Autorinnen und Autoren durch die Aktion eine große Aufmerksamkeit und neue Leser. Sofern die Werke später auch in gedruckter Form in die Buchhandlungen kommen, gibt es natürlich das übliche Autorenhonorar.«

Der Vorsitzende des Schriftstellerverbands (VS) sehe daher die Aktion sehr kritisch. Ihm legten wir das Zitat in den Mund: »Die Autorinnen und Autoren, die sich da bewerben, sollten sehr gut überlegen, ob sie ihre Arbeit einfach so an einen Verlag verschenken wollen. Unbekannte Autoren haben es natürlich schwer, Leser zu finden und die Aktion des Rowohlt Verlags kann da sicherlich hilfreich sein. Aber ich würde mir dennoch wünschen, dass die Autorinnen und Autoren ein kleines Honorar bekommen.«

Natürlich keine Infos bei Rowohlt

Die angebliche Literaturlinks-Mail-Adresse lief nicht bei Rowohlt auf, sondern bei uns, und die Absender wurden natürlich über den Scherz aufgeklärt.

Die Humorlosen unter ihnen, die auf den Scherz hereingefallen waren, zeigten sich erzürnt:

nicht lustig, ziemlich albern sogar…. spricht nicht für Sie!

Doch die meisten konnten über sich selbst lachen und freuten sich nachträglich über den Scherz:

Spitzenidee!  🙂
Voll reingefallen ….

Ein Aprilscherz der wahr werden könnte?

Viele Leser hatten natürlich dennoch den Aprilscherz erkannt, doch meinte man auch, dass die angebliche Aktion so gut sei, dass sich die Verlage vielleicht überlegen sollten, sie Wahrheit werden zu lassen. Warten wir also ab, ob’s demnächst nicht irgendwo doch Gutscheine gibt – und nicht nur am 1. April.

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2 Kommentare

  1. Das ist in meinen Augen eine hervorragende (noch dazu kostenlose) Marketingidee, deren Umsetzung die Verlage nicht viel kostet, einen Imagegewinn bringt und möglicherweise neue Besteseller produziert. Wenn das kein Verlag so oder ähnlich umsetzt, sind sie selbst schuld.

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