»Gott sei Dank habe ich das nicht gelesen!« Anja Jardine kann sich herrlich darüber amüsieren, wie viel Bedeutung Kritiker in ihre Erzählungen legen. Unser Gespräch beginnt mit dem Unterschied zwischen journalistischem und literarischem Schreiben. Recht bald aber entwickelt es sich zum trefflichen Beispiel dafür, wie weit doch die jeweiligen Interpretationen von Autor und Leser auseinanderklaffen können. Beispiel: Nix von wegen Sehnsuchts-Motiv – der vom Himmel herabstürzende Mond ist einfach nur ein absurdes Bild, das sich bei Turbulenzen in einem Flugzeug ergibt. Ein Glück, dass sich die Journalistin zur Veröffentlichung ihrer elf Erzählungen durchrang. Zu Unrecht war sie lange Jahre unsicher gewesen, ob ihre Geschichten überhaupt für andere Menschen interessant sein könnten.
Anja Jardine: Als der Mond vom Himmel fiel. Taschenbuch. 2011. btb Verlag. ISBN/EAN: 9783442741946