Buchmessedirektor Jürgen Boos bemüht sich, die Wogen zu glätten: »Dass die großen Konzernverlage von Holtzbrinck und Bertelsmann nicht auf der diesjährigen Messe ausstellen, ist nicht automatisch das Ende der Frankfurter Buchmesse.« Bertelsmann und Holtzbrinck, zu denen Verlage wie Goldmann, Heyne, Rowohlt und Fischer gehören, hatten heute morgen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie in diesem Jahr an ihren Messeständen keine Bücher ausstellen werden.
Aus Protest vor der zunehmenden Zahl von Raubkopien wollen die Konzernverlage ihre Stände mit leeren Regalen präsentieren. »Wir wissen«, so Bertelsmann-Sprecher Günther Weiß auf der Pressekonferenz, »dass dies auch ein harter Schlag für die Messe ist, jedoch müssen wir zu diesen drastischen Maßnahmen greifen, um den kriminellen Lesern vor Augen zu führen, welche Konsequenzen ihr Tun haben wird.«
Bereits jetzt ist die Zahl der verkauften Bücher auf 42% zurückgegangen. »Wenn sich an der gegenwärtigen Situation mit der zunehmenden Piraterie im Internet nichts ändert, werden Buchautoren über kurz oder lang dazu gezwungen sein, mit dem Schreiben aufzuhören«, so zitiert die Österreichische Zeitung Die Presse die britische Society of Authors.