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Wie finde ich den richtigen Literaturagenten, Herr Meller?

Michael Meller (rechts) im Gespräch mit Wolfgang Tischer (Foto: Birgit-Cathrin Duval)
Michael Meller (rechts) im Gespräch mit Wolfgang Tischer (Foto: Birgit-Cathrin Duval)

Zusammen mit drei Kolleginnen vertritt der Literaturagent Michael Meller deutschsprachige Autoren wie Timur Vermes, Kai Meyer und Rebecca Gablé. Zu den Klienten der Agentur gehören aber beispielsweise auch Jonathan Franzen oder David Baldacci, sofern es um den deutschsprachigen Markt geht.

Auf der Bühne des Forums autoren@leipzig hat Michael Meller aus seinem Berufsalltag berichtet und erläutert, wie man als Autor den richtigen Literaturagenten findet – und mit welchen Mitteln Autoren um die Gunst der Agenten buhlen.

Seriöse Literaturagenten arbeiten ausschließlich auf Erfolgsbasis. Erst dann, wenn der Autor Geld vom Verlag bekommt, erhält auch der Agent seinen Anteil. Daher sind für einen Literaturagenten nur Texte und Autoren interessant, für die er reelle Chancen auf Vermittlung sieht. Doch was ist ein guter Text?

Die Schwerpunkte der Agenturen sind unterschiedlich. Für Meller zählt die Geschichte. Ein Autor muss etwas zu erzählen haben. Suhrkamp-Autoren, die Nabelschau betreiben, seien bei ihm fehl am Platze. Die Michael Meller Literary Agency hat sich auf gehobene Unterhaltungsliteratur spezialisiert, ein Schwerpunkt bildet die Fantasy.

Im Gespräch mit Wolfgang Tischer berichtet Michael Meller, warum die Vertragsunterzeichnung bei Verlagskonzernen oft länger dauert und warum man insbesondere bei der Verlagsabrechnung ganz genau hinsehen sollte.

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2 Kommentare

  1. Leidgenossen zwischen Krummer Lanke, Reichstag und
    Gedächtniskirche: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/das-geschaeft-mit-buechern-teppichhaendler-der-belletristik-1.1309001-2
    “Autoren zu finden ist gar nicht so einfach. Zwar landen täglich zwischen zehn und 20 Manuskripte im Postkasten von Michael Mellers Agentur. Da ist fast nichts dabei.” Gerade mal fünf Manuskripte hat Meller in 24 Jahren aus der Papierflut ziehen können, die am Ende als Bücher gedruckt wurden. Der bessere Weg sind Empfehlungen, eigene Ideen und hin und wieder auch mal interessante Gespräche auf Partys”, sagt Meller.”

    Er hat sich nun eingejobbt. “Und in den Jahrzehten seiner Tätigkeit hat M. 5 Texte “verwerten” können.
    Jedes 26.280te Manuskript hat bei M. Meller Erfolg –
    jedenfalls aus durchschnittlich 15 postalischen Sendungen pro Tag an die „Literary Agency” – sie dort persönlich abzugeben ist verboten, auch wenn der Briefkasten der Deutschen Post neben dem Büroeingang hängt.
    Ist der Inhaber dieser Agentur ein literarischer “Großmeister”? Wenigstens hat er von 131.400 Textzusendungen in 24 Jahren 131.395 für untauglich befunden. „Literaturbewertungsparadox“? Die Wahrscheinlichkeit, dass Meller marktfähige Texte durch die Lappen gegangen sind, ist hier groß, eigentlich auch rein menschlich. Seine Beiträge fallen in den Medien sehr unterschiedlich aus. Ausgerechnet bei der Süddeutschen lässt er o. g. Zahlen spielen. Laut M. Merkur 2009 trat er sogar als Helfer und Trainer der Schriftsteller auf.
    O. g. Zahlen dürften für Autoren kaum Ansporn sein, sich bei dieser Agentur zu bewerben. Also ist es ratsam, sich an den „restlichen“ 119 Agenturen zu orientieren oder den Direktkontakt zu Verlagen zu suchen. Andere renommierte Agenturen gehen nämlich davon aus, dass schon jedes dreihundertste Manuskript Erfolg hat. Das ist nicht gerade berauschend, doch aus eigener Erfahrung ist mit Ideen und Ausdauer Erfolg möglich – es muss ja nicht gleich der Nobelpreis winken.
    Das Literaturgeschäft ist schon hart. Pro Jahr gelangen bis zu 100. 000 Buchtitel auf den Markt, 1 Mio. befindet sich im Buchhandel und 1 Mio. Manuskripte vegetiert in Schubfächern dahin.
    Was den Bestseller betrifft, sollte man kritisch sein. In der Regel wird er als Lektüre mit höchster Qualität gesehen, doch zum Schluss ist es nur der Verkaufserfolg – erreicht durch geschicktes Marketing. Mit Bestsellerdenken wird oft wertvolles „Material“ übersehen, das eben nicht zum Mainstream gehört.
    Ein Agenturvertrag kommt er denn zustande, hat mindesten ein Jahr Laufzeit, bezogen auf den jeweils fixierten Arbeitstitel. Schließlich ist es nicht einfach, einen Publikumsverlag zu finden. Mitunter dauert es Jahre, wenn es überhaupt gelingt. Dabei spielt der Name des Autors von vornherein eine große Rolle. Das geben Literaturagenten selten zu. Sie verhandeln am liebsten mit bekannten Größen, wobei die ihr Schäfchen meist im Trocknen haben …”

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